Fanfic: Angst um Liebe

Kapitel: Kapitel 2

Bekümmert machte ich mich auf den Heimweg. Meine Sachen und Hände waren voll Blut und alle Leute starrten mich an. Manchmal warf ich ihnen einen bösen, manchmal einen traurigen Blick zu bis ich endlich zu Hause angekommen war. Ich holte meinen Schlüssel raus und wollte aufschließen, als ich merkte, dass schon offen war.
Nanu ist jemand zu Hause? Wollte Mum nicht zu ner Freundin fahren?
Ich ging hinein und sah meine Mutter in der Küche stehen und kochen.
„Hallo Heiji. Schön, dass du da bist. Ich hoffe du hast Hunger. Ich koche gerade dein Lieblings…“, sagte sie, doch als sie mich ansah stockte ihr der Atem.
Sie ließ den Kochlöffel fallen und riss ihre Augen auf.
„Was ist denn mit dir passiert? Schnell, wir brauchen Verbandszeug!“, schrie sie erschrocken und hechtete zum Erste Hilfe Kasten. Doch ich ging zu ihr hin, hielt ihre rechte Hand fest und beruhigte sie:
“Mum, schon gut. Das ist nicht mein Blut. Ich gehe jetzt erst mal hoch, mich umziehen.“
Sie nickte und ich ging die Treppe hoch zu meinem Zimmer. Als ich rein ging, knallte ich die Tür hinter mir zu und lehnte mich setzend an meine Tür. Ich vergrub das Gesicht in meinen Händen und diesmal ließ ich die Tränen laufen. Ich war total am Boden zerstört und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, außer den, was mit Kazuha passieren wird. Angst und Wut überhäuften mich auf eine Weise, die ich bis jetzt noch nie erlebt hatte. Wie ein Häufchen Elend saß ich an meiner Tür und schluchzte vor mich hin. Ich kann doch ohne sie nicht sein. Was soll ich ohne Kazuha machen? Ich wusste weder Ein noch Aus und dachte nur an dieses blutverschmierte Gesicht meiner besten Freundin, die auch gleichzeitig das einzige Mädchen war, dass ich je in meinem Leben richtig geliebt habe. Ich zeigte es bloß nie und noch nicht mal meinem besten Freund, ja sogar meinem Eltern und Vertrauten habe ich es nicht anmerken lassen, obwohl es schon jeder geahnt hatte. Erst jetzt bemerkte ich, wie dumm ich doch war. Wieso habe ich es ihr nicht gesagt? Jetzt kann es vielleicht zu spät sein! In diesem Moment klingelte mein Handy und ich raffte mich auf und ging zu meinem Schreibtisch. Auf dem Display stand ‚Dad’ und ich drückte auf dem grünen Hörer und sprach:
„Ja, Dad. Was gibt’s?“
„Du müsstest noch wegen dem Unfall ins Präsidium kommen. Jetzt gleich, wenn es geht.“
Ohne meine Antwort abzuwarten legte er auf und ich legte mein Handy wieder auf den Schreibtisch. ‚Blödmann’, dachte ich, Gefühle kennt der auch nicht!’ Mit meinem Cap tief ins Gesicht gezogen ging ich aus dem Haus und ein Kilometer durch Osaka bis zum Polizeipräsidium. Als ich durch die automatisch öffnende Tür ins Präsidium ging begrüßten mich alle freundlich und der Sekretär meines Vater meinte:
„Na Heiji, schon wieder da?“
Ich nickte ihm nur kurz zu und ging schnellen Schrittes in das Büro meines Vaters, der geduldig in seinem roten Chefsessel eine Akte durchging. Als ich den Raum betrat hob er seinen Kopf etwas und sagte:
„Kommen wir gleich zur Sache. Du musst einfach nur sagen…“
„Ich weiß, was ich sagen muss, Dad!“, unterbrach ich ihn wütend.
„Setz dich doch erst mal.“
Doch ich ignorierte seinen Vorschlag und fing an den Unfall zu erläutern ohne auf genaue Details einzugehen, wie, meine Gefühle dabei, obwohl er mich danach fragte.
Mein Vater bedankte sich und ich ging ohne ein Wort aus dem Büro und schnurstracks nach draußen. Vor dem Präsidium stand ich nun da. Keine Ahnung, was ich nun tun sollte. ‚Den Kopf in den Sand stecken’, dachte ich mir neckisch. ‚Das ist doch immer das Beste, was ich kann.’ Ich ließ den Kopf hängen und ging nach rechts, obwohl ich noch nicht genau wusste, wohin ich gehen sollte. ‚Moment mal…’ Ich hob den Kopf ein wenig, weil mir gerade keine schlechte Idee kam. ‚Sand? Ich könnte doch mal wieder an den Strand gehen. Da war ich lange nicht mehr. Vielleicht lenkt mich das ein wenig ab.’ Ohne eine Sekunde zu verlieren, machte ich kehrt und ging in die andere Richtung. Ich musste erst mein Motorrad von der Werkstatt abholen. ‚Hoffentlich ist es schon fertig. Ich habe keinen Bock durch die ganze Stadt zu laufen!’ Nach ein paar Minuten war ich auch schon bei der Werkstatt von meinem alten Freund Yamatho Ukiwari angekommen, der mich gleich freundlich begrüßte.
„Hallo Heiji. Du kommst sicher wegen deinem Motorrad. Habe ich vorhin fertig gemacht. Ist wieder wie neu.“
„Das freut mich. Was schulde ich dir?“
„Ach, das mach einfach auf die Rechnung deines Vaters. Der hat mir ja auch was gegeben.“
„Danke. Wenn er Ärger macht, sag mir Bescheid, ok?“
Er nickte und schob es von hinten hervor. Als er mir den Lenker in die Hand drückte stieg ich gleich auf um wieder ein Gefühl für meinen ganzen Stolz zu haben. Als ich es gerade anmachen wollte, meinte Yamatho:
„Du, wo ist eigentlich deine kleine Freundin?“
Entsetzen trat auf mein Gesicht und ich schaute ihn ungläubig an. Da ergänzte er:
„Na, diese… ähm… Tomaya… Kazuha. Ja, genau die? Begleitet sie dich nicht immer?“
Ich ließ meinen Kopf etwas nach unten sinken und schaute traurig. ‚Er muss mich ja wieder daran erinnern.’
„Die kann heute nicht.“, antwortete ich ihm und verabschiedete mich dann.
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