Fanfic: Das Ende der Potters
der Treppe waren nicht zu hören und dennoch wusste Lily, dass er bald auftauchen würde. Sie gab Harry einen zärtlichen Kuss, in dem sie all ihre Mutterliebe steckte und wappnete sich dann mit ihrem Zauberstab.
Sirius erkannte schnell, dass Peter ihn in eine Falle gelockt hatte, denn unter diesen vielen Muggeln würde er ihn unmöglich fangen oder gar vernichten können. Mit tapsigen Schritten ging er an dem Weidenkorb vorbei und tat so als hätte er die kleine Ratte nicht bemerken würde.
„Nimm mich aber lass meinen Sohn am Leben ...“ Lilys Stimme zitterte vor Angespanntheit und Furcht. Sie wußte, dass sie gegen Voldemort nicht die geringste Chance hatte. Doch sie mußte es versuchen. Harry durfte einfach nichts passieren. Er war doch ihr aller Stolz.
Peter wurde mit einem Mal sehr unruhig und kroch unter dem Weidenkorb hervor. Was er dann jedoch tat würde Sirius wohl nie verstehen können, denn Peter verwandelte sich plötzlich zurück und rannte dann in eine noch schmalere Gasse hinein. Das alles geschah so schnell dass die Muggel Peters Verwandlung gar nicht wahrgenommen hatten. Wobei wer interessierte sich schon für einen kleinen, laufenden, dicklichen Kerl?
Lily hatte Harry nun auf den Arm genommen und wich vor Voldemort zurück. Sie konnte immer noch aus dem Fenster springen und somit vor ihm fliehen. Jedoch schien das nicht so ratsam, denn unter Harrys Kinderzimmerfenster war der Treppenabgang zur hinteren Kellertür. Sie würden auf jeden Fall hart landen. Aber war das Risiko hier nicht geringer, als dem wirklichen Todesboten so einfach entgegen zu blicken?
Sirius verfluchte sich leise. Warum hatte er Peter nicht gleich mit irgend einem Zauber an dem Sessel festbinden können, jetzt musste er hinter dieser kleinen Ratte her rennen. Kurz bevor er die schmalere Gasse erreichte verwandelte auch er sich zurück. Peter schien ihn zu erwarten. Er sass Sirius böse lächelnd entgegen, während er, Sirius konnte es gar nicht fassen, während er sich einfach einen Finger seiner rechten Hand abschnitt. „Warum tust du das, Peter?“ Sirius Gesicht hatte noch nie so viel Fassungslosigkeit gehabt. „Was ich hier tue, Sirius? Was ich hier tue? Ich trenn mir einen Finger ab, damit er das letzte von mir ist, was hier von mir überleben wird. Was denkst du wie oft ich es gehaßt habe in deinem, James und Remus Schatten zu stehen. Die Anderen haben mich doch nur gemocht, weil ihr mich als Freund akzeptiert habt.“ „Aber das stimmt doch nicht, Peter. Sie mochten dich wirklich.“ Sirius Stimme hatte nun einen leicht ängstlichen Ton an sich. „Nein. Sie mochten mich nicht. Obwohl jetzt werden sie mich auf jeden Fall nicht mehr mögen, Sirius.“ Peter stockte, während er Sirius mit durchdringenden Augen, die dieser noch nie an ihm gesehen hatte, ansah. „Was hast du getan, ich frage dich, was hast du getan.“ Sirius trat auf Peter zu und begann an ihm zu schütteln, während sich Peters Blut auf seiner, auf der Kleidung von Sirius und auf die Umgebung verteilte.
„Nimm mich aber lass Harry am Leben ...“ Lilys Stimme war nur noch ein leises Flehen, während sie Voldemort entgegen sah. Harry fest an sich gedrückt. Ein gleißender grüner Lichtblitz sollte ihr Ende sein, doch bevor sie leblos auf den Boden sank, den kleinen Harry immer noch in ihren Armen, küsste sie ihren kleinen Sohn noch ein letztes Mal auf die Stirn und übertrug ihm so den Schutz, den nur eine Mutter auf ihr Kind übertragen konnte, mit dem Wissen, dass diesem nichts passieren könnte. Dann verstarb sie mit einem letzten Gedanken an ihren Sohn und an ihren geliebten Mann und an die Freunde, die fernab von ihnen hoffentlich in Sicherheit waren. Selbst in ihrem Tod dachte sie noch gut über Peter, welcher sie und James doch so schändlich verraten hatte.
„Verrate mir gefälligst was du getan hast ...“ Sirius schütteln wurde heftiger und Peters Gesicht verzerrte sich leicht zu einer Grimasse. „Was ich getan habe, Sirius? Was ich getan habe? Ich habe nur dem Dunklen Lord verraten, wo er seinen größten Feind finden wird und er ist gewiss gerade dabei Lily und James zu töten und danach kommt er zu Remus und dann zu dir, damit du endlich das bekommst was du verdienst.“ Peters Worte verhallten in einem tiefen spöttischen Lachen, das Sirius Fassung völlig den Bach runter gehen ließ.
Voldemort beugte sich nun zu Harry herunter. „Dutschidutschidu ... ja du bist aber ein kleiner Süßer, siehst deinem Vater zum verwechseln ähnlich. Eigentlich schade, dass ich auch dich jetzt töten muss, aber ich muss der Prophezeiung entgegen wirken, dass ein kleines Kind wie du mich eines Tages besiegt.“ Voldemorts Stimme klang irgendwie sanft und trotzdem begann der kleine Junge aus Leibeskräften zu weinen und zu schreien. „Keine Angst es wird nicht weh tun, nur ein leichter, kurzer Schmerz da.“ Voldemort deutete mit dem Zauberstab auf Harrys Stirn. Dann bereitete er sich auf sein wohl nicht letztes Avada Kedavra des Tages vor, schließlich wollte er bis Sonnenuntergang noch mindestens diese verfluchten Lupin und Black erledigt haben, wobei für Sirius würde er sich Zeit nehmen. Dieser verfluchte Unglücksbringer sollte schön langsam sterben.
„Stupor ...“ Sirius krachte unsanft gegen die gegenüberliegende Gassenwand. Peter war entschlossen wie noch nie. „Tut mir leid, Padfoot. Aber ich muss jetzt leider gehen.“ Lächelnd sah er zu einigen Muggeln hinüber, während er mit seinem Zauberstab leicht gegen seinen Hals tippte <Sonorus>. Dann rief er so laut, dass selbst die weit entfernteren Muggel es hören konnten. „Der Mörder Sirius Black ist hier drüben und tötet gerade den armen Peter Pettigrew.“ Dann richtete er den Zauberstab auf das Schaufenster eines Feuerwerkverkäufers. Im nächsten Moment explodierte die gesamte Gasse in roten Flammen. Sirius konnte sich noch gerade so in einen Hauseingang retten. Doch die 13 Muggel, die sich gerade vor der kleinen Gasse befanden fanden in der Feuerwelle den Tod. Peter jedoch flüchtete einfach mit den anderen Ratten durch die Kanalisation, während sein Finger als einziger Hinweis, dass er wirklich dort gewesen war zurück blieb. Nun war es gut, dass er damals dabei gewesen war, als sich Sirius und James gegenseitig das Animagus-Sein beibrachten.
„Adieu, kleiner Harry Potter.“ Auch auf Harry ließ Voldemort den Todesfluch los. Doch irgend etwas ging schief denn anstatt, dass der Junge sofort getötet wurde, prallte der Zauber einfach von Harrys Stirn, wie von einem Spiegel ab und prallte mit voller Wucht auf den Dunklen Lord. Dieser schien völlig in der Luft zerrissen zu werden und nur ein kleiner Schatten seiner selbst blieb zurück.
In der kleinen Gasse beruhigte sich mit einem Mal alles. Die Flammen hörten auf. Sirius sah verwirrt auf. Mit einem Mal war er umringt von Ministeriumszauberern. Einige von ihnen kannte er sehr gut, doch er hatte nicht die Absicht sich ihnen zu erben. Er hatte ja nichts getan. Er musste erst wissen, was mit Lily und James passiert war. Er wußte mit einem Mal um ihren Aufenthaltsort, Peter hatten ihn im letzten Moment unbewußt verraten. Godric’s Hollow.
Sirius wagte es einfach so vom Fleck weg zu disaparieren, er würde schon nicht in ein Auto krachen, wen er wieder auftauchte. Als er vor dem Haus der Potters auftauchte war dieses zerstört. Mit angsterfüllter Miene sah er sich um, rannte dann schließlich in das Haus und sank vor James Leiche in die Knie. „Warum nur, warum?“ Seine Stimme ging in einem Schluchzen unter, was offenbar jemanden, der sich oben befand auf ihn aufmerksam machte. War Voldemort etwa noch am Leben?“ Sirius zückte augenblicklich seinen Zauberstab, als er das behaarte Gesicht von Hagrid erkannte. Hagrids Augen waren gerötet und er trug ein kleines Bündel in den Armen. Auch Hagrid hatte einen Zauberstab gezückt, oder viel mehr einen Schirm, senkte diesen jedoch sofort wieder, als er Sirius erkannte. „Er hat Lily auch getötet, sie liegt oben Sirius. Er ist aber dann verschwunden. Ich muss klein Harry jetzt zu Dumbledore bringen, er weiß was zu tun ist.“ Hagrids Stimme klang ungewohnt monoton, während er immer wieder versuchte sich die Tränen aus dem Gesicht zu wischen. „Darf ich ihn noch einmal sehen, bevor du gehst. Sirius versuchte seine Fassung zu bewahren. Hagrid konnte nur nicken und reichte ihm dann das kleine Bündel. Sirius strich Harry sanft die Haare aus der Stirn und sah ihn dann erstarrt an, denn auf Harrys Stirn prangte nun eine grosse Narbe.
„Ich muss jetzt leider.“ Hagrids Stimme klang schniefend und entschuldigend. „Ja ...“ Sirius nickte nur. „Nimm meine Maschine, sie müßte draußen im Schuppen stehen. Ich habe sie James für die erste Zeit geliehen gehabt. Er braucht sie ja jetzt nicht mehr.“ Sirius kam das alles völlig unwirklich und gar nicht real vor. Es war alles nur ein böser Traum, aus dem er wohl gleich erwachen würde. Er würde in seinem Schlafsaal in Hogwarts sein und die Betten von James, Remus und Peter neben ihm. Sie waren noch in Hogwarts und Dumbledore beschützte sie.
Lange noch schaute Sirius dem Motorrad nach, welches schon lange hinter den Häusern verschwunden war und als die Ministeriumszauberer nun hier auftauchten wehrte er sich nicht. Wozu auch, denn es war ja alles nur ein Traum. Ein Traum aus dem er bald erwachen würde.
ENDE dieser ff