Eine Silvesterüberraschung

diese Schreckschraube einbildete.
„Ach was, schwerer Fall. Ich wette der sitz irgendwo und lässt sich von seiner FREUNDIN bedienen. Der denkt doch überhaupt nicht mehr an dich, du bist ihm egal. Sonst würde er ja wohl zurück kommen. Wach endlich auf!“ Sie sah Ran von oben bis unten abschätzig an.
Das war zu viel. Yumiko hatte sie genau an ihrem wunden Punkt getroffen, Das war es was sie selbst schon seit einiger Zeit vermutete. Dass er bei seiner Freundin war und gar nicht mehr an sie dachte. Sie musste jetzt einfach hier raus. Verletzt warf sie Yumiko noch einen hasserfüllten Blick zu. Sie riss ihren Mantel vom Stuhl und lief quer über die Tanzfläche. Sie wollte wenigstens Sonoko noch bescheid sagen. Sie tanzte gerade eng umschlungen mit Makoto, aber Ran konnte einfach nicht mehr. Sie tippte ihrer Freundin auf die Schulter und sah sie an. Aber wirklich wahrnehmen konnte sie Sonoko nicht, sie war wie benebelt. „Sonoko, ich muss...es tut mir leid, ich muss hier raus“, sagte sie mit gebrochener Stimme. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und rannte nach draußen auf den Schulhof. Hier war es ausgesprochen leer, nur ein paar rauchende Schüler standen hier und da herum.

Entsetzt sah Sonoko ihren Freund an. „Ich muss ihr hinterher.“ Sie wollte sich umdrehen wurde aber von ihm am Arm festgehalten. „Rede mit ihr, aber lass sie nicht nach Hause.“ Verwirrt starrte Sonoko ihn an. „Was meinst du damit?“ Als sie keine Antwort bekam wurde sie ungeduldig. „Jetzt sag schon!“, fuhr sie ihn an. Ihre beste Freundin tat gerade wer weiß was und er ließ sie nicht gehen. „Das ist jetzt nicht wichtig. Aber sie soll noch bis 24 Uhr hier bleiben. Danach bringen wir sie nach Hause. Tust du das?“ Er sah sie flehend an. Er machte sich ja auch Sorgen um Ran, aber sie konnte jetzt nicht nach Hause. „Ich weiß zwar nicht warum, aber ich werde es versuchen. Versprechen kann ich aber nichts. Ich werde sie nicht zwingen.“ Er nickte und gab ihr noch einen kurzen Kuss. Dann ließ er sie los und verwand im Getümmel. Sie sah ihm noch kurz hinterher und lief dann zu Ran nach draußen.

Erschöpft ließ Ran sich auf den Boden sinken und fing bitterlich an zu weinen. Sie konnte einfach nicht mehr. Shinichi würde nicht zurück kommen, wahrscheinlich hatte Yumiko recht und sie sollte langsam mal aus ihrem Traum aufwachen.
Plötzlich merkte sie wie jemand ihr eine Jacke um die Schultern legte. Sonoko kniete sich zu ihr runter und nahm sie in den Arm. „Ran!? Was ist los? Was ist passiert?“, fragte sie besorgt. Es musste doch irgendetwas passiert sein, sie war doch nicht einfach so fertig.
„Ich kann einfach nicht mehr. Ich halte das nicht mehr aus. Ich vermisse ihn so, ich weiß nicht mehr was ich tun soll. Es tut so schrecklich weh. Ich habe das Gefühl als würde ich ersticken.“, schluchzte sie und krallte sich an Sonoko fest. „Ich schaffe das nicht mehr, Sonoko. Er soll endlich zurück kommen, sonst....Oh Gott ich liebe ihn so sehr!“
Sonoko wusste überhaupt nicht was sie sagen sollte. Sie konnte sich nicht ansatzweise vorstellen, wie es Ran ging. Immerhin war ihre große Liebe nicht verschwunden und meldete sich nur ab und zu mal. Alles was sie konnte war für sie da sein und ihr so gut es ging zu helfen und sie abzulenken. „Ran es tut mir so leid. Sag mir was ich tun soll, wie kann ich dir helfen?“ Sie konnte es nicht ertragen ihr beste Freundin so zu sehen.
„Danke Sonoko, aber....ich weiß nicht...du kannst mir nicht helfen. Das kann nur Shinichi, aber....er wird nicht zurück kommen. Er hat bestimmt eine Freundin und mich schon längst vergessen. Es tut so weh, Sonoko!“ Sie konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Ihr Herz tat so schrecklich weh. Ohne Shinichi konnte sie nicht Leben, er war alles für sie. Aber wenn er wirklich...
Beruhigend streichelte Sonoko ihr über den Rücken. „Sscht Ran, ist doch schon gut, beruhige dich. Ich bin mir sicher er kommt zurück. Er liebt dich mit Sicherheit genauso. Er würde dich nicht so lange alleine lassen, wenn es nicht enorm wichtig wäre.“
„Sonoko, es tut mir so leid, ich habe dir den Abend versaut. Warum bin ich nur so ein Weichei? Aber ich liebe ihn doch so sehr.“ Ihre Stimme versagte und sie vergrub ihren kopf in Sonokos Schulter.
„Ach Ran, es muss dir doch nicht leid tun, du hast mir nicht den Abend verdorben. Es ist schon in Ordnung. Möchtest du gerne nach Hause? Soll ich dich bringen?“
„Nein!“, sagte sie mit bebender Stimme, fing sich aber langsam wieder. „Nein, ich gehe schon alleine. Amüsier dich noch ein bisschen, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen.“ Sie hatte Sonoko schon genug abverlangt, da wollte sie sich nicht auch noch nach Hause bringen lassen.
„Nein, das werde ich nicht tun. Ich lasse dich jetzt nicht allein. Ich mache dir einen Vorschlag.“ Sie drückte Ran leicht von sich weg und sah ihr in die Augen. „Wir bleiben beide noch bis um 24 Uhr und dann gehen wir nach Hause, in Ordnung.“ Stumm nickte Ran. „Danke!“
„Ist doch kein Ding. Und jetzt lass uns wieder rein gehen, es ist nämlich ganz schön kalt hier draußen.“ Sie stand auf und half dann Ran ebenfalls auf die Beine. „Na komm!“ Sie legte einen Arm um ihre Freundin und führte sie wieder in die Turnhalle.

Am Tisch wartete schon Makoto ungeduldig auf die beiden. Als er sie entdeckte atmete er erleichtert auf. Er ging sofort auf sie zu und lächelte sie aufmunternd an. „Hey Ran, geht es wieder ein bisschen?“ Sie nickte kurz und schenkte ihm ein gezwungenes Lächeln. Aber es schien ihm zu genügen. Er strich ihr noch einmal über den rücken und wandte sich dann an Sonoko. „Gut, dass du sie wieder rein gebracht hast.“, flüsterte er. „Kümmere dich noch ein bisschen um sie.“ Sie nickte und küsste ihn kurz auf den Mund. Dann schickte sie ihn mit einer Kopfbewegung wieder auf die Tanzfläche. Sie führte Ran zum Platz und sie ließen sich auf den Stühlen nieder. Ein bisschen beruhigt hatte sich Ran, sie atmete nur noch ein bisschen schwer. Yumiko und ihre Anhänge hatten sich zum Glück wieder verzogen.

Um kurz vor 12 kam Unruhe in der Halle auf. Ziellos irrten Schüler hin und her um ihre Jacken und Knallkörper zusammen zu suchen. Niemand wollte zu spät draußen sein und das super Feuerwerk um genau 24 Uhr verpassen.
Auch Ran und Sonoko machten sich fertig um nach draußen auf den Schulhof zu gehen. Das Feuerwerk würde bestimmt schön werden und sogar Ran freute sich darauf. Die anderen kamen auch bald und zogen sich schnell an. Makoto wollte zu Sonoko und mit ihr nach draußen gehen, aber sie sah ihn nur unschlüssig an. Sie konnte doch Ran nicht einfach alleine herum stehen lassen. Aber sie würde auch gerne bei ihm sein, sie waren ja erst gerade zusammen gekommen.
Ran bemerkte Sonokos Blick und sah sie lächelnd an. „Ist schon gut Sonoko. Ich werde das schon alleine schaffen. Ich bin ja nicht aus Zucker. Das ist schon in Ordnung. Jetzt lasst uns gehen, sonst verpassen wir noch das Feuerwerk.“ Sie packte die beiden am Arm und zog sie hinter sich her ins Kalte.
Es war eine wunderschöne Nacht, keine einzige Wolke war am Himmel und die Sterne leuchteten hell. Nur ein paar frühreife Raketen erhellten ab und zu den Himmel. Lächelnd sah Ran nach oben, aber es war mehr ein trauriges Lächeln. Sonoko und Makoto standen dicht hinter ihr, aber sie wollte sich nicht umdrehen, es würde ihr nur weh tun.
„Nur noch 30 Sekunden, Ran.“, sagte Sonoko aufgeregt. Ran nickte nur leicht.
„10, 9, 8,.....3, 2, 1, FROHES NEUES JAHR ALLE ZUSAMMEN.“ Alle um sie herum wünschten sich ein frohes neues Jahr und viel Glück und, und, und.....
Der Himmel wurde von Hunderten von Raketen erhellt und sah wunderschön aus. Kaum jemand schmiss irgendwelche lauten Böller durch die Gegend.
Fasziniert beobachtete sie die bunten Farben, die sich am Himmel verteilten. Sie wusste, dass sich Sonoko und Makoto wahrscheinlich gerade hinter ihr küssten. Wie neidisch sie war, aber sie gönnte es ihr aus tiefstem Herzen. Es musste wunderschön sein, jemanden zu haben, der einen in so einem Moment fest hielt. Wenige Tränen liefen über ihre Wangen, als sie wieder an Shinichi dachte. Was er jetzt wohl gerade tat? Vielleicht saß er irgendwo ganz alleine. Sie wollte jetzt so gerne bei ihm sein und mit ihm diesen Abend genießen. Mit einer Handbewegung entfernte sie die Tränen aus ihrem Gesicht.

„Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr meine Schöne und alles Glück dieser Welt. Du musst doch nicht weinen, heute ist ein so wunderbarer Abend.“, flüsterte ihr eine sanfte männliche Stimme ins Ohr und jemand legte ihr seine Arme um die Taille. Sie schreckte hoch. Normalerweise hätte sie dem Kerl was erzählt, aber etwas hinderte sie daran. Diese Stimme...
Aber das konnte doch nicht sein. Sie hatte es sich gewünscht, ja. Ganz tief in ihrem Herzen hatte sie es gehofft, aber niemals daran geglaubt. Sie schüttelte ungläubig und langsam den Kopf, stumme Tränen traten aus ihren Augen.
Aber diese Stimme. Sie hätte sie unter Millionen, nein Milliarden wieder erkannt. Und diese Hände. Sie dachte an das Foto, das auf ihrem Schreibtisch stand. Mit seinen Händen auf ihren Schultern, so warm und sanft. Es war das gleiche Gefühl gewesen, das sie jetzt hatte. Wie in Zeitlupe führte sie ihre Hände zu denen, die auf ihrer Taille ruhten und strich leicht darüber.
„Nein, das kann doch nicht sein.“, flüsterte sie. Sie drehte sich langsam um und blickte in diese
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