Für Dich...
genaues Gegenstück. Dumm, nicht wahr? Ich kann es mir selbst nicht erklären. Da habe ich gedacht wenn ich mehr über dich weiß, wird mir vielleicht klar warum das so ist und ich dachte vielleicht löst sich dann das Problem von selbst. Hat es aber nicht.“ Shia war verwirrt.#
„Wieso nicht?“ Shia wollte ihn eigentlich nicht unterbrechen, aber diese Frage lag ihr auf der Seele. Kai sah zu boden, es war ihm peinlich.
„Weil ich jetzt, wo ich mich näher mit dir unterhalten habe, eigentlich nur noch mehr von dir angezogen werde und ich möchte noch mehr von dir wissen. Aber das passt mir überhaupt nicht. Ich hasse es wenn ich etwas tue, was ich eigentlich gar nicht tun möchte. Kennst du dieses Gefühl? Shia nickte.
„Ja, das kenne ich und soll ich dir was sagen? Dass ich hier sitze und mit dir so rede, wollte ich auch nicht und jetzt tue ich es doch. In solchen Momenten könnte ich ausrasten.“ Shia war laut geworden, senkte aber sofort wieder ihre Stimme. Kai nickte.
„Ich verstehe dich, wir sind uns wohl doch ähnlicher als wir gedacht hätten, erschreckend nicht war?“ Es sollte witzig klingen, aber Kai war wirklich etwas erschrocken, acuh Shia fühlte sich nicht mehr ganz wohl in ihrer Haut.
„Wir sind wohl doch nicht so einzigartig wie wir gedacht haben, lass uns lieber über etwas anderes reden. Ich glaube ich bin dran. Also gut eine ganz normale Frage. Wo bekommt man so ein tolles Halstuch her?“ Kai fuhr zusammen, auf diese Frage war er überhaupt nicht vorbereitet. Eine super einfache Frage! Toll! Warum musste sie ausgerechnet DAS fragen? Dieses Mädchen schaffte es an einem einzigen Tag mehr aus ihm herauszukriegen als sonst jemand. Nicht einmal Rei war so schnell hinter alles gekommen. Kai wollte es nicht sagen.
Shia bemerkte seine Unruhe nicht. Kai war gut im Gefühle verbergen.
„Na was ist, willst du es mir nicht sagen? Hast du Angst ich kaufe mir das gleiche? Keine Sorge, das würde nicht zu meinem Outfit passen.“ Kai biss die Zähne zusammen. Also gut, sie wollte es wissen.
„Das kann man nirgends kaufen.“ Er machte eine lange Pause, seine Stimme klang gepresst. „Ich habe es von meiner Mutter.“ Shia erstarrte., sofort wurde ihr, ihr Fehler bewusst. Kai hatte vorhin gesagt er habe das Haus von seinen Eltern geerbt. GEERBT. Das hieß sie waren nicht mehr am Leben. Das war ihr vorhin gar nicht bewusst geworden. Ihre Augen waren vor Schreck weit geöffnet.
„ Es tut mir so leid! Das.... Ich habe das vorhin gar nicht richtig registriert. Es tut mir so leid, hätte ich das gewusst hätte ich nicht gefragt.“ Shia sah niedergeschlagen zu Boden. Kai fischte sich eine Zigarette raus und zündete sie an. Er war etwas durch den Wind und musste sich wieder sammeln. Shia sah ihm schweigend zu. Kai blies den Rauch in den Wind.
„Ist schon in Ordnung, das konntest du nicht wissen, außerdem ist sie schon so lange tot.. Ich bin über den Tod meiner Eltern schon lange weg. Ich war nur etwas überrumpelt, du bist erst die zweite die danach fragt woher es kommt. Es ist okay.“ Kai hatte sich gefasst. Aber Shia war noch etwas unsicher, sie wollte gerne noch mehr darüber wissen.
„Darf ich dich dazu etwas fragen?“ Fast schüchtern hatte sie gefragt.
„Wenn du willst.“
„Wie lange sind sie denn schon, also seit wann lebst du schon bei deinem Großvater?“
„Wie lange sie schon tot sind?“ Kai sprach das Wort ganz normal aus.
„Ich war glaube ich 4 oder 5. ich weiß es nicht mehr ganz genau. Das ist jetzt schon über 12 Jahre her, ich weiß fast nichts mehr von dieser Zeit. Mein Großvater hat mich dann zu sich nach Russland geholt. Das war eine harte Zeit. Nach Japan bin ich erst vor ein paar Jahren zurückgekehrt.“
„Wie war deine Mutter? Sie muss eine ganz besonderer Mensch gewesen sein wenn du sogar ihr Halstuch trägst.“ Shia ließ dieses Thema jetzt nicht mehr los. Kai lächelte etwas gequält.
„Ich weiß nicht mehr viel, aber sie war schön das weiß ich. Von ihr hab ich die blauen Haare und die violetten Augen. Ja, ich weiß meine Haare sind Blau-Grau, aber das grau ist von meinem Vater. Da ist die Mischung bei mir ziemlich gut gelungen. Meine Mutter muss toll gewesen sein, wenn sie das Herz meines Vaters für sich gewinnen konnte. Immerhin war er der einzige Sohn meines Großvaters und hat auch eine dementsprechende Erziehung gehabt. Diese Erziehung durfte ich dann auch über mich ergehen lassen. Immerhin war auch ich schuld daran dass mein Großvater seinen einzigen Sohn verloren hat, sagt jedenfalls er. Aber egal. Das musst du nicht verstehen. Du kennst Voltaire nicht.“ Kai seufzte.
„Voltaire?!“ Voltaire ist dein Großvater? Du meine Güte!“ Shia war entsetzt.
„Ich kenne ihn, ich habe ihn mal kennen gelernt als ich auf einer Reise war. Kein sehr angenehmer Mensch. Ich glaube dass muss vor ungefähr 4Jahren gewesen sein.“ Kai rechnete. Das musste zu der Zeit gewesen sein als er noch zu den Demolition Boys gehörte. Aber was hatte Shia mit Voltaire zu tun? Nur wenige kannten ihn. In seinen Kreisen war er sehr bekannt, aber ein normales Mädchen?
„Was hast du denn mit Voltaire zu tun? Nur wenige kennen ihn.“ Kai wurde misstrauisch. Da stimmte doch etwas nicht. Shia zögerte sie schien zu überlegen. Kais Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
„Ich habe gar nichts mit ihm zu tun. Es war so. Ich war, wie gesagt in Russland auf Reisen und meine Schwester wollte unbedingt zu einem Beyblade Turnier. Es war keins von diesen ausgeschriebenen, es war eher so ein Hinterhofturnier. Ich glaube es war der hof von so einer Art Kloster. Ich weiß noch dass es ziemlich kalt war.“ Sie machte eine Pause und da sah sie dass sich Kais Blick völlig verändert hatte. Er war immer noch misstrauisch, aber jetzt war noch etwas anderes dabei. Abscheu. Und Angst. Shia fröstelte bei Kais Anblick.
„Na ja, meine Schwester hat teilgenommen und ich war eine von den wenigen die zugeschaut haben und da hat mich Voltaire ebnen angesprochen. Er hat mich gefragt ob ich nicht auch teilnehmen möchte und als ich gesagt habe ich würde nicht Bladen, hat er mich nur schief angesehen und gemeint dass sei sowieso kein Sport für so schwache Mädchen wie mich, er war ganz schön gehässig. Da hab ich eben gesagt, einen Menschen nur nach seinem Äußeren zu beurteilen ist dumm. Der Schein kann trügen. Oh, da fällt es mir ein. Dann habe ich ihm in die Augen geschaut und er hat sie erschrocken aufgerissen und “Kai“ gemurmelt. Damals war mir natürlich nicht klar was er damit gemeint hat, aber jetzt verstehe ich. Irgendetwas von mir muss ihn an dich erinnert haben.“ Shia schnaufte erleichtert auf, geschafft. Kais misstrauischer Blick verschwand, aber etwas störte ihn noch.
„Du sagst deine Schwester hat daran teilgenommen? Dann muss sie aber ziemlich gut sein. Um an den Hinterhofkämpfen der Abtei teilnehmen zu können muss man zu einer bestimmten Elite gehören. So einfach ist das gar nicht und für die meisten Kämpfe braucht man eine Einladung. Wie heißt deine Schwester? Sie muss eine bekannte Bladerin sein.“ Jetzt war Kai gespannt. Er kannte so gut wie alle Blader aus der Elite in der er gekämpft hatte. Er tat es noch, ab und zu, aber das war ein Geheimnis von dem nur er und Rei wussten.
„Meine Schwester heißt Diana.“
„Diana? Was ist das für ein Name? Das ist aber nicht japanisch?!“
„Nein, das ist deutsch. Meine Mutter kommt doch aus Deutschland.“
„Aber du hast doch auch einen japanischen Namen, warum nur du?“ Kai war erstaunt. Shias Name war so unbedeutend, und ihre Schwester hatte einen Namen der richtig edel klang, das musste hart sein. Kai überlegt. Eine Bladerin namens Diana kannte er nicht. Einen so seltenen Namen hätte er bestimmt nicht vergessen.
„Nein, kenn ich nicht, vielleicht war es nur eins von den Testturnieren für die Gelben. Die Bladen immer gegen die von draußen.“ Kai war beruhigt.
„Sag mal, warum kennst du dich da so gut aus? Warst du schon mal in diesem Kloster? Und was sind die Gelben?“ Shia war erstaunt. Als sie Kais grimmiges Gesicht sah erschrak sie.
„Ich habe fast mein ganzes Leben in dieser Abtei verbracht. Mein Großvater leitet diesen ganzen Drecksladen. Die Gelben, das sind die Anfänger. Die Neuen. Gelb deshalb weil gelb schlicht und einfach für “Pisser“ steht. In der Abtei wird jeder zu einem perfekten Blader gemacht. Und die Mittel und Wege dieses Ziel zu erreichen sind nicht gerade menschenfreundlich. Viele die dort waren habe es nicht geschafft und für immer die Lust am Kampf verloren. Aber das kannst du nicht verstehen.“ Kai dachte mit einer gewissen Abscheu an die Zeit in Russland. Er war zwar auch in gewisser weise dankbar. Denn er hatte dort viel gelernt und er war einer der Besten dort gewesen, aber nie würde er vergessen wie er dort behandelt worden war, trotz gewisser Privilegien. Voltaire kannte keine Gnade. Nicht einmal seinem eigenen Enkel gegenüber.
„Ich stell mir das schrecklich vor und das alles nur um ein guter Blader zu werden? Das kann ich nicht glauben.“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf.
„Ich sagte doch, das verstehst du nicht, du bist keine Bladerin. Aber warum eigentlich nicht? Du hast gesagt es sei dir zu gefährlich, das versteh ich nicht. Es ist ein harter Kampf, aber doch nicht gefährlich!“
„Das sagst du, aber ich sehe das anders,“ ihr Gesicht wurde bitter verzerrt,“ ich habe schon viele gesehen die dachten sie wären gut und hätten ihr BitBeast unter Kontrolle und am Ende sind sie fast von dieser Kraft zerrissen worden. Du brauchst gar nicht so zu schauen, auch wenn ich selbst nicht blade, ich bin viel rumgekommen und habe viel gesehen. Ich finde es nicht gut für einen Kampf sein Leben aufs Spiel zu setzten nur weil man denkt man denkt man muss unbedingt gewinnen. Siehst du das nicht genauso?“
„Nein! Ich würde alles dafür tun zu gewinnen. Aber ich bin nicht dumm, ich trainiere hart für mein Ziel