Fanfic: Angst um Liebe
Kapitel: Teil 1
Ich erinnere mich an diesen Tag, als wäre er gestern gewesen. Einer der schlimmsten Tage meines Lebens. Es war an einem Sonntagmittag. Ich kam gerade von dem Präsidium und hatte einen Fall abgeschlossen, der, wie ich zugeben muss, ziemlich knifflig war und war deswegen etwas guter Laune. Ich schlenderte über den Zebrastreifen in der Kumijistraße und hatte gleich den Supermarkt auf der anderen Straßenseite im Blick, auf den ich dann gemütlich zuging. Plötzlich hörte ich, wie mich jemand rief und drehte mich um.
Ein quietschendes Geräusch ließ mich mein Gesicht verziehen und ich schaute Richtung Straße und hoffte, den Jemand zu erblicken, die mich gerufen hatte. Doch alles was ich sah, war ein schräg gestelltes Auto, Menschen, die darum standen und eine Person, die vor dem Auto lag. Ich ging näher und sah, dass meine beste Freundin von dem Auto angefahren wurde. Schnell rannte ich zu ihr, kniete mich zu ihr runter und drehte sie auf meinem Schoß um. Ihr Blut war an meinen Händen, T- Shirt und in ihrem Gesicht und braunen Haaren verschmiert und an manchen Stellen hatte sie blaue Flecke. Sie sah mich mit ihren wunderschönen grünen Augen an, die mit Tränen gefüllt den Schmerz vermittelten, den sie spürte.
Ich zitterte am ganzen Körper und konnte es nicht stoppen. Ich hatte tierische Angst, dass ich sie verlieren könnte. Ich schüttelte sie und redete auf sie ein, damit die wach blieb.
„Heiji?“, sagte sie dann mit ihrer schwächlichen Stimme.
„Ja, ich bin’s. Es wird alles gut, Kazuha.“, antwortete ich ihr hastig mit etwas Zweifel.
„Heiji, ich wollte nur…“, fing sie an, doch ich berührte mit meinem Zeigefinger leicht ihre Lippen, so, dass sie aufhörte zu reden und flüsterte:
„Psst, bleib ruhig. Ist schon gut. Der Krankenwagen kommt gleich.“
„Meine Augen sind so schwer. Ich bin müde.“, sagte sie wieder und versuchte die Augen zu schließen. Erschrocken schüttelte ich sie wieder und meinte:
“Kazuha, bleib wach, bitte!! Du darfst nicht einschlafen. Bitte!!! Ich brauch dich doch.“ In dem Moment kam der Krankenwagen und die Sanitäter nahmen mir Kazuha ab und transportierten sie dann auf der Liege in den Krankenwagen. Noch etwas verstört blickend stand ich auf und sah dem Krankenwagen noch nach, bis er um eine Ecke bog.
Ein Moment später kam ein Mann zu mir, etwas kleiner, schwarze Haare und eine Brille, wahrscheinlich so was wie ein Vertreter. Er war etwas durcheinander uns stotterte:
„Ich… hab sie nicht… gesehen. Sie kam… plötzlich auf die… Straße gerannt. Es… tut mir… leid!“
Unerwartet kam Wut in mir auf und ich sah den Mann grimmig an. Er ging ein paar Schritte zurück als ich schrie:
„Denken sie mit ‚Es tut mir leid’ Ist alles getan? Was haben sie denn im Auto gemacht? Geschlafen?“
Ich hatte schon meine Faust nach oben gestreckt bis ich mir sagte, dass dies keinen Sinn hat und sie langsam, aber trotzdem noch angespannt und mit Wut im Bauch, nach unten sinken ließ. Er rannte erschrocken weg und ich versuchte mich zu beruhigen. Jetzt schossen mir die ganzen Dinge durch den Kopf, die Kazuha passieren könnten. Aber an das Schlimmste wollte ich gar nicht denken. Was soll ich machen, wenn sie… stirbt?
Blitzartig schossen mir Tränen in die Augen, die ich auch gleich weg wischte. Ich konnte ja nicht vor den ganzen Leuten anfangen zu heulen.