Fanfic: Freunde für immer

Kapitel: Der Engel

Nach dem Freizeitpark und der restlichen Nacht schliefen beide endlich. Am nächsten Morgen schien die Sonne leicht ins Zimmer. Doch nach wenigen Minuten fing es an zu regnen. Die beiden hörten erst nichts, da beide tief und fest schliefen. Doch plötzlich hörte man einen lauten Donner und Layla stand kerzengerade im Bett. Auch Mike wurde von diesem Lärm wach. Noch verschlafen sah er zu Layla, die ihre Decke immer fester hielt und sie nicht mehr los ließ. Er stand auf und setzte sich zu Layla aufs Bett. Er berührte nur kurz ihre Schulter, da erschrak sie. Mike wollte sie beruhigen und sagte mit einer sanften Stimme: „Ich bin es doch. Du brauchst doch keine Angst zu haben. Es ist nur ein Gewitter.“
Layla sah Mike an und ließ die Decke los und klammerte sich an ihn. Nur mit Mühe konnte sie sagen: „Ich habe schon immer Angst vorm Gewitter. Es ist der Donner, der mir Angst macht. Er ist so laut und so plötzlich.“ Sie klammerte sich noch fester an ihn und wollte ihn nicht mehr los lassen. Er versuchte sie zu trösten und ihr die Angst zu nehmen. Nur langsam beruhigte sie sich. Nach einer halben Stunde war das Gewitter vorüber gezogen und Layla ließ Mike los.
Mike sah auf die Uhr und stellte fest, dass es schon längst Mittag war. Er sagte zu ihr: „Komm', lass uns aufstehen und etwas essen. Einverstanden?“ Layla sah ihn an und nickte kurz. Sie zogen sich eben um und gingen runter in die Küche. Dort lagen auf dem Tisch standen zwei Teller und Besteck. Auf einen der Teller lag ein Zettel. Layla nahm den Zettel und las: „Wir wünschen euch einen schönen guten Morgen oder besser gesagt einen schönen guten Mittag. Wir mussten kurzfristig zu einigen Freunden. Bryan ist mit uns gefahren. Das Essen für euch steht in der Mirkowelle. Macht es euch warm und lasst es euch gut schmecken. Mama, Papa und Bryan.“
Mike sagte darauf: „Worauf warten wir denn noch?“ Layla sah ihn an und nickte. Sie ging zur Mirkowelle und schalte sie ein. Nach wenigen Minuten war das Essen fertig und sie konnten essen. Nach dem Essen packten sie das Geschirr und Besteck in die Spülmaschine und verschwanden nach oben um weiter zu lernen. Sie hatten nur noch bis Mittwoch Zeit zum Lernen. Und heute war es schon Sonntag. Nicht mehr viel Zeit oder?
Am Abend waren die Eltern von Layla noch immer nicht zurück. Mike machte sich schließlich auf dem Heimweg. Am nächsten Tag nach der Schule musste Mike zu einem Arztbesuch und konnte daher nicht gleich nach Unterrichtsschluss zu Layla. Aber gerade heute wollte er wissen, wie es ihr ging, denn in ihren Augen machte sich die Sorgnis breit. Aber warum hatte sie denn Sorgen seit gestern Abend? Nach dem Arzt ging er sofort zu Layla. Dort angekommen öffnete Layla die Tür. Sie gingen gemeinsam nach oben in Laylas Zimmer.
Layla betrat als erste das Zimmer. Mike folgte ihr. Im Zimmer sah Mike sofort, dass in der Nähe ihres Schreibtisches ein Ständer mit einem Bild stand. Auf diesem Bild war eine weibliche Person mit weißen großen Flügeln. Das weiße Gewand leuchtete nur so. Um der Frau herum war es dunkel. Dämonenhände wollten nach ihr greifen. Mike konnte es einfach nicht richtig beschreiben, so schön war das Bild. Mike fragte sie: „Wann hast du das Bild denn gemalt? Doch nicht etwa heute?“
Layla sah ihn an und meinte darauf: „Nein. Ich habe es vor einigen Jahren angefangen. Heute hatte ich etwas Zeit und habe es rausgekramt. Ich hatte heute mal Lust mit dem Bild fortzufahren. Aber ich bin noch lange nicht fertig. Es wird wahrscheinlich noch sehr lange dauern.“ Sie setzte sich auf den Boden und schlug das Mathebuch auf. Kurz darauf setzte sich auch Mike neben ihr sich hin. Aber bevor es los ging mit dem Lernen, sagte sie noch mal: „Du magst das Bild oder?“
Mike nickte mit dem Kopf. Erst nach einigen Minuten Schweigen sprach er: „Das Bild erinnert mich an jemanden. ... Sie lebt leider nicht mehr.“ Nur mit Mühe konnte er sich eine Träne verkneifen. Layla merkte es und fragte: „Was ist mit dir?“ Mike sah sie an und antwortete mit trauriger Stimme: „Es war langer Zeit. Ich war gerade sechs. Meine ältere Schwester sah so ähnlich aus wie dein Engel auf dem Bild. Sie ist mit 13 Jahren gestorben. ... Nur wegen ihrer Klasse hat sie sich das Leben genommen. Sie wurde in ihrer Klasse genau so gehasst wie du jetzt in unserer Klasse. Als ich das merkte, erinnerte ich mich an meine Schwester. Sie litt fürchterlich. Und dir wollte ich es ersparen. Ich will, dass noch andere das durchmachen müssen, was ich durchmachen musste. Die Zeit nach ihrem Tod war die schlimmst überhaupt. Ich konnte gar nicht klar denken. Für mich hatte das Leben keinen Sinn mehr.
Erst nach zwei Jahren bin ich aus meinen Tief heraus gekommen und ich habe einige ehemaligen Klassenkameraden getroffen. Ich habe sie damals gefragt, ob es schwer war, dass meine Schwester nicht mehr da wäre. Doch die haben mir die Antwort gegeben, dass sie froh waren, dass sie nicht mehr da war. Das war für mich ein Schock. An diesem Tag habe ich begriffen, dass sie in ihrer Klasse sehr einsam war. Bei dir habe ich es genau gespürt, dass du alleine und einsam warst. ich wollte nicht, dass du genau das gleiche Schicksal hast wie meine Schwester.“ Nur mit Mühe konnte er weitere Tränen verkneifen.
Layla sah zu Mike und legte eine ihrer Hände auf seine Schulter. Er schaute zu ihr. Auch in ihrem Blick machte sich Traurigkeit breit. Sie fühlte mit ihm. Nach längerem Schweigen meinte Layla, um vom Thema abzulenken: „Lass uns anfangen zu lernen. Die Mathearbeit wird nicht leicht werden.“ Mike stimmte zu und beide begannen mit dem Lerne. Für Mike war Mathe kein Problem. Aber für Layla war Mathe das reinste Albtraumfach. Nur selten verstand sie etwas vom Lehrer. Seit Mike mit ihr lernte, kam ihr Mathe viel leichter vor. Er erklärte ihr solange etwas, bis sie es endlich verstand. So vergingen die letzten Tage vor der Arbeit.
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