Fanfic: Black Rose (2)

wollte es ihr nicht sagen. Sie war doch noch so jung! Er konnte und wollte es nicht tun. Doch er musste. Spätestens wenn sie nach der Schule nach Hause kommen würde, würde sie alles herausfinden. Und so durfte sie es nicht erfahren. Nein, niemals! So würde sie es auf keinen Fall verkraften. Es musste sein. Auch wenn sich alles in ihm streubte, sie musste es wissen. Sie musste einfach. Hektor holte noch einmal tief Luft, bevor er zu sprechen begann.
"Es ist etwas schreckliches passiert. Wie soll ich es dir nur beibringen?" Der Beamte brach ab. Er konnte nicht weiterreden. Es ging einfach nicht. Doch er zwang sich dazu. Mühsam holte er erneut Luft.
Amy war ganz still. Sie starrte ihr Gegenüber nur verwirrt an. Was meinte er damit? Was war passiert? Ihr Vorahnung hatte sich also bis hierher bestätigt. Aber was würde nun geschehen? Diese Erwartung, die zuvor ihre wunderschönen Augen geziert hatte, wich blanker Angst. Was, wenn ihren Eltern oder ihrer Großmutter etwas zugestoßen war? Sie hatte doch sonst niemanden mehr! Außer den Dreien war niemand aus ihrer Familie mahr am Leben.
Amy spannte sich immermehr an, stand total steif da. Sie wollte garnicht wissen, was passiert war, doch etwas in ihrem Inneren zwang sie dazu, sich die Worte ihres alten Bekannten anzuhören.
Ray stand direkt hinter Amy. Er war fassungslos. da hatten sich seine Vermutungen also bestätigt. Oder? Hatte es wirklich jemand geschafft, von ihrem Plan zu erfahren und ihn zu ruinieren? Nein, das war doch unmöglich! Der schwarzhaarige Blader konnte sich das nicht vorstellen, er wollte es einfach nicht glauben. Doch tief in seinem Herzen wusste er, dass er Recht hatte. Er spührte es. Ganz deutlich.
Max bemerkte Rays Verzweiflung, er konnte förmlich fühlen, wie die Luft um seinen Freund herum knisterte vor Anspannung. Doch nicht nur bei dem Chinesen, auch bei allen anderen spührte er es. Nur einer, den schien das alles ziemlich kalt zu lassen: Tyson. Er hatte ihr Vorhaben nie wirklich verstanden, hatte nie wirklich begriffen, um wieviel es hier ging. Doch der Blauhaarige wusste, dass er nichts verraten durfte und daran hielt er sich auch. Das war das Einige, was in dieser Situation positiv auf Max wirkte. Das war das Einzige, was den Blondschopf daran hinderte, in Panik zu geraten. Seine Welt war bisher immer heil gewesen, niemals wurde sie besonders gestört.
Doch jetzt, seitdem er in diese Geschichte verwickelt war, war er mit einem Schlag erwachsener geworden. Er war dazu gezwungen worden. Anders hätte er diesem Druck warscheinlich nie Stand gehalten.
Max wusste, was auf dem Spiel stand, und er wusste auch, was passieren würde, wenn alles aufflöge. Ray hatte es ihm im Groben erklären können, obwohl er selbst nicht wirklich wusste, was es mit dem Plan auf sich hatte.
Langsam geriet der Blondschopf doch in Panik. Was sollten sie denn jetzt machen? Ray war genauso schockiert wie er selbst, und dabei war sein Freund bisher immer der gewesen, der ihn beschützt hatte, der ihm immer geholfen hatte, wenn es hart auf hart kam. Ray war immer der gewesen, der Max beruhigt hatte, wenn er sich zusehr aufgeregt hatte, er war doch sonst immer so ruhig und konzentriert in solchen Situationen. Warum konnte er es nicht jetzt auch sein, jetzt, wo Max ihn am dringendsten gebraucht hätte?
Doch selbst dieser musste sich eingestehen, dass es jetzt anders war. Es war ganz anders als bisher. Es ging nichtmehr nur im Sieg und Niederlage, um Stolz und Ehre, um Spott und Anerkennung. Es ging um Leben und Tod. Darum, ob Menschen weiterleben würden, oder ob sie sterben müssten. Unschuldige Menschen, die von nichts wussten, die mit der ganzen Sache nichts zutun hatten.
Der blonde Blader konnte es nichtmehr verkraften, er würde jeden Moment unter der Last der Schweigepflicht zerbrechen. Am Liebsten hätte er geschrien, doch es ging nicht, kein einziger Laut entwich seiner Kehle, soweit er den Mund auch öffnete. Nichteinmal ein Röcheln war zu hören, rein garnichts.
Tyson begriff immernoch nicht, was eigentlich los war. Halt! Hatte das etwa was mit ihrem streng geheimen Plan zutun? Ja genau, so musste es sein, sonst wären seine Freunde doch niemals so nervös und angespannt. Doch ihn juckte das nicht. Das Einzige, an was er dachte, war sein Hunger und wie er diesen bezwingen konnte.
Kenny stand wie angewurzelt da. Er konnte es nicht glauben. Etwas schreckliches war passiert? Aber was denn bloß? Was? Der kleine Junge fühlte sich sehr unwohl in seiner Haut. Er hatte von Anfang an nicht an diesem Plan gehangen, doch nach einigen Veränderungen seinerseits war er doch einverstanden gewesen. Und jetzt bereute er es. Was war er nur für ein Narr gewesen! Hätte er das bloß verhindert, dann wären sie jetzt garnicht erst hier! Doch wenn er die Aktion gestoppt hätte, hätte Kai das alleine durchgezogen. Ganz allein. Nur mit Dranzer. Un das konnte Kenny auf keinen Fall zulassen.
Oder hätte sich sein Kaptain etwa doch Hilfe geholt? Wenn ja, von wem? Er hatte doch sonst niemanden?! Oder etwa doch? Und warum war ihm das eigentlich so wichtig? Er wollte unbedingt, dass sie hier zur Schule gingen. Wieso das eigentlich? Kenny wusste keine Antwort. Er wusste nur, was er bei dem Plan zutun hatte, aber er kannte keine Hintergründe. Keiner aus dem Team wusste etwas. Nur Ray konnte etwas erahnen.
Zur großen Verwunderung aller hatte Kai zu Mr.
Dickenson gesagt, er wolle sich hier ein neues Teammitglied suchen. Irgendwie hatte er es so eingefädelt, dass die Wahl auf Amy fiel. Sein Team hatte keine Ahnung, wie er das gemacht hatte. Kai hatte sie bis jetzt immer im Ungewissen gelassen. Niemand wusste, wieso sie diesen halsbrecherischen Plan durchführen mussten. Und Kenny kannte sich hinten und vorne nicht aus. Wieso denn bloß? Was bezweckte Kai damit? Und was sprang für ihn dabei heraus? Fragen über Fragen quälten den Manager der Bladebreakers, während er gespannt darauf wartete, dass der Polizist weitererzählte. Kai hatte sich an die Wand gelehnt, die Arme vor der Brust verschränkt und die Augen geschlossen. Als er die Worte des alten Mannes gehört hatte, hatte sich sein Magen schmerzhaft verkrampft. Ob es wirklich genau so war, wie er befürchtete? Hatte wirklich jemand mehrere Leben kaltherzig ausgelöscht, nur um eine einzige Seele leiden zu lassen? Nur um eine einzige Seele langsam zu vernichten? Ein kalter Schauer lief dem Teamkaptain den Rücken hinunter. Nichteinmal er selbst könnte soetwas, dabei war er doch sonst so skrupellos. Wenn wirklich das geschehen war, was Kai vermutete, dann hatte er ein Problem. Er würde seinen ganzen Plan ändern müssen. Und außerdem wären dann seine Teamkollegen in höchster Gefahr. Und es war seine Schuld. Warum hatte er sich auch von Ray dazu überreden lassen, ihnen alles zu erzählen? Manchmal verstand er sich selbst nicht. Hektor holte ein zweites Mal tief Luft. Nun würde er es Amy sagen. Nun würde sie alles erfahren. Er musste es jetzt loswerden. Jetzt! Besser schnell und schmerzvoll als langsam und unverkraftbar. "Deine Eltern haben heute morgen zusammen mit deiner Großmutter eine kleine Auto-Tour gemacht. Dabei wurden sie von einem riesigen, schwarzen LKW überfahren. Sie waren sofort tot. Alle drei." Der alte Polizist schloss müde seine Augen. Er wollte nicht mitansehen, wie für Amy eine Welt zusammenbrach. Er wollte nicht mitansehen, wie sie weinen würde, wie sie in verzweifelt anstarren würde, als wäre das alles nur ein schlechter Scherz. Rays Körper erschlaffte von einer Sekunde auf die andere. Es war also wirklich geschehen. Es war passiert! Was würde Kai dazu sagen? Der schwarzhaarige Chinese wusste zwar nicht genau, wie gefährlich die jetzige Situation war, doch als er sah, dass sein Kaptain die Augen weit aufgerissen hatte und den Beamten ungläubig und wütend anstarrte, wure es ihm mulmig zumute. Max konnte noch garnicht richtig realisieren, was passiert war. Doch plötzlich wurde es ihm schlagartig klar. Er spührte, dass Ray darüber sehr erschrocken war. In ihm versagte alles. Er bekam garnichts mehr mit. Er stand einfach nur da, unfähig, sich zu bewegen, unfähig, zu denken. Tyson klappte der Unterkiefer herunter. Was? War wirklich soetwas Schreckliches geschehen? Er konnte es garnicht glauben. Das konnte doch nichts mit ihrem Plan zutun haben. Oder doch? Ein ungutes Drücken bereitete ihm Bauchschmerzen. Kenny hätte beinahe Dizzy fallen lassen. Es war also genau so gekommen, wie es niemals kommen hätte dürfen. Er schluckte. Er wusste einfach nicht, was er jetzt machen sollte. Er fühlte sich so hilflos, so entmutigt. Da würde der junge Manager wohl alles seinem Kaptain überlassen müssen. Kai hatte seine rehbraunen Augen weit aufgerissen und starrte ungläubig und wütend in die Richtung des alten Beamten. Das konnte doch wohl nicht wahr sein?! Aber das war es. Durch und durch. Leider. Sein ganzer schöner Plan war also zunicht gemacht worden. Und er Esel hatte sein ganzes Team in Gefahr gebracht! Ach, hätte er es ihnen bloß nicht gesagt! Doch so schnell würde er nicht aufgeben. Er nicht. Im Hotel würde er sofort mit Tala telefonieren. Sie mussten sich beraten. Wer war das gewesen? Warum hatte er das getan? Aus dem gleichen Grund wie er selbst? Und was noch viel wichtiger war: Wusste er von dem ganzen Plan? Und wie gefährlich war es jetzt genau für die Bladebreakers? Außerdem musste Kai such zusammen mit Tala einen neuen Plan überlegen. Diese Aktion musste unbedingt bis zum Ende
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