Fanfic: Die vier Wächter

Kapitel: Der Star des Herzens

Es war ein schöner Herbsttag. Die wenigen Vögel, die noch nicht in den Süden zogen, sangen ein letztes Mal ihre schönsten Lieder. Die Bäume hatten schon lange nicht mehr das satte Grün als Blätter. Die Blätter waren jetzt rot, gelb und braun. Das Grün sah man nicht mehr. Es wehte ein kühles Lüftchen und blies die Wolken am Himmel voran. Die Sonne spendete noch mal ihr Wärme, bevor im Winter die dicke Wolkenschichten die Sonne nicht mehr durch ließen.
Und an diesem schönen Herbsttag in einer mittelgroßen Stadt in einem kleinem Betrieb ging eine junge Frau mit blonden kurzen Haaren auf eine Treppe zu um in die nächste Etage zu kommen. In ihrem Arm hielt sie einen Packen Papierkram. Die Frau war nicht älter als 20 Jahre. Sie hatte vor kurzen ihre Lehre bei diesem Betrieb abgeschlossen und war froh, dass sie übernommen wurde. Während sie so ging rief hinter ihr jemand etwas: „Hey, Sidney!! Warte doch mal kurz!!“ Die besagte Person drehte sich um und sah eine andere Frau mit braunen langem Haar auf sie zu laufen.
Sidney fragte die andere Frau: „Was ist denn los? Du bist völlig aus der Puste. Was ist denn, May?“
May blieb vor ihr stehen und sagte schnell: „Erste Frage: Wie war dein Urlaub? Und hast du dich gut erholt? Zweite Frage: „Hast du schon die neue CD von Fantics?“
Sidney schaute sie erst fragend an und antwortete: „Danke. Mein Urlaub war schön. Ich habe mich gut erholt. ... Aber, über welche CD sprichst du denn? Ich kenne Fantics nicht. Wer ist das denn?“
May sah ihre Freundin fassungslos an. Ihr großen Augen sagten alle über ihr Staunen. Es gab wirklich noch jemand der Fantics nicht kannte. May schüttelte nur den Kopf und sagte: „Ich glaub es ja nicht. Ich glaube, du lebst hinterm Pluto, wenn du diese Band nicht kennst. Sie ist die angesagteste Gruppe im ganzen Land. Auch im Ausland wird sie sehr gern gehört. Seit drei Monaten sind sie die Nummer eins in der Musikbranche. Ihre Lieder sind so genial, du glaubst das nicht. Jeder, der ihre Songs gehört hatte, liebt diese Band.
Ihr Leadsänger, Felix, er ist so süß wenn er auf der Bühne steht und seine Lieder singt. Es heißt, dass er alle Songs selber geschrieben und komponiert hat. Das ist vielleicht ein Mann. Aber die anderen sollte man auch nicht vergessen, schließlich wäre Felix nicht so weit gekommen, wenn sie nicht bei ihm wären. ...“ Und May erzählte und erzählte weiter von Fantics. Sidney war in der Zwischenzeit mit May die Treppe hochgegangen und einen kurzen Gang weiter gelaufen.
Sie blieben schließlich an einer Tür stehen und Sidney öffnete die Tür. May schwärmte mittlerweile von der Gruppe. Doch plötzlich wurde sie aus ihren Träumen gerissen, denn Sidney rief erschrocken: „Was ist denn hier passiert? War hier der dritte Weltkrieg drinne?“ Sie sah auf ihren Schreibtisch und ihre Frage war berechtigt. Auf ihren Schreibtisch stapelten sie Ordner mit Rechnungen und organisatorischen Veranstaltungen. Neben ihrem Tisch standen Kartonweise Papierkram; Rundläufe, Briefe, Ablagen und noch mehr Papier war an diesem kleinen Ort vorhanden. Ihren Computer sah man überhaupt nicht mehr hinter den Türmen und Bergen von Papier. Sidney bahnte sich einen Weg zu ihrem Stuhl und musste selbst auch ihn frei räumen, damit sie sich erst mal setzen konnten. Sie sagte schließlich mit kopfschütteln: „Wenn man zwei Wochen nicht im Hause ist, dann passiert so was.“
May sah sie fragend an und verstand sofort, was sie meinte. Sie sprach darauf: „Mach’ dir nichts daraus. Ich musste auch so viel fertig machen. Der ganze Kram kam so vor neun Tagen. Da warst du schon längst im Urlaub. Ich wollte dir den Anblick gerne ersparen und dir helfen, aber ich bin erst gestern kurz vor Schluss mit dem vorletzten Ordner fertig geworden. Ich muss noch einen fertig machen. Ich versuche dir zu helfen, wenn nicht gleich der Chef kommt und mich hier weg holt. ... Er hat es schon dreimal gemacht, deswegen bin ich so weit in Rückstand. Also, ich wünsche dir einen schönen Start in der Arbeit.“ Sidney sah ihre Freundin mit einem aufgezwungen Lächeln an, bevor sie sich an die Arbeit machte.
Während der Arbeit sprach May immer wieder über Fantics. Es nahm kein Ende an diesem Tag. Zwischen durch kam ein grauhaariger älterer Mann rein um May von der Arbeit abzuhalten. Der Chef beauftragte sie immer wieder zu irgendwelchen Dingen, so dass sie mit dem einem Order nur bis zur Hälfte fertig wurde. Am späten Nachmittag gingen beide Frauen noch etwas in die Stadt. May wollte sich unbedingt die CD kaufen.
Durch das Gelabere von May wurde Sidney einwenig neugierig und hörte im Geschäft mal die CD an. Sie schaute sich das Album genau an und sagte leise zu sich: „Auf der Suche nach meinem Herz. ... So heißt also das Album von Fantics. Mal sehen, wie diese Gruppe so ist.“ Sie legte die CD in den CD-Player und setzte die Kopfhörer auf. Sie drückte auf Play und schon erklang das erste Lied. Nach einer kurzen Zeit war sie so von den Liedern begeistert, dass sie gar nicht mehr aufhörte wollte sie weiter zu hören.
Doch schließlich berührte May sie an der Schulter und sagte: „Komm’, lass’ uns gehen. Ich habe alles, was ich habe wollte.“ Sie zeigte Sidney die neue CD von Fantics und ging langsam zur Kasse. Sidney nahm auch ihre CD mit und ging ebenfalls zur Kasse. Draußen vor dem Geschäft sah May Sidneys CD und fragte: „Also, heute morgen hast du noch behauptet, du würdest die Band nicht kennen und jetzt hast du dir ihr Album gekauft. Das verstehe ich jetzt nicht mehr.“
Sidney sah ihre Freundin an und lächelte ihr nur frech ins Gesicht. Sie meinte dann: „Tja, es ist deine Schuld. Du hast mich neugierig auf die Gruppe gemacht und jetzt habe ich mir mal die CD unter die Lupe genommen und ich finde ... die Lieder sind einfache Spitze.“ May schüttelte nur den Kopf und nach einigen Metern verabschiedeten sich beide, denn May wohnte in der Stadt und Sidney außerhalb der Stadt.

Nach einer viertelstündigen Fahrt von der Stadt bis zu ihr nach Hause, stieg Sidney aus ihrem Wagen und schloss ihn ab. Anschließend ging sie zum Wohnhaus, in dem noch zwei Familien wohnten, und schloss auf und ging in die oberste Etage. Dort schloss sie ihre Wohnung auf und trat hinein. Sie legte sofort die neue CD in ihren CD-Player und drückte auf Play. Schon erklang in der ganzen Wohnung die Musik von Fantics. Dann machte sie sich etwas zum Essen und aß etwas.
Nach einer Weile machte sie die Musik aus und schaltete den Fernseher an. Es liefen gerade Nachrichten. Die Sprecher kündigte an, dass Fantics ein Konzert nächstes Wochenende in Dortmund geben wird. Das Konzert war schon jetzt ausverkauft und viele versuchen noch an einigen Karten zubekommen. So eine beliebte Band gab es lange nicht mehr. Vor allen, weil Fantics nur ein einziges Konzert in Deutschland geben wird, waren die Karten so was von schnell weg, man konnte gar nicht mehr ‚Simsalabim’ sagen. Es wird ein großartiges Konzert werden. So sprach der Sprecher. Sidney dachte bei sich: >Tja, dann ist es wohl aussichtslos, dass ich noch eine Karte bekomme. Egal, vielleicht das nächste Mal.<
Nach einigen Stunde machte sie sich zum Bett fertig und schaltete den Fernseher aus. Noch im Schlaf hörte sie die Songs von Fantics. Sie summte leise mit. Am nächsten Morgen in der Arbeit versuchte Sidney noch immer einen Überblick über den Papierkram zuschaffen. Irgendwann kam auch May ins Büro. Und ihre erste Frage an diesem Morgen war: „Hast du schon etwas am Samstagabend vor?“
Sidney sah ihre Freundin fragend an und antwortete: „Nein, eigentlich noch nichts. Wieso fragst du denn?“
Prompt kam die Antwort: „OK. Jetzt hast du etwas vor. ... Mein Freund und ich wollten mit einem Kollegen von meinem Freund zum Fantics-Konzert jetzt am Samstag gehen. Wir haben schon die Karten geholt und alles organisiert und dann meldete der Kollege gestern Abend noch ab, dass er nicht kann. Super oder? ... Wir hatten jetzt eine Karte übrig und da dachte ich, vielleicht willst du ja mit. ... Wir kommen am Samstag um 12:00 Uhr zu dir und nehmen dich mit. Hast du verstanden?“
Sidney war das einwenig zu viel und zu schnell. Sie überlegte kurz und meinte dann: „Moment mal. ... Zu dem Konzert, das in Dortmund stattfindet? Aber ich ... aber wie kommen wir denn da hin?“
May antwortete: „Wir holen dich ab, fahren zum Busbahnhof und dann weiter mit dem Bus nach Dortmund. Es werden extra Busse nach Dortmund fahren, aber nur vier Stück insgesamt hin und zurück. Also, die Busfahrkarten haben wir schon. ... Und kommst du jetzt mit?“ Mit einem zögerlichen Nicken willigte Sidney ein. May war zufrieden und fing ebenfalls an zu arbeiten.
Nach einer halben Stunde sagte May: „Hast du gestern Nachrichten gesehen? ... Gestern Vormittag ist wieder dieser Drachenmensch aufgetaucht. Er hat schon wieder so ein Monster bekämpft und dann war er wieder weg. ... Also, wenn du mich fragst, dieser Drachenmensch ist nicht von dieser Welt. Schon allein wegen seinen großen Drachenschwingen kommt er mir nicht sympathisch vor.“
Sidney meinte dazu: „Das muss wohl gleich am Anfang der Nachrichten gekommen sein. Ich habe zu spät reingeschaltet. ... Wenn du mich fragst, solange dieser Drachenmensch uns nichts tut und nur diese idiotischen Monster angreift, kann er machen was er will. Ich will nichts mit ihm zu tun haben. Man könnte ja etwas Falsches von mir denken, wenn ich plötzlich mit so einem Typen auftauche oder?“
May schüttelte nur den Kopf
Suche
Profil
Gast
Style