Fanfic: Der Clan
zu erzählen. Er erzählte alles, was er wusste - vom Handel mit den Dämonenlords... von der obszönen Quelle von Mog’Natals Macht... und vom Verrat durch den Schattenrat.
Darkscythe hörte mit unbewegter Mine zu, doch in seiner Brust hämmerte sein Herz so stark wie seine Sense auf seine Gegner einzuhämmern pflegte. Aus jedem anderen Mund hätte er diese Worte als Lüge empfunden, doch war es ein alter Freund der hier zu ihm sprach. Er war für diese Worte ins Exil gegangen und das verlieh ihnen Gewicht. Langsam biss er in eine grosse Lammkeule und kaute auf dem Fleisch herum. Seine Gedanken jagten ihn hin und her doch für ihn gab es nur einen Schluss. Es musste die Wahrheit sein.
„Ich glaube dir Freund. Und vertrau mir ich werde Mog’Natals Taten nicht einfach so auf mich nehmen. Für mein Volk werde ich mit dir gemeinsam gegen die Dunkelheit kämpfen.“ Gerührt streckte Ragnar seine Hand aus, Darkscythe ergriff sie.“ Leider kannst du nicht lange in diesem Lager bleiben auch wenn es eine Ehre für mich wäre, aber ich habe eine Höhle für euch wo ihr sicher sein werdet. Wir werden Mog’Natal gemeinsam zur Strecke bringen Freund.“
Die Wache sagte nichts, während sie die Besucher zu dem geheimen Ort führte. Ragnar konnte das Plätschern des Baches schon hören „Felis, ich wusste auf meinen alten Freund ist Verlass. Es wird nicht lange dauern bis...“
Ragnar erstarrte. Ein Geräusch, das dies vom Bach übertönte hatte seine Aufmerksamkeit errungen.... Das Knacken eines Astes unter einem schweren Fuss.
Er brüllte und griff nach seinem Hammer, doch sie waren schon da. Er hörte Felis’ schrillen Kampfschrei als sie angriffen. Aus dem Augenwinkel sah er wie Snowfoot einen Gegner ansprang und zu Fall brachte.
Ohne Stolz hatten sie sich angeschlichen, Gewürm denen die Ehre eines Dämons nichts bedeutete. Doch es waren viele Würmer und sie waren überall, und während ihre Münder in unnatürlichem Schweigen verschlossen blieben sprachen ihre Waffen eine machtvolle Sprache.
Eine Axt grub sich tief in Ragnars Schenkel und liess ihn fallen. Der Gegner stürzte auf ihn zu. Er konnte gerade noch seine starken Hände um dessen Hals legen und kraftvoll zudrücken. Nun zeigte der Wurm doch noch Gefühle, als er verzweifelt nach Luft rang. Zufrieden hörte er als das Genick seines Gegners unter dem Druck brach. Plötzlich ein scharfes Aufheulen, dann eine jähe Stille. Ragnar wusste ohne hinzusehen, dass Snowfoot gefallen war. Doch er unterdrückte sein schmerzendes Herz und warf sich auf einen neuen Gegner. Doch als ein schriller Schrei an seine Ohren drang, erstarrte er. Verzweifelt wandte er sich um doch es war schon zu spät. Ragnar brüllte vor Wut und Trauer, als er Felis’ leblosen und beinahe in Stücke geschlagenen Körper entdeckte. Ihr Mörder über ihr.
In einem fairen Kampf wäre Ragnar ein würdiger Gegner gewesen. Doch er war verletzt und besass keine Waffe mehr ausser seinen Händen. Er versuchte gar nicht mehr sich zu verteidigen, sondern griff instinktiv nach dem schreienden Bündel, das seine Tochter darstellte... und starrte verwirrt auf die Blutfontäne, die aus seiner Schulter schoss. Seine Reflexe waren durch den Blutverlust verlangsamt, und bevor er reagieren konnte lag auch sein rechter Arm zuckend neben seinem linken. Die Würmer liessen nicht zu, dass er seine Tochter im Tode noch einmal an sich schmiegte.
Ragnar sank zu Boden und war nun mit seinem Gesicht nur Zentimeter von dem seines Kindes entfernt. „Nehmt ... mein Kind“ flehte er aus Angst, dass sie es auch noch töten würden. Der Angreifer beugte sich über ihn „Wir werden den Balg den Bestien des Waldes überlassen. Bete, dass du nicht mehr lange genug lebst, um zu sehen wie sie es zerfleischen.“ Und dann waren sie weg.
Ragnar Sinne schwanden. Der Blick auf seine Tochter verblasste und ihre Schreie verstummten langsam „Verzeiht, dass ich das alles über uns... gebracht habe“ flüsterte er mit letzter Kraft bevor ihn alle Lebensgeister verliessen.
„Beim Licht! Was für ein Lärm“ Der 20- jähriger Frammis Dexter rümpfte die Nase „Wir könnten auch genauso gut umkehren“
Leutnant Gregor Greyes grinste seinen persönlichen Diener an.
„Du hast wohl nichts verstanden. Es geht nicht darum mit Nahrung zurückzukommen, es geht darum aus dem Schloss herauszusein.“ Der General nippte an seiner Flasche und ignorierte den besorgten Blick seiner Dieners. Was ginge es ihn den an, wie viel sein Herr trank?
Gregor Greyes war rasch im Rang gestiegen, da er schon fast die wundersame Fähigkeit besass, in der Schlacht in jede angreifende Arc-Horde eine Lücke zu schlagen. Seine Vorgesetzten glaubten, dies läge an seinem Können und seinem Mut. Greyes hätte ihnen sagen können, dass sein Mut einen flüssigen Helfer hatte, aber dies machte für ihn keinen Sinn.
Sein Ruf schadete seinen Chancen bei den Frauen ebenso wenig wie sein Aussehen. Er war so gross und attraktiv. Sein schwarzes Haar fiel bis auf seiner Schultern, er hatte stahlblau Augen und einen kleinen, sorgsam gestutzten Kinnbart. Er war die perfekte Mischung aus Held und Kämpfer. Es interessierte ihn nicht, wenn Frauen sein Bett ein wenig trauriger und weiser verliessen und manchmal auch mit ein paar blauen Flecken, schliesslich gab es noch viele andere.
Der Lärm begann ihn zu stören „Verdammt was soll dieser Lärm. Sorgt dafür, dass er aufhört“ Er trat Nightsorrow, seinen schwarzen Hengst kräftiger als nötig in die Flanke und breschte durch die Büsche. Doch plötzlich blieb der Hengst so heftig stehen, dass Greyes, eigentlich ein hervorragender Reiter, beinahe über den Hals des Pferdes fiel. Wüten schlug er Nightsorrow auf den Hals, beruhigte sich aber dann und starrte ungläubig auf das Bild, das sich ihm bot. Auf einer kleinen Lichtung, lagen drei Arcs und ein riesiger weisser Wolf. Zwei Männer und eine Frau, wenn interessierte es welches Geschlecht der Wolf hatte.
„Beim Licht... was für ein Anblick“ stammelte Frammis der ihm gefolgt war. Er näherte sich einem kleinen Bündel, von dem ein leises Wimmern ausging. Auch Greyes näherte sich und betrachtete das Bündel. Er hatte noch nie zuvor ein Arc-Welpe gesehen. „Vorsicht Herr vielleicht beisst es“ stotterte Frammis als Greyes seine Arme ausstreckte und das Kind aufhob. Der Alkohol trübte zwar seine Sinne, doch sein Geist arbeitete so nüchtern wie lange nicht mehr „Frammis weißt du eigentlich dass du einem genialen Mann dienen darfst?“ „Ja Herr... aber verratet ihr mir warum das genau jetzt eine so grosse Rolle spielt?“ Greyes ging mit dem Bündel zu seinem Pferde und stieg auf „Weil dein Herr nun etwas in den Händen hält, das ihn berühmt, reich und vor allem mächtig machen wird.“