Fanfic: Alles an Dir
etwas auf seinem Bauch. Etwas, das ständig auf und ab hopste, ihm etwas mit seiner piepsigen Stimme mitteilen wollte. „Davis, Davis sieh doch! Es hat geschneit!“, rief es ganz verzückt und aufgekratzt zu gleich. War es doch sein erster Winter in der realen Welt. Daisuke, sich abrupt auf setzend und nach draußen starrend, fing das kleine Energiebündel ein und hielt es fest. Tatsächlich, es hatte geschneit. Dann sollte er wohl noch eine Mütze mit nehmen, wenn er zu Ken ging. Apropos Ken, wie spät war es eigentlich? Hastig sah er sich um und entdeckte seinen Wecker. Er atmete erleichtert auf, noch genau eine Stunde bis er ihn abholen wollte. Schließlich hatte er ihn gestern Abend nicht für umsonst noch Mals angeschrieben. Er stand auf, zog sich ein paar dickere Sachen an und trottete zur Küche. Seine Eltern waren auf Arbeit, seine Schwester schlief bestimmt noch, so hatte er alle ruhe die er brauchte. Ruhe, um sich auf den heutigen Tag vor zu bereiten.
Eine viertel Stunde, bevor er bei Ken sein sollte, machte er sich auf den weg. Wusste man bei so einem plötzlichen Wintereinbruch nicht, wie die Gehverhältnisse waren. DemiVeemon, welches auf Daisukes Mütze Platz genommen hatte, sah sich auf geregt um. Es war so auf gekratzt wie schon lange nicht mehr, was Daisuke etwas nervös machte. Denn in so einem Zustand wusste man nicht, ob sein DigiPartner nicht irgendwie versuchen würde, von seinem Kopf zu springen. Den Gedanken vorerst verdrängend, kam er bei Ken an. Er stieg in den Fahrstuhl und fuhr hinauf, dann ging er den Gang entlang und klingelte bei den Ichijoujis.
Ich werd nichts versäumen, lauf nichts hinterher
hab alles gefunden, suche nicht mehr
Ich lasse mich fallen, berühre den Grund
Du legst Deinen Atem in meinen Mund
Ich denke nicht nach und lass Dich gewähren
Ich bleibe unversehrt, vermiss nichts mehr
Da er schon seit sieben nicht mehr schlafen konnte, hatte er sich schon seine Sachen angezogen und lag nun seit dem auf der Couch im Wohnzimmer. Gelangweilt hatte er im Programm des heutigen Tages herum gezappt und wäre bei nahe doch noch eingeschlafen. Hätte ihm Minimon diese Aufgabe nicht abgenommen und wäre beinahe von der Couch gefallen. Im letzten Moment hatte Ken seine Hand nach dem kleinen Wesen aus strecken, es auffangen können. Da klingelte es plötzlich an der Tür. Verdutzt sah er auf, schielte kurz zur Uhr und sprang auf. „Doch schon so spät?“, fragte er sich selbst, während er zu Tür ging. Am eindeutigen drängenden Klingeln konnte man erkennen, dass es sich bei dem sogenannten Störenfried um Daisuke handelte. Ken lächelte als er ihm die Tür öffnete. „Ohayou Dai-chan!“, begrüßte ihn Ken freudig und bat ihn kurz herein. „Mama? Daisuke ist da, wir lassen unsere DigiPartner hier ja?“, fragte er seine Mutter, indem er durch den Flur brüllte. Sie kam aus der Küche auf die beiden Jungen zu. „Meine Güte Ken, so kenn ich dich ja gar nicht. Geht schon, bevor es wieder anfängt zu schneien und brüll nicht so rum!“, sagte sie und sah zu den Digimon hinab. „Na ihr beiden, ich hoffe doch mal, dass ihr mir schön artig seid!“, ermahnte sie sie und hob Minimon zusammen mit DemiVeemon hoch, um sie mit zu nehmen. Mit den beiden auf ihren Armen, verschwand sie wieder in der Küche. Ken sich gerade nach seinen Schuhen suchend umdrehend, band sich seinen Schal um den Hals. „Vergiss deine Mütze nicht!“, grinste Daisuke und schnappte sie sich. Dann setzte er sie Ken auf und zog sie ihm bis über die Augen. Dieser gab ein seufzen von sich, schob sie etwas nach oben und seinen hitzigen Begleiter zur Tür hinaus auf den Gang.
Sie schlenderten durch die Einkaufpassage des Tamachi-Viertels und besahen sich mit leuchtenden Augen die Schaufenster. Der Schnee knirschte unter ihren Füßen, stob leicht auf. Wie schön wäre es gewesen, wäre er noch unberührt gewesen. Aber was erwartete man denn von Tokyo in Weihnachtsstimmung? Inzwischen musste es schon früher Nachmittag sein, als sie aus einem der vielen Geschäfte, welche sie schon besucht hatten, heraus traten. „So, für meine Schwester hab ich nun was, für mein Vater wird sich auch freuen. Fehlt nur noch meine Mutter!“, sagte Daisuke resigniert. Was sollte man denn einer Frau wie seiner Mutter schenken, wenn man ihr eine Freude machen wollte? Er grübelte ein Weile, Ken saß neben ihm auf dem Fensterbrett des Geschäfts. Daisuke überlegte immer noch angestrengt, Ken ebenfalls. Konnte man Daisukes Mutter nicht mit seiner vergleichen? Plötzlich kam Bewegung in Daisuke, welcher etwas entdeckt zu haben schien. Denn er sah unverwandt an einen Punkt über Ken, dann trat er auf ihn zu. „Sag mal Ken, du kennst doch diesen Brauch mit dem Mistelzweig, oder?“, fragte er den verdutzt drein schauenden Jungen. Dieser nickte zaghaft, wusste er doch noch nichts genaues damit an zu fangen. „Gut! Also dann...!“, sagte Daisuke verschmitzt grinsend und beugte sich zu seinem Gegenüber hinab. „Uhm...“, wollte Ken noch erwidern, als die seinen Lippen mit denen des anderen Jungen verschmolzen. Zu erst wirkte er leicht verschreckt, doch dann schloss er seine Augen. Und so schnell wie sein sonst so hitzköpfiges etwas den Kuss begonnen hatte, beendete es ihn auch wieder. Immer noch mit geschlossenen Augen voreinander stehend/sitzend wagte keiner die gerade auf gekommene Stimmung zu zerstören. Daisuke öffnete vorsichtig ein Auge und blinzelte hinab zu Ken, dieser hatte seine Augen immer noch geschlossen. Seine Wangen waren schimmerten sacht rot und seine Lippen waren leicht geöffnet.
„Ähm... Tut mir Leid wenn ich dich überrumpelt haben sollte!“, sagte Google-Boy nun leise und der schwarzblauhaarige öffnete langsam seine Augen. Stille. Er sah ihm immer noch in die Augen. Konnte nicht erkennen, was er so verzweifelt suchte. Dann ließ er seinen Kopf hängen, seufzte erneut und sah wieder auf. „Schon gut. Ich bin nicht sauer auf dich Dai-chan, wenn du das damit ausdrücken wolltest!“, sagte er ihn leicht anlächelnd. Keiner der Beiden hatte bemerkt, dass in genau diesem Moment ihre Herzschläge eins wurden, hatte bemerkt, dass dahinter mehr steckte, als nur eine kleine Geste. Aber sie würden noch früh genug erkennen.
Denn alles an Dir macht mich so leicht
weil Du mich überall erreichst
weil Du mich siehst und mir vergibst
und so unbeschreiblich liebst
denn alles an Dir macht mich so leicht
weil Du mich jeden Tag befreist
weil Du, Du wachst während ich schlief
und Du unbeschreiblich bist
denn alles an Dir macht mich so leicht
mich so leicht, so leicht
weil du mich überall erreichst und Du mich jeden Tag befreist
„Ken, Davis. Was macht ihr denn hier?“, rief ihnen Miyako entgegen und rannte auf sie zu. „Die hat mir gerade noch gefehlt!“, murmelte Ken verärgert vor sich hin. Er bemerkte an der Hitze seines Gesichtes, dass er wohl rot angelaufen sein musste und schüttelte kurz seinen Kopf. Sah dann zu dem Mädchen hinüber was nun fast bei ihnen stand und ein anderes Mädchen im Schlepptau hatte. Kari. „Das wird ja immer besser!“, sagte nun auch Daisuke etwas erbost, über diesen kurzfristigen Überfall. „Hey ihr beiden. Was macht ihr denn hier?“, wollte Kari wissen, wobei sie die Antwort wohl schon kannte: Weihnachtsgeschenke besorgen. „Ähm, wir haben noch nach ein paar Weihnachtsgeschenken Ausschau gehalten, wieso?“, fragte Ken sie und verbarg dabei nicht den genervten Tonfall in seiner Stimme. Dies schien den beiden Mädchen aber irgendwie zu entgehen. Sie standen nach weiteren fünf Minuten immer noch bei den beiden jungen. „Sollen wir euch vielleicht helfen?“, fragte Miyako enthusiastisch und sprang von einem Bein aufs andere. „Danke für deine Mühen Miyako, aber... Ich glaube wir zwei bekommen das auch ganz gut alleine hin, OHNE dich!“, sagt Daisuke und zog Ken an einem Arm hinauf. Dann schob er ihn vor sich her und um die nächste Ecke herum. Immer noch am selben Fleck verweilend, sahen ihnen Kari und Miyako nach. „Was ist dem denn über die Leber gelaufen?“, fragte Miyako entrüstet und wollte ihnen nach setzten, als sie von ihrer Begleitung zurück gehalten wurde. „Ich tippe mal ganz einfach darauf, dass wir die beiden zu einem ganz ungünstigen Zeitpunkt erwischt haben!“, sagte das braunhaarige Mädchen wissend lächelnd und zog das andere Mädchen in die entgegengesetzte Richtung davon. „Hey was soll den das!?“, schimpfte das violetthaarige Mädchen entrüstet und wehrte sich. „Sag mal Miyako, bist nur so blind, oder willst du es nicht verstehen?“, entgegnete ihr Kari mir einem sanften Blick. „Huh? Was will ich denn nicht verstehen?“, darauf hin schüttelte Kari nur noch mit ihrem Kopf und zog sie weiter.
„Dai-chan? Du kannst mich wieder los lassen!“, sagte Ken, dem die Situation etwas peinlich war und Daisuke kam seiner Aufforderung nach. „Gomen nasai Ken-chan!“, sagte dieser etwas rot anlaufend und lehnte sich, mit gesenktem blick, gegen die hinter ihm liegende Hauswand. Er atmete ein mal tief ein und aus und sah sein Gegenüber dann an. Ken musterte ihn, dann lächelte er. „Schon in Ordnung, es war ja nicht weiter schlimm. Aber weißt du was?“, er grinste Daisuke an, welcher ihn verdattert ansah. „Was denn?“, fragte er aus Gewohnheit. „Du schenkst deiner Mutter einen Gutschein für ne Sushi-Bar. Ich denke mal, dass sie sich darüber freuen würde. Auch wenn du ihr damit sagen könntest, dass dir ihr Essen nicht schmeckt!“, antwortet Ken darauf etwas