Fanfic: Sakura

Kapitel: Dämon?

"Trotzdem, Dämonen... Was soll ich darunter verstehen?" murmelte Sayuri in sich hinein. "Sie hätte es mir auch genauer sagen können!" Sayuri lief immer tiefer in den Wald. "Und wie sieht ein Dämon aus?" Sie kam an eine Lichtung und machte Rast. In der Mitte stand ein riesiger Baum, alles sah so harmonisch aus. Auch der Nebel hatte sich verzogen. "Von wegen, ich solle im Wald auf mich aufpassen, hier kann mir wirklich nichts passieren!" redete Sayuri sich ein und betrachtete zwei Schmetterlinge. Plötzlich sah sie einen schwarzen Schatten neben sich.
Der Schatten war groß und stattlich und Sayuri befürchtete das Schlimmste. Hastig drehte sie sich um.
Doch sie konnte nichts erkennen, sie blickte direkt in die Sonne. "Wer bist du?" fragte sie mutig und das Unbekannte stellte sich nun direkt vor Sayuri, so, dass ihn erkennen konnte.
Sayuri sah einen Jungen. Groß, schlank und mit wundervollen, langen, braunen Haaren.
"Mein Name ist Toshi. Tut mir Leid, ich wollte dich nicht erschrecken." Seine Stimme klang wundervoll. "Ist ja nichts passiert. Ich heiße Sayuri." Sagte sie erleichtert, sie war froh, keinen Dämonen getroffen zu haben.
Der Junge namens Toshi hatte einen blauen Kimono an und setzte sich ins Gras. Sayuri tat es ihm gleich. "Ich habe dich hier noch nie gesehen, woher kommst du?" fragte Toshi und Sayuri wusste nicht so recht, was sie antworten sollte: "Naja, ich komme von einem nahe gelegenem Dorf... Und du?"
"Och, ich streune hier und da mal herum." Winkte er lachend ab. Sayuri war etwas zu schüchtern, um Toshi ins Gesicht zu blicken und schaute stattdessen auf die Erde."
"Was machst du eigentlich hier? Das hier ist ein gefährlicher Wald! Hier leben böse Dämonen, das müsstest du doch wissen!" tadelte er. "Wenn was passiert, musst du mich beschützen" Sayuri sagte es wie selbstverständlich.
"Und was, wenn ich keine Lust dazu habe?!" sagte Toshi genervt, er kannte dieses Mädchen gerade mal erst 5 Minuten und er sollte jetzt schon die Beschützerrolle übernehmen? Sayuri sagte nichts dazu.
"Jetzt sei aber bitte nicht beleidigt, ich wollte dich nur darauf hinweisen!"
"Wie erkenne ich einen Dämonen?" ihre Stimme klang ausdruckslos. Toshi sah sie ungläubisch an. "Du hast noch nie einen Dämonen gesehen?"
Sayuri schüttelte den Kopf.
"Nun denn, ganz einfach. Dämonen sind Tiere. Die wenigsten können sprechen oder sich sogar in andere Lebewesen verwandeln. Es gibt viele gute und viele böse Dämonen, also sei wachsam!" sprach er lächelnd.
"Hm... Du siehst auch aus wie ein Mensch... Aber ich glaube du bist wirklich einer." Lachte Sayuri laut, auch Toshi lachte, obwohl sein Blick etwas geheimnisvolles hatte.
Erst jetzt bemerkte Sayuri wie spät es schon geworden war.
"Tut mir Leid, Toshi, aber ich muss zurück in das Dorf. Können wir uns morgen wieder treffen?" sie stand auf.
"Na klar!" grinste Toshi, blieb aber sitzen.
Sayuri rannte so schnell sie konnte zurück ins Dorf, wo Kaya sie schon erwartete. "Mensch, Mädchen, wo warst du denn die ganze Zeit? Ich habe mir schon Sorgen gemacht!" brummte Kaya, als Sayuri das Haus betrat. "Hey! Ich habe auch einen Namen!" gab Sayuri beleidigt zurück. "Ich bitte um Verzeihung, Sayuri. Wo warst du?"
Kaya kochte gerade etwas zu Essen.
"Ich war im Wald." Antwortete sie abweisend und setzte sich.
"Im Wald?! Ich sagte dir doch, dort leben böse Dämonen!"
"Keine Angst. Ich habe einen Jungen getroffen, er ist total nett. Sein Name ist Toshi." Sayuri schwärmte, während Kaya bei dem Namen stockte.
"Toshi, sagst du?"
Sayuri sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
"Ja. Wann ist endlich das Essen fertig?"
Kaya machte einen nachdenklichen Eindruck. "Und wie sieht dieser Toshi aus?"
Sayuri grinste.
"Er hat lange, braune Haare und trägt einen blauen Kimono. Morgen treffen wir uns wieder!"
Kaya sagte nichts mehr dazu.
Nach dem Essen legten sie sich schlafen. Doch mitten in der Nacht wachte Sayuri auf. Kaya war verschwunden. Vorsichtig ging sie aus dem Haus, nur noch in einer Hütte brannte Licht und viele Stimmen drangen nach draußen. Plötzlich kam ein Bauer heraus und erblickte Sayuri. "Was hast du hier verloren?!"
"Ich kann nicht schlafen..."
Der Bauer sah sie nicht direkt an, seine Augen waren auf etwas gerichtet, dass hinter Sayuri war.
"ACHTUNG! WIR WERDEN ANGEGRIFFEN!" schrie er mit weit aufgerissenen Augen und rannte in sein Haus.
Erschrocken drehte sich Sayuri um, doch sie erblickte nur einen schwarzen Schatten, der um sie herum huschte. Kaya kam auf sie zugestürmt. "Schnell! Geh ins Haus, dort bist du am Sichersten!" Sayuri rannte ins Haus und versteckte sich dort. Draußen versammelten sich die Bauern mit ihren Waffen.
Kaya stand an der Spitze. Sayuri betete, dass alles gut ausgehen würde.
"Da drüben! Da drüben ist er!"
Dann hörte sie nur noch das Geschrei der Frauen und Kinder und die Bauern, wie sie gegen etwas kämpften.

"Sayuri! Sayuri, wach endlich auf!"
Sayuri öffnete langsam ihre Augen und sah Kaya. "Was war heute Nacht? Haben es alle überlebt?" jetzt war sie hellwach.
"Ja, es geht allen gut, wir konnten den Dämon verjagen. Aber er kommt bestimmt wieder." Sagte Kaya besorgt.
"Du hast lange geschlafen, es ist schon Mittag!"
"Was?! Schon Mittag?! Tut mir Leid, aber ich muss gehen!" kaum hatte Sayuri den Satz beendet, war sie schon aus dem Haus gestürmt und Kaya konnte sie nicht aufhalten. Sayuri ging zu der gleichen Lichtung im Wald wie gestern, als sie Toshi zum ersten Mal getroffen hatte. Dort wartete sie. Minuten um Minuten vergingen, doch dann knackste ein Zweig. Hektisch blickte sie sich um. Niemand war in Sicht.
"Wer ist da?"
Keine Antwort.
"Toshi, bist du es?!"
Keine Antwort.
Nichts rührte sich, nur der Wind bewegte die Baumkronen.
"Das macht keinen Spaß! Zeig dich!" schrie Sayuri verärgert. Plötzlich tauchte hinter ihr jemand auf. Die Gestalt hielt sie fest, Sayuri konnte sich nicht wehren.
"Hilfe! Wer bist du?! Lass mich los!" die Gestalt antwortete nicht, dafür standen noch zwei weitere vor ihr. Sie waren in schwarzen Mänteln verhüllt.
"Du bist doch das Mädchen, dass sich in unsere Welt verirrt hat, oder?" fragte die Gestalt, die direkt vor ihr stand, mit bedrohlicher Stimme. Die andere, die Sayuri festhielt, ließ sie los und schmiss sie auf den Boden. Jetzt wurde sie von ihnen umzingelt. Der Anführer ging ein paar Schritte auf sie zu. Er zog sein Schwert und hielt es Sayuri an die Kehle.
"Was willst du denn hier?" fragte er, doch sie konnte keine Antwort geben. Sie hatte viel zu viel Angst.
"Bist du taub?!" schrie er und einer seiner Gehilfen trat Sayuri in die Magengegend.
"Bitte... lasst mich in Ruhe! Ich habe euch nichts getan!" flehte Sayuri, doch der Anführer lachte nur.
"Es macht aber sooo viel Spaß..." Langsam strich er mit der Schwertspitze über ihre Wange.
"Hast du Angst? Sprich dein letztes Gebet, bevor wir dich ins Jenseits schicken!"
Sayuri war den Tränen nahe, warum kommt denn nur keiner und eilt ihr zu Hilfe?
Der Anführer gab ein Zeichen und seine Gehilfen zogen ebenfalls ihre Schwerter.
"HILFE!!!!" schrie Sayuri aus Leibeskräften.
"Schönes Gebet... Na dann, auf Nimmerwiedersehen!" lachte er und hielt sein Schwert in die Luft.
Als er zuschlug, tauchte Toshi im richtigen Moment vor Sayuri auf und wehrte den Schlag mit seinem Schwert ab.
"Lass sie in Ruhe!" drohte er, aber das interessierte den Anführer kaum.
"Ein Aufpasser... wie süß! Aber der wird dir nicht viel nützen!" der Anführer löste sich in Luft auf.
"Na los, such mich!" seine Stimme schien durch den ganzen Wald zu schallen. Toshi legte sein Schwert auf den Boden und riss die Mäntel von den Gehilfen weg.
Die Körper zerfielen zu Staub.
"Dachte ich es mir doch!" murmelte Toshi, während Sayuri gar nichts verstand.
"Los! Zeig dich, Feigling!"
Der Anführer tauchte plötzlich vor Toshi auf.
"Ich bin hier!"
Toshi nahm sein Schwert wieder auf und rammte es dem Anführer so schnell in die Brust, dass dieser keine Zeit hatte um wieder zu verschwinden.
Der Körper zerfiel zu Staub.
"Toshi! Ich bin dir so dankbar!" Sayuri wäre vor Freude fast an Toshi's Hals gesprungen.
"Ach, das war doch selbstverständlich!" lächelte er verlegen.
"SAYURI!" Vor Sayuri und Toshi stand plötzlich Kaya mit einer Horde Bauern.
"Verschwinde sofort von diesem Monster!"
Sayuri verstand nicht.
"Warum?! Das ist Toshi und hat mir soeben das Leben gerettet!"
"Das verstehst du nicht, komm bitte her!"
Sayuri blieb bei Toshi.
"Toshi ist ein Dämon!" schrie Kaya und für Sayuri blieb die Zeit stehen.
Ihr Retter sollte ein Dämon sein?
"Toshi ist ein Mensch!" Sayuri wollte es nicht glauben, es war nicht möglich, dass Toshi ein Dämon sei.
"Schau ihn dir doch an!"
Sayuri sah Toshi an.
Sie sah ihn zum ersten Mal richtig an.
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