Fanfic: Shinyu - Die Welt im Spiegel

Spiegel sehen, der hell und blendend leuchtete. Es war so hell wie die Sonne und glitzerte rätselhaft. Es machte nur noch *Flupp*, da waren auch schon ihre Füße durch das Portal gerutscht. Der Spiegel leuchtete greller als zuvor und wurde langsam zum Schattenbild, bis es ganz verschwand. Shinyu schwebte jetzt mitten auf die Tunnel zu, die sich von gelb in grün und von lila in blau verfärbt hatten. „Und wie komm ich hier jetzt wieder raus?“, schrie Shinyu verzweifelt. Doch ihr Schrei verhallte in der gähnenden Leere der zwei Tunnel und wurde von keinem gehört. Doch als sie sich damit abfand, dass sie keine Chance hatte rauszukommen, gefiel es ihr so langsam, einfach schwerelos im Nichts rumzufliegen. „Tja, man soll halt das Beste daraus machen hat Ma immer gesagt. Bei mir ist ja eh keiner zu Hause...“ sie drehte ein par Runden . „Mmh, so bin ich irgendwie viel schlanker... Das sollte man vielleicht als Fitnessprogramm einführen. Eine halbe Stunde lang Gymnastik im Nichts...“ Sie kam den Tunneln so nahe das sie sich langsam entscheiden musste, welchen Tunnel sie nahm. Der blaue Tunnel sah irgendwie zu dunkel aus, und der Grüne schon wieder zu freundlich. Sie versuchte eine Münze zu werfen. Doch diese flog hoch ins Nichts und kam gar nicht wieder runter...
Schließlich entschied sie sich dazu, den Grünen zu nehmen...

Sie flog lange in dem grünen Tunnel herum und versuchte mit Schwimmbewegungen schneller zu werden. Das klappte zwar Anfangs gut, doch konnte sie diese Power nicht lange halten. Sie vertrieb sich die Zeit damit, den Ringen zuzuschauen, wie sie ihre Farbe veränderten. Von grün zu gelb, von gelb zu orange, von orange zu rot, von rot zu rosa, von rosa zu lila, von rosa zu blau und immer so weiter. Als ihr das zu langweilig wurde, machte sie Loopings und Drehungen. Nach etwa einer halben Stunde (Shinyu kam es wie zwei Stunden vor) entdeckte sie ein buntes Loch. Es war etwas größer als sie und veränderte seine Farbe ständig. Vor etwa zwei Sekunden war es noch blau, doch jetzt ist es schon lila, jetzt rot und schon gelb. Shinyu war fasziniert und versuchte darauf zuzusteuern. Sie umkreiste das `Loch´ (was ziemlich unlogisch ist weil es keine Löcher im Nichts geben kann) misstrauisch. Denn von Löchern, Spiegeln und sonstigen Portalen hatte sie erst mal die Schnauze voll. „Doch es ist immer noch besser als hier ewig im Nichts rumzuschweben“, dachte sie sich, schloss die Augen und schlüpfte einfach hindurch. Ein paar Sekunden lag schwebte sie durch einen silbrigen und zähflüssigen Vorhang aus Wasser. Es fühlte sich merkwürdig warm und wohltuend an. Doch dann, ganz plötzlich, hörte es auf. Sie schien in der Luft zu schweben, bevor sie hart auf den Boden aufprallte.

Es dauerte etwas, doch schließlich war sie wieder bei Bewusstsein., normalerweise hätte ich jetzt geschrieben: Es dauerte etwas, bis sie wieder normal war. Doch man konnte das alles andere als normal nennen. Sie war gerade durch einen Spiegel, einen einfachen Spiegel, in eine ganz andere Welt gelangt. Eine Welt, die ihr so unbekannt war, wie einmal nicht in Musik bei Frau Schniegelbrecht zu schlafen. Sie rappelte sich hoch und schaute sich mit einem großen Fragezeichen vor dem Kopf um. „Was ist passiert? Wo bin ich?“, murmelte sie, „Ach ja, der Spiegel...“ Sie rieb sich den Kopf, und schloss die Augen um sich erinnern zu können. Shinyu sah sich um. „Es ist hier so merkwürdig... Wo bin ich? Und wie komme ich hier wieder raus?“, sagte sie laut und bei dem letzten Satz war sie dabei, laut zu und verzweifelt zu schreien. „In Gaia“, hörte sie leise eine Stimme wispern. Sie (die Stimme) klang alt und hölzern. „Danke, das hilft mir nur nicht viel...“, antwortete sie und drehte sich um. Doch hinter ihr stand niemand. Nur ein paar Kirschblüten bäume wiegten ihre Äste im Wind und die Büsche raschelten mit den Blättern. „Hä...? Wer sagte das?“ Doch hinter wie vor ihr war nur Schweigen. “Ähem, ich geh dann mal!“ Erst schlich sie sich ganz langsam, mit aller Vorsicht und mit der Absicht nicht einen Ton zu machen, von den Bäumen weg, rannte dann aber schnurstracks kreuz und quer durch den Wald. Erst nachdem sie fast drei Mal in die gleiche Kiefer, zumindest sah der Baum aus wie eine Kiefer, er hatte Nadeln, war groß, allerdings waren alle Nadeln andersfarbig, gerannt war entschloss sie sich einen Weg oder zumindest einen kleinen Pfad zu finden der hier herausführte. Es war Shinyu egal, ob sie jetzt in ein Dorf, in ein Kaff oder in eine Großstadt kam. Hauptsache irgendjemand wusste, wie sie hier wieder rauskam. Shinyu war viele Meter gerannt und stützte sich an einen Baum. Da erblickte sie einen glänzenden Stein, ein paar Meter vor ihr. Sie war fasziniert von seiner Schönheit und Glanz und ging gleich zu ihm hin. Sie tapste behände zu dem Stein hin und befand sich auf einem kleinen, schmalen Pfad. Der Pfad sah sehr edel aus, denn er war ganz aus Gold gemacht. Vor dem kleinen Stein, den sie zuvor mitnehmen wollte, war ein kleines Schild, auf dem in Schönschrift stand: „Heiliger Stein des weisen Drachens Kashikoi. Bitte nicht mitnehmen. Dieser Stein darf und möchte hier nicht weg.“ Shinyu musste kichern, kniete sic nieder und schrieb in den schwarzen Sand: Okay. „Was ist denn daran so witzig?“, fragte eine Stimme hinter ihr kalt. „Hää...?“, Shinyu drehte sich um, doch sie sah nur die schlaksigen Beine eines braunen Pferdes. Hatte etwa diesmal ein Pferd zu ihr gesprochen? „Hier oben, junges Fräulein!“, sagte die Stimme und Shinyu schaute zu dem Pferd hinauf. Tatsächlich saß oben drauf ein normalgroßer Mann mit schwarzem Schnauzbart und mit schwarzen Haaren. Shinyu schätzte ihn auf knapp über vierzig Jahre. Er trug eine blaue Hose und ein weißes Hemd und eine blaue Jacke mit gelben Knöpfen drauf. „Oh, entschuldigen sie, ich habe sie nicht gesehen. Sind sie so was wie ein Polizeibeamter auf Streife?“ Shinyu rappelte sich auf und klopfte sich den Sand von der Hose. „Ja, allerdings. Ich komme von der Polizei aus Sherrington Field. Sieht man das denn nicht?“, erwiderte der Polizist. „Äh, wissen sie, ich komme nicht von hier. Sind sie grade auf dem Weg dorthin? Könnten sie mich dann dorthin mitnehmen?“, fragte Shinyu mit ihrem Hundeblick, das hatte bis jetzt immer geklappt, warum nicht auch heute? „Mmh, ja, steig auf. Ich hoffe, dass du wenigstens weißt, wie man ein Pferd besteigt...“ „Aber immer doch!“, freute sich Shinyu und sprang sogleich auf das Pferd. „Los, Blödmann, lauf!“, forderte der Polizist von seinem Pferd. „Hey! Sie können das Pferd doch nicht einfach so beschimpfen!“, protestierte Shinyu. „Warum denn? Er heißt doch “Blödmann“!“, antwortete der Reiter lachend. „Ach so...“, erwiderte Shinyu leise.

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