Fanfic: Flucht vorm Leben

Untertitel: Begegnungen

Kapitel: Die Flucht - erste Begegnung

Es war merkwürdig wie sich alles verändert hatte… Nachdem ihre Mission gescheitert und Gaara besiegt war, war alles so anders geworden. Temari stand am Grabe ihres Vaters, Kazekage. Sie wusste, sie würde seinen Platz einnehmen müssen. Als Erstgeborene war dies ihre Pflicht. Mit einem Seufzer wandte sie sich ab und machte sich unwillig auf den Weg nach Hause. Den Blick der roten, leicht rotierenden Augen, welcher ihr folgte nahm sie nicht einmal wahr.
Vor der Haustür blieb sie stehen. Lautes Scheppern drang in ihre Ohr, gefolgt vom wütenden Aufschrei Kankurous. Temari verzog das Gesicht zu einer Grimasse und trat ein, ihr Blick glitt über den Haufen zerbrochenen Porzellans, dann weiter die schwarzen Kleider ihres Bruders hoch bis sie ihm ins Gesicht starrte. Er hob den Blick senkte ihn allerdings sofort wieder als Temari tief einatmete. „WAS-IST-HIER-LOS?!“, brüllte sie. Von der Treppe kam ein Kichern und Kankurou nutzte Temaris Unaufmerksamkeit um schnell aus dem Haus zu verschwinden. Die Tür knallte hinter ihm zu und im Hause herrschte wieder Totenstille. Erneut atmete Temari ein um eine Salve wüster Beschimpfungen auf den Besitzer des Kicherns los zu lassen, beließ es allerdings dabei und sank müde zu Boden. Die junge Frau schloss müde die Augen. Tappende Schritte näherten sich ihr vorsichtig und sie musste an sich halten um dem kleinen Gör nicht auf der Stelle den Hals umzudrehen. Statt dessen lauschte sie, hielt die Augen geschlossen und regte sich nicht. Mit dem erleichterten Aufatmen ihres Gegenübers sprang sie in die Höhe, packte das kleine Mädchen welches sich wand und kreischte und schlug ihr mit der flachen Hand ins Gesicht, worauf die kleine noch lauter schrie und Temari ihr hastig die Hand auf den Mund pressen musste. „Shizu! Spinnst du?! Wie oft habe ich dir gesagt du sollst die Schnauze halten und Kankurou nicht nerven?!“, zeterte sie und entferne die Hand ein Stückchen vom Munde, sodass die Kleine antworten konnte: „Nie hast du das. Außerdem hat er mit mir gespielt.“
Temari kämpfte den Impuls nieder, dem Mädchen die Nase endgültig zu brechen und fragte dann mit leiser, bebender Stimme: „WAS – habt ihr gespielt, dass unser Geschirr zu Bruch geht?!“
„Fangen!“, kam die Antwort. Das war zu viel. Temari trat, das Mädchen, welches wieder anfing zu zetern, am Kragen gepackt die Treppe hoch, öffnete eine Tür zu einem fensterlosen Zimmer welches nur von einer Kerze erhellt war und schleuderte sie hinein. „Da bleibst du! Für den Rest des verdammten Monats! Und wehe dir du stellst irgend etwas an, du kleine Kröte!“
Shizu antwortete indem sie ihr die Zunge heraus streckte und Temari knallte die Tür zu. Sie hatte sich gerade umgewand, die Treppe herab zu steigen, da blickte sie in die scheußlichen Augen ihres zweiten, jüngsten und doch gefährlichsten Bruders. „Was war da los?“ Sein starrender Blick hielt sie gefangen. Zitternd versuchte sie ihm auszuweichen, doch es gelang ihr nicht. So musste sie sich ihm wohl oder übel ergeben. „Shizu.“, sagte sie nur. Die Antwort schien Gaara zu reichen, denn der Junge wandte sich ab und ein wenig später hörte Temari die Tür zum zweiten Male zuschlagen. Langsam atmete sie ein und wieder aus, ein und wieder aus... ein und aus. So lange, bis sie aufhörte zu zittern und beginnen konnte die Scherben auf zu sammeln. Fertig damit trat sie aus dem Haus und folgte den belebten Straßen bis hin zu den fast leeren Gassen. Auch dieses Mal registrierte sie ihren Beobachter nicht und schon bald verfiel sie den Gedanken, welche ihr jeden Tag aufs Neue das Herz zu schnürten. In zwei Monaten würde sie das Amt des Kazegages antreten müssen. Sie würde sich um ihre Brüder kümmern müssen, um Shizu und um das ganze verdammte Dorf. Tränen traten in ihre Augen, wurden jedoch sofort wieder weg gewischt und Temari nahm an Tempo zu. Am Tage ihrer Amtseinnahme würde sie den Mann heiraten müssen, welcher von ihrem Vater für sie ausgewählt worden war. Sie kannte ihn nicht einmal. Und wenn sie ehrlich war wollte sie das auch gar nicht. Mit 16 Jahren verheiratet werden… und das nur weil der dämliche Vater starb und man die Erstgeborene war. Leise eine alte Melodie summend machte sie sich auf den Weg aus der Stadt heraus zu kommen. Das fröhliche Kinderlied brach ihr schier das Herz, wo sie es früher so erleichtert hatte und Temaris Augen begannen erneut, sich mit Tränen zu füllen, welche schließlich ihre Wangen herab rannen. Sie machte sich nicht mehr die Mühe diese weg zu wischen. Wer sollte sie schon sehen? Es war ja niemand da.
Dachte sie.
Ihr Verfolger war immer noch da. Und er würde es auch bleiben.
Endlich war Temari am Ausgang des Dorfes angelangt, welcher in die weite Wüste hinaus führte. Lange blickte sie in die Ferne, straffte dann allerdings die Schultern und machte entschlossen einen Schritt hinaus. Noch konnte sie umdrehen und ihr vorbestimmtes Leben in Angriff nehmen. Aber das war nicht das was sie sich wünschte. Sollte doch Kankurou oder ihretwegen auch Gaara Kazekage werden. Sie nicht. Temari warf einen letzten Blick über die Schulter zurück und machte sich dann auf. Zehn Minuten ging sie geradeaus, dann drehte sie sich um und blickte zurück nach Suna-Gakure. Wie sie erwartet hatte, deutete nichts auf die Existenz des Dorfes hin. Es hatte den Anschein einer riesigen Düne. Doch was kümmerte sie das? Lange genug hatte sie dort gelebt. Damit war es vorbei. Sie wollte nie wieder so gefangen sein. Niemals. Nach zwei Stunden sturem Geradeauslaufens musste Temari feststellen, dass sie sich verlaufen hatte. Mit einem Seufzer lies sie sich fallen und stellte daraufhin fest, dass sie ebenso wenig Nahrung dabei hatte wie eine Ahnung wo sie sich befand. Schnell richtete sich die junge Frau auf und klopfte sich den Sand aus den Kleidern. Sie musste hier raus. Und wenn möglich nicht nach Suna-Gakure. Die Hitze machte ihr zu schaffen. Fast so wie die verdammten Sorgen welche sie quälten. Mittlerweile hatte sie auch ihr Zeitgefühl verloren. Doch mit dem Verlust dieser Sinne kehrte ein mulmiges Gefühl in sie ein. In ihrem Nacken verspürte sie ein Kribbeln und oft wenn sie sich um drehte, glaubte sie einen schwarzen Schemen davon huschen zu sehen. Mehrere Nächte hatte sie nun so überstanden und endlich fasste sie einen Entschluss. Sie straffte die Schultern, soweit es die Schwäche in ihren Gliedern zu ließ und rief: „Wer ist da? Komm heraus! Ich habe dich gesehen!“ Die Antwort war Stille. Eine Stille, welche Temari schier das Herz zerriss. Doch da sah sie etwas anderes. Ein Wasserloch. Sie nahm ihre restliche Kraft zusammen und rannte darauf zu. Doch sie schien nicht wirklich näher zu kommen. Schließlich löste sich die Illusion auf und Temari schlug der Länge nach hin. Nach Atem ringend und zum Gehen zu schwach begann sie zu schreien, die Tränen rannen ihr übers Gesicht und die Verzweiflung machte sie Blind. Sie wollte hier nicht sterben. Nicht so. Nicht auf diese Weise. Aus ihren verzweifelten Schreien wurde ein Schluchzen und schließlich nur noch ein Wimmern. Kaum zehn Minuten später verlor sie das Bewusstsein. Die Sorgen, die Hitze und auch der Durst verfolgten sie bis in ihre Träume hinein.

Wasser benetzte Temaris Lippen und lies sie aufschrecken. Ihr Kopf lag in den Schoß eines jungen Mannes gebettet. Ihr Blick fiel direkt in sein Gesicht. Es war schön geschnitten, doch seine Augen erschraken sie: Sie waren rot und um die Pupille schienen sich noch drei andere, merkwürdig geformte Pupillen zu drehen. Sie hatte so etwas schon einmal gesehen, jedoch nur mit zweien. Bei Sasuke Uchiha. Dieser Junge Mann hatte große Ähnlichkeit mit ihm, doch seine Stimme klang ganz anders als er sprach. „Trink.“ Temari trank aus dem Schlauch den er ihr an den Mund hielt. In gierigen Zügen, hustend und auch ein wenig davon auf seinen merkwürdigen Umhang verlierend trank sie. Als der Schlauch geleert war richtete sie sich hastig auf und senkte beschämt den Blick, doch ihr gegenüber lächelte.
Es war ein sonderbares Lächeln. Eines welches schon zu oft unter Qualen und Pein gelächelt wurde. Welches unecht geworden war und als ehrliches Lächeln das Gesicht verunstaltete. Temari musste ihn regelrecht anstarren. Sein Gesicht übte eine Faszination auf sie aus wie es die Augen ihres Bruders Gaara getan hatten. Doch bei ihm waren es nicht nur die Augen, was nicht hieß, dass diese es nicht am aller meisten waren. Von seiner Nasenwurzel zogen sich zwei Narben, welche sein Gesicht statt es zu verunstalteten… verschönerten. Ihr fiel in diesem Moment kein anderes Wort dafür ein, denn als sie sich noch Gedanken über die narben machte erlosch sein Lächeln und sein Gesicht wurde ernst. Die schmalen Lippen, wohl geformt öffneten sich leicht als er ausatmete. Temari schwindelte. Kraftlos sank sie zu Boden. Sie konnte nur noch fühlen, wie er sie behutsam hoch nahm, sie eine Weile trug und sich dann hinsetzte. So vorsichtig wie er sie hoch genommen hatte bettete er ihren Kopf erneut in seinen Schoß. Erschöpft schlief sie nun endgültig ein.
Und als sie aufwachte, so vermochte die junge Frau nicht zu sagen, wie lange sie geschlafen hatte. Es mochten Minuten, Stunden oder gar Tage gewesen sein, doch der Mann war wach als sie die Augen auf schlug. Auch lag ihr Kopf noch immer in seinem Schoß und sie wunderte sich, wieso sie so gut geschlafen hatte. Er musste doch selbst auch aufgestanden sein. Und das hätte sie bemerkt. Ihr Schlaf war
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