Fanfic: Die vier Wächter
Kapitel: Ein Puma und ein Wolf
In der Sportsendung wurde soeben der junge Sportler Richard Löwenkraft interviewt. Der Moderator fragte den jungen Mann mit den schwarzen langem Haar: „Und wie fühlen Sie sich? Sie haben vor einigen Tagen ihren eigenen Rekord im Marathonlauf über 10km unterboten.“
Richard sah den Moderator genau an und musterte ihn erst mal. Dann sagte er mit ruhiger Stimme: „Wie soll ich mich denn fühlen? Ich fühle mich so wie immer. ... So ein kleiner Morgenspaziergang ist doch Kinderkram. Ich brauche mich noch nicht mal groß anzustrengen.
Der Moderator sah ihn verblüfft an. Er konnte wahrscheinlich nicht richtig zuordnen, was Richard eben gesagt: 10km-Marathonlauf – ein Morgenspaziergang? Und dazu noch, war das alles für ihn Kinderkram? Der Moderator schüttelte kurz den Kopf und stellte die nächste Frage: „Schön, dass es für Sie ein Spaziergang war. Aber wie sind Sie denn zu diesem Sport gekommen? Ich meine, wie hat alles angefangen?“
Richard überlegte kurz und antwortete: „Es hat angefangen als ich ein kleiner Junge war. Ich war schon damals in der Schule immer der Schnellst und habe alle hinter mir gelassen. ... Das waren damals noch Zeiten. Jeder wollte damals wissen, wie ich es immer wieder geschafft habe, sie abzuhängen. Selbst die Größeren habe ich alle hinter mir gelassen. Aber damals habe ich noch nicht daran gedacht, mal meine Karriere als Sportler zu verbringen.
Erst nach einigen Jahren hat ein Freund von mir geraten, dass ich mal mein Talent zeigen sollte. Ich habe es gemacht und man sieht ja, was daraus geworden ist.“
Richard beendete seine Geschichte und der Moderator saß noch eine Weile schweigend auf seinem Sessel. Aber schließlich sagte er: „Und Sie habe jeden Wettlauf gewonnen?“
Der schwarzhaarige sah seinen Gegenüber an und schaute verlegen wieder weg mit den Worten: „Eigentlich nicht. Da war ein Lauf: Ich hätte beinahe gewonnen, doch mir fehlte ein Meter um den in Führung liegenden Läufer Martini Barshek zu überholen. ... Nach dem Lauf hatte er zu mir gesagt, dass ich der einzigste wäre, der mit ihm mithalten konnte und trotzdem hatte er Angst, dass ich ihn überholte. Nach diesem Rennen setzte er sich zu Ruhe, denn wie er gesagt hatte, hat er einen guten Nachfolger gefunden. ... Was er auch damit immer meinte. Er schenkte mir seinen Glücksbringer und diesen Glücksbringer trage ich seitdem. Ich nehme ihn nicht ab.“ Er zeigte auf seine Kette, die er um den Hals trug. Das Amulett sah aus wie eine kleine Axt, deren Klinge an unten zeigte.
Der Moderator staunte nicht schlecht und er fragte noch eine Menge Fragen, so dass das Interview eine Stunde dauerte. Richard war froh, als er endlich hinter die Bühne gehen konnte. Er murmelte zu sich: „Das ist ja anstrengender als so ein Lauf.“ Er ging zu den Toiletten um sich zu erfrischen.
Als er wieder raus kam, hörte er eine bekannte Stimme: „Na, Richy. Wie geht es dir?“ Der Sportler drehte sich in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah einen Mann mit dunkelblonden nach hinten stehenden Haar an der Wand stehen.
Richy ging auf den Mann zu und grinste ihn fett ins Gesicht. Er sagte: „Was meinst du wohl, Victor? ... Ist egal. Und wie ist es so bei dir?“
Victor sah ihn an und sagte locker: „So weit geht es mir gut. Aber ich mache mir Sorgen, wegen den letzten Vorfällen. Immer öfter berichten Liebespaare, dass sie von einem Monster angegriffen worden waren und dann kommt dieser Drachenmensch und verjagt das Monster und verschwindet selber wieder. Ich frage mich, ob diese Vorfälle mit ...“ Er hielt inne, da eine Gruppe von Menschen an ihnen vorbei ging.
Richy meinte dazu: „Du bist so schlau und wurdest zum Detektiv ernannt. Also musst auch du diesen Fall lösen. ... Aber ich weiß schon, was du meinst. Wenn wir nur Kontakt mit diesem Drachenmenschen aufnehmen könnten, dann wären wir weiter. Aber leider wissen wir nicht, wer er ist und wo er sich aufhält.“
„Wenn unsere Theorie richtet ist, dann sollten wir uns schnell beeilen, denn uns läuft die Zeit davon. ... Und wenn der Drachenmensch der ist, für den wir ihn halten, dann sind wir schon mal drei von vier. Beim nächsten Vorfall sollten wir lieber dabei sein“, meinte Victor. Richy stimmte ihm zu. Beide gingen anschließend nebeneinander her nach draußen. Den Weg nach draußen schwiegen beide.
Sie gingen in den nahegelegenen Park und setzten sich auf eine Bank. Dort beobachteten sie die vielen Kinder, die rumtobten oder die Tiere fütterten. Die beiden waren sehr oft hier und saßen auf dieser Bank. Es fing schon damals an als sie Kinder waren. Sie liebten diesen Park. Er war immer so ruhig und so schön. Am Abend trafen sich immer wieder Liebespärchen. Trotz der vier Jahre Alterunterschied von Victor und Richard waren beide von Anfang an gute Freunde gewesen. Sie teilten jedes Ereignis. Sie hatten beide auch das selbe Geheimnis. Und dieses Geheimnis war gar nicht so alt.
Es entstand vor einigen Monaten in einer Vollmondnacht.
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Victor und Richy gingen von einem Interview durch den Park nach Hause. Victor begleitete Richy immer auf dem Heimweg – es war immer sicherer, wenn zwei in der Nacht unterwegs waren. Und dazu kam auch noch, dass Victor immer bewaffnet seinen Weg ging. Und in dieser Nacht, als beide auf dem Heimweg waren, hörten sie wie jemand laut aufschrie und es in der Nähe von ihnen anfing zu brennen. Die beiden liefen schnell hin, doch bevor sie dort ankamen, wurden beide von zwei Gestalten niedergeschlagen. Beide rappelten sich auf und erblickten die beiden Fremden. Beide waren in Schwarz gehüllt und einer sagte zu dem anderen: „Venom-Spider, erledige die beiden. Ich sehe mal nach Small-Snake um. Kann wohl nicht so schwer sein ein Pärchen zu töten.“
Vemon-Spider sagte nur: „Jawohl.“ Dann verschwand eines der beiden Wesen. Richy und Victor standen auf und wollten in die entgegengesetzte Richtung laufen. Doch Vemon-Spider schlug wieder beide zu Boden. Das Monster war zu stark für beide. Keiner von ihnen konnte nur annähernd die Kraft aufbringen, die sie bräuchten um dieses Ding zu schlagen. Das Monster meinte zu den beiden: „Ihr beiden Schwächlinge von Menschen. Ihr habt keine Chance gegen mich.“ Er ging auf Victor los und schlug ihn so feste, dass er in den nahen See fiel und bewusstlos darin langsam unterging. Richy wollte ihn noch rausholen, doch auch er wurde geschlagen und dieser flog gegen einen Baum. Richard stand wieder auf und wollte noch immer zum See gelangen um seinen Freund aus dem Wasser zu holen.
Währenddessen sank Victor immer weiter zum Grund. Irgendwann öffnete er die Augen und bemerkte, dass er unter Wasser war. Doch er hatte keine Kraft mehr sich zu bewegen. In Gedanken dachte er: >Jetzt ist alles aus. So soll ich also sterben. Ich soll im Wasser ertrinken? Ich kann mich nicht mehr bewegen. Wie es wohl Richy ergeht? Das Monster ist zu stark.< Doch er wurde aus den Gedanken gerissen, als er dachte jemanden gesehen zu haben. Und in diesem Augenblick war er nicht mehr im Wasser sondern lag auf schwarzen Stein.
Er atmete tief durch und richtete sich auf allen vieren auf. Plötzlich hörte er eine bekannte Stimme und doch war sie für ihn sehr fremd. Victor schaute sich um als er die Stimme hörte: „Black-Cat, der einst auf der Seite der Dunkelheit warst und nun gegen den eigenen Herrn rebelliert, der zum Element auserkoren wurde und zum Herrscher und Herrn des Wassers wurde. Das Wasser ist dein Verbündeter. Du brauchst dich nicht vor dem Wasser zufürchten. Es wird dich beschützen.“
Die Stimme verstummte. Victor suchte die Quelle der Stimme, doch fanden tat er sie nicht. Er rief verwirrt: „Wer ist da? Und was willst du von mir? Ich weiß nicht, was du willst.“ Seine Stimme hallte an diesem Ort. Und dann war wieder Stille. Kein Geräusch war zu vernehmen.
Und plötzlich hörte er Schritte. Leise und leichte Schritte. Und wieder kam die Stimme, die ihm so vertraut vorkam und doch so fremd war: „Ich dachte, du wärst so schlau und wüsstest die Antworten auf all deine Fragen. Oder woher willst du denn dein Wissen haben?“
Victor drehte sich um, denn von hinten kam die Stimme. Er erblickte einen Mann in einem schwarzen Pumafell. Victor betrachtete das fremde Wesen vor ihm genau. Es kam einfach so raus aus ihm: „Wer bist du? Und was willst du eigentlich von mir?“
Der Fremde sagte mit ruhiger Stimme: „Denke nach. Ich war immer bei dir und habe dir geholfen. Nur durch mein Wissen bist du ganz weit gekommen. … Du musst das beenden was du angefangen hast. Und mit meiner Hilfe und mit der Hilfe deiner Freunde wirst du es schaffen.“
Als der Fremde ihm das sagte, fiel Victor wieder ein, dass Richy in Gefahr war. Er schreckte hoch und wollte soeben zu seinem Freund hin – egal wie. Er musste ihm helfen. Der Fremde bemerkte seine Reaktion und meinte: „Du willst zu deinem Freund oder? Ich kann dir helfen, aber dazu musst du mir einen Gefallen tun. … Ich habe eine Bitte an dich. …“ Victor hörte ihm zu. „… Du musst unbedingt verhindern, dass die Dunkelheit sich ausbreitet.“ Victor nickte und versprach, dass er alles in seiner Macht stehende machen würde um dem Bösen Einhalt zu gebieten. Und in diesem Augenblick kam der Fremde zu Victor und verschwand in seinem Körper. In diesem Augenblick wurde Victor alles klar. Er hatte die gesamte Erinnerung dieses Wesen in sich und so wurde aus Victor mit den Worten ‚Wasser, mein Verbündeter, gib’ mir die Macht’ Black-Cat, dem Herrscher und Herrn des Wassers.
Während Victor unter Wasser war, kämpfte Richard um sein Überleben. Sein Gesicht war Mittlerweile blutverschmiert und sein Gegner war noch in Besitz seiner vollen Kraft. Ein weiterer Schlag traf ihn und er flog vor einen Baum. Es wurde schwarze vor seinen Augen. Er wurde bewusstlos. Als er die Augen wieder öffnete schaute er in die Augen eines Wolfes. Er erschrak und wich so schnell er konnte von diesem Wolf