Fanfic: Freunde für immer
Kapitel: Der Unfall
Der Tag der Arbeit war nun endlich gekommen. Wie erwartet war die Mathearbeit schwer. Sie hatten zwei Stunden Zeit die Arbeit zu schreiben. Viele gaben schon nach der ersten Stunde ab und waren sich sehr sicher eine drei zu haben. Selbst Mike hatte seine Probleme mit der Arbeit. Er gilt in der Klasse als der beste Matheschüler. Die Zeit verging rasch. Und kaum sah man sich um, schon hatte man nur noch eine Viertelstunde Zeit. Mike sah noch mal drüber und gab schließlich ab. Einige Schüler waren draußen und redeten über diese Arbeit. Sie verglichen die Ergebnisse, die sie sich noch gemerkt hatten. Es waren immer wieder andere Ergebnisse. Selbst Mike kam bei einigen Aufgaben ins Schleudern. Es klingelte endlich und die letzten Schüler gaben ab. Die Pause hat begonnen.
Nach der Pause war Deutsch dran. Alle Schüler waren ziemlich erschöpft. Nur noch wenige Schüler konnten sich richtig konzentrieren. Die Lehrerin sagte am Ende der Stunde: „Ich möchte, dass ihr einen Aufsatz schreibt. Er soll mindestens zehn Seiten DIN A 4 handschriftlich sein. Das Thema könnt ihr euch selber aussuchen. Ihr habt sechs Wochen Zeit ab heute. Es ist eine Einzelarbeit. Wer eher fertig wird, kann sie mir auch vorher geben, damit ich darüber sehen kann.“ Die Klinge ertönte und die Schüler standen auf um die zwei Stunden hinter sich zu lassen. Die Lehrerin sagte noch: „Ich freue mich auf die Aufsätze.“ Dann gingen auch schon einige Schüler in die nächste Pause.
Nach dem Unterricht gingen Mike und Layla wieder nach Hause. Mike wollte wissen: „Und wie war die Arbeit?“ Doch Layla sah ihn nur an und meinte nach längeren Zögern: „Ich weiß es nicht. Ich habe einfach geschrieben und geschrieben. Dann klingelte es und unser Lehrer hat gesagt, dass wir abgeben sollen. In diesem Augenblick habe ich die letzte Aufgabe geschafft. Und mehr weiß ich nicht.“
Mike sah zu ihr und verstand sofort. Er sprach nicht weiter über das Thema. Sie schwiegen den Rest des Weges. Bei Layla zu Hause verabschiedeten sie sich voneinander. Sie ging ins Haus. Er ging seinen Weg weiter. Er drehte sich noch einmal um und sah, dass vor Laylas Haus ein Wagen hielt und jemand ausstieg. Mike blieb stehen und sah, dass der Mann auf das Grundstück von Layla ging. Er ging noch mal zurück zu Laylas Haus, denn er wollte wissen, was das für ein Mann war.
Ein anderer Mann saß noch im Auto und sah Mike, wie er auf Laylas Haus zu ging. Mike ging durch das Gartentor in Richtung Haus. Doch der Mann stieg schnell aus dem Auto und rief zu Mike: „Hey, du! Was machst du hier?!“ Mike drehte sich um und sah den Mann. Mike sagte mit vorsichtiger Stimme: „Ich bin Laylas Freund. Was dagegen?“ In diesem Augenblick öffnete sich die Haustür. Der andere Mann kam mit Layla heraus. Dem Mädchen rollten nur so die Tränen. Mike wusste nicht, was da drinnen los war. Er ging schnell zu Layla um zu wissen, was los war.
Doch als Layla ihren Freund sah, schmiss sie sich um den Hals und fing richtig an zu weinen. Mike verstand nicht, was los war. Aber legte seine Arme um sie, um sie zu trösten. Der Mann sagte zu Mike: „Bist du ihr Freund?“ Mike nickte kurz und wandte sich schließlich Layla zu. „Dann begleite uns mit ihr. Es ist besser, wenn sie jetzt jemanden bei sich hat." Mike willigte ein und begleitete die Männer und Layla ins Auto. Unterwegs fragte Mike: „Was ist passiert?“
Der Beifahrer antwortete: „Du machst dir Sorgen um die Kleine oder? ... Es ist nämlich so: Am Sonntagnachmittag verunglückte ein Fahrzeug auf der Straße. Der Fahrer überlebte nur knapp, aber die anderen beiden Insassen starben sofort. Der Fahrer ist gestern wach geworden und hat immer wieder den ein und selben Namen gesagt: 'Layla'. Da wussten wir, dass es noch jemanden geben musste, der noch am Leben war. Wie haben noch geforscht und haben endlich das Haus gefunden. ... Laylas Eltern sind bei diesem Unfall ums Leben gekommen. Nur ihr älterer Bruder hat überlebt. Wir bringen sie erst zum Bruder und schließlich in die Leichenhallen. Sie muss die Leichen identifizieren.“ Mike hörte richtig zu.
Nach einer Weile fragte er: „Und was wird jetzt aus Layla? Sie ist erst mal alleine.“ Stille herrschte im Auto. Der Fahrer meinte schließlich: „Solange ihr Bruder im Krankenhaus liegt und dann noch sein Studium macht, wird sie in ein Heim kommen. Dort wird so gut versorgt.“ Wie von einem Blitz schlug es bei Mike ein. Jetzt sollte sie in ein Heim? Das konnte Mike nicht zulassen. Man weiß ja nie, was sie da machen wird. Ob sie dort Freunde findet? Und ob er sie sehen kann? Er wollte nicht, dass Layla in ein Heim kam. So sprach er: „Das könnt ihr nicht tun. ... Sie kann bei mir so lange wohnen. Meine Eltern haben bestimmt nichts dagegen. Bei mir ist sie besser aufgehoben als in solch einem Heim. Gerade jetzt braucht sie jemanden, der zu ihr steht. Sie kann nicht einfach aus ihrer Umgebung fortgerissen werden.“
Die Männer hörten ihm aufrichtig zu. Sie kamen endlich am Krankenhaus an. Der Beifahrer meinte: „Wir werden noch mal mit dem Jugendamt sprechen. Vielleicht willigt es ein, was du gesagt hast. Versprechen tue ich nichts.“ Mike sah den Mann einwenig erleichtert an. Alle betraten schließlich das Krankenhaus. Mike spürte wie niedergeschlagen sie nun war. Sie klammerte sich fest an Mikes Arm. Die Tränen hörten nicht mehr auf zu fließen. Sie stiegen in den Fahrstuhl. Sie fuhren bis in den dritten Stock. Dort gingen sie ins Zimmer 345. Dort lag nur eine Person in einem Bett.
Die vier betraten das Zimmer. In diesem Bett lag Bryan. Sein rechtes Bein war gebrochen. Schürfwunden und blaue Flecken zierten seinen Körper. Ein Verband um seinen Kopf war auch vorhanden. Layla ging langsam auf Bryan zu. Mike folgte ihr vorsichtig. Die Männer blieben an der Tür stehen. Layla stand jetzt neben dem Bett. Sie blickte auf den Körper ihres Bruders. Keine Reaktion machte er. Sie nahm seine Hand und hielt sie fest. In diesem Augenblick bewegte sich Bryans Kopf und seine Augen öffneten sich. Seine ersten Worte waren: „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du wolltest nicht mehr kommen.“ Er hob seine Hand und strich über Laylas Gesicht. Sie konnte nicht mehr. Sie schmiss sich um den Hals ihres Bruders und weinte erst richtig. Es war zu traurig und zu schlimm für sie. Ihre Eltern waren bei dem Unfall gestorben und ihr Bruder liegt schwerverletzt im Krankenhaus. Es war zu viel für sie. Jetzt brauchte sie jemanden, an dem sie sich festhalten konnte. Sie brauchte einen guten Freund. Layla weinte sich die Augen aus. Erst nach einer halben Stunde hörte sich auf zu weinen. Bryan merkte, dass sehr an ihren Eltern und an ihn hing.
Nach einer weiteren Stunde sind dann schließlich alle gegangen, da Bryan noch viel Ruhe braucht. Die nächste Station war nun die Leichenhalle. Dort angekommen musste Layla wieder weinen. Selbst in der Halle, wo ihre Eltern lagen, musste sie weinen. Sie hielt sich fest an Mike. Sie konnte so viel Schmerzen und Verluste am einen Tag gar nicht verkraften. Es war wirklich zu viel für sie heute. Die beiden Männer brachten die beiden anschließend nach Hause.
Bei Mike angekommen fragte seine Mutter sofort: „Wo warst du so lange? Wir haben uns Sorgen gemacht.“ In diesem Augenblick sah sie Layla, wie sie noch immer Tränen vergoss. Sie klammerte sich noch immer an Mikes Arm. Die Mutter fragte: „Was ist denn passiert? Warum bist du so traurig?“ Sie strich Layla mit der Hand über die Wange.
Mike meinte: „Kann sie eine Weile bei uns bleiben. Ihr Bruder liegt im Krankenhaus und ihre Eltern ...“ Er konnte selber es nicht aussprechen, denn auch ihm kamen die Tränen langsam. Er wischte die ersten Tränen noch weg. Seine Mutter sagte: „Ist schon gut. Ich verstehe. Sie kann hier bleiben. ... Geht auf dein Zimmer, Mike. Ich rufe euch, wenn das Essen fertig ist. Einverstanden?“ Mike nickte und ging mit Layla auf sein Zimmer.
Es war eine harte Zeit für Layla. Das Jugendamt hat eingesehen, dass sie bei Mike besser aufgehoben war. Einige Sachen wurden noch für Layla geholt. Die nächsten Tage ging sie nicht in die Schule. Es war zu schwer für sie. Die anderen aus der Klasse wunderten sich nicht, warum Layla nicht zum Unterricht kam. Sie machten Witze über sie. Alle lachten darüber – nur Mike nicht. Er wusste die Wahrheit und ihm war nicht zum Lachen zu mute. Einige merkten, dass mit Mike etwas nicht stimmte. Sie fragten ihn immer wieder, doch er meinte immer, ihm geht es gut.
Darauf dachten alle, dass seine Freundin ihn verlassen hatte. Und die Mädchen machten sich langsam wieder an ihn ran. Doch Interesse hatte Mike nicht. Er dachte an die letzten Tage nach. Layla war jeden Tag ins Krankenhaus gefahren, um Bryan zu besuchen. Bryan ging es immer besser. Bald würde er aus dem Krankenhaus entlassen werden. Es vergingen zwei Wochen. Die Beerdigung fand in dieser Zeit statt. An diesem Morgen war Mike nicht zum Unterricht erschienen. Er wollte Layla begleiten, so dass sie einen Halt hatte. Bryan konnte nicht teilnehmen, da er noch immer im Krankenhaus lag. Als Mike in die Schule noch kam, hatte er schwarze Sachen an. Alle wunderten sich, warum er in Schwarz kam. Sonst immer hatte er fröhlichere Sachen an. Jetzt merkten alle, dass mit Mike etwas nicht stimmte.