Fanfic: Diablo
Kapitel: Diablo III
Diablo III
Im Gegensatz zur Hinfahrt,wo ich immer ungeduldig auf meinen Sitz hin und her gerutscht bin,saß ich jetzt ungewohnt still und ließ meinen Blick aus dem Fenster,in die Ferne schweifen.In meiner Hand hielt ich eine blaue Rosette,in deren Mitte eine goldene Eins prangte.
Melissa hat ganz schön doof aus der Wäsche geguckt,als sie als zweites ins Ziel kam.
Am meisten wunderte ich mich natürlich über Kai's Satz: "Ihr könnt stolz auf euch sein." Das war das erste Mal in meinem Leben.dass ich sprachlos war.Aber,wir hatten unsere Sache wirklich gut gemacht und wir sind auch verdammt stolz auf uns.Vielleicht sollte ich den Vorschlag von meiner Großmutter annehmen und wirklich anfangen für solche Turniere zutrainieren.Schaden kanns ja eigentlich nicht.Während der Kleinbus die Auffahrt raufholpperte,malte ich mir schon in Gedanken aus,wie ich mit Diablo ein Turnier nachdem anderen gewinne.Diablo wieherte und ich hatte das Gefühl,er hätte meine Gedanken gelesen und so seine Zustimmung gegeben.Tysons Großvater,der neben mir saß,schielte zu mir rüber und lächelte verschworen.Etwas unsicher lächelte ich zurück,Langsam aber sicher kam es mir so vor,als würden alle irgendwas gegen mich aushecken.Dabei hab ich doch gar nichts schlimmes gemacht.Als der Wagen endlich hielt sprang ich sofort raus und holte Diablo aus dem Transporter.Ungeduldig scharrte er mit den Hufen und als ich ihn auf die kleine Koppel,hinterm Haus brachte,stürmte er sofort los,suchte sich eine Stelle,wo das Gras besonders lecker schmeckte und fing an zufressen.
Als ich dan wieder ins Haus kam,legte Grandma ihre Hand auf meine Schulter und meinte dann: "Du solltest die Schleife Sher'andil und Mistique zeigen."
"Sher'andil und Mistique?",echote Tyson nach und sah uns fragend an.
"Das sind Diablos Eltern.",antwortete Justin.
"Ich dachte,die sind tot?",fragte Gary und runzelte die Stirn.
"Sind sie auch.",flüsterte ich und sagte dann etwas lauter: "Die beiden sind unter der riesigen Weide,weiter hinten am Fluss,begraben." Bevor noch irgendjemand etwas sagen oder fragen konnte stürmte ich wieder nach draußen und rannte zur Weide.Beim Laufen pflückte ich noch rasch ein paar Blumen.Ich schlich mich durch die herunterhängenden,dünnen Äste und hockte mich vor zwei hölzerne Kreuze.Von Außen konnte mich so niemand sehen.An dem Baumstamm lehnte ein kleines Brett und dahinter befand sich ein kleines Erdloch.Darauß holte ich zwei weiße Kerzen,Streichhölzer und eine Wase.Ich zündete die Kerzen an und steckte die Blumen in die Wase.Die Wase füllte ich am Fluss mit Wasser.Vor den beiden Kreuzen ging ich in die Knie.
"Hier.",sagte ich und holte die Rosette hervor."Die hat euer Sohn heute gewonnen."
Ein sanfter Wind kam auf und strich durch die Äste der Weide.Noch lange saß ich hier unter den Baum und redete pausenlos auf die Gräber ein.So bemerkte ich nicht die Gewitterwolken,die am Horizont aufzogen.Es raschelte hinter mir.Der Vorhang aus Ästen und Blättern wurde weggeschoben.
"Kommst du?Es gibt Essen.",fragte Justin und kniete sich zu mir. "Und was sagen die zwei?"
"Sie sind stolz auf ihm.Sher'andil wusste,dass aus ihm mal was wird.",flüsterte ich,löschte die Kerzen und verstaute die Utensilien wieder in der Baumhöhle.
"Diablo sit ja auch was ganz besonderes.",sagte er,legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich mit sich.
Die Sterne leuchteten wie Diamanten am Himmel und der Vollmond hatte heute etwas mystisches,geheimnissvolles an sich.
"Nachher gibts ein Gewitter.",sagte Grandpa beim Abendessen."Du kannst Diablo aber draußen lassen."
Zur Antwort nickte ich bloß und wand meinen Blick aus dem Fenster.Die schwarzen Wolken kamen immer näher.Es dauerte nicht lange und die ersten Blitze zuckten über den Himmel.Der Donner erschütterte das Land.
Irgendwie fühlte ich mich komisch.Aber wahrscheinlich wahr ich nur noch etwas KO vom Cup.Ich stand auf und bereitete Strawberrys Fläschchen vor.Bei der Kleinen war ich seit heute Morgen nicht mehr gewesen,sie denkt bestimmt,ich hätte sie vergessen.Von einer Minute zur anderen wurde es plötzlich pech-schwarz draußen.Wieder zuckte ein greler Blitz über das Fimament.Rio hatte sich zusammen mit den Border Collies,Hunter und Camper an den Ofen gekuschelt.Er hatte nämlich furchtbare Angst vor Gewitter.
"Ich geh dann mal rauß zu Strawberry,die Kleine fragt.",ich wurde druch ein ohrenbetäubendes Krachen unterbrochen.Erschrocken ließ ich das Fläschchen fallen und rannte nach draußen,in die dunkle Nacht.Ich betete,dass der Blitz nicht die Scheune getroffen hatte.Meine Gebete wurden anscheinend erhört.Doch statt der Scheune brannte Diablos Corral lichterloh.Ohne weiter darüber nachzudenken rannte ich los,wurde aber am Arm festgehalten.Wütend drehte ich mich um. "Kai!!Lass mich gefälligst los!",schrie ich Kai an.Doch er machte keine Anstalten dies zu tun.Wütend stieß ich ihn meinem Ellenbogen in den Bauch.Er ließ meinen Arm los und ging in die Knie.Die Gelegenheit ergriff ich sofort und rannte wieder los.Obwohl ich mehr stolperte.Es war einfach zu dunkel um etwas sehen zukönnen.Die einzigsten Lichtquellen waren die erläuchteten Fenster und der brennende Corral.Ich wusste nicht wie,aber irgendwie schaffte ich es über den brennenden Zaun und befand mich in der Mitte des Corrals.
Wieder zuckten Blitze über unseren Köpfen,wenige Sekunden später grollte der Donner durch die stickige und heiße Luft.Der Regen blieb aus.
Diablo rannte im Kreis.Seine Augen waren panisch geweitet und seine Ohren drehten sich vertört in alle Richtungen.In den geblähten Nüstern konnte man schon das Rote sehen.Er schien mich bemerkt zu haben,denn plötzlich fiel er im Trab und anschließend im Schritt.Hoffnungsvoll kam er auf mich zu.Beruhigend streichelte ich über seinen verschwitzten Hals.
"Bleib ganz ruhig und vertrau mir einfach,hm?",flüsterte ich an sein Ohr und griff nach einem Stück Mähne am Widerrist.Geschickt schwang ich mich auf seinen Rücken.Fest drückte ich meine Schenkel an seinem schwarzen Körper.Willig galoppierte er an.
Am Tor brannte das Feuer am niedrigsten.Vielleicht konnte ich Diablo dazu bringen rüber zu springen.Es ist nicht viel höher als der umgestürzte Baumstamm heute Vormittag.
"Wir springen jetzt darüber.",erklärte ich ihm.
Wie kleine Antennen drehte er seine Ohren nach hinten um meiner Stimme zulauschen.Ich sprach laut aber auch gleichzeitig sanft.Dann drehte er die Ohren wieder nach vorne.Seine ganze Konzentration legte er auf das brennende Hinderniss.Für einen kurzen Moment dachte ich,Diablo würde es sich anders überlegen und zur Seite ausbrechen.Doch er tat es nicht.Bevor ich richtig darüber nachdenken konnte,setzte er zum Sprung an.Wie eine Feder,die vom Wind getragen wird,setzte er drüber hinweg und kam sicher auf die andere Seite.Ich war heilfroh darüber.Leider machte Diablo keine Anstalten stehen zu bleiben.Er raste immer weiter.An die BladeBreakers,Justin,Gary,Cliff,Grandma,Grandpa und Tysons Opa vorbei.
Er wurde langsamer und trabte auf dem Fluss zu.Schwerelos,wie ein Geist,suchte sich Diablo seinen Weg den Abhang hinunter.Seine Hufen machten jetzt keine Geräusche,sodass er über den Boden dahinzuschweben schien.
Ich rutschte von seinem Rücken und glitt ins kalte Wasser,Diablo ging weiter.Das Gewiter war schon längst weitergezogen und über uns glänzte ein Sternenklarer Himmel.
Ungefähr in der Mitte,einige Meter von mir entfernt,blieb er stehen,brusttief in seinem eigenen Spiegelbild und drehte sich zu mir um.Sein Fell schimmerte bei jeder Bewegung seiner Muskeln,als er mit hoch erhobenen Beinen durch das silberne Glitzern des Wasser auf mich zu schritt.Seine Hufen scharrten über die Felsen im Fluss.Für einen kurzen Moment blickte er zur Seite,ein Ohr jedoch in meine Richtung gewandt.Er wartete darauf,dass ich was sagte.Dem Gefallen tat ich ihm gerne.
"Erinnerst du dich?Hier bin ich das erste Mal auf dir aufgesessen,",flüsterte ich.
Diablo bließ Luft durch die Lippen und öffnete sein Maul,als wollte er mir antworten,schloss es dann aber wieder,als wäre er zu schüchtern.Diablo senkte den Kopf,doch er trank nicht,sondern stieß einen Seufzer aus und bat mich somit,weiter zu reden.
"Ich hab auf dich aufgepasst,als deine Mutter gestorben ist.",raunte ich ihm zu.
Er hielt den Kopf immernoch gesenkt,aber der Winkel seiner Ohren forderte mich auf weiterzusprechen.
"Weißt du noch damals,als du ein Jährling warst,und sie dich von der Weide gestohlen haben?Ein Jahr später haben wir dich dann gefunden.Ohne dich hätte ich auch niemals Deadem bekommen.",sprach ich leise weiter.
Völlig unerwartet machte Diablo einen Schritt auf mich zu,legte seinen Kopf über meine Schulter und schnaubte dankbar.Die Wärme,die von seinem schwarzen Körper aufstieg,umwallte seine Gestalt in der Dunkelheit wie ein zwarter Nebel.Wir verließen das Wasser wieder.
Diablo schüttelte sich das Wasser aus dem Fell.Das Mondlicht verwandelte die Tröpfchen in einen silbernen Nebelschleier.
Mir field er brennende Corral wieder ein.ich sah rüber und eine riesige Rauchsäule stieg von dort auf.Das Feuer war erloschen.Grandpa besaß noch einen kleinen,altmodischen