Fanfic: Tanz Der Vampire Kurzgeschichten
Kapitel: Heilig Abend Bei Vampiren
Vorgegebene Dinge die erscheinen müssen: Ein Küsschen zwischen Herbert und Alfred, etwas peinliches mit Graf Krolock, die Geschichte zwischen Magda und Chagal und was mit Chagals Frau passiert ist
Heilig Abend Bei Vampiren
„ Das da und dieser hier hin,“ sprach Chagal während er die letzten Schmuckfledermäuse an der tief dunkelgrünen Nordmanntanne hing.
„ Da sähe sie aber besser aus,“ kommentierte Magda und hing die letztplatzierte Fledermaus weiter nach untern.
„ Wenn du meinst, mein Honigfledermäuschen,“ grinste Chagal und kniff der ehemaligen Wirtshausmagd in den allerwertesten.
„ Du kannst es einfach nicht lassen, oder?“ Magda zog die Augenbrauen hoch und setzte ein spielerisches süßes lächeln auf.
„ Du bist einfach unwiderstehlich,“ komplimentierte der dicke Vampir und drückte ihr ein Küsschen auf die Wange.
„ Aha! Und deshalb hast du mich wohl damals eingestellt, häh?“ Magda wusste ganz genau das sie recht hatte. Damals schon konnte der Wirtshausbesitzer schon nicht die Finger von ihr lassen. Zu jener Zeit empfand sie es als lästig, ständig angemacht zu werden von ihm, doch seit sie beide Vampire waren war es eigentlich gar nicht schlimm.
„ Ach, bevor ich’s vergesse, ich soll dich von deiner Frau grüßen.“ Mit diesem Satz jagte sie Chagal beinahe einen Herzinfarkt ein.
„ Was? Wieso...?“
„ Ich war vor einigen Tagen im Dorf, weil ich einfach mal wissen wollte was die da so treiben seit wir nicht mehr da sind.“
„ Und?,“ fragte Chagal neugierig.
„ Na ja,“ Magda zuckte mit den Schultern, „ unterbrich mich wenn ich falsch liege, aber seit du nicht mehr der Wirtshausbesitzer bist, sondern deine Frau, läuft der Laden scheinbar viel besser. Und Rebecca hat auch seit deinem verschwinden so sehr abgespeckt das jeder Mann sie einfach anbaggert.“
Chagal klappte der Kiefer beinahe bis zum Boden. Seine Ex-Frau schmiss den Laden, hatte mehr erfolg und sah Superklasse aus?
„ Mund zu,“ sagte Magda. „ Sonst fliegt noch eine Fledermaus hinein.“ Sie schloss Chagals Mund mit einer sanften Handbewegung und gab ihm einen Kuss.
„ Schon fertig?,“ fragte Herbert, der mit einigen Päckchen in den Händen in den Saal kam und diese unter den Baum legte, der übrigens bis zur Saaldecke reichte.
„ K-Könnte mir einer h-helfen, BITTE,“ hörte man Alfred, dessen Erscheinung hinter dicken Stapeln Geschenken verdeckt war, keuchen und war kurz vor dem nahenden Zusammenbruch. Wahrscheinlich währe er zusammengeklappt wenn Herbert nicht so schnell reagiert hätte und ihm eine große last an Paketen abgenommen hätte. Entkräftet legten sie die verzierten Päckchen unter den Baum und setzten sich auf die naheliegende Bank.
„ Ich hab noch nie so viele Geschenke gesehen oder geschleppt,“ sagte Alfred.
„ Du armer kleiner,“ sagte Herbert und strich über Alfreds Haarpracht. „ Aber vielleicht vergisst du deine Schlappheit wenn ich dir schon mal ein verfrühtes Geschenk geben.“
„ Hm? Für mich? Jetzt schon?,“ fragend sah der Jungwissenschaftler zu seinem Nebenmann, der spitzbübisch grinste.
„ Natürlich für dich. Schau mal nach oben,“ wies der Silber-Weiß Haarige den dunkelhaarigen an, was er auch prompt tat.
„ Oh, e-ein Mistelzweig?,“ entfuhr es Alfred und wusste ganz genau woraus das frühe Geschenk bestand.
„ Du kennst ja sicherlich den brauch, oder?“ Herbert näherte sich Alfred Gesicht. Er wusste das er einfach nichts dagegen zu sagen hatte und außerdem war es doch Weihnachten, oder?
„ A-Aber nur ein Küsschen,“ meinte Alfred und beide gaben sich einen schnellen und doch sehr eindeutigen Kuss.
„ Das nennt man ja wohl “Fest der Liebe“,“ grinste Sarah, die gerade zusammen mit dem Professor und den Grafen in den Saal spaziert kamen.
Der Professor und der Graf unterhielten sich gerade über die nahende Bescherung. Es wunderte den Professor etwas das Vampire, die Kreuze ja so sehr fürchteten, Weihnachten feierten. Was konnte man dazu sagen, außer das Vampire eben auch ihre ganz eigene Art hatten dinge zu Feiern, bevor sie Vampire wurden, die sie von jungem alter her kannten.
Nachdem auch endlich die restlichen Geschenke unter dem geschmückten Baum lagen, konnte es eigentlich keiner so recht erwarten diese zu öffnen. Allen voran Herbert war aufgeregt, nicht nur über seine Geschenke, sondern auch darüber was wohl Alfred zu seinem sagen würde. Nach einigen Tassen Bluttee, der Professor bekam natürlich normalen Tee, wurde dann die Schlacht um das auspacken eröffnet.
„ Dieses ist für dich.“ Herbert überreichte seinen Herzplatt ein Päckchen und grinste. Leicht aufgeregt öffnete der Jung-Vampir die Verpackung und den Karton und...
„ Ähm, Herbert?,“ Alfred sah aus als hätte ihn jemand die Butter vom Brot gestohlen.
„ Was ist? Freust du dich nicht darüber?,“ wollte der Grafen-Sohn wissen.
„ Ich weiß ja nicht was du Privat trägst, aber die werde ich nicht anziehen,“ dabei hob Alfred sein Geschenk hoch, das aus einem Paar feinsten Stöckelschuhen bestand.
„ Hä? Das war aber nicht von mir,“ verteidigte Herbert und sah auf das Schildchen an dem Geschenkpapier das eindeutig besagte: “Für Alfi von Herbi“.
„ Was ist das denn?,“ fragte Sarah und hielt einen Apparat in der Hand, der ein Rasierer für Männer war.
„ Was soll ich denn mit einem Buch über transsilvanische Tierspezies?,“ fragte Chagal und sah in die Runde.
Der Professor war nicht besser dran, er hielt ein kleines Schächtelchen in den Händen in dessen ein Paar Ohrringe und Damenunterwäsche lagen. Magda hatte einige flauschige Fußwärmer in Form von Wolfspfoten bekommen, doch diese waren so groß das sie in diese niemals reinpassen würde. Und der Graf? Tja, der hielt...
„ Das war eigentlich für Alfred,“ rief Herbert seinem Vater zu, der gerade ein wirklich langen Schaal hochhielt und an diesem hingen aufgefädelt zwei große Herzen.
„ Oh,“ sagte Graf Krolock nur.
„ Was ist das nur für ein Durcheinander?,“ fragte Magda. „ Da irgendwer etwas vermurkst.“
„ Schau mich nicht so an, ich habe nichts getan,“ verteidigte Chagal sich als der Blick seiner geliebten auf ihn richtete.
„ Aber wer hat denn die ganzen Schildchen vertauscht?,“ wollte nun auch Sarah wissen. Alle sahen sich an und diskutierten wer der schuldige war. Irgendwann viel ihnen auf das der Graf verdächtig ruhig war. Alle Blicke richteten sich auf ihn. Ungewollt ließ sich ein hauroter Rot-Ton auf dessen Wangen nieder.
„ W-Was?,“ fragte er etwas nervös.
„ Paps, mal ehrlich, warst du nicht der letzte der die Geschenke inspiziert hatte?,“ wollte Herbert wissen und zog die Augenbrauen hoch.
„ Uhum,“ hüstelte der Graf, ihm war das ausgesprochen Peinlich. Lange konnte er dem angestarre aller anwesenden nicht stand halten. „ Es war ein kleiner Unfall, der vielleicht nicht weiter auffallen würde,“ gab er schließlich zu.
„ Natürlich,“ meinte Herbert und grinste, da er sich den Professor in dem Damenzeugs vorstellte.
„ Warum mussten auch die ganzen Geschenke übereinandergestapelt in der Kammer stehen. Ich bin versehentlich an diese gestoßen und bei dem durcheinander sind die ganzen Schildchen abgefallen, die übrigens schäbig angeklebt waren. Da hab ich versucht sie eben wieder den Päckchen zuzuordnen.“
Stille. Alle sahen den Grafen an, der am liebsten im Boden versunken wäre. Wie konnte ausgerechnet ihm das passieren? Herbert fing plötzlich an zu lachen und dieser steckte erst Alfred und dann alle anderen an, bis auf seinem Vater, der nicht ganz verstand was auf einmal los war.
„ Ach, Paps,“ schaffte es dann der Grafen-Sohn zu reden. „ Dich kann nichts klein kriegen und einschüchtern. Weder Wolf, Vampirjäger oder sonstiges Ungetüm, aber bei einigen vertauschten Geschenkschildchen wirst du rot wie eine Tomate.“
Als der Graf realisiert hatte was sein Sohn da gesagt hatte, musste er nun sogar über sich selber lachen. Nichts konnte ihn erschüttern, aber ein paar harmlose Schilder haben es geschafft was viele Lebewesen versucht hatten. In kurzer Zeit hatte dann nun jeder sein richtiges Geschenk in den Händen.
„ Aber warum ist der Schaal so lang?,“ fragte Alfred der von Herbi nach draußen in den Schlosshof eingeladen wurde.
„ Deswegen,“ antwortete der ältere, während er ein ende um Alfreds Hals wickelte und das andre ende um seinen eigenen.
„ Oh,“ hauchte Alfred kaum hörbar.
„ Nicht gut?,“ fragte Herbert und man konnte ein wenig Enttäuschung in der Stimmlage erkennen.
„ Doch, doch!,“ rief der Jung-Vampir schnell.
„ Na dann.“ Er legte einen Arm um sein Schätzchen und schlenderte mit diesem über den verschneiten Hof.
„ Im nächsten Jahr,“ schwor sich der Graf, während er auf seine Wolfspfotenschuhe schaute die Sarah ihm Geschenkt hatte, „ werde ich keine Geschenkinspektion durchführen.“
Ob der Graf sich daran halten wird?
„ Was, gefällt dir mein Bart nicht?,“ fragte Chagal, beim Anblick des Rasierers.
„ Ein wenig weniger Haare im Gesicht wäre nicht schlecht,“ meinte Magda und setzte sich ihre Ohrringe auf.
„ So fängt es an,“ flüsterte Chagal.
„ Hast du was gesagt?“
„ Ich? Nein nein,“ wich er sofort aus und fragte sich was Magda wohl als nächstes von ihm verlangte.