Fanfic: Die Männer der Mrs H.
Stuhl. „Du meinst, wenn der Mörder gar nichts mit dem Fall vor 3 Jahren zu tun gehabt hätte, aber die Ähnlichkeit ausgenutzt hätte? Dann würde niemand auf ihn als Täter kommen...“
Inuyasha nickte nachdrücklich. „Genau! Weil jeder denken würde, dass die beiden Morde miteinander zusammenhängen. Und er hätte auch schon den perfekten Sündenbock...“, er sah seinen Partner unter grimmig zusammengezogenen Brauen an, „...die Frau.“
„Kagome Higurashi.“ Der andere seufzte. „Die Frau ist ein Problem, und im Gegensatz zu ihrem Verlobten völlig undurchsichtig. Wir haben nicht viele Informationen über sie, da man sie bisher weder richtig vernommen hat noch ihre Akte da ist, wie du sagst. Kennst du den Grund dafür, dass sie noch nicht aus Osaka hierher versendet wurde?“
Auf die Frage zuckte Inuyasha verneinend die Schultern. „Vielleicht hat es ein Problem gegeben beim Versand.“
Miroku nickte. „Ja, vielleicht. Vorerst haben wir jedenfalls nur das, was die Voruntersuchungen in dem Mord von Houjo Shikouta ergeben haben. Und das ist nicht gerade viel.“ Er beugte sich vor und ergriff die Akte auf dem Schreibtisch. Darin herumblätternd redete er weiter. „Sie hat ein astreines Alibi für die Mordnacht, war praktisch immer mit jemandem zusammen. Sie war auf einer Party von Freunden, dann ist sie mit dem Taxi zu der Wohnung gefahren, in der sie mit ihrem Verlobten zusammen gelebt hat. Dort hat sie dann den Toten gefunden und hat sofort die Polizei alarmiert. Ein Freund hat sie im Taxi nach Hause begleitet und ist anschließend auch noch mit nach oben in die Wohnung gekommen, also kann sie die Tat zu diesem Zeitpunkt nicht begangen haben. Außerdem war der Mann schon seit Stunden tot als sie ihn fanden, das hat die Leichenbeschauung ergeben. Mehr weiß man nicht zu der Mordnacht, oder zu der Frau, außer dass sie vollkommen außer sich war und man schließlich einen Arzt holen musste, weil sie anscheinend eine Art Trauma erlitten hatte. Das ist auch der Grund warum wir nicht an sie herandürfen zum Verhör. Der zuständige Arzt sagt, sie sei mental noch zu zerbrechlich.“ Miroku schlug mit der Hand frustriert auf den Tisch. „Weiß der denn nicht, dass wir es hier mit einem Mord zu tun haben?“
Inuyashas Blick war starr auf einen Punkt auf dem Schreibtisch gerichtet, als sein Gehirn fieberhaft arbeitete. Er konnte Mirokus Frustration gut verstehen, ihm ging es genauso. Sie schienen sich im Kreis zu drehen. Aber irgendwo musste es doch eine Lücke geben! Es stand beinahe unzweifelhaft fest, dass der Angreifer ein Bekannter des Opfers gewesen sein musste, denn es hatte in der Wohnung weder Spuren eines Einbruchs noch eines Kampfes gegeben, einmal abgesehen von dem Todeskampf des Opfers. Und auch diese Spuren waren eigentlich viel zu schwach. Erwürgen als Todesursache sprach eindeutig für einen männlichen Täter, da es dazu eine ganze Menge Kraft brauchte. Der Hauptverdächtige war aber eine Frau. Und die hatte ein Alibi und schien außerdem sowohl geistig als auch körperlich zu schwach zu sein für so ein Verbrechen. Dennoch, wie sie ihn angesehen hatte auf der Beerdigung...
„Wie heißt denn der Arzt, bei dem sie in Behandlung ist?“ fragte er und richtete seinen Blick wieder auf seinen Partner. Miroku sah ihn fragend an und blätterte kurz in der Akte. „Dr. med. O. Makatu“, las er laut, „42 Jahre alt, ist in einem kleinen Ort in der Nähe von Hamamatsu geboren und aufgewachsen, hat dann in Hamamatsu Medizin studiert und später dort eine Privatpraxis geführt, bis er vor 2 Jahren hierher nach Tokyo gezogen ist.“ Er lies die Mappe sinken. „Was willst du von ihm?“
Der Angesprochene zuckte die Schultern. „Wir werden auch ihn überprüfen müssen.“ Das war alles was er sagte, doch Miroku wusste, dass er irgendetwas ausbrütete. Aber da sie sich nun schon lange kannten und zusammenarbeiteten, wusste er ebenfalls, dass er Inuyasha am besten erst einmal weiterbrüten ließ. Er führte nachdenklich seinen Becher zum Mund, und musste feststellen, dass er leer war. ‚Auch nicht schlimm’, dachte er schulterzuckend, als er den billigen Styroporbecher in den Mülleimer warf. Der Kaffee war eh nicht gut gewesen.
Mit einem entschlossenen Ruck stand er auf. „Ich werde versuchen mehr über die Vergangenheit von diesem Houjo Shikouta herauszufinden. Vielleicht gibt es ja doch Gemeinsamkeiten mit dem Opfer von vor 3 Jahren, diesem Hajime.“ Er nahm seine Jacke von der Stuhllehne und legte sie über eine Schulter. Heute würde er nicht mehr hierher zurückkommen.
„Lass die Finger von Ayame beim Hinausgehen, die hat einen starken rechten Haken“, sagte Inuyasha gedankenverloren und Miroku rollte die Augen. „Sehr witzig, ha ha... Tschau, Yash, bis morgen.“ Er schlängelte sich seinen Weg um die Schreibtische zur Bürotür, wo er endlich den Wänden der Abteilung für ungeklärte Mordfälle entkommen konnte. Ayame, huh? Vielleicht sollte er dem hübschen Rotschopf mal wieder einen Besuch abstatten...
Inuyasha bekam am Rande mit, wie die Tür hinter seinem Partner zufiel, bevor er sich wieder in seine Gedanken vertiefte. Etwas nagte an ihm. Er hatte konzentriert die Brauen zusammengezogen und saß mit vor der Brust verschränkten Armen zurückgelehnt in seinem Stuhl, den abwesenden Blick starr auf einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand gerichtet. Jeder der ihn kannte wusste bei dieser Pose, dass es in ihm arbeitete. Er bleib lange so sitzen, nicht darauf achtend, dass draußen langsam die frühe Spätherbstdämmerung hereinbrach und die wenigen Leute, die außer ihm noch im Büro waren, längst ihre Schreibtischlampen angeknipst hatten, damit sie noch etwas sehen konnten in dem dunklen Raum. Eine Idee bildete sich langsam in Inuyashas Kopf. O. Makatu... Dr. med. O. Makatu... Das klang fast wie...
Inuyasha setzte sich auf und schaltete endlich seine Lampe auf dem Schreibtisch an. Das helle Licht stach in seine Augen und er blinzelte ein paar Mal. Er griff zu der Akte, die Miroku hier gelassen hatte, und schlug sie auf der gesuchten Seite auf. Vor zwei Jahren, hm? Schnell griff er zum Telefonhörer auf seinem Schreibtisch, wählte und führte ein kurzes Gespräch. Er schlug die Akte wieder zu und verstaute sie in einer Schublade seines Schreibtischs. Dann erhob er sich, schlüpfte in seinen Mantel, der über der Stuhllehne gehangen hatte, und knipste das Licht an seinem Schreibtisch aus. Auf seinem Weg zum Büroausgang ging er noch an dem Faxgerät vorbei, das gerade eine kurze Nachricht ausdruckte. Inuyasha nahm sie und warf einen kurzen Blick darauf, faltete sie zusammen und steckte sie in die Manteltasche. Dann verließ er das Büro.
Frische Abendluft umfing ihn, als er endlich im Erdgeschoss aus dem Polizeipräsidium trat. Die Dämmerung war schon weit hereingebrochen, die Straßenlaternen brannten bereits, und am Himmel hingen schwere dunkle Wolken. Kalter Wind wehte durch die grauen Häuserschluchten Tokyos und ließ die toten Blätter in der Luft tanzen. Die Schultern schützend hochziehend, machte sich Inuyasha auf den Weg zu seiner Wohnung, die nur ein paar Blocks entfernt lag vom Präsidium. In seiner Manteltasche betastete er nachdenklich das Blatt aus dem Faxgerät. Eine Nachricht aus dem Amt in Hamamatsu.
Es war ganz wie er vermutet hatte. Es gab dort schon seit 6 Jahren keinen Makatu mehr.
TBC...
~o0o~oOo~o0o~
A/N: Also, wie war’s? Seid ihr schön verwirrt? Wahrscheinlich weit weniger als ich... Es ist ganz grässlich! Je mehr ich von der FF hier schreibe desto mehr Ideen bekomme ich! Mir ist schon ganz schwindlig...*dreh*dreh* Ui ui uiiii...
Hat euch das Kappi gefallen? Hab versucht, noch ein bisschen die persönlichen Hintergründe der Charaktere einzubauen, das ist ja wichtig! Und wie ihr sicher schon gemerkt habt, es ist jetzt doch recht arg OOC geworden. Schlimm? *bang*
Ihr dürft wie immer Kommis schreiben, da freue ich mich immer! *zärtlich den Kommi-Button streichel* ^^°
Noch eins:
!!!SEEEEHR WICHTIGE AUTHORESS’ NOTE!!!
Es tut mir sehr Leid an alle, die jetzt vielleicht ungeduldig auf das nächste Kapitel warten, aber ich werde an dieser FF hier in nächster Zeit vermutlich NICHT weiterschreiben, da ich erstens, sobald die Schule wieder anfängt, wenig Zeit zum Schreiben haben werde, und zweitens ich zuerst lieber ein paar andere Projekte, die ich begonnen habe, abschließen würde bevor ich mich mit vollster Aufmerksamkeit wieder an dieses Hammerding hier wage. Aber ich werde auf jeden Fall weiterschreiben! Die gesamte Storyline ist bereits in meinem Kopf, ich muss sie nur noch ausarbeiten! Es geht weiter, das ist versprochen! Könnt ihr mir verzeihen?
Hugs and Kisses
Eure Moony