Fanfic: ...An Solaris
bevor die Läden schlossen, hatten sie ein neues Geschenk gefunden. Es wäre ihnen aber lieber gewesen, wenn sie ihm den Engel hätten schenken können...
Dein Wort schnürt mir die Kehle zu,
Ich säg' an meinen Beinen,
Dreifache Fragen stell' ich Dir,
Und breche beide Arme mir:
Wann ist der Sohn gestorben?
Und wann hast Du's gemerkt?
Wie schrecklich riechen Kinder,
Die zur Hölle fahr'n und weinen?
"Nur noch ein Jahr auf diese Uni gehen und das wars!", sagte er zu sich, er ging gerade den Gang zu seinem Zimmer entlang. Er schloss die Tür hinter sich und ging zu seinem Schrank. Er hatte Wochenende und da musste er diese lästige Schuluniform nicht tragen. - Nur weil mir der Direktor persönlich gratulieren wollte, musste ich mich noch mal in dieses Ding werfen... -, er zog sie aus und nahm sich etwas bequemere Sachen aus dem Schrank. Dann zog er sie an und verließ sein Zimmer wieder und ging nach draußen. Als er in Richtung Park ging wurde er plötzlich von einer Gruppe Mädchen umringt. "Bitte, nicht schon wieder!", sagte er leicht genervt und wollte gehen. Doch schnappte sich eine von ihnen seinen Arm und so musste mit gehen, ob er nun wollte oder nicht. Wie jedes Jahre. seit dem er hier war, wurde er von diesen Mädchen an seinem Geburtstag zum Eis essen und solchem Zeug 'gezwungen' und bekam am Ende des Tages ein Geschenk von ihnen. "Naja, das ist wenigstens besser, als mit meinem Vater weg zu gehen!", murmelte Satoshi, als sie in ein Café gingen. "Und Sato-chan, was willst du essen?", fragten sie ihn und sahen ihn erwartungsvoll an. "Sucht ihr was aus, ich werds dann auch essen. O.K.?", sagte er zu ihnen und blieb ruhig sitzen. Darauf hatten sie ja wie immer gehofft, wenn sie ihn wieder mal zu so was 'entführten' und so bestellten sie für ihn einen Schoko-Eisbecher mit viel Sahne und Schokosoße. - Wieso sind die eigentlich immer so aufgekratzt, wenn sie mich sehen? Bin wahrscheinlich so was wie ihr kleiner-Bruder-Ersatz-den-sie-nie-hatten... -, dachte er bei sich und schob sich einen Löffel mit Eis in den Mund. "Und, schmeckt es dir?", wieder diese erwartungsvollen Gesichter. "Jupp, schmeckt super lecker!", sagte er begeistert, Lächelte jedoch nicht. Aber lügen musste er in dieser Hinsicht nicht, denn er mochte Schoko-Eisbecher sehr gerne. Es wurde schon 19 Uhr und sie waren dabei auf zu brechen, um ihn zurück zu bringen. Er war zwar Student, durfte aber nur bis 20 Uhr raus. Er war ja noch Minderjährig und Ärger mit seinem Vater wollte der Direktor vermeiden. Sei entließen ihn vor dem Park aus ihren Fängen und kündigten an, kurz vor Mitternacht noch mal vorbei geschneit zu kommen, um ihm sein Geschenk zu übergeben. Sie hatten die Angewohnheit, jedes Geburtstagskind bis fast Mitternacht zappeln zu lassen, eh es sein Geschenk bekam. So auch wieder dieses Jahr bei Satoshi... "Oh man, jez darf ich noch soooo lange warten...", er hasste es geweckt zu werden, wenn er einmal schlief. Er sah auf die Uhr, es war schon fast 20 Uhr, er war zu lange im Park rum geschlendert. Nun rannte er zurück zum Hauptgebäude, nichts ahnend dass er beobachtet wurde. Als er es erreicht hatte, verringerte er sein Tempo und ging langsam durch den Torbogen des Eingangs. - Glück gehabt!-, dachte er bei sich. Jetzt konnte er wirklich langsam machen, er war ja im Gebäude und musste nur noch zu seinem Zimmer gehen. Normalerweise hatte man hier ein Zimmer mit zwei Betten, sein Vater hatte aber darauf bestanden, dass er ein Einzelzimmer bekam. Er holte den Schlüssel hervor und schloss die Tür auf, ging hinein. Nochmals sah er auf seine Uhr: 21:30'. - Nur noch 2 1/2 Stunden und dieser Tag war vorbei, er schloss seine Augen. Da war etwas, ein sich wiederholendes Geräusch, was sich irgendwie hölzern und sehr nahe anhörte. Es klopfte nochmals an der Tür und Satoshi wachte langsam auf, er war viel zu müde um jetzt auf zu stehen und rief nur: "Herein!". Er hatte gehofft, dass das sein Fanclub war und er nun endlich richtig schlafen konnte. Doch wurde er jäh enttäuscht, als er sah, wer da in der Tür stand: Hizuki. - Was will der denn noch um diese Uhrzeit? -, er verstand es nicht ganz und auf einen Streit war er auch nicht so erpicht. "Was gibts?", wollte Satoshi von ihm wissen und setzte sich total verschlafen auf seinem Bett auf. Er ließ die Tür ins Schloss fallen und kam langsam auf ihn zu. "Ich wollte dir nur noch zum Geburtstag gratulieren. Hatte ja total vergessen, dass du heute hast!", er lächelte ihn kurz an und beugte sich zu ihm hinunter. "Also, Happy Birthday!", sagte er mit zuckersüßer Stimme zu Satoshi und gab ihm einen Kuss auf seine Lippen. Satoshi wusste nichts rechtes damit anzufangen und sah ihn nur irritiert an. "Was sollte das denn jetzt?", hackte er nach. Jedoch hatte Hizuki nicht vor, ihm eine Antwort darauf zu geben. Er wollte das, was er sich in seinem kranken Hirn zusammen gesponnen hatte ausleben. Er drückte Satoshi zurück auf sein Bett und gab dem mit dieser Situation überforderten Jungen einen weiteren Kuss. Er wusste dass es falsch war, was Hizuki hier tat, doch hatte sich sein Hass für den Jungen so gesteigert, dass er ihn nur noch verletzen wollte. Ihm war egal auf welche Art er dies tun würde und wenn es halt auf diesem Weg war, dann war es halt so. Er hasste Satoshi, seit dem er an diese Uni kam und ihm das nahm, was ihm so wichtig war: Die Aufmerksamkeit, die er so brauchte! Ganz langsam wurde dem Jungen bewußt, was hier geschah und er begann sich mit Händen und Füßen zu wehren. "Was soll denn das, hab ich dir erlaubt dich zu wehren!?", schrie Hizuki ihn an. Als Satoshi ihm mit voller Wucht in den Bauch trat, er versuchte unter ihm durch zu schlüpfen und dann zur Tür zu hechten. Doch wurde ganz plötzlich alles schwarz um ihn herum...
Und manchmal, ja, da sinke ich
Hinab in meinen Ozean,
Weil so ein Mensch wie ich es bin
Dem Wellengang nicht folgen kann.
Und manchmal sind die Sterne nah,
Vom Meersgrund seh ich sie an,
Weil ohne Arm' und Beine ich
Nicht schwimmen, doch ertrinken kann.
Eine Tür klickte ins Schloss und man hörte, wie sich hastige Schritte entfernten. Eine viertel Stunde später hörte man wieder etwas, dieses mal waren es die Stimmen von vier laut kichernden Mädchen. "Wir sind wieder mal fies was? Den kleinen um diese Uhrzeit noch zu überfallen, um ihm sein Geschenk zu geben!", sagte Hi-chan zu ihren Freundinnen, welche nickten und hinter ihr her liefen. Sie klinkten an der Tür, sie war abgeschlossen. "Och nööö, wir wollten ihm doch nur schnell unser Geschenk geben...", gab Kono von sich. Doch Miharu winkte ab und meinte, dass sie den kleinen schlafen lassen sollten. War ja anstrengend genug mit ihnen vieren Eis essen zu gehen. Sie müssten es ihm halt morgen geben. Sie konnten ihn ja vor der Mensa abfangen. Sie gingen wieder auf ihre Zimmer und fielen tot müde ins Bett. Am nächsten Morgen jedoch schraken sie hoch, denn es war schon 10:00 Uhr und Satoshi konnte nun sonst wo auf dem Gelände sein. Zu erst stiefelten sie zur Mensa und fragten, ob Satoshi schon hier gewesen sei. "Ob der vielleicht immer noch schläft?", fragte sich Nana, als sie gesagt bekamen, dass er noch nicht gesehen wurde. "Könnte sein, aber so lange? Er war doch gestern sehr früh im Bett und durch uns ist er ja auch nicht mehr aufgeweckt worden, hat nen sehr festen Schlaf der Kleine. Aber... merkwürdig ist das schon... oder?!", stellte Hi-chan fest und schleppte den Rest mit zu seinem Zimmer. Ihnen gefiel es jedoch nicht, dass immer noch abgeschlossen war. Deshalb holten sie sich den Ersatzschlüssel beim Verwalter und eilten zu Satoshis Zimmer zurück. Als sie aber den Schlüssel im Schloss herum gedreht hatten, bekamen sie einschlechtes Gewissen. "Ach was, er wird uns schon nicht böse sein!", versicherte Kono ihnen. Und als sie das Zimmer betraten, blieben sie wie angewurzelt stehen, unfähig ihren Blick von dem Bild was sich ihnen bot abzuwenden...
Er war in seine Gedanken und träume eingetaucht, auf der Suche nach Erinnerungen, um ihn besser zu verstehen. Doch seit dem er diese immer wieder kehrende Erinnerung gespürt hatte, verfluchte er sich jeden Tag dafür, dass er ihm nicht helfen konnte. Krad ließ seinen Kopf sinken, bettete ihn an Satoshis Nacken und schließ ein. Es half nichts, sich immer wieder dafür zu verfluchen. Der Regen prasselte immer noch unaufhörlich gegen das Fenster und es begann zu donnern und zu Blitzen. Doch was draußen passierte interessierte den Dämon in Engelsgestalt nicht mehr, er war zufrieden mit dem, was er hatte. So schlang er seine Arme sanft um den schmalen Körper des Jungen und tauchte hinab zu ihm, in die Welt seiner Träume...
[1] Stellt euch das bitte NICHT bildlich vor!! --"