und tippte kurz an seinem Hut.Er nannte mich immer Lu.Danach stellte ich ihnen die BladeBreakers und Tysons Großvater vor.
"Das sind kräftige,junge Burschen.",murmelte Grandpa in seinen nicht vorhandenen Bart."Ich will euch nicht länger aufhalten.Zeig ihnen ruhig alles.Ihr könnt ja auch einen kleinen Abstecher auf die Weide machen.",sagte Grandpa und ritt an uns vorbei.Nach zwei Metern hielt er Candlelight nochmal an und drehte sich im Sattel um."Ach und Lu.",begann er. "In der Scheune ist ein kleines Waisenkälbchen.Würdest du dich um es kümmern,solange du hier bist?Die Kleine braucht auch noch einen Namen.",sagte er und zwinkerte mir zu.
Natürlich würde ich mich um das Kälbchen kümmern.Also führte ich die Jungs als nächtest in die Scheune.Dort gab es allerdings nicht viel außer einen Traktor,anderen diversen Farmwerkzeugen,den Kaninchenställen,über uns den Heuboden und einer ausgebauten Box.Darauf steuerte ich zielstrebig zu und öffnete behutsam die Boxentür.Ein kleines schwarzes Kälbchen lag dort eingebettet im Stroh und sah mich aus großen,neugierigen Augen an.Vorsichtig kniete ich nieder und streckte meine Hand aus,damit das Kälbchen sie beschnuppern und sich meinen Geruch einprägen konnte.
"Sie ist bildschön.",sagte Justin und ließ sich neben mir im Stroh nieder."Hast du dir schon einen Namen überlegt?",fragte er.Ich schaute dem Kälbchen fest in die Augen,dann tauchte ich meine Finger in einen Wassereimer und tröpfelte einpaar Tropfen auf ihre Stirn. "Hiermit taufe ich dich auf den Namen Strawberry.",sagte ich und die Kleine schien damit ganz zufrieden zu sein.Justin und ich verließen die Box und führten die anderen durch die Scheune zum Hühnergehege.Aufgeregt gackerten die Hühner und der Han krähte kampflustig.Anschließend gingen wir weiter zu den Weiden.
Wieder hoben die Pferde neugierig ihre Köpfe.Eine alte Stute,mit Senkrücken verließ die Pferdegruppe und kam auf mich zu.Ihr weißes Fell war stupf und man konnte ihr das hohe Alter ansehen.Vor mir blieb die Stute stehen und legte ihren Kopf über meine Schulter.Dabei seufzte sie zufrieden. "Hallo,mein altes Mädchen.",flüsterte ich leise in ihr Ohr und schlang vorsichtig meine Arme um ihren Hals.
"Ihre Augen.",hörte ich Ray hinter mir murmeln und ließ von der Stute ab.
"Das ist Zandra.Sie ist schon über zwanzig und blind,das war sie aber schon seid ihrer Geburt.Als Zandra noch jung war bin ich mit ihr immer auf den Berg geritten und über die Wiesen galoppiert.",erzählte ich und dachte an die schöne Zeit mit ihr zurück.
"Du hast ein blindes Pferd geritten?",fragte Kai." Ich kann mir nicht vorstellen,dass es Zandra gefallen hat.Ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen,als blind zu sein,und jemand sitzt auf meinen Rücken und galoppiert mit mir durch die Gegend.",blaffte Kai giftig.
"Weißt du Kai.",begann ich ruhig,"Manchmal ist blindes Vertrauen besser als die schärfste Warnehmung." Ich zauberte eine Möhre aus meiner Hosentasche und gab sie Zandra.Sie bedankte sich bei mir indem sie ihr Maul gegen meine Wange drückte,als wolle sie mich küssen.Dann fing ich an meinen Freunden und Kai,wir sind ja nicht wirklich befreundet,die Pferde vorzustellen und schlug einen kleinen Ausritt am Nachmittag zu.Tyson,Ray,Kenny und Justin waren sofort einverstanden und Kenny bat mich um eines der kleineren Pferde.Eigentlich wollte ich ja nicht,dass Kai mitkommt,aber ich fragte trozdem,aus Höflichkeit.Wie zu erwarten bekam ich keine Antwort.Da es aber meine letzten Tage mit den BladeBreakers sind gab ich mich damit nicht zufrieden und fragte nochmals.Ray redete nochmal gut auf Kai zu und er willigte schließlich ein.Plötzlich donnerten flinke Hufen über den Boden und ein kleiner Knabstrupper kam auf uns zu gerast als wäre eine lebendig gewordene Peitsche hinter ihm her.Er hielt genau auf Tyson zu und bremste abrupt ab.So schleuderte der kleine Wallach Dreck durch die Luft und Tyson bekam alles ab.Vorwitzig stupste er Tyson mit dem Maul an."Das ist Amigo.",stelle ich die beiden vor.Wir verbrachten noch einige Stunden auf der Weide und ich erzählte ihnen ein paar Geschichten,die ich hier erlebt habe.Granma schlug mit etwas metallischem gegen die Triangel,die in der Veranda hing.Es gab Mittagessen.Tyson war schon ganz aufgeregt auf Grandmas Essen.Zandra begleitete uns bis zum Tor.
"Mach dir noch'nen schönen Tag,mein altes Mädchen.",verabschiedte ich mich und klopfte ihr freundlich den Hals.

Es gab Grandmas berühmten Gemüseeintopf.So schrecklich er auch aussah,so gut schmeckte er.Tyson war sich zuerst nicht sicher,ob er das essen sollte oder nicht.Da er aber riesigen Hunger hatte (wie solls auch anders sein) begann er zu essen.An seinem Gesichtsausdruck konnte ich ablesen,dass es ihm doch schmeckte.
"Übrigens,eure Mutter hat angerufen und gefragt ob alles in Ordnung ist.",begann Granpa."Und morgen findet ein kleiner Cup statt.Wir haben dich angemeldet,Lu.",fügte er noch hinzu.
"Was für ein Cup?",schnappte Ray mir meine Frage weg.
"Zuerst ein kleines Springtunier.Acht Hindernisse,1.50m hoch und danach ein Geländerennen.",erklärte Grandma."Jetzt,da du ja nicht mehr bladest solltest du mit Diablo für solche Turniere trainieren.Er ist ein erstklassiges Pferd.Melissa Jones tritt übrigens auch an,mit Gold Star."
Grandma sagte das nur um mich anzuregen.Melissa und ich waren schon lange Konkurentinin,wenn es um den Reitsport geht.Jetzt hatte ich eine Chance mich zu beweisen.Vor Melissa und vor Kai.Er sollte sehen,was Diablo und ich für ein gutes Team sind damit er weiß,dass ich nicht umsonst aus dem Team getreten bin.
"Wollt ihr heute Abend in der Scheune schlafen?",fragte Grandpa und zwinkerte uns zu.
"Auja!!",jauchzte Max.
"Dürfen wir nachdem Essen ausreiten?",fragte ich.
Natürlich hatten meine Großeltern nichts dagegen und luden Tysons Großvater zu einer Kutschfahrt ein.Während ich Strawberry ihr Fläschchen gab,holte Grandpa mit den anderen die Pferde.Ich musste mir ein Lachen verkneifen,als Tyson mit Amigo kam.Diablo freute sich auf einen Ausritt und tänzelte aufgeregt hin und her,als ich ihn sattelte.
"Soll ich dir helfen?",fragte ich Kai.
Kai war gerade dabei Summer,einen sandfarbdenden,Mustangwallach zu trensen.Da ich wie üblich keine Antwort bekam ließ ich Kai links liegen und prüfte nochmal ob bei Diablo alles saß.Nach zehn Minuten verließen wir schließlich den Hof in Richtung Berge.Dicke,flauschige Wolken hingen über uns und verdeckten die Sonne,um uns etwas Schatten zu spenden.Wir durchritten eine enge Schlucht und ich machte das Schlusslicht.Kai,der vor mir ritt,machte eine gute Figur auf Summer.Anscheinend spürte er meinen bohrenden Blick und wandte sich im Sattel um. "Ist was?",fauchte er mich an.
"Nein.",nuschelte ich leise und konzentrierte mich wieder auf mein Pferd.
"Habt ihr lust auf einen kleinen Galopp,wenn wir hier raus sind?",rief Max und seine Frage hallte in der Schlucht wider.Summer blieb vor Schreck stehen und sah sich ängstlich um. "Na komm,mein Süßer.",sagte ich und schnalzte mit der Zunge.Summer setzte sich wieder in Bewegung.Die Schlucht endete und wir erreichten eine,mit Wildblumen überströmte,Wiese.Bis auf Kenny waren alle mit einem Galopp einverstanden.In kurzen Sätzen erklärte ich ihm,was er zu tun hatte und er trieb sein Pony,Charlie,an.Diablo machte einen mächtigen Satz und stürmte nach vorne.Ich fasste die Zügel kürzer und brachte Diablo in einem Arbeitsgalopp.Morgen beim Geländeritt darf er natürlich so schnell rennen,aber jetzt noch nicht.Ich drehte mich im Sattel um.Tyson hüpfte vergnügt hoch und runter,weil er sich nicht im Sattel halten konnte.Tyson schien das jedoch nichts auszumachen und lachte.Ray,Kai,Cliff,Max,Gary und Justin hielten sich ausgezeichnet auf dem Pferderücken und Kenny schien das Ganze auch zugefallen.Ich drehte mich wieder um und versuchte die Tränen zu unterdrücken,die sich in meine Augenwinkeln geschlcihen hatten.

Der Cup
Um halb sechs wachte ich auf.In ein paar Stunden würden wir zum Cup fahren und ich war verdammt aufgeregt.Leise setzte ich mich in meinem Schlafsack auf und sah mich um.Die anderen schliefen noch seelenruhig.Mein Blick wanderte zu Kai,der etwas abseits schlief.Selbst im Schlaf machte er ein strenges Gesicht.Leise schlich ich mich die Treppe runter.Unten angekommen wurde ich von Strawberry begrüßt.Auch Rio ließ nicht lange auf sich warten und sprang freudig an mir hoch.Zusammen gingen wir zum Stall rüber.Mit einem Ächtzen öffnete sich die Stalltür