Kraft durch mich erhalten.“
Das Mädchen brachte vor Verwirrung, Erstaunen und Ehrfurcht kein Wort heraus, doch sie wusste, was sie zu tun hatte; Maria Magdalena würde ihr eien Teil ihren wiedergekehrten Macht geben, um
Rosette mit etwas Glück durch sie wiederzubeleben.
Sie setzte sich neben die alte Frau, strich ihr liebevoll einige Stränen aus dem blassen Gesicht und begann leise das Lied zu singen, dass Rosette vor vielen Jahren gemeinsam mit ihrem Bruder und Chrno gesungen hatte:

None sing so wildly well as thas the angel Israfel.
And the giddy stars (so legends tell)
ceasing their hymns, attend the spell,
of his voice, all mute.
Tottering above
in her highest noon.
The enaored moon
blushes with love.
Yes, heaven is thine, but this
is a world of sweets and sours;
Our flowers are merely- flowers,
and the shadow of this perfect bliss
is the sunshine of ours.

Rosettes Gestalt änderte sich zusehends, die Falten glätteten sich, das weiße Haar wurde wieder blond und längst verschwundene Muskelpartien bildeten sich neu.
Aus einer uralten, gebrechlichen Frau wurde wieder ein kräftiges, junges Mädchen.
Sie schlug die Augen auf und gähnte, als hätte sie nur kurz ein Nickerchen gemacht.Ihr Blick fiel auf die völlig entkräftete Asmaria, die ihren Kopf gegen die Schulter der wiederbelebten Ordensschwester sinken ließ.
„Was...wo...oh Gott...ich war – tot – oder?!“
Chrno standen die Tränen in den Augen, aber er unterdrückte sie tapfer.Rosette würde schimpfen und
ihn ´Schwächling`oder ´Weichei`nenen, wenn sie sehen würde, dass er schon wieder am Heulen war.Dann bemerkte er ,dass Joshua verschwunden war.Jetzt, wo der Junge ihn nicht mehr attackieren konnte, nahm er seine kleinere Gestalt wieder an, um Rosettes wieder auf ihren alten Standpunkt gebrachte Lebensspanne nicht zu belasten.
„Ich ähm...wie soll ich sagen... ich habe gehört, was ihr gesagt habt, obwohl ich..tot war...
Ich glaube weil meine Seele noch nicht in einem neuen Körper war und auch noch nicht ganz in der Astralline verschwunden war....äh...wo ist eigentlich Joshua hin?“
„Ich weiss es nicht.Er ist verschwunden.Vermutlich ging er sofort, als er sah, dass du am Leben bist.“, murmelte Chrno erleichtert.
„Es war wohl alles ein bisschen viel für ihn...“, meinte er als Maria sanft ihre schlanken, weißen Arme um ihn legte.
„Das war es für uns beide...Nein, für uns alle...“, antwortete Rosette, die sich immer noch nicht im Klaren darüber war, was sie von dieser ehemaligen Botin Gottes halten sollte.
Maria strich Chrno sanft durch die Haare und fragte leise:
„Was wird jetzt aus uns beiden?Bleiben wir jetzt zusammen, so wie wir es uns versprochen haben?“
Er dreht sie um und schloss sie in die Arme.
„Versteh mich nicht falsch, ich möchte natürlich sehr gerne bei dir bleiben, Liebste, aber was soll aus Rosette werden?Sie ist meine Vertragspartnerin und ich habe ihr geschworen, ihre Bruder zu befreien, indem ich ihm meine Hörner wieder nehme.Meine Aufgabe ist nicht erfüllt, solange er auf der falschen Seite steht.Es tut mir sehr Leid.....“
„Das muss es nicht.“, sagte sie nachsichtig lächelnd.
„Ich wusste doch schon längst, das deine Antwort so ausfallen würde.Ich freue mich auf den Tag, an dem wir wwieder zusammenfinden, Chrno.Bis dahin...erfülle deine Mission und beschütze meine Kinder!“
Sie küsste ihn sanft, dann löste sie sich in einem Wirbel goldenen Lichts auf.
„Leb wohl, Liebling...“, flüsterte Chrno so leise, dass Rosette und Asmaria seine Worte nicht hören konnten.
Aber Rosette verstand auch so, was er fühlte, seine Augen sahen so sehnsüchtig in eine unbestimmte Ferne, dass die Nonne plötzlich Mitleid mit den unglücklichen Liebenden bekam.
„Lasst uns gehen und unsere Strafe von Schwester Kate abholen....“
„Sie wird uns den Kopf abreißen....“erwiederte Rosette resigniert, dann half sie Asmaria auf die Beine und gemeinsam verließen die Drei die Mine, jeder seinen traurigen, aber auch hoffnungsvoll in eine bessere Zukunft weisenden Gedanken, nachgehend.