Beyond The Sky
Beyond The Sky
Es war zu dieser Zeit. Nachts. Müde wälzte er sich im Bett von einer Seite zur anderen. Mit geschlossenen Augen und ruhigem Atem. Schon mehrmals lag er Stunden da, doch der Schlaf überkam ihm einfach nicht. Er konnte nicht schlafen. Dann sahen offene Augen in die Leere des Raumes und ein Licht war zu sehen. Er richtete sich auf und schaute in die Richtung aus dem das grelle Licht kam. Aus dem Fenster. Es war der Schein des Mondes. Er war so wunderschön. Die zierliche Gestalt raffte sich schlaftrunken auf und ging zu dem großen Fenster, das fast bis zum Boden reichte. Der Himmel war wunderschön in der Nacht, der schöne runde Mond und all diese glitzernden Sterne. In der Stille wie diese, konnte dieses Schauspiel manch einen faszinieren. Hier bemerkte er, wie bezaubernd der Himmel bei Nacht war. Er wandte den Blick von den Sternen nicht ab, er konnte nicht. Sie waren zu schön. Egal wie müde er war, es müsste seine Aufmerksamkeit schon auf jemanden lenken, um sich von den Sternen abzuwenden. Er liebte die Sterne, besonders spät nachts, wenn der Himmel richtig dunkel war. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
Während der Körper da so stand, schlich sich ein anderen ins Zimmer zu der stehenden Person. Direkt hinter ihn stehend schwang der Mann langsam und sanft seine Arme um die schlanke Taille des schlaflosen Wesens. Weiter die Sterne anschauend, legte der kleine Mann seinen Arme auf die Arme des anderen, um ihn zu verdeutlichen, dass er ihn nicht abwies. Dieser flüsterte in das Ohr seines Opfers: „Kannst du nicht schlafen, Hisashi?“ Während Teru begann den Gitarristen am Hals zu küssen, antwortete dieser: „Mhm... nein.“ „Hey, was ist los? Du wirkst so betrübt“, meinte sein Freund und legte sein Gesicht auf Hisashis rechte Schulter. „Sorry“, sagte dieser und versuchte zu lächeln.
Eine ganze Weile verging. Ohne dass ein Wort fiel. Langes Schweigen. Hisashi beobachtete weiter die Sterne, während Terus Kopf immer noch auf der Schulter des anderen lag. Von dem Winkel seines Augen schaute Teru auf seinen jüngeren Freund. Ein kaum vernehmbares Seufzen überkam ihn plötzlich und im nächsten Moment begann er den blond-schwarzhaarigen wieder am Hals zu küssen, diesmal an der Seite und vorne, auch auf seiner Schulter und seiner Brust platzierte der Sänger kleine, liebevolle Küsse. Er wollte mit seinem Freund spielen. Auf einmal bemerkte er ein Schmunzeln auf Hisashis Lippen und beim nächsten Kuss begann der schlanke Gitarrist zu kichern. Beim diesen Anblick musste auf Teru lächeln und während er ihn weiterhin küsste, fragte er mit fast amüsierter Stimme: „Was ist so lustig?“ Hisashi sah Teru nie an und auch bewegte er sich scheinbar keinen Millimeter. Sein Griff um Terus Arme lockerten oder kräftigten sich nie. Sein Lächeln wurde breite als er dem Sänger antwortete, und es ging schon beinahe zu einem Lachen rüber. In dem Moment wünschte Teru sich, es wäre wirklich eins geworden, er wollte, dass sich der Gitarrist besser fühlte. „Ich dachte, das würde eine lange Nacht werden“, war seine Antwort. Teru fiel wahrscheinlich zum ersten Mal in seinem Leben auf, was Hisashi doch für eine schöne und klare Stimme hatte. Sanft beim Flüstern, elegant beim Reden, liebreizend und wohlig beim Lachen. Das dachte er als er seiner Stimme lauschte. Irgendwie kam ihn dieser Augenblick wie die Ewigkeit vor, er fühlte sich wie in einem Traum. Dennoch war es Wirklichkeit und es war ein sehr angenehmes Gefühl hier vor dem Fenster, die Sterne betrachtend, mit seinen besten Freund zu stehen, nah bei einander zu stehen. Dieses Gefühl in ihm ließe sich nicht mit Worten erklären, er könnte es niemals in Worte fassen. „Was meinst du damit?“, erwiderte er schließlich mit gedämpfter Stimme auf Hisashis Antwort. Als hätte der Gitarrist nicht schon ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen, griente er: „Du bist jetzt hier.“ Teru hörte blitzartig mit den Liebkosungen auf. „Mit mir“, fügte der blond-schwarzhaarige dann hinzu. Danach herrschte unangenehme Stille. Diese zwei waren die besten Freunde. Natürlich war es seltsam für sie alleine in einem Raum zu sein und dann zu schweigen. Gewöhnlich reden sie pausenlos mit einander. Hisashi wollte seine Ungemütlichkeit loswerden indem er wieder in die dunkle Nacht hinaus sah, sich wieder auf die Sterne konzentrierte. Der Sänger fühlte auf einmal, wie sich der Griff auf seinem linken Arm lockerte und diesen los lies. Hisashi legte seine rechte Hand auf die Wange Terus und streichelte diese leicht und kaum beweglich. Der Ältere vernahm ein kurzes, leises Prusten der anderen Person. Diese konnte einfach nicht aufhören zu lächeln. Nach einer Zeit fühlte Hisashi nicht mehr das Gewicht, das auf seiner Schulter gehaftet hatte, denn Teru hat sich von dieser befreit. Stattdessen presste er seinen Kopf diesmal leicht gegen Hisashis rechte Kopfseite. Mit seinem Gesicht befühlte er dessen Haare und roch seinen Geruch ein. „Du riechst so gut“, murmelte er verträumt. Der schlanke Mann antwortete nichts darauf, ob er es gehört hatte oder nicht, wusste Teru nicht. Aber er wendete seine Gesicht in die selbe Richtung, in der der Gitarrist schaute. Der Himmel. Es war jetzt wahrscheinlich 2.00 Uhr nachts und da standen sie. Nah beieinander gekuschelt, lächelnd und auf die Sterne blickend. „Ich frage mich, wie lange wir das hier aushalten werden“, dachte der Sänger und gähnte innerlich. Sie fragten sich, wie lange sie dort noch in dieser Position stehen werden. Sie wollten für immer so bleiben. Doch sie wussten ganz genau, dass das nicht ging. Aber diese Atmosphäre war die beste für sie. Sie wollten sich nicht bewegen, sie wagten keinen Schritt zu gehen. Denn sonst würden sie wieder zu dieser schlaflosen Nacht zurückkehren... oder?
Ende