Fanfic: The magic of time

Kapitel: Wiedersehen

Memory 5: Wiedersehen

°Ich habe dich geliebt. Das habe ich wirklich. Ich bedaure zutiefst, dass du so lange Zeit schlafen musstest. Schließlich war es meine Schuld... Deshalb habe ich die Kinder zu dir geschickt. Sie wissen nicht, auf welche Weise sie mit mir verbunden sind und doch... Trotz dieser Bindung ist eines der Kinder dein Feind geworden. Wirst am Ende du, den ich am meisten auf der Welt liebe - stärker noch als Gott- eines Tages durch die Hand eines meiner Geschöpfe sterben? Nein, das darf nicht geschehen! Komm zurück zu mir...Chrno...° Die Hand der jungen Frau glitt an ihre Brust, in der ihr schmerzendes Herz schlug. °Ich habe dich schon immer geliebt!°

„Chrno!! Genug jetzt, hör auf!“ Rosette schrie aus Leibeskräften, doch der Teufel hörte sie nicht. Langsam stiegen ihr die Tränen in die Augen. Warum hörte er ihre Schreie nicht? Diese verdammte Hilflosigkeit brachte sie fast zur Verzweiflung! „Chrno, hör mir gefälligst zu!!!“ Aber dann bemerkte sie den Grund, warum er sie nicht hörte.
Sie kannte diesen Zustand, sie hatte ihn schon einmal erlebt: Sie war bleich wie der Mond in einer kalten Winternacht. Die Konturen ihrer Haare und ihre Kleidung schienen in der Dunkelheit zu zerfließen. Es war jener geisterhafte Zustand, bei dem ihre Seele vom Bann der Taschenuhr überwältigt und verwirrt wurde und der ihren Geist von ihrem Körper trennte. °Oh, nein...°, seufzte sie leise. °Was zur Hölle soll ich denn jetzt tun?....°
Chrno atmete schwer. Sein Geist hatte längst aufgehört zu kämpfen, aber sein Körper schien ihm nicht mehr zu gehorchen und ließ ihn die Leiche des Zentauren unentwegt weiter verstümmeln. „Ich muss ihn irgendwie erreichen!“ Sie stellte sich direkt vor ihn und rief seinen Namen, wieder und wieder. Er schlug durch sie hindurch und die Mordlust in seinem Blick war Trauer und Verzweiflung gewichen. „Chrno...“
War das wirklich noch ihre Stimme? Sie hatte sich so viel älter und reifer angehört.
„Mein Chrno...“ Plötzlich hielt er inne.
„Du?“
Seine Stimme zitterte und er streckte seine Hand aus
„Bist du es wirklich?“
Dann zuckte er zusammen und sah um sich. Hecktisch fragte er: „Asmaria? Rosette?!“ „Chrno...“ Er sah ihre verschwommene, nackte Gestalt vor sich. „Bist du o.k.?“, fragte er vorsichtig, während er seine ursprüngliche (energiespar-) Gestalt annahm. „Seh ich so aus?“, fragte sie und stemmte die Hände frech in die Hüften. Er erwiderte zaghaft ihr Lächeln und starrte ins Leere. „Es war ein Traum...“-„Chrno...ich....ich glaube ich muss zurück.“, sagte Rosette auf einmal und begann auch schon sich aufzulösen. „Ich komme bald und bringe dir „Angelsgrey““-„ Tu das!“, sagte sie, formte mit den Fingern ein „Peace“ Zeichen und löste sich endgültig auf. „Keine Sorge, ich rette dich...“; flüsterte er, dann stapfte er zu Asmaria hinüber, hob sie auf seine Arme und lief los, in irgendeinen Schacht, wo möglicherweise das Angelsgrey versteckt sein könnte.

Rosette erwachte. Sie wusste, dass sie nicht geträumt hatte: Chrnos Seele hatte sie gerufen und ihr Geist war seinem Ruf gefolgt. Aber wessen Stimme war es gewesen, die durch sie gesprochen hatte? °Nein, Rosette, jetzt ist nicht die Zeit um zu grübeln! Du musst Chrno und Asmaria helfen!!° Sie versuchte den Kopf anzuheben, aber sie legte sich schnell wieder hin, als ihre Halswirbel laut knackten. °Och, neee...° Sie strich sich mit beiden Händen übers Gesicht und fuhr zusammen, als sie die vielen tiefen Falten bemerkte. Der Alterungsprozess war weiter fortgeschritten, sie dürfte jetzt um die 70 sein. Als sie aufstand durchfuhr ein krampfartiger Schmerz ihr linkes Bein. „Au!!“, schimpfte sie bei sich, dann taumelte sie auf den zerschlissenen Ledervorhang zu, der ihren Schlafraum vom Rest von Mihalys Hauses trennte. Der alte Meister war nirgendwo zu sehen, also schlüpfte sie heimlich durch die eisenbeschlagene Holztür und torkelte den Weg Richtung Süden entlang, dort wo sich die Mine, in der ihre Freunde waren, befand. Sie hatte Schmerzen in allen möglichen Gelenken, doch sie ging im Gleichschritt weiter. Sie durfte jetzt nicht aufgeben, sie wusste, dass sie weitergehen musste. Sie spürte ihr Herz dumpf in ihrem Kopf schlagen: Bo-bomm, Bo-bomm, Bo-bomm.
Immer und immer wieder, das Geräusch machte sie verrückt. Sie sah noch nicht einmal in der Ferne irgendwelche Berge, in denen die Mine hätte sein können, doch trotzdem lief sie tapfer weiter, Stunde für Stunde.

Chrno checkte die Lage:
Asmaria war wieder wach, hatte sich aber den Arm gebrochen, den er notdürftig geschient hatte; er hatte in dem Schachtsystem völlig die Orientierung verloren und ihm blieben nur 2 Tage um Angelsgrey, das geheimnisvolle Metall, das Bannkraft besaß und aus dem die Zeiger der Taschenuhr hergestellt wurden, zu finden. Asmaria saß ihm gegenüber und knabberte an halbtrockenem Brot, dem Proviant, den sie am Morgen vorsichtshalber mitgenommen hatten, der hier unten in der Nähe der Schmiedefeuer aber rasend schnell eingetrocknet war. „Chrno... mach dir nicht so viele Sorgen, wir werden es schon rechtzeitig schaffen.“, meinte sie schüchtern und er bedachte sie mit einem müden Lächeln. Seit Stunden suchten sie in dem undurchdringlichen Tunnelsystem nach dem einzigen Material auf der Welt, das Rosette noch retten konnte. Asmaria fröstelte. „Frierst du?“, fragte Chrno sanft und legte ihr, ohne eine Antwort abzuwarten seinen Mantel um die Schultern. Sie setzte sich neben ihn und flocht ihm einen Zopf. „Rosette ist zäh. Die hält schon durch, bis wir kommen. “-„ Ja... wahrscheinlich hast du Recht und ich mach mir unnötig Sorgen...“

Rosette wusste jetzt, dass sie sich verlaufen hatte. Über einen Tag war sie in dieser Einöde herumgelatscht, ohne auch nur die Spur einer Mine entdeckt zu haben. Sie hatte Durst, ihre Kehle schien völlig ausgedörrt und ihre Zunge lag dick in ihrem Mund. „Chrno...“, jappste sie, obwohl sie wusste, dass er sie nicht hören konnte. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten.

Die Sonne schien heiß auf das kleine Landhaus am Strand. Die Blätter der Palmen schaukelten sanft im Wind und in ihrem Schatten saß ein blonder Junge, nachdenklich die Arme um die Beine geschlungen. Der heiße Sand brannte noch durch seinen schwarzen Anzug hindurch. Das Jackett hatte er wie immer offen gelassen und die Krawatte hing ziemlich lose um seinen Hals. Ein junges Mädchen, etwa in seinem Alter, also ungefähr 15-16, mit kurzem schwarzen Haaren , in einer Hausmädchentracht , näherte sich ihm vom Haus her. „Was sehen sie?“, stellte sie die gewohnte Frage. „Meine ältere Schwester. Erinnerst du dich? Ich habe dir von ihr erzählt. “-„Ja, ich erinnere mich, Herr Joshua.“, antwortete sie höflich wie immer. „Sie braucht meine Hilfe.“-„Was werden sie tun?“, fragte Fiole. „Ich möchte sie gern wiedersehen.“, murmelte er. Dann stand er auf und lief durch den heißen Sand zurück in das große Haus.
//Aeon?//
//Ja, Joshua?//
//Du erinnerst dich an meine Schwester? Rosette?//
//Ja, ich weiß, sie schwebt in Gefahr. Du willst ihr helfen.//
//Stimmt.Sei mir also nicht böse,ja? Man sieht sich.//
//Schon bald...//
KLING. Joshua legte auf. „Komm Fiole, wir gehen. “-„ Ja, Herr Joshua.“, antwortete sie sofort. Zusammen öffneten sie ein Tor in die Hölle und verschwanden in einem Strudel roten Lichts.

Rosette musste sich setzten, der Schweiß rann ihr von der Stirn und der Durst machte sie fast wahnsinnig. Sie war der Verzweiflung nahe: Obwohl sie erst 17 Jahre alt war, war ihr Körper der einer 70-jährigen. Sie spürte den Verfall, der von ihrem gebrechlichen Körper Besitz ergriffen hatte. Da hörte sie plötzlich Schritte und drehte sich um, so schnell es eben ging. „Arme Rosette.“, ertönte die Stimme eines jungen Mannes. Sie erkannte die Stimme nicht. Pater Remington war es nicht, Chrno schon gar nicht und auch kein Priester aus dem Magdala-Orden, den sie kannte. „Ich bin hier, um dir zu helfen. “-„ Wer... wer bist du?“-„ Erkennst du mich nicht, Schwester?“ Da fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Der
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