Fanfic: The magic of time

Kapitel: Altern

Memory 2: Altern

Chrno stand auf dem durchgeweichtem, gefrorenem Boden. Obwohl es so kalt war, schwitzte er. Es fühlte sich an, als ob sein Blut kochte, als ob seine Seele in Flammen stände. Sein Verstand schien vernebelt, er konnte nur noch an eines denken: Er wollte Shor wehtun, er wollte sie töten. Rosette war dem Tode geweiht und es war die Schuld dieser Dämonin. Dafür musste sie sterben. Unwillkürlich stieß er einen lauten Kamfschrei aus, bevor er sich auf Shor stürzte und sie mit seiner skelettartigen Sense aufzuschlitzen versuchte.
Asmarias Gesang tönte über Stonehegde:

Heaven is closer
I’m waiting for salvation
Heaven is closer
This is our celebration
Now we can fly
With the wings of an angel
So high in the sky
through all the danger
Give me silence
Look into my eyes
I will ease all your doubts
Don’t desperate
I hold your hand

Ihre strahlenden, weißen Flügel breiteten sich aus, ein warmes Licht umgab sie. „Ro..-Rosette?“ Die Nonne atmete schwer und lehnte sich an einen abgestorbenen Baum. Als sie Asmaria ansah, machte diese einen Satz rückwärts „Was ist mit dir los? Du siehst so....alt aus!“ Rosette legte die Hände auf ihr verschreckt aussehendes Gesicht und kramte einen kleinen Spiegel aus der Tasche. „Oh Gott...“, stöhnte sie. Das Bild im Spiegel war das einer an die 35-Jährigen. Chrno stand über der leblosen Gestalt der Dämonin Shor. Ein bösartiges Lachen entfuhr seiner Kehle, er genoss die Genugtuung. Seine Augen strahlten Wahnsinn aus und nicht mal Chrno selbst verstand sich noch. Sie war tot. Dieser Satz löste ein fast kindliches Vergnügen in ihm aus. Dann hörte er Schritte hinter sich. Kleine, zögernde Schritte; er brauchte sich gar nicht umzudrehen, um zu wissen zu wem sie gehörten. „Chrno...bitte beruhig dich wieder. “-„ Hah! Asmaria- beruhigen? Wieso sollte ich? Ich will meinen Triumph auskosten!!! “-„ Das kannst du später noch tun, jetzt musst du Rosette helfen! Bitte tu was!“ Der Teufel sah zu seiner Partnerin hinüber. Die Kratzer, die sie davongetragen hatte, als die Stoppuhr zersplittert war, waren auch aus dieser Entfernung gut zu erkennen, aber sie schienen nicht das eigentliche Problem zu sein. Und dann sah er es: °Natürlich°, dachte er. °Solange ich in der Welt der Menschen in meiner wahren Gestalt bleibe, wird ihrer Seele die nötige Kraft entzogen und sie altert zusehends. Und ohne die Stoppuhr kann ich mich nicht zurückverwandeln! Wenn mir nicht bald was einfällt wird sie sterben!° „Wenn doch nur die Uhr nicht kaputt gegangen wäre...“; Seufzte Asmaria.
„- nicht kaputt wäre?!“, rief Chrno aus. „Warum hab ich daran nicht gleich gedacht? Jetzt wo wir schon mal da sind können wir Stonehedge benutzen, um zu dem Erbauer der Uhr zu gehen!“ A-aber das heißt ja..., dass wir in die Welt der Teufel und Dämonen müssen!!!“
„Auf direktem Wege in die Hölle.“
Bedeutungsvoll hob Chrno die Hand. Die untergehende Sonne tauchte Stonehedge in ein trügerisch warmes Licht. „Was ist das denn?“, fragte Asmaria aufgeregt und starrte die soeben entstandenen Illusionen der längst zerstörten Seine an, die erst ganz durchsichtig waren und ihre Gestalt nach und nach festigten. Stonehedge war wieder das, was es einmal war: Ein Kreis aus Steinen mit einem kleineren Kreis und einem dahinter befindlichen Altar darin. Die untergehende Sonne warf ihr Licht durch ein schmales Fenster und Stonehedge leuchtete hell auf. Asmaria wusste, dass das Druidenvolk, das einst hier gelebt hatte, Stonehedge als Tempel erbaut hatte. In einer Zeit zwischen Mond- und Sonnenkult, die ihre Religion darstellten, wollten seine Erbauer die Gleichheit von Sonne und Mond darstellen; durch das Fenster im Fels leuchtete jeden Abend der Mond und einmal im Monat die Sonne. Die beiden Planeten waren für das Volk Götter gewesen, göttliche Geschwister. „Komm.“, sagte Chrno, hob Rosette hoch und trug sie behutsam in die Mitte des Steinkreises, direkt auf das grelle Licht zu. Asmaria schluckte, dann folgte sie ihm.

Dunkelheit. Rosette sah nichts als Dunkelheit. War es Nacht? Oder waren ihre Augen noch geschlossen? Irgendwie wusste sie es nicht. Mühsam setzte sie sich auf. Die vielen Schnitte brannten wie Feuer. Sie merkte das ihre Hände zitterten. „Chr...no..“ Irgendwie klappte das nicht mit dem Rufen. Sie versuchte es noch mal: „Chrno!“ Na also. Ihre Stimme klang schon fester. Aber würde er sie hören? „Chrnooo!“ Dann hörte sie das Rascheln von dickem Stoff ganz in ihrer Nähe. „Ich bin hier.“ Plötzlich wurde ihre Sicht klar, trüber Feuerschein fiel in den kleinen Raum. „Wo bin ich Chrno?“-„ Das ist das Haus von Mihaly, der, der einst deine Stoppuhr gebaut hat.“ Er kam zu ihr und setzte sich neben ihr provisorisches Lager auf den Boden. Er sah sie mit mitleidigem Blick an, dass Rosette fast wütend wurde. „Was ist?“, krähte sie, aber sie brauchte die Antwort gar nicht abzuwarten. Ihr Unterbewusstsein hatte es bereits erfolgreich verdrängt, aber jetzt da sie ihre Hände sah, konnte sie der schmerzhaften Erinnerung nicht mehr entrinnen: Nachdem die Teufelin Shor die Stoppuhr zerstört hatte, war der Bann, der Chrno in seiner (halbwegs) menschlichen Gestalt hielt, gebrochen und sie war schlagartig gealtert. „Scheiße!“, fluchte sie und zog ihren kleinen angekratzten Spiegel aus der Tasche und sah in grimmiger Erwartung hinein. „Oh Gott... wie alt bin ich denn jetzt?!“ Skeptisch besah sie sich die kleinen Fältchen um ihre Augen. „Rosette...“ begann Chrno und seine Stimme zitterte vor Besorgnis. „Dir bleiben allerhöchstens 3 Tage...,bis du....“-„ WAAAS??? In 3 Tagen reck ich ab?!? “-„ Uaah, nicht aufregen!!“, rief Chrno entsetzt. „Schau was passiert!!“, er streckte die Hand nach ihrem Haar aus und hielt ihr eine Strähne, die gerade dabei war sich grau zu verfärben, vor die Nase. „Oh Gott.“, wisperte Rosette wieder. „Oh Gott- oh Gott- oh Gott-oh Gott- oh Gott!!!” In diesem Augenblick ertönte wieder das Rascheln von Stoff und ein alter Mann hielt den Kopf durch einen halbzerfetzten Vorhang. „Ah das “Fräulein“ ist wach!“, meinte er mit spöttischem Unterton in der Stimme. „Ja, das FRÄULEIN ist wach!“, keifte sie zurück, während Chrno beschwichtigend die Hände hoch hielt und sagte: „Das ist Meister Mihaly, Rosette. Er kann dir eine neue Uhr bauen. “-„ Vielleicht kann ich ihr eine neue Uhr bauen. “-„ Vielleicht?“, fragte der Teufel zweifelnd nach. „Vielleicht.“, sagte der Alte und befestigte den Vorhang an einem Haken an der Wand, sodass mehr Licht in den kleinen Raum fiel. „Das Gehäuse kann ich leicht herstellen....aber die Zeiger...“-„ Was ist mit den Zeigern?“, fragte Asmaria, die nun hinter ihm in der Tür stand. „Der einzige, der das Metall abbauen kann, aus dem man die Zeiger machen muss, ist ein streitsüchtiger Zentaur, der seit 4 Jahrhunderten nicht mehr aus seiner Mine rauskam...“-„ Wir können ihn sicher überreden uns etwas zu geben! Die Zeiger sind so winzig...“ Zerus sah sie ernst an. „Ich bezweifle, dass es so einfach wird, denn der Zentaur verlangt ein Menschenopfer.“
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