Fanfic: Die vier Wächter
zurückkehren.“
Sid schaute sich erneut um, um die Stimme zu finden. Sie setzte sich unter Schmerzen auf und fragte mit schwacher Stimme in den Raum hinein: „Wer bist du? Und wo bist du?“
„Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich will dir nur helfen.“ Sidney hörte Schritte, die näher kamen. Doch plötzlich verstummten sie. Sid war sich nicht sicher, woher die Schritte kamen und konnte deshalb nicht ahnen, dass genau hinter ihr jemand stand. Sie erschrak, als die besagte Person ihre Hand auf ihre Schulter legte und sagte: „Ich bin Falcon – ein Teil von dir.“
Sidney drehte vorsichtig den Kopf und erblickte hinter sich eine Frau, deren Kopf von einer Falkenkapuze verdeckt wurde. Auch der Rest ihres Körpers erinnerte mehr einem Falken als einer Frau. Sid war von der Erscheinung etwas erschrocken und wollte von ihr weichen, doch ihre Schmerzen ließen es nicht zu. Die junge Frau fragte schließlich, als sie merkte, dass sie sich nicht mehr bewegen konnte: „Was willst du von mir?“
Die Falkenfrau musterte sie einwenig und meinte: „Ich will, dass du die Welt rettest. Ich alleine kann es nicht, denn ich bin nur ein Geist, ein Teile deiner Seele. Ich brauche dich, um die Welt vor der Finsternis zu bewahren. …
… Du musst eins wissen: Unsere Heimatwelt, das Reich Mystic, wurde vom bösen Zauberer Nemesis fast vollständig zerstört. Ich und meine Begleiter hielten Nemesis stand und konnten ihn schließlich verbannen. Doch das Siegel ist bei der letzten Mondfinsternis aufgebrochen und Nemesis ist wieder frei. Jetzt liegt es wieder an uns, der Dunkelheit Einhalt zu gebieten. Und dazu brauche ich dich. Nur zusammen können wir Nemesis aufhalten.“
Für Sidney war das sehr unrealistisch und schüttelte nur den Kopf. Sie glaubte das nicht und dachte nur bei sich: >Das ist nur ein Traum. Ich werde gleich aufwachen und mich fertig machen für die Arbeit.<
Doch Falcon meinte nur dazu: „Das ist kein Traum. Du liegst nicht in deinem Bett, sondern im Krankenhaus. Du hattest einen schweren Unfall gehabt und liegst seitdem im Koma. Deine Lebenschancen sind sehr gering. Ich kann dir helfen wieder aufzustehen ohne Schmerzen zu spüren, wenn du mir hilfst.“
Jetzt ging es etwas schnell für Sid. Sie blickte in die fasten weißen Augen der Falkenfrau und dachte nach. Plötzlich hörte sie eine bekannte männliche Stimme: „Komm’ bitte ins Licht zurück.“ Sie wusste sofort, wer es war. Sie sagte nur: „Felix.“
Falcon sah sie an und meinte dazu: „Er kämpft ums Überleben gegen einen übermächtigen Feind. Alleine wird er es nicht bestehen. Aber mit uns schon. Du musst mir vertrauen, dann wird alles gut. … Hör’ auf dein Herz und entscheide dich, ob du mir vertraust oder lieber sehen willst, wie die Welt untergeht und somit alle sterben werden – auch Felix.“
Sidney schaute zur Seite und dachte nach. Sie hatte die Wahl. Aber was ist, wenn sie der Situation noch nicht gewachsen war. Sie war schließlich erst 20 Jahre alt. Wenn sie nichts tun würde, würde Felix sterben und das wollte sie nicht. Sie schaute zur Falkenfrau wieder und nickte, dass sie bereit wäre.
Falcon nickte ebenfalls und meinte nur: „Deine Kraft liegt in deiner Kette.“ Dann wurde alles dunkel.
Das nächste, an das sich Sidney erinnerte, war, dass sie im Krankenhaus lag und um sie herum viele Geräte standen. Sie richtete sich auf und schon kamen die Erinnerungen von Falcon in ihr hoch. Sie schlug das Bett zur Seite und stand auf. Sie nahm ihre Kette und sagte den Spruch, der ihr über die Lippen kam: „Luft, mein Begleiter, gib’ mir Macht.“ Ein helles Licht um hüllte sie und sie spürte, wie ihre Kräfte wuchsen. Als das Licht erloschen war, stand nun Falcon, Herrin des Windes, im Raum. Bevor sie losstürmte, sagte sie zu sich leise: „Wind, mein ständiger Begleiter. Ich bin wieder zurückgekehrt.“ Dann lief sie los ins freie.