Fanfic: Werden wir uns jemals wiedersehen?
Kapitel: Weil du unglücklich bist...
Werden wir uns jemals wiedersehen?
1. Kapitel: Weil du unglücklich bist...
Es sind einige Jahre vergangen. Alabasta ist wieder ein blühendes Land und steckt voller Leben. Endlich ist wieder Ruhe eingekehrt. Das Volk ist glücklich und zufrieden mit dem König. Arbana ist wieder die Stadt, die sie einst war und auch nach 8 Jahren hat sich im Palast nichts verändert. Nun ja, fast nichts...
"Mama, ich will noch nicht schlafen gehen! Ich bin auch noch gar nicht müde!", quengelte ein etwa 6- jähriges Mädchen mit langen,blauen Haaren. Mühsam unterdrückte es bei diesen Worten ein Gähnen. Dabei blickte sie ihre Mutter vorwurfsvoll, beinahe trotzig an. Ihre Mutter, Prinzessin Vivi beugte sich zu Ria, ihrer Tochter hinunter und lächelte nachsichtig. "Es ist schon spät, komm jetzt.", versuchte sie die Kleine zu überreden. "Nur wenn du mir von früher erzählst, als du Alabasta gerettet hast!" Die dunklen Augen des Kindes sahen Vivi bittend an. Ria liebte Geschichten aus der Vergangenheit, vor allem wenn sich diese Geschichten um Alabastas Rettung drehten. So wie andere Kinder Märchen erzählt bekamen, hörte Ria am liebsten die Geschichten von Alabastas Rettung. Die Kleine liebte ihre Land überalles, wie könnte es auch anders sein? "Na gut, dann komm mal mit.", gab Vivi lächelnd nach. Bei diesen Worten nahm sie die Kleine in ihre Arme und trug sie behutsam zu ihrem Schlafzimmer. Auf dem Weg begegnete ihnen Peruh, der noch immer über den Palast und vorallem über die Königsfamilie wachte. Als er Ria sah, lächelte er und fragte: "Vivi, soll ich Prinzessin Ria ins Bett bringen?" Das kleine Mädchen war bei allen im Palast außerordentlich beliebt und außer Vivi sorgte nicht nur Igaram für Ria, auch Peruh und Chaka hatten Vivis Tochter sehr gern und kümmerten sich oft rührend um sie. Die Kleine ihrerseits hatte die drei außerordentlich gern, umso trauriger war sie, dass ihre Großvater, König Kobra mit Chaka und Igaram in Nanohana war. Ria verdrehte den Kopf um Peruh besser sehen zu können. "Mama hat versprochen, dass sie mir ganz viele Geschichten von früher erzählt!", klärte ihn das Mädchen auf. Wenn Peruh jetzt enttäuscht war, zeugte er es nicht, denn in den letzten Tagen hatte er das aufgeweckte Mädchen meist ins Bett gebracht. Peruh lächelte Ria an. "Nun dann, gute Nacht Prinzessin Ria." Die Kleine gähnte herzhaft. "Dir auch eine gute Nacht Peruh." Er deutete eine kurze Verbeugung an und ging weiter seines Weges.
Ein paar Minuten später lag Prinzessin Ria schon in ihrem Bett und wartete ungeduldig auf ihre Mutter. Vivi setzte sich auf das Bett ihrer Tochter, strich ihr sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und erzählte von früher als Sir Crocodile Alabasta übernehmen wollte und auf der Suche nach Pluton war. Vivi erzählte Ria oft davon, so wurden die Erinnerugen wieder lebendig und lebten in ihrem Herzen weiter. Ihre Tochter hörte aufmerksam zu und fragte nach Vivis letztem Satz: "Und du hast sie nie wieder gesehen?" Mit "sie" waren natürlich ihre alten Freunde gemeint, die Strohhutbande. Ria kannte die Antwort auf ihrer Frage, doch sie fragte sowie jedes Mal nachdem ihre Mutter fertig war.
Vivi blickte zum Fenster. "Nein, leider nicht.", erklärte sie ihrer Tochter traurig. "Dann wärst du halt mit ihnen mitgegangen und Piratin geworden." Ria sah ihr Mutter ernst an, ihr war es wichtig, dass Vivi ebenso glücklich wie sie selbst war. Vivi seufzte tief und sah ihrer Tochter tief in die Augen. "Ach, wenn das nur so einfach wäre." Ria setzte sich auf und sah ihre Mutter ernst an. "Wenn du auf dem Meer glücklich gewesen wärst, hättest du mitgehen sollen Mama", meinte Ria entschlossen. "Ich hätte eben noch ein paar Jährchen gewartet, bis ich komme." Jetzt lächelte die Kleine Vivi übermütig an. Eine Woge der Zärtlichkeit für ihre Tochter durchfuhr Vivi. Sie umarmte ihre Tochter und drückte sie an sich. Ria erwiderte die Umarmung ihrer Mutter. "Ach Ria...", seufzte Vivi und strich dem Mädchen zärtlich über den Rücken. Die Kleine befreite sich vorsichtig aus der Umarmung ihrer Mutter und sah Vivi an. "Du könntest ja noch immer Piratin werden.", schlug Ria vor. Vivi lächelte nachsichtig. "Was wird dann aus dir, meine Kleine?" Das Mädchen dachte einige Zeit angestrengt nach. Dann kam ihr eine Idee. "Du nimmst mich einfach mit und ich werde auch Piratin!" Vivi lächelte ihre Tochter nachsichtig an. "Ich glaube wir bleiben erstmal in Arbana. Hier lässt sich doch auch leben oder?" Rias Augen fingen an zu leuchten. "Ja, natürlich. Hier ist es wunderschön! Ich möchte nie irgendwo anders leben.", rief die Kleine laut aus. Vivi drückte ihre kleine Tochter sanft zurück in die Kissen. "So, jetzt wird geschlafen." Ria rollte sich ein, murmelte ein "Hab dich lieb Mama" vor sich hin und war auf der Stelle eingeschlafen.
Vivi lauschte noch kurze Zeit auf ihre gleichmäßigen Atemzüge ihrer Tochter. Dann schritt sie zum Fenster. Es regnete in Strömen. Regen, ein Segen für Land und Volk. Vivi lächelte und dachte automatisch an Ruffy und den Rest seiner Mannschaft. Wie hatte ihre Tochter gesagt, "Wenn du auf dem Meer glücklicher gewesen wärst...." Vivi konnte nicht verhindern, dass ihr eine Träne über die Wange rann. Sie blickte auf ihren Arm, obwohl sie nicht mehr daran glaubte ihre alten Freunde jemals wieder zu sehen, hatte sie das Kreuz nie entfernt, auch das verbandartige Tuch zierte ihren Unterarm noch immer. Vivi blickte traurig in den dunklen Himmel.
"Wo waren sie nur alle? Immer noch auf der Suche nach dem One Piece, versuchten sie alle immer noch ihre Träume zu verwirklichen? Erinnerten sich ihre Freunde noch an sie oder war sie längst in Vergessenheit geraten?" All diese Fragen stellte sich Vivi immer wieder. Das Einzige was ihr geblieben war, waren die Erinnerungen, und die konnte ihr niemand nehmen...
Vivi musste unter Tränen lächeln als sie an die Zeit mit ihren Freunden zurück dachte. "Wenn ich damals doch nur mitgegangen wäre..." Unwillig rief Vivi sich zur Ordnung. Es war ihr eigener Entschluss hier zu bleiben, nun konnte sie nichts mehr daran ändern. Ihr Platz war in Arbana, hier gehörte sie hin, hier war sie zu Hause. Auch wenn sie hier nicht immer glücklich war, Vivi musste in Arbana bleiben. Für das Volk, für ihren Vater und für ihre Tochter, die sie überalles liebte. Aber, ob ihre Entscheidung in Alabasta zu bleiben richtig gewesen war, wusste Vivi nicht. Das wusste niemand...
Vivi ließ ihren Blick über die Häuser Arbanas streifen. Die Häuschen waren typisch für die Hauptstadt, kleine in weiß, creme oder erdigen Farbentönen gehaltetene Häuser, die Vivi so liebte, genau wie alles andere in ihrem wunderschönen Land. Sie wusste, dass sie diese Liebe unbewusst an ihre geliebte Tochter weiter gab. An Ria, den Sonnenschein in ihrem Leben. Vivi liebte ihr Kind überalles, vielleicht sogar mehr als Alabasta. In diesem Land, in dieser Stadt, in diesem Palast war sie aufgewachsen und hier wuchs jetzt ihre Tochter auf. So war es doch auch richtig, oder?
Der Regen war schwächer geworden, am dunklen Horizont kündigte ein heller Lichtstreifen den Morgen an. Prinzessin Vivi vergewisserte sich, dass ihre kleine Tochter gut schlief, gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn und ging dann in ihre eigenes Zimmer um selbst noch ein paar Stunden Schlaf zu finden.
Der nächste Tag begann wie jeder andere Tag. Prinzessin Ria saß schon früh in der rießigen Küche, ein Glas Milch vor sich und durchlöcherte Terrakotta mit ihren unzähligen Fragen. "Du Terrakotta?", wagte die Kleine sich vorsichtig vor. "Ja, Süße. Was gibt´s?" Die Küchenchefin des Palastes arbeitete weiter um das Frühstück schnell auf den Tisch zu bekommen. "Ist Mama sehr unglücklich?" Die Worte kamen zögernd aus dem Mund des kleinen Mädchens, fast ängstlich blickte sie dabei zu Boden. Terrakotta, die gerade einen Stapel Teller trug, ließ diese prompt fallen. Erschrocken drehte sie sich zu Ria und starrte diese an. Das konnte doch nicht wahr sein, woher sollte Ria wissen wie ihre Mutter sich fühlte. Sie war ja noch ein Kind, viel zu jung um derartige Dinge verstehen zu können. Terrakotta lachte nervös und rief mit übertrtieben freudiger Stimme. "So, was möchtest du essen?" Rias wunderschönen dunklen Augen fingen an zornig zu funkeln. "Sag mir sofort die Wahrheit!" Die Stimme des kleinen Mädchens klang befehlend und hart, hörte man jedoch genauer hin, konnte man auch einen Hauch Angst darin hören. Die Küchenchefin spürte, dass es keinen Zweck mehr hatte, sich zu verstellen. "Ja, meine Kleine, deine Mutter ist unglücklich.", gab sie seufzend zu. Die Augen der kleinen Prinzessin nahmen eine anderen Ausdruck an und Terrakotta konnte darin Schmerz, Angst und auch Mitgefühl entdecken. "Warum?" Rias Stimme brach und schon fast weinend blickte sie Terrakotta an. In ihrem zarten Gesicht stand so viel Schmerz, dass es der Köchin fast das Herz zerbrach. Doch auch sie konnte das Mädchen nicht trösten. "Ich