Fanfic: Engel Mary
Kapitel: Die Welt der Engel
„Sie ist noch am schlafen? Dann geh ich wieder. Du kannst in der Zwischenzeit Kai versorgen, wenn du willst“, sagte eine weibliche Stimme. Dann hörte man eine Tür knallen und alles wurde wieder still. Mary öffnete ihre Augen. Sie lag in einem weißen Himmelbett. Die hellen Vorhänge waren zugezogen. Mary setzte sich auf und nahm sich ihre braunen Haare aus dem Gesicht. „Wo bin ich?“, flüsterte sie verwirrt. Erst dann bemerkte Mary, dass sie ein weißes Kleid, mit kurzem Ärmeln und mit einem roten Band um die Hüfte. Plötzlich fand Mary eine schöne Feder. Sie fragte sich, woher die kam, als sie etwas am Rücken spürte. Sie drehte ihren Kopf um und schreckte auf. Mary hatte samtweiße Engelsflügel. „Was geht den hier ab?“, fragte sie sich.
Dann hörte Mary eine männliche Stimme. „Lisa, lass mich in Ruhe!“, sagte die Stimme genervt. „Kai, hör auf, dich zu bewecken“, sagte eine etwas ältere Frauenstimme. „Nein, ich hab doch nichts“, sagte dieser Kai sauer. „Ich weiß, dass du wieder ein Schutzengel sein willst. Aber du kennst das Schutzengel-Gesetzt. Wenn sich ein Schutzengel…“, die Frau musste den Satz nicht weiterführen, denn das tat schon der Junge. „Wenn sich ein Schutzengel verletzt, dann ist er wieder ein ganz normaler Engel. Ja, ja ich weiß“, sagte Kai. „Und da du Mary vor dem sicheren Tot gerettet hast, hast du dich leider an dem Bus verletzt“, sagte diese Lisa. „Warum erzählst du mir das alles? Schließlich hab ich das doch alles selber erlebt. Aua!“, sagte Kai. „Entschuldigung, so der Verband ist fertig“, sagte Lisa. „Kann ich jetzt gehen?“, fragte Kai genervt. „Nein, ich möchte, dass du so lange wartest, bis Mary endlich wach ist“, sagte Lisa. Etwas später hörte Mary die Tür knallen. Dann ging jemand auf das Himmelbett zu. Mary saß ganz ruhig da und sah zum hellweißen Vorhang. Jemand riss dann schnell den Vorhang weg.
Vor Mary stand ein ca. zwölfjähriger Junge. Er hatte kurzes schwarzes Haar und blaue Augen. Er trug eine lockere weiße Hose und einen gleichfarbenen Pullover. Der linke Ärmel war hochgekrempelt. Darum war ein Verband gebunden. Mary sah den Jungen noch einmal richtig an, dann fiel ihr auf, dass er keine Schuhe an hatte. Wie auch Mary, hatte er wunderschöne Engelsflügel.
„Wusste ich doch, dass du schon wach bist“, sagte der Junge. „D…du bist Kai, oder?“, sagte Mary vorsichtig. Der Junge nickte leicht. „Und du bist Mary. Wir sehen uns“, sagte Kai und ging dann hinaus. Mary zögerte, stand dann aber auf. Sie sah sich im Raum um.
Überall standen Himmelbetten. Die Wände schimmerten in allen möglichen Farben. Überall hang grüner Efeu und andere Pflanzen. Vor Mary war ein großes braunes Tor. Sie ging darauf zu und öffnete sie dann. Mary gelang in einen großen Raum. Die Wände waren auch voller Pflanzen. Mary sah viele braune Tore, doch eins war zweimal so groß, wie die anderen. Eine große Marmortreppe, die ganz leer war, führte zu einem weiteren Tor. Die Halle war voll von weiblichen und männlichen Menschen. Alle hatten wie Mary und Kai, samtweiße Engelsflügel. Manche der Engel hatten Pfeil und Bogen bei sich, andere viele Schriftrollen, Mary fragte sich wozu man diese brauchte.
Plötzlich kam eine Frau, mit einem schräken Zopf. Sie sah ziemlich jung aus, ca. im Alter von 20. Die Frau hatte hellblonde Haare und grüne Augen. Sie hatte ein weißes Gewand mit goldenen Zeichnen an und keine Schuhe. In der rechten Hand hatte sie eine Schriftrolle.
„Hier Mary, nimm das. Es wird dir helfen, dich hier zu Rechtzufinden. Ach, noch was ich heiße Fatima“, sagte die Engelfrau und wollte gerade gehen. Mary begutachtet die Schriftrolle. „Warte Fatima. Woher kenn hier alle meinem Namen?“, fragte sie dann. „Ach, weißt du, die Geschichte mit Kai und so, spricht sich hier sehr schnell herum. Du kannst froh sein, dass Kai so mutig ist, sonst wärst du kein Engel geworden“, sagte Fatima. Sie seufzte. „Was ist?“, fragte Mary vorsichtig. Fatima sah sie an. „Nichts“, sagte sie und verschwand. Mary verzog sich in eine leere Ecke und öffnete die Schriftrolle. Nichts stand drin. Mary sah sich die Rückseite an, doch auch da war nichts. „Hast du ein Problem mit der Karte?“, fragte plötzlich ein ruhige Stimme. Mary zuckte erschrocken zusammen. Dann sah sie ins Gesicht von Kai. „Was willst du?“, fragte Mary und stand vom kalten Boden auf. „Fatima sagte, ich soll dir helfen. Auch wenn ich keine Lust dazu habe“, sagte Kai schlecht gelaunt. „Wenn du schon da bist, dann sag mir wenigstens, was ich mit diesem Müll machen muss“, sagte Mary mit gereizter Stimme. „Müll? Das ist kein Müll. Wenn du wüstest wie das geht, dann würdest du es nicht als Müll bezeichnen“, sagte Kai sauer. „Ach, ja? Du erklärst es mir doch gar nicht, wie soll ich dann wissen, wie das geht?“, schrie Mary. „Du hättest mich auch höfflich fragen können“, schrie Kai zurück. Mary musst plötzlich anfangen zu lachen. Kai sah sie stirnrunzelnd an. „Was ist?“, fragte er. Mary senkte ihren Blick zu Boden. „Du erinnerst mich an Miguel. Wir haben uns auch immer über jede kleine Sache gestritten“, sagte sie leise. „Mary?“, fragte Kai vorsichtig.
Mary vermisste Miguel von ganzen Herzen. In ihren Augen sammelten sich langsam Tränen. „Hey, alles okay?“, fragte Kai plötzlich im ganz anderen Ton. Mary wischte sich die Tränen aus dem Augen und sagte leise: „Ja, ja. Geht schon.“ Fatima kam plötzlich zu Kai. „Vielleicht ist es besser, wenn du sie hier rausbringst“, hörte Mary Fatima sagen. Kai nickte. „Kommst du?“, fragte er Mary. Diese sah ihn an. Nach kurzem überlegen nickte sie dann. Mary folgte Kai zu dem riesigen Tor. Es öffnete sich von ganz alleine. Eine leichte Windbrise fegte durch Marys braunes Haar. Sie sah nach draußen, in den klaren blauen Himmel.
Überall flogen dicke weiße Wolken. Die Sonne strahlte.
„Kommst du?“, fragte Kai und schwebte über einer Wolke. „Was? Aber ich kann doch gar nicht Fliegen, ich mein…“, weiter konnte Mary nicht sprechen. Kai flog näher zu ihr, nahm ihre Handgelenke und zog sie nach draußen. Mary hörte, wie sich das braune Tor schloss. Ihr Magen drehte sich um. „Kai, ich hab Angst“, sagte sie. Kai schwebte mitten über eine Wolke, wie er es schon gerade getan hatte und ließ Mary plötzlich los. Diese dachte, sie würde jetzt runterfallen, aber sie blieb einfach in der Luft stehen. „Ich…ich kann fliegen?“, sagte sie unsicher. „Natürlich. Das kann jeder Engel“, sagte Kai und grinste. Mary musste sofort ausprobieren, was sie alles nun machen konnte. Sie drehte einfach nur aus Spaß ein paar Runden. Dann flog sie wieder zu Kai. „Und toll?“, fragte er. „Ja, das ist total super“, sagte Mary fröhlich. „Ich will dir was zeigen, aber du darfst es niemanden sonst zeigen, verstanden?“, fragte Kai ernst. Mary nickte. Sie wunderte sich, dass Kai plötzlich so ein großes vertrauen zu Mary hatte. Doch sie war froh darüber.
Kai flog zum Boden. Mary folgte ihm. Als sie dann endlich unten waren, standen beide vor einem großen Berg. Mary sah hoch. Dann fiel ihr auf, dass ganz oben das Gebäude stand, woher sie gerade kamen.
Kai inzwischen tastete mit dem Handrücken die Bergwand ab. „Was suchst du?“, fragte Mary. „Warte, ich habe es gleich gefunden“, sagte Kai und taste weiter. Plötzlich drückte er einen Stein in der Bergwand herein. Dann ging Kai einen Schritt zurück. Mary sah über seine Schulter. Einen Teil der Wand verschob sich zur Seite und gab einen Eingang frei.
„Kommst du?“, fragte Kai, der halb im Gang stand. Mary nickte und ging durch den Eingang. Kai folgte ihr. Plötzlich wurde es dunkler. Mary drehte sich um. Der Eingang schloss sich. „Warum ist der Eingang zu?“, fragte Mary. „Damit niemand anderes hier hinein gelangen kann“, sagte Kai und ging weiter.
Die Wände waren klebrig und feucht. „Sind wir bald da?“, fragte Mary ängstlich. „Hast du Angst im dunkeln?“, fragte Kai und verdrängte ein lachen. Mary antwortete nicht und ging einfach weiter…
das nächste kapitel kann dauern sorry aber die kapitel sind sehr lang deswegen aber ich werde mich bemühen
Engel_Mary