Fanfic: Shinyu - Die Welt im Spiegel

Kapitel: Der Zorn des Feindes

Sherrington Field lag auf einem Berg, dem Kimyoyama. Shinyu beobachtete interessiert die Umgebung. Der Weg war holprig und führte spiralförmig den Berg hinauf. Die meisten Bäume waren ja noch normal, aber einige andre dagegen so gar nicht. Einen Baum, den sie für eine Apfelbaum gehalten hat, zog wütend seine knorrigen Äste weg, als sie sich eine apfelähnliche Frucht pflücken wollte. Ein anderer Baum ließ seine Blätter traurig hängen, als er sah, wie seine Blätter ausfielen. Es schein fast so, als hätten diese Bäume Gefühle. „Wir sind bald da, Mädchen! Wir sind bald in Sherrington Field“, sagte der Polizist, als Shinyu verträumt ein paar Schmetterlingen nachsah, die zwei große, blaue Augen auf den Flügeln hatten. „Nicht immer Mädchen. Sie können mich Shinyu nennen“, sagte Shinyu lächelnd. „Shinyu, hm? Ich bin Keikan Tadashii, Oberpolizist bei der Sherrington Field Polizei“, erwiderte der Polizist und streckte ihr die Hand raus. Er lächelte und Shinyu schüttelte seine Hand freundlich. „Blödmann ist ziemlich langsam, wenn ich das mal so sagen darf. Wie lang dauert’ s denn noch?“, sagte Shinyu nach einer Weile. „Blödmann ist nicht langsam, du bist nur schwer! Noch ca. ne halbe Stunde!“ , erwiderte Keikan. „Pph...“, war das Letzte was Shinyu noch dazusetzte. Zumindest für zehn Minuten. „Nur eine Frage, das hier ist nicht Japan, oder?“, fragte Shinyu. „Nein, wir sind hier in Kuni. Von Japan hab ich noch nie was gehört“, erwiderte Keikan. „Ach so. Ich nämlich auch nicht von Kuni. Wie lange dauert’ s jetzt noch?“ „Noch ca. zehn Minuten! Und nur mal so, falls es dir weiterhilft, auf dem Weg ist überall eingeritzt wie viele Meter es noch sind!“, erklärte Keikan. „Wow, hab ich gar nicht gesehen.“

Es waren noch fünf Minuten bis Sherrington Field und man konnte schon langsam die Stadtpforten sehen. Die Stadt, bzw. das Dorf war mit einer riesigen Mauer aus Holz umschlossen, und der einzige Weg hinein führte durch das riesige Stadttor, das aus zwei Türen mit goldenen Klinken bestand. „Du, Keikan, is’ es das jetzt?“ „Jap.“ „Du, Keikan, darf ich dich Keiki nennen?“ „Nein.“ „Schade.“

Blödmann kam wiehernd vor den Toren zum Stehen und Keikan klopfte an die gewaltigen Türen, die prächtig mit Gold verziert waren. Die Tür öffnete sich einen Spalt breit und dahinter lugten zwei kleine Augen hervor. „Ah, du bist es Keikan! Wie ich sehe, hast du eine Gefangene dabei?“ „Nein, nein mein Freund. Du denkst falsch, Fushin! Ich habe sie gefunden, im Wald des heiligen Steins. Sie sagt sie komme aus Jopan, oder so!“ „Japan!“, berichtigte ihn Shinyu. „Na dann kommt mal rein!“, sagte Fushin schon um einiges freundlicher. Shinyu verneigte sich vor dem Wachmann und ging dann eilig Keikan hinterher. „Du, Keikan, was machen wir jetzt? Ich muss doch schauen wie ich nach Japan zurückkomme!“, fragte Shinyu Keikan. „Hm...“, Keikan blieb plötzlich stehen und kratzte sich am Kinn, „ich muss in die Polizeibücherei am Stadtrand, die Stadt ist zwar nicht sehr groß, aber schau dich doch einfach ein bisschen um!“ Eilig schritt Keikan an den Stadtrand, und Shinyu winkte ihm nach. Sie sah sich um. Diese kleine Stadt war wirklich nicht sehr groß. Und erinnerte sie an das Mittelalter, nur dass die Menschen lockerer zu sein schienen. Shinyu ging zurück zu den Toren,, wo sie wieder den Wachmann Fushin traf, der sie freudig begrüßte. Er und Keikan schienen sich gut zu kennen. Es pochte an der Tür. Fushin öffnete sie und sah einen Mann, der etwas größer als Shinyu war. Er trug einen Strohhut, der sein Gesicht halb verdeckte und hatte einen Wagen bei sich, auf dem ein großes Paket lag.„Fushin, wer ist das?“, fragte Shinyu unsicher, weil sie bei dem Anblick des Mannes eine feine negative Aura fühlen konnte. „Ich weiß es nicht. Seiner Kleidung zu Folge ist er ein Händler aus Higashi, eine Stadt aus dem Osten, mit der wir eigentlich verfeindet sind...“, flüsterte Fushin. „Fremder, wer bist du?“, rief er nun laut zu dem Mann vor dem Tor. „Ich bin nur ein armer Händler, aus Higashi, eurer verfeindeten Stadt, wie ihr sicher wisst. Mein Name ist Sagi und ich möchte euch, den werten Herren von Sherrington Field, unseren wertvollsten Besitz übergeben. Diese Vase, so heißt es, soll einen Geist in sich ruhen haben, der über das Dorf in welchem er steht, Glück und Frieden bringen. Sehen sie es als Versöhnungsgeschenk unsereins an. Nun, ich muss weiter, es ist ein langer Weg bis nach Hause“, erklärte der Händler. Er hievte die Vase, die in braunem Papier eingepackt war, vom Wagen runter und setzte sie Fushin vor die Füße. Er packte seinen Wagen wieder am Griff und zog ihn hinter sich her. Fushin riss das braune Papier von der Vase herunter und sah, dass die dunkelblaue Vase völlig in Ketten gelegt war. „Händler! Sagi, oder wie auch immer, warum sind dieser Vase so viele Ketten angelegt?“, rief Shinyu dem Mann hinterher. Dieser war noch nicht weit gekommen, so als wäre er extra langsam gelaufen, so, als hätte er auf diese Reaktion gewartet. Er rief: „Oh, das ist simpel! Sobald man die Ketten ablegt, ist der Geist befreit. Und an der Stelle, wo er befreit wurde, wird er für immer bleiben!“ Der Händler drehte sich um, und ging wieder seiner Wege. „Man oh man, das klingt echt gut, was Shinyu?“, lachte Fushin. „Ja, klasse...“, murmelte Shinyu. Sie wollte die Stadt von vorne bis hinten durchforschen. Die ersten drei, vier Häuser schienen Wohnhäuser zu sein, denn fast überall saßen Frauen oder Männer auf der Steinterrasse oder im Garten. Das fünfte Haus weckte ihr Interesse. Es war direkt beim Marktplatz, auf dem viele verschiedene Läden und der „Brunnen des Glücks“ standen. Die goldene Gravur ins Schild, das über dem Laden hing, war schon längst dabei, abzublättern und die Tür schien auch nicht mehr die Neueste zu sein. Shinyu drückte die Tür auf, die dabei knarrte, als wäre sie reif für den Müll. Es klingelte, als sie die purpurne Matte überschritt. Ein junger Mann, höchstens zwanzig, wahrscheinlich noch jünger kam aus dem Hinterraum. „Tach auch! Ich bin Kami, der Praktikant hier!“, begrüßte er sie. Überall im Laden standen Gefäße und Schatullen. „Hallo, ich heiße Shinyu“, sagte Shinyu mit einem liebevollem Lächeln auf dem Gesicht. Sie ging geschmeidig wie eine Katze zu einem Podest auf dem einige Truhen mit der Aufschrift “Schatulle des heiligen Steins“ standen. „Kami, wozu sollen die denn gut sein?“, fragte Shinyu weiterhin lächelnd. Kami kratzte sich am Kopf und sagte dann: „Mein Meister Jidai – Okure meint, es gäbe eine uralte Legende. Willst du sie hören?“ Shinyu nickte. „Dann sollten wir aber wo anders hingehen... Kommst du mit ins Café gegenüber?“ Kami nickte mit dem kopf in Richtung Café gegenüber. „Ja, klar. Aber da ist es doch bestimmt noch voller, warum erzählst du es mir nicht einfach hier?“ „Ich kann so ein hübsches Mädchen doch nicht einfach so zwischen verstaubten Büchern und Gefäßen sitzen lassen“, antwortete er mit einem breiten Grinsen. „Haha, ich habe keine Angst vor Staub, du anscheinend schon, oder?“, Shinyu fuhr mit dem Finger über die staubige Theke und blies ihm den Staub ins Gesicht, „Kommst du?“
Im Gegensatz zu dem Shop von Jidai – Okure und Kami, war das Schild dieses Cafés noch so neu wie am ersten Tag. In bunten Lettern stand dort: „Resutoran reshipi“ „Darf ich bitten?“, sagte Kami und schob einen Stuhl für Shinyu vom Tisch weg. „Warum setzt du dich eigentlich nicht?“, fragte Shinyu, die sich schon längst hingesetzt hatte. „Hä…?“ Kami sah sie verdattert an, setzte sich dann aber rasch hin. Ein Kellner, der ganz in schwarz gekleidet war und nur eine weiße Schürze trug, fragte sie, was sie denn wohl nehmen wollten. „Ich hätte gerne einen Kohi-Furoto , mit viel Kuri bitte!“, sagte Shinyu, nach dem sie die Karte gründlich studiert hatte. Sie legte die Karte weg und die Hände in den Schoß. „Ich hätte gerne Ramen .“ Die Bedienung verschwand rasch und Shinyu fragte angeekelt: „Das willst du essen? Viel Spaß...“ Der Ober war so schnell wieder da, wie er weg war und kam mit zwei Tabletts. „Danke sehr“, Shinyu nahm freundlich lächelnd den Eiskaffee an und begann damit, an dem Strohhalm zu saugen. Kami nahm seine Bestellung entgegen und fragte Shinyu: „Was ist daran jetzt so ekelig?“ „Das macht dick“, antwortete Shinyu, „Und ich muss auf meine Figur achten. „Hä…? Ich hatte mal ne Freundin die hat genauso gedacht. Is’ schon ein bisschen länger her. Zwei Jahre oder so, auch wenn ich heut noch an sie denke. Jetzt warum wir hier sind. Die Legende des heiligen Steins:
Es heißt, es sei einmal von einer Schlacht nur ein einziger König übrig geblieben sein. So schrecklich war die Schlacht um das Land Rezu. Das Hab und Gut so wie die Häuser und Paläste wurden zerstört. Noch heute liegen die Trümmer Rezus zwischen Kuni und Tokoro. Die einzige Beute, die der König mitnehmen konnte, war sein Leben. Und der heilige Stein. Sein Anblick hat ihn so fasziniert, dass er ihn gut versteckt hielt. Seine Frau wurde misstrauisch, und erstach ihn in der Nacht, weil sie dachte er habe eine Affäre mit einer Bediensteten. Allerdings stellte sich heraus, weil sie sein Tagebuch las, dass er nur den Stein mehr als sie bewunderte. Als seine Frau den Stein betrachtete weinte sie um ihren Mann, und als einige Tränen auf den Stein fielen, kam der König wieder lebend vom Himmel herab. Seitdem sagt man, dass der Stein magische Kräfte hat. Als der König wusste, dass seine Frau das Geheimnis, wie man alle seine Wünsche damit in Erfüllung gehen lassen konnte, versteckte er den Stein in diesem Wald. Er buddelte ein Loch, in dem er den Stein, in einer Kiste, dort versteckt hatte. Der Stein hat sowohl positive, sowie negative
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