Fanfic: Das Wirtshaus im Moor
Untertitel: Die kleine Gruselgeschichtee
Kapitel: Die ganze Geschichte...
Das Wirtshaus im Moor
Du möchtest also doch mehr über das Wirtshaus wissen? Das habe ich mir schon gedacht, also pass gut auf!
Einst gehörte das Wirtshaus einem gewissen Horst von Aidlinger, welcher es mit seiner damals sehr jungen Tochter Adelinde betrieb. Das Geschäft lief nie gut, den Leuten war das Moor zu unheimlich, zu gefährlich und der Weg dorthin war sehr beschwerlich.
In diesem Wald ist es fast immer dunkel und feucht, das Unterholz knirscht verdächtig und aufsteigende Gase entzünden sich einfach so. Hin und wieder dringen irgendwo ein paar Sonnenstrahlen durch die unzähligen Blätter der alten Bäume, doch diese machen die Umgebung nur noch unheimlicher. In der Nacht zirpen ein paar Grillen ihre gruseligen Lieder und in der Ferne heulen die Wölfe. Irrlichter flackern plötzlich und unerwartet auf, knistern und verschwinden wieder in der Dunkelheit. Keine Menschenseele würde freiwillig das Moor betreten, in der Nacht schon gar nicht.
Horst war da anscheinend eine Ausnahme…
Keiner konnte sich vorstellen, was den eigentlich adeligen und angesehenen Mann dazu gebracht hatte, mitten ins Moor ein Gasthaus zu bauen. Mit seinen eigenen Händen und unter höllischen Qualen errichtete er es vor über zweihundert Jahren an der besagten Stelle. Da er kein Baumeister war, lief bei den Arbeiten auch Einiges schief, doch Horst wollte sich einfach nicht helfen lassen oder aufgeben. Wobei man erwähnen muss, dass Keiner wirklich Lust hatte irgendwo im gefährlichen Moor, so weit abgeschlagen von der Außenwelt, dem armen Horst zu helfen. Er vergaß auf ein anständiges Fundament und somit sank das Wirtshaus Jahr für Jahr immer um einige Millimeter bis Zentimeter ein, stand mal schief, mal gerade. Im Schanigarten speisten schon bald mehr Insekten und Krabbeltiere als Gäste und der Schimmel nahm das Haus auch in Beschlag.
Die einzigen Gäste, die sich hin und wieder zu Horst und Adelinde verirrten, waren Jäger und Gejagte.
Damals, zu den Zeiten als das Wirtshaus noch offiziell geöffnet hatte, herrschte Stille in den meisten Räumen und nur das Knarren des morschen Daches war zu hören. Der Besitzer und seine Tochter waren einsam und frustriert. Für das Mädchen war es natürlich auch nicht leicht, im Moor aufzuwachsen. Doch irgendetwas hielt die beiden dort fest, zog sie in seinen Bann… doch was genau wusste niemand.
So verstrichen die Jahre und Horst und Adelinde wurden älter und älter, bis Horst im beachtlichen Alter von 108 Jahren starb und seine Tochter alles erbte. Doch diese hatte andere Pläne, sie wollte wieder zurück ins Dorf und die vielen vergeudeten Jahre wieder aufholen. Sie war zwar schon im reiferen Alter, doch um richtig zu leben zu beginnen ist es nie zu spät!
Das passte dem alten, toten Horst wiederum nicht in den Kram und somit quälte sein Geist die arme Frau. Sie bekam Alpträume, Angstzustände und Schweißausbrüche. Sie vergaß Dinge und sah seltsame Sachen. Adelinde war dem Zorn ihres Vaters hilflos ausgesetzt, bis sie schließlich in hysterischer Panik ins Moor lief und nie mehr wiederkehrte.
Das Gebäude verfaulte und wurde ein wahres Geisterhaus. Horsts Seele, sein Schweiß und Blut, seine ganze Lebensenergie steckten in jedem einzelnen Brett des Wirtshauses und er konnte es einfach nicht verlassen. Also blieb er.
Du fragst dich warum?
Du wirst es nicht glauben, doch sein Geschäft blühte auf! Das Moor verschlingt nämlich nicht nur schlampig gebaute Wirtshäuser, sondern auch unvorsichtige Menschen, die es Wagen in diesen Wald zu kommen.
Um ein paar Beispiele zu nennen, die Waldfeen-Sekte. Eine Gruppe aus zwanzig Wahnsinnigen, die sich für Feen und Elfen hielten und das Moor abenteuerfreudig durchstreiften. Doch anscheinend wussten sie nicht, dass man den Irrlichtern nicht folgen darf und so sind sie alle verschollen oder ertrunken. Nein, ihr Lieben, diese Lichter sind keine kleinen Glück bringenden Elfen mit Glöckchen am Rockzipfel, es sind einfach nur Gase die sich entflammen! Die unglücklichen Waldfeen-Seelen wanderten jedoch weiter, während ihre Körper konserviert wurden und irgendwann wieder an der Oberfläche des Moors erschienen.
So auch die zwei Forscher Anders und Willa, am Tag der Sonnenfinsternis sind diese beiden ebenfalls spurlos im Moor verschwunden.
Viele, viele andere Menschen und Tiere sind in dieser Gegend schon elendig krepiert – sterben kann man das ja nicht mehr nennen!
Es sprach sich in der Geisterwelt schnell herum, dass es ein Wirtshaus gab, in dem ein Geist hauste. Die Menschen aus dem Dorf hatten das Gasthaus des alten Verrückten schon längst vergessen, doch die Untoten lernten es gerade neu kennen. Sie kamen angeschwebt, erschienen plötzlich und verlangten Alkohol oder anständiges Essen. Als körperlose Seele muss man auf so Vieles verzichten, doch in diesem Wirtshaus konnte sich ein Geist wieder seines „Lebens“ erfreuen.
Für normale sterbliche war es nur ein dreckiges, altes und wirklich gruseliges Stückchen Erde, doch für die neuen Stammgäste wurde es bald ein neues Zuhause.
Schon bald gab es nicht nur Essen und Getränke, sondern es wurden auch Feiern veranstaltet. Zimmer waren zu vermieten und auch so manche Dirnen gingen ein und aus – bereits tote Dirnen versteht sich!
Der alte Horst machte seitdem viel Geld und viele Freunde. Doch ein toter fängt ja bekanntlich mit Geld nicht viel an, also sind die Freunde viel wichtiger für ihn. So allein er im Leben oft war, im Tod und in seinem Wirtshaus ist er zu Hause und verkehrt in einer wahrlich eigenartigen Gesellschaft.
Ich sollte vielleicht noch etwas erwähnen: Als ich dir von den Geistern erzählt habe, dachtest du wahrscheinlich an eine leicht durchsichtige Person, durch die man hindurch greifen kann und so aussieht wie an ihren besten Tagen. Oder einfach nur an kleine flauschige Seelen-Wölkchen die fröhlich durch die Lüfte tanzen. Bei der ersten Vorstellung hast du gar nicht so Unrecht, bei Letzterem muss ich dich enttäuschen. Doch sei gewarnt, es ist nicht so harmlos in diesem Wirtshaus, wie du vielleicht glaubst!
Die Geister haben meist entstellte Gesichter, oder verschrumpelte, graue Haut. Manchmal sind ihre Körper auch schon halb verwest oder es hängen schlaffe Hautfetzen an ihnen herab. Ihre Kleidung ist nicht mehr in der besten Verfassung und auch auf Körperpflege legen sie nur geringen Wert.
Sie hassen Menschen und Kinder erst recht!
Ich kenne einen Menschen, der es einmal gewagt hat, dieses Gasthaus zu besuchen. Nun, er ist nie mehr als Mensch aus diesem Haus heraus gekommen. Er ist jetzt auch einer von ihnen, eine körperlose Seele. Wobei, vielleicht doch nicht so ganz körperlos, der hängt schließlich als Warnung vor der Eingangstüre! Übrigens nicht nur der eine, es gibt direkt neben dem Eingang freilich auch noch einen Haufen anderer Leichenteile oder Tierreste zu begutachten. (Ich brauche nicht zu erwähnen, welche Gerüche sich da bilden, oder?) Sie stammen aber nicht alle von den Geistern selbst, nein, manche hat der große, dürre Wolf mitgebracht, praktisch als Bezahlung für die Dienste die Horst ihm erweist.
Du bist froh denn Höllennattern entkommen zu sein, dann wirst du hier Leuten begegnen, die dieses Glück nicht hatten. Kein schöner Anblick, kann ich dir nur sagen! Echt arme Kerle, die sich dort herumtreiben!
Und ich rate dir, traue keinem! Manchmal versuchen sie dich als Freund zu gewinnen und dein Vertrauen zu erlangen, doch sobald du dich schlafen legst, ist es schon mit dir geschehen. Adiós! Wenn du Glück hast, zeigen sie dir gleich, dass du unwillkommen bist und vielleicht hast du sogar noch die Gelegenheit zu flüchten. Wenn du das tust, laufe nicht in den Wald und weiter ins Moor, dann bist du erst recht verloren! Laufe zurück zur Brücke! Ich hoffe natürlich, dass du es schaffst heil wieder zurückzukehren, aber deine Chancen stehen – um ehrlich zu sein – schlecht.
Habe ich schon erwähnt, dass sie Kinder hassen? Ja. Es könnte natürlich auch sein, dass sie dich mögen, doch das ist die unwahrscheinlichste der Möglichkeiten. Solltest du ihnen aber aus irgendeinem Grund sympathisch sein und sie wollen dich behalten werden sie dich auch zu einem Geist machen – keine Frage!
Das heißt, wenn du das Wirtshaus einmal betreten hast, gibt es drei Möglichkeiten wieder hinaus zu kommen: tot, halbtot oder tot.
Und du bist dir wirklich sicher, dass du immer noch zu diesem verwunschenen Ort möchtest? Naja, ich kann dich ja nicht mehr davon abhalten.
Also dann, viel Spaß, Kindchen!
Oder sollte ich dir besser viel Glück wünschen…?
Du fragst dich, woher ich dies alles weiß..?
Kindchen, das bleibt mein Geheimnis...
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Diese Geschichte hab ich für den Deutsch unterricht geschrieben und ich entschuldige mich, dass es nichts mit Animes oder Mangas zu tun hat ^^
Ich hoffe natürlich, sie hat euch trotzdem gefallen!
PS.: Dazu gibt es auch ein Bild zu bestaunen ^^ bei meinen Fanarts! Also wer Lust hat, nichts wie hin *wusel*
Bussieh baba danke fürs Lesen ;)
Wiggieh