Fanfic: Game of patience 8
Kapitel: Unstimmigkeiten
Dann poste ich hier wohl auch mal wieder weiter. Ich bin ja richtig fleißig. lol
@ kruzifix: Yep, stimmt, so wie du das dir gedacht hast. Er glaubt, dass man auf ihn wartet, schließlich scheint es ja wichtig zu sein. Außerdem weiß er ja nicht genau, wann der Zettel eingeworfen wurde, sodass es sogar sein kann, dass er noch pünktlich kommt. Aber hast Recht, war schon etwas verwirrend. ^^
Es waren Gissus Berichte, von denen er so beeindruckt war. Die Art, wie er die Sayajins beschrieben hat, hat Yert fasziniert. Und eigentlich auch die Sayajins an sich - tja, wer er wüsste...
Und danke für dein Kommies, kruzifix. *knuddel*
Dann mal weiter
Vegeta konnte nicht mehr schlafen. Noch nie war es seine Stärke gewesen, sich zu entspannen, abzuschalten. Es kribbelte ihm viel zu sehr in den Händen, als dass er sich jetzt zurücklehnen könnte und einfach pennen, bis sie endlich auf Krawa angekommen waren. Die runde Glaskuppel seines Raumschiffes warf leicht verzerrt sein Spiegelbild zurück. Mit steinernem Gesichtsausdruck blickte er hinaus ins Weltall.
Es war nicht das, was er sich vorgestellt hatte. Das war es nie wirklich gewesen. Auch jetzt war er nicht frei, er floh in gewisser Weise nur. Verdammt, und ein Sayajin hatte nicht vor irgendjemandem wegzulaufen!
Wieder spürte er diese unbändige Wut in sich aufsteigen, die ihm hier in diesem winzigen Raumschiff die Luft zu rauben schien. Sein ganzer Körper versteifte sich, während er unbeweglich auf die Millionen und Abermillionen von Sternen blickte, die an ihm vorbeizogen wie winzige Fliegen. Das alles würde irgendwann einmal ihm gehören. Es stand ihm zu. Er war der mächtigste Krieger von allen, auch wenn Freezer momentan noch ein Hindernis darstellte – bald würde auch er ihn nicht mehr aufhalten können. Dann würde der Prinz der Sayajins, der rechtmäßige Erbe des Imperiums des mächtigsten Kriegervolkes im Universum, seinen verdienten Platz auf dem Thron einnehmen und alles beherrschen. Sämtliche Galaxien, Freezers Planeten, das gesamte Universum.
Doch auch bei diesen Gedanken veränderte sich nicht das Geringste im Gesicht des Sayajins. Nicht, dass er auch nur im geringsten daran zweifelte, Freezers Platz einzunehmen, wenn die Zeit reif war. Aber bis es soweit war, durfte er nicht leichtsinnig werden.
` Vater`, dachte er, `Ich werde alles zurückholen, was er sich genommen hat. Das schwöre ich.`
General Ressja verließ 5 Minuten nach seinem Sohn einen Konferenzraum auf Deck 2 und stürmte durch die Gänge. Seine Hände waren zu Fäusten geballt und ein einziger Gedanke hämmerte mit zunehmender Intensität durch seinen geröteten Kopf:
` Mich zwingt ihr nicht in die Knie! `
Sein Pieper hatte reagiert und schon allein das war nicht gerade beruhigend gewesen. Wenn nicht gerade etwas ausgesprochen wichtiges geschah, kontaktierte man den General nicht – schon zweimal nicht, wenn dieser gerade in einer Konferenz steckte. Aber das schlimmste kam ja erst noch:
Freezers Soldaten waren wieder auf dem Radar aufgetaucht.
Schon bei dem Gedanken daran lief es dem General siedeheiß den Rücken hinunter. Elende Wichte, Weltraumpiraten! Niemand hatte es bisher mit ihm aufnehmen können, die Soldaten würden da keine Ausnahme bilden.
Ressja eilte weiter; immer den Gang hinunter. Schon einen Augenblick später kam der Fahrstuhl in Sicht. Erneut beschleunigte er seine Schritte und sprang durch die Öffnung der Tür, die bereits begonnen hatte, sich zu schließen und nun durch den Sicherheitsmechanismus wieder aufging – und aufblieb.
" Verdammt...", zischte Ressja, trat unruhig von einem Fuß auf den anderen und zwang sich dann zur Ruhe. Er verschränkte die Arme vor der Brust und holte tief Luft. Nichteinmal den Sieg über seine Nerven würde er Freezers Gefolgsleuten gönnen...
Etwa 5 Sekunden später schlossen sich die Türen schließlich und Ressja hämmerte auf eine Taste. Im Spiegelbild der kalten silbernen Metalltür konnte er sich selbst sehen. Seine weißen kurzen Haare, seine steife Haltung, sein hartes Gesicht. Yert kam ihm plötzlich in den Sinn. Seine blauen langen Haare, seine unsichere Erscheinung, sein offenes, ja schon fast kindliches Gesicht. Der alte General schüttelte den Kopf. Nein, dafür war nun keine Zeit. Schon fast in jeder freien Sekunde dachte er darüber nach, wieso sein Sohn so ein Taugenichts war, wieso er so wenig Führungsqualität, Stolz und innere Stärke von ihm geerbt hatte, dass es schon fast wehtat. Ein Vater sollte stolz zu seinem Sohn aufblicken, doch obwohl Yert größer war als Ressja, würde dieser niemals damit aufhören können, von oben auf ihn herabzusehen und sich zu fragen, womit er das verdient hatte.
Der Aufzug hielt, die Tür öffnete sich und die monotone Computerstimme verkündete, wo sie gerade angekommen waren, aber Ressja hörte gar nicht hin. Eilig stürmte er weiter den Gang entlang, sah hier und da besorgte Gesichter, die sich Richtung Boden neigten als er ihre Besitzer passierte. Ein halbherziges Fäuste Aneinanderschlagen begleitete ihn. Hoch erhobenen Hauptes trat der General durch die Tür zum Kontrollraum, auf dessen Monitoren nichts weiter zu sehen war als die drei Raumkapseln, die bereits vor ein paar Stunden aufgetaucht waren. Die Wut stieg ihm bis zum Hals und Ressja konnte wohl nicht verhindern, dass sie ihm auch noch zu Kopfe stieg, denn er spürte, wie sein Gesicht wärmer wurde. Noch immer starrte er auf den Bildschirm vor sich, spürte die bohrenden Blicke seiner Soldaten im Rücken, die nun auf seine Befehle warteten, konnte die angespannte Stimmung beinahe riechen, die ihm bereits beim Eintreten entgegengeschlagen war.
Doch Ressja zögerte. Wohl zu lange für Yaizu, den leitenden Offizier des Überwachungsraums:
" General – sollen wir die Truppen nun mobilisieren?"
Ohne dem Sprecher das Gesicht zuzuwenden kniff Ressja die Augen zusammen und presste die Lippen zu schmalen Strichen aufeinander. Wieder und wieder ließ er sich die Situation durch den Kopf gehen, überlegte, ob es vielleicht noch eine andere Möglichkeit gab, als sich feige hinter Waffen zu verstecken und zu denken: `Kommt ruhig, wir haben ja unsere Waffen. Aber wehe, ihr wehrt euch!`. Andererseits würde es wohl auf eine andere Art und Weise kaum gehen.
" Unsere Versuche, sie per Funk zu kontaktieren, sind unbeantwortet geblieben." Ressja fuhr herum und starrte den Soldaten an. Er war mittleren Altes, hatte ein hartes, aber müde wirkendes Gesicht und buschige, weiße Augenbrauen. Er deutete auf einen jungen Soldaten, der pausenlos in ein Mikrophon sprach.
" Wir wissen also nicht, was sie wollen," fuhr der Offizier fort und zuckte mit den Schultern, um seiner Aussage mehr Ausdruck zu verleihen.
General Ressja, der bisher geschwiegen hatte, entschloss sich nun, wieder die Zügel in die Hand zu nehmen. Er hatte nun endgültig seinen Entschluss gefasst.
" Wir warten. Da sie sich nicht gemeldet haben, gehen wir davon aus, dass sie nicht an Handel mit uns interessiert sind und ihre Absichten anders aussehen. Die Bodentruppen werden mobilisiert, falls sie es wagen, uns aus der Luft anzugreifen, machen wir ein paar Raketen klar. Sie sollen nicht den Eindruck kriegen, dass uns bei ihrer Ankunft die Knie schlottern, klar?"
Stille.
" General, bei allem Respekt, ich bin nicht sicher, ob die Gefahr, die von ihnen ausgeht, unterschätzt werden sollte..."
Ressja betrachtete den Offizier mit abschätzigem Blick.
" Die Gefahr, die von ihnen ausgeht?" Er lachte heiser. " Sie sind zu dritt. Was können sie schon ausrichten?"
Yaizu zögerte einen Moment, er schien die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, genau abzuwägen.
" General, es handelt sich hierbei um Freezers Truppen. Und wenn er nur drei Leute schickt, dann wird er dafür seine Gründe haben."
Der Offizier hielt Ressja`s bohrendem Blick stand. Er zwinkerte nichtmal.
" Ein Grund hierfür könnte Hochmut sein, Soldat. Oder Arroganz, oder aber Selbstüberschätzung. Soll ich fortfahren?" Die Stimme des Generals war zu einem bedrohlichen Zischen geworden und mit Augen, die kaum mehr größer als Schlitze waren, betrachtete er die Soldaten im Raum. Wenn man sich nicht auf sich selbst verließ, dann war man verlassen...
Der Offizier kapitulierte – wenn auch nur wiederwillig. Erst nickte er kaum merklich, dann schlug der die Fäuste vor sich zusammen und sagte etwas, dass Ressja noch Stunden später in den Ohren nachklingen sollte:
" Ganz recht, General. Es gibt immer wieder Leute, die erst merken, wo die Grenzen sind, wenn sie diese überschritten haben."
Dann machte er auf dem Absatz kehrt und ließ den großen General Ressja im Raum stehen.
bye und bis bald
.K.