Fanfic: Der Clan
Untertitel: Story aus dem Lande Alcerast
Kapitel: Prolog - Der Schattenrat
Prolog
Sie kamen, als Mog’Natal sie rief, die, die ihre Seele willig – nein, begierig - der Dunkelheit verkauft hatten. Einst waren sie wie Mog’Natal tief spirituelle Wesen. Einst hatten sie die natürliche Welt studiert und den Platz, den die Arcs, die Dämonen der Natur, darin einnahmen. Sie hatten von den Tieren des Waldes und der Felder gelernt, von den Vögeln in der Luft und von den Fischen in den Flüssen und Ozeanen. Und sie waren Teil dieses Kreislaufs, nicht mehr und nicht weniger.
Doch das war Vergangenheit. Diese ehemaligen Schamanen, diese neuen Zauberer, hatten nur für kurze Zeit die Macht geschmeckt und empfanden sie als unwiderstehlich süss – wie einen Tropfen Honig auf der Zunge. So wurde ihre Begierde mit immer grösserer Macht belohnt. Mog’Natal selbst hatte von seinem Meister Tar’Zuhl gelernt, bis der Schüler den Lehrer übertraf. Tar’Zuhl hatte dafür gesorgt, dass die Clans der Arcs zu jener wilden, unaufhaltsamen Woge der Gewalt wurde, die sie heute darstellte, aber Tar’Zuhl hatte auch der Mut gefehlt noch weiter zu gehen. Er hatte eine Schwäche für die angeborene Würde seines Volkes. Mog’Natal war aus anderem Holz geschnitzt.
Die Clans hatten alles getötet, was es in dieser Welt zu töten gab. Sie war verloren ohne Ventil für ihre Blutgier. In einem verzweifelten Versuch die brutalen Sehnsüchte in ihren Herzen zu stillen, fielen die Clans übereinander her. Es war Mog’Natal, der ein neues Ziel für die Gier der Clans fand. Schon bald würden sie in eine neue Welt aufbrechen, die voll war mit einfacher, ahnungsloser Beute. Ihre Blutgier würde einen neuen Höhepunkt erreichen und so benötigte die wilde Meute einen Rat, um sie zu leiten. Mog’Natal sollte diesen Rat führen.
Er nickte ihnen zu, als sie eintraten, und seinen kleinen, funkelnden Augen entging nichts. Einer nach dem anderen kamen sie, wurden wie gezähmte Bestien zu ihrem Meister gerufen.. Zu ihm.
Sie versammelten sich um einen Tisch, die gefürchtetsten und verhasstesten Mitglieder aller Arc-Clans. Einige sahen schrecklich aus, hatten für ihr dunkles Wissen mit mehr als nur ihrer Seele bezahlt. Bei anderen bemerkte man nichts; ihre Körper waren unversehrt und stark, Mit starken Muskeln und blitzenden Augen. Darum hatten sie bei ihrem dunklen Handel gebeten. Alle waren sie skrupellos, listig und schreckten vor nichts zurück, um ihre Macht wachsen zu lassen.
Aber keiner von ihnen war nur annähernd so böse wie Mog’Natal.
„Wir die hier versammelt sind“ begann der grosse, schwarze Dämon mit seiner heiseren Stimme, „sind die Stärksten unserer Clans. Wir kennen die Macht. Wir wissen, wie man sie bekommt, wie man sie einsetzt und wie man mehr davon kriegt. Andere beginnen sich gegen den einen oder anderen auszusprechen. Ein Clan will zu seinen Wurzeln zurückkehren, ein anderer hat keine Lust mehr, hilflose Säuglinge zu töten. „Seine dicken schwarzen Lippen verzogen sich zu einem herablassenden Lächeln. „Das passiert, wenn Arcs schwach werden.“
„Aber, grosser Herr“, sagte einer der Zauberer, „wir haben das Volk der Kersen getötet. Was können wir in dieser Welt noch ermorden?“
Mog’Natal lächelte und schob seine dicken Lippen über die scharfen, langen Reisszähne. „Nichts“, sagte er „Aber andere Welten warten.“
Er breitete seinen Plan vor ihnen aus und genoss die Machtgier, die er in ihren roten Augen las. Ja, es würde gut werden. Es würde die mächtigste Armee sein, die es je gegeben hatte, und an der Spitze dieser Horde würde er stehen, Mog’Natal.
„Und wir werden der Rat sein, nach dessen Pfeife die Clans tanzen“, sagte er schliesslich. „Jeder von uns ist eine mächtige Stimme. Doch der Stolz der Arcs ist so gross, dass sie nicht erfahren dürfen, wer sie wirklich lenkt. Lasst jedem seinen Glauben, dass er seinen Speer schwingt, weil er es wünscht, nicht, weil wir es ihm befehlen. Wir werden im Geheimen wirken. Wir sind die Wanderer in den Schatten, eine Macht, die durch ihre Unsichtbarkeit noch an Grösse gewinnt. Wir sind der Schattenrat, und niemand soll je von unserer Existenz erfahren.“
Doch eines Tages sollten so manche es doch herausfinden...