Fanfic: Einmal Vergangenheit und zurück
seiner Erzählung alles noch einmal erlebt hätte.
„Entschuldige bitte, Inuyasha!“ hauchte sie und warf die Arme um seine Hüfte. Inuyasha starrte überrascht auf das Mädchen, welches an ihn geklammert war, verstand aber nicht. „Es tut mir leid! Du hättest es mir nicht erzählen brauchen! Wenn ich gewusst hätte, dass es so schlimm für dich ist, hätte ich dich nie gefragt! Bitte verzeih mir!“ Der Hanyou war unglaublich erleichtert, dass es nur DAS war, was sie so verzweifeln ließ. Dass sie sich so sehr um ihn sorgte, umschloss ihn, wie eine wärmende Decke von Liebe. Aber was war das? Der Geruch von Tränen? Weinte sie etwa? Um ihn? Instinktiv schlossen sich seine Arme enger um sie und wiegte sie sanft hin und her, als er ihr beruhigend ins Ohr flüsterte:
„Ist schon gut… …es ist schon in Ordnung… …Vielleicht ist es ja besser gewesen, dass ich es jemandem erzählt habe.“
Kagome lächelte, glücklich darüber, dass er ihr so sehr vertraute, sogar seine Ängste hatte er ihr gesagt. Sie setzte sich auf eine gemütliche Stelle ins Gras und zerrte den Halb-Dämon sanft nach unten auf ihren Schoß.
„Versuche ein weinig zu schlafen! Ich werde auf dich acht geben...“ *Es ist mir egal ob uns die Anderen morgen früh vielleicht sehen, ich mache mir Sorgen um Inuyasha! Er muss etwas schlafen, und ich werde auf ihn aufpassen, damit er nicht wieder von Albträumen geplagt wird. Er braucht den Schlaf!*
Mehr als willig ließ sich Inuyasha zu Boden sinken und legte den Kopf in Kagomes Schoß. Er lächelte schläfrig zu ihr hoch, den Kampf gegen die Müdigkeit hatte er längst aufgegeben. Und durch Kagome, die ihm sanft im Haar strich und leise eine beruhigende Melodie summte, glitt er langsam hinüber in einen tiefen Schlaf...
Alle schienen an diesem Morgen länger zu schlafen als üblich. Vielleicht lag es daran, dass ihre Kräfte sich dem Ende neigten (zu wenig zu Essen, viel Wegstrecke vor sich). Auf jeden Fall hatte Kagome es geschafft wach zu bleiben und jedes Mal, wenn sie gemerkt hatte, dass Inuyasha in seinem Schlaf unruhig wurde und vermutlich wieder in dem Albtraum gefangen war, hatte sie ihm sanft über das Haar gestreichelt und ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben. Dann wurde er ruhiger. Als sich langsam die Sonne am Horizont zeigte, rührte der Hanyou sich wieder und erwachte langsam.
„Hast du gut geschlafen?“ fragte Kagome und lächelte zu ihm herunter, als er die Augen aufschlug. Inuyasha nickte nur. So gut hatte er schon lange nicht mehr geschlafen, vermutlich das letzte Mal, als sie in ihrer Zeit gewesen waren und zusammen in ihrem Bett geschlafen hatten. Der Hanyou zog sie zu sich runter, als er sich leicht vom Boden hoch drückte, um ihr einen zarten Kuss auf die Lippen zu geben.
„Es ist wohl besser, wenn wir zum Lager zurückkehren, damit die Anderen nichts merken“, murmelte er bedauernd gegen ihre Lippen, dass Mädchen stimmte, sich nur widerstrebend von ihm lösend, zu. Kaum hatte sie sich nur wenige Zentimeter von dem Halb-Dämon entfernt, nahm er sie auch schon auf den Arm und trug sie zu dem kleinen Lager. *Es ist wirklich sehr schade, dass ich niemanden zeigen darf was ich für dieses Mädchen empfinde. Heute werde ich wohl sehr gut auf sie aufpassen müssen, sie hat nicht geschlafen und muss diesen schweren Rucksack tragen!*
Am Lager angekommen verzog Inuyasha sich auf einen nahe gelegenen Baum, Kagome zündete das nur noch glimmende Feuer wieder an und machte Frühstück, so gut es eben möglich war. Um ein wenig Stimmung in die Runde zu bringen, die gestern wirklich ihren Nullpunkt erreicht hatte, aber auch um selbst ein wenig wacher zu werden, rief sie fröhlich und viel zu laut in die friedlich schlafende Runde: „EINEN WUNDERSCHÖNEN GUTEN MORGEN, FRÜHSTÜCK IST FERTIG!!! Wenn wir heute zügig vorankommen, sind wir voraussichtlich morgen Mittag endlich zurück im Dorf!“ Jeder grummelte zwar bei so einem unsanften Weckruf, aber bei dieser guten Nachricht war es einfach unmöglich weiterzuschlafen, geschweige denn schlecht drauf zu sein. Kagome grinste vergnügt, und hoffte nur, dass sie den Tag durchstehen würde, müde wie sie war.
Shippo stand als erstes bei Kagome. *Wie immer!* dachte Inuyasha leicht knurrend. Etwas verschlafen, aber trotzdem hellwach, kamen dann auch Miroku und Sango.
„Reichen denn unsere Vorräte noch so lange?“ fragte Sango besorgt. Kagome schaute sie grinsend an. „Wenn Inuyasha sich im Laufe des Tages nicht an meinem Rucksack vergreift, sicherlich!“
„Dann werden wir heute wohl richtig gut aufpassen müssen!“, gab Miroku frech von sich und stürzte sich auf sein Frühstück. Er wurde kurz von dem Hanyou mit einer Kopfnuss unterbrochen, der das nicht auf sich sitzen lassen wollte. Dann wendete dieser sich seiner Portion zu. es war nichts mehr zu hören, alle vergruben sich in das Frühstück, um sich für den Tag zu stärken.
Es schien ein wirklich guter Tag zu werden. Nicht nur, dass die Sonne wieder (wie auch die letzten Wochen schon) strahlte, sondern auch durch einen guten Schlaf, den alle außer Kagome gehabt hatten und das tolle Frühstück, würden sie sicherlich ein großes Stück des Weges schaffen und vielleicht tatsächlich morgen bei Kaede ankommen.
Direkt nach dem Frühstück wurde das Lager zusammen gepackt und alle machten sich auf den Weg. Kagome hatte recht, die Gruppe kam an diesem Tag wirklich gut voran. Sie bemühte sich, den schnellen Schritt ihrer Freunde mitzuhalten und in den ersten paar Stunden schaffte sie das auch noch, doch nach einer Weile begann sie mehr und mehr zurück zu fallen. Sie gab sich alle Mühe, aber es war nicht möglich, denn es machte ihr nicht nur die Müdigkeit zu schaffen. *Irgendetwas stimmt nicht, ich fühle mich wahnsinnig schlecht*, dachte sie, konnte aber nicht mehr auf sich aufmerksam machen, eine Dunkelheit hatte sie schon umgeben. Sie war ohnmächtig geworden.
Inuyasha hatte von all dem nichts mitbekommen. Er war schon einmal voraus gegangen um nach einem Platz für die Nacht Ausschau zu halten. Selbst Sango, Miroku und Shippo bekamen es nicht mit, denn trotz, da heute mal wieder ein schneller Schritt angelegt worden war, wurde immer noch wenig gesprochen. Alle Konzentration lag darauf, schnell wieder zu Kaede zu kommen. Am späten Nachmittag erreichten die drei dann den Hanyou. Er hatte einen guten Platz am Rande eines Waldes gefunden.
„Wo ist Kagome?“ fragte er die Anderen, als er sie nicht bei ihnen entdecken konnte.
„Sie ist direkt hinter uns!“ sagte Miroku. Er drehte sich um… …doch Minuten vergingen und es kam keine Kagome. Die Gruppe fing an, nach ihr zu suchen.
Sie waren alle sehr müde, doch die Sorge um ihre Gefährtin trieb sie an. Sie suchten alles ab – ohne Erfolg. Das Mädchen war bereits vor ein paar Stunden weggetreten, und sie lag weit zurück.
„Auf dieses Weibsstück ist echt kein Verlass! Schon wieder einfach so zu verschwinden!“ Inuyasha fluchte lauthals, doch innerlich machte er sich große Vorwürfe. *Warum bin ich nur voraus gegangen? Ich wusste doch, dass sie müde ist, und dann auch noch der schwere Rucksack...* Er merkte wie seine Freunde gegen ihre Müdigkeit ankämpften, beschloss deshalb, alleine weiterzusuchen und ihnen Ruhe zu geben. „Ihr bleibt hier und macht das Nachtlager fertig! Ich gehe Kagome suchen!“
Er stürmte den Weg zurück, den sie heute Nachmittag gekommen waren, suchte alles ab, aber er konnte sie nirgends finden. Nun versuchte er ihren Geruch wahrzunehmen. Er dachte sich, dass wenn es keinem aufgefallen war, sie nicht allzu weit entfernt sein müsste. Der Hanyou schloss die Augen und hielt die Nase in die Luft. Kaum hatte er dies getan, sah er wieder die schwarze Gestalt vor sich. „Ich habe dich gewarnt, ihr sollt diesem Kobold NICHT folgen!“ rief die Gestalt mit schneidender Stimme, und Inuyasha spürte Wut in sich hochsprudeln. Er wollte eine Erklärung verlangen, wollte wissen wo Kagome war, doch die Gestalt war schon verschwunden.
„Verdammt!“ Er fluchte vor sich hin und ballte die Fäuste. Plötzlich viel ihm ein lieblicher Duft auf, der Hanyou verschwendete keine Zeit! Ein sehr weites Stück von dem Nachtlager aus, hatte er endlich einen Anhaltspunkt wo sie war. Er folgte diesem Duft, immer zurück und nach etwa einer halben Stunde fand er sie endlich. Kagome lag auf einer Wiese halb unter ihrem großen Rucksack begraben, atmete sehr leise und Inuyasha bekam sie nicht wach, egal was er versuchte. Geschlagen schnallte er sich ihren Rucksack auf seinen Rücken und nahm sie vorsichtig in die Arme. Es dauerte noch gut eine Stunde bevor er mit ihr bei seinen Freunden angekommen war. Sie hatten in der Zwischenzeit das Nachtlager aufgeschlagen. Sango machte gerade Wasser für das Essen warm, Miroku und Shippo suchten wieder nach Kagome.
Die Erleichterung konnte man ihnen ansehen, als der Hanyou mit ihrer Freundin auf den Armen zu sehen war. Inuyasha legte sie vorsichtig in einen Schlafsack.
„Was hat sie?“ fragte Sango. Er fuhr sie böse an: „Keh, wenn ihr besser acht gegeben hättet, wäre das vielleicht nicht passiert!“. Was sie genau hatte wusste keiner.
„Morgen früh, noch bevor die Sonne aufgeht, machen wir uns auf den Weg zu der alten Hexe, sie kann vielleicht helfen. Ihr esst jetzt besser noch etwas und legt euch dann schlafen. Ich bleibe wach und passe auf Kagome auf!“ Seine Worte ließen keinen Widerspruch zu, es wollte ihm aber auch keiner widersprechen. Es machten sich alle Vorwürfe.
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