Für Dich...
Vollmondnacht
Kapitel 7-Vollmondnacht
Kai schlenderte durch die Gassen Es war sehr dunkel, denn Straßenlaternen gab es hier keine. Nur der helle Vollmond spendete einen hellen Schein. Kai seufzte und seine Hand strich über seinen Blade. Irgendwie war zur Zeit die Luft raus. Er hatte schon lange keine richtige Herausforderung mehr gehabt. Ein Windstoß erfasste Kais Halstuch und automatisch umgriff er seinen Blade stärker. Sein Kopf fuhr herum, aber die Gasse hinter ihm war leer. Kai wurde unruhig, etwas stimmte nicht. Er war nicht allein!
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Auf dem Dach eines Hauses stand eine Gestalt: Sie trug einen Umhang und das Gesicht war nicht zu erkennen.
„Da ist er.“
„Hmm...“
„Los. Du weißt wir müssen es tun. Ihm wird schon nichts passieren.“
„Ich weiß, es ist ja nur ein Test.“ Die Kapuzengestalt stieß sich ab und flog in Richtung Kai.
Kai wirbelte herum, er hatte es genau gehört. Jemand kam. Sein blick glitt nach oben und von genau da flog gerade eine Kapuzengestalt auf ihn zu. Fest mit beiden Beinen auf dem Boden, landete die Gestalt und blickte genau zu Kai. Kais Gesichtszüge erstarrten.
„Was bist du den für ein komischer Typ? Sind Regenmäntel wieder in Mode oder warum siehst du so komisch aus?!“
„Die Kapuze ist sehr praktisch und sie erfüllt ihren Zweck.“ Die Stimme klang wie die eines Computers. Weder männlich, noch weiblich. Nicht menschlich.
„Was willst du von mir?“ Kai wurde schon ganz ungeduldig. Sein Schal und der Umhang des anderen, wehten im Wind.
„Zuerst will ich mich vorstellen, ich will ja nicht unhöflich sein. Man nennt mich Shadow One. Ich fordere dich zu einem Kampf heraus.“ Kai schüttelte den Kopf.
„Denkst du ich lasse mich einfach so auf jeden dahergelaufenen Möchtegern Blader ein? Ich glaube nicht dass DU stark genug bist. Jemand der nicht einmal sein Gesicht zeigen will, muss wirklich schlecht sein.“ Kai lachte gemein und herablassend Sein gegenüber blieb gelassen. Er hatte so etwas erwartet.
„Du wirst um diesen Kampf nicht herumkommen. Dieser Kampf ist vom Schicksal vorherbestimmt.“ Shadow One zog einen Blade unter seinem Umhang hervor und stellte sich provozierend in Startposition. Kais Augenbraue zuckte.
„Also gut, ich werde gegen dich kämpfen, aber ich stelle eine Bedingung. Wenn ich gewinne, dann zeigst du mir dein Gesicht!“
„Musst du immer Bedingungen stellen?! Also gut, ich bin einverstanden. Aber wenn ich gewinne dann habe ich einen Wunsch frei. Das ist meine Bedingung.“
„Einverstanden.“ Kai zog seinen Blade und ging in Startposition.
„Mach dich auf dein Ende gefasst du Kapuzenheini.“
„3-2-1, LET IT RIP!!“
Die Blades rasten aufeinander zu. Der Blade von Kais Gegner war vollkommen weiß. Funken sprühten als die zwei Blades aneinander krachten. Sie hatten ein höllisches Tempo drauf. Die Blades sprangen über Randsteine und jagten die Hauswände hoch. Ständig flogen Funken.
„Gib auf Shadow, Du hast keine Chance gegen mich und meinen Drancer.“ Kai grinste fies.
„Bist du dir sicher? Ich hätte mehr von dir erwartet.“ Die „Stimme“ klang enttäuscht. Kai ballte die Fäuste. Der Typ machte sich über ihn lustig.
„Los Drancer, zerleg seinen Blade in alle Einzelteile.“ Drancer begann sich schneller zu drehen und führte seine Attacken stärker aus. Aber der weiße Blade wich kein bisschen zur Seite. Kai biss die Zähne zusammen.
„LOS DRANCER!!!“ Flammen schlugen aus Kai´s Blade und mit einem lauten Schrei erschien sein BitBiest. Im Sturzflug raste Drancer auf den weißen Blade zu. Kai war sich seines Sieges sicher. Doch da streckte Shadow One einen Arm von sich und leise sagte er:
„Los Firey. Light Flash!“ Der Blade begann in einem grellen weißen Licht zu leuchten und legt noch einmal an Geschwindigkeit zu. Frontal griff er Drancer an und mit einem einzigen Kick beförderte er Kais Blade in den Graben.
Der weiße Blade flog zurück in die ausgestreckte Hand seines Besitzers.
„Ich habe gewonnen! Jetzt habe ich einen Wunsch frei.“ Lässig steckte Shadow One seinen Blade ein.
Kai kniete vor seinem Drancer der auf dem Boden lag. Er konnte es nicht fassen, er hatte tatsächlich verloren. Aber dieser letzte Angriff, ein so helles licht hatte er noch nie gesehen. Shadow stand immer noch da. Diese blöde Bedingung hatte er ganz vergessen.
„Also, was willst du? Meinen Blade, oder was? Sag schon!“ Kai war wütend, mehr als das. Die Kapuze bewegte sich leicht. Ein Nein-Zeichen.
„Ich will deinen Blade nicht. Ich hebe mir meinen Wunsch auf. Wir sehen uns wieder. Ich hoffe dass du nächstes mal besser bist.“ Ohne einen weiteren Kommentar sprang Shadow One auf das nächste Dach und verschwand in der Dunkelheit.
Kai saß immer noch auf dem Boden, so erniedrigt hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Er nahm Drancer und packte ihn weg.
„Du hast gut gekämpft , es tut mir leid aber ich glaube es ist an der Zeit dass wir uns wieder mal verändern.“ Entschlossen stand Kai auf. Er zündete sich eine Zigarette an und mit entschlossenen Schritten machte er sich auf den Weg nach Hause.
Obwohl es schon spät war, war es Kai heiß.
Endlich hatte er einen neuen Ansporn gefunden. Er war in letzter Zeit viel zu weich geworden. Er bog in seine Straße ein. Im vorbei gehen sah er dass bei Kari noch Licht brannte. Nebenbei fragte er sich noch was das wohl für ein Zimmer war, dort hatte noch nie Licht gebrannt wenn er nachts hier vorbei kam.
Aber schon im nächsten Augenblick dachte er nicht mehr daran.
Kai ging sofort in den Keller. Er wollte trainieren. Kai trainierte die ganze Nacht. Es war ein noch härteres Training als sein letztes. Ihm und Drancer ging langsam die Puste aus.
Aber es war Kai egal. Er übte die schwierigsten Moves, die gefährlichsten Angriffe und die gemeinsten Tricks.
Er würde diesen Typen das nächste mal fertig machen. Dem würde hören und sehen vergehen, das schwor sich Kai. Er würde siegen. Nur er und kein anderer. Endlich hatte er einen neuen, ernst zu nehmenden Gegner gefunden. Er würde alles tun um das nächste mal zu gewinnen. Er würde trainieren bis er tot umfiele. Er würde nicht mehr essen, nicht mehr schlafen. Er würde sich sogar wochenlang in diesem Keller einsperren. Der nächste Sieg würde der seine sein!! Knallhart. Ohne Gnade.
In dieser Nacht wurde Kais Gesicht wieder wie früher. Steinhart.
Seine Augen: Eiskalt!
Er würde das jetzt durchziehen. Total am Ende seiner Kräfte, aber mit sich und seiner Leistung ziemlich zufrieden, schleppte sich Kai in sein Bett.
Die Sonne ging gerade eben auf.
Kai schlief sofort ein und ausnahmsweise träumte er nicht.
--Woanders—
„Hat er es geschafft?“
„Nein, aber ich denke er ist es.“
„Ich meine, es wird Zeit dass ich ihn teste. Wasser gegen Feuer.“
„Ich weiß nicht, ich glaube nicht dass unsere Meister jetzt schon bereit sind ihre Identität preiszugeben. Deiner ist vielleicht schon so weit, aber meiner ist sich sehr unsicher. Ihm macht der letzt Test in Osaka noch zu schaffen. Angst ist im Moment ein großes Problem.“
„Angst? Aber dein Meister ist doch der stärkste von allen. Dass muss er sein, denn du bist das Feuer , der stärkste von uns!“
„Ich weiß Watery. Ich denke du hast recht. Es wird Zeit dass du dich einmischst. Rede mit deinem Meister, dann sehen wir weiter.“
„Wir müssen uns beeilen Firey. Uns läuft die Zeit davon!“
„Ja ich weiß, der nächste Vollmond wird uns eine Antwort bringen müssen.“
In einem Feuer und einem Wasserwirbel verschwanden die zwei Gestalten.