Die etwas andere "Einladung zum Ball"
Vollkommen.
v.K.: Du weißt genau, das wär dir nicht genug!...
S.: Soso. Gedankenlesen kann er also auch. Mann, du bist ja ein Multitalent! Hätt
ich dir jetzt nicht zugetraut. So, wie du aussiehst, kannste schätzungsweise
noch nicht mal von 1 bis 10 zählen...
v.K.: Sicher kann ich das! 1, 2, 3, 6, 8, 4, 9, 7, 5, 10. Tataaaaa!
S.: Du bist ja wirklich noch blöder als ich gedacht hab. Das geht nicht ...6, 8,...,
sondern andersrum! Die 8 kommt vor der 6! Wie bescheuert muss man sein...?
v.K.: Na gut.
S.: Könntest du jetzt BITTE fortfahren?
v.K.: Weiber...Sie warnten dich...
S.: ...Vor Typen wie dir. Und damit haben sie definitiv recht. So was wie dich
sollte man einsperren...
v.K.: ...vor SÜNDE UND GEFAHR...
S.: Welche Eltern tun das nicht??? Mann, du musst ja echt ne beknackte
Kindheit gehabt haben...
v.K.: Allerdings. Mein Vater war ein Säufer und meine Mutter hatte auch noch
nie Zeit für mich...sie haben mich herumgestoßen...keiner wollte was mit mir
zu tun haben...Ich war immer allein...
S. (Tränen in den Augen): O mein Gott, das ist ja schrecklich!
v.K.: Ja... Ich war ein Einzelkind und mit 11 wurde ich zum Vollwaisen. Erst hat
sich mein Dad im wahrsten Sinne des Wortes ins Grab gesoffen.
S. (heult bereits): Das muss doch schrecklich gewesen sein!!!
v.K. (schluchzt): Er ist besoffen, mit einer Schnapsflasche in der Hand, über den
Friedhof getorkelt und in ein offenes Grab gefallen,
eingeschlafen, und irgendwer muss es zugebuddelt haben...
(denkt: Gott sei Dank haben sie mich nicht erwischt...!)
S. (brüllt vor Heulen): Du Armer!!!
v.K.: Und dann...meine Mutter, sie (bricht in ebenso verzweifeltes Heulen aus und
kann nicht mehr).
Zu guter letzt liegen Sarah und Krolock sich in den Armen in der vollen Badewanne und heulen zusammen und bemitleiden Krolock (bzw. sich).
S.: Noch ein Taschentuch?
v.K.: Ja. (schnäuzt)
S.: Was war mit ihr?
v.K.: Sie starb im selben Jahr...es war an einem kalten Novembermorgen...sie lag
einfach tot da...im Wohnzimmer vor unseren nagelneuen Flachbild-
Fernseher von Soni Ericson.
S.: Du tust mir ja so Leeeeeid!
v.K. (schaut auf seine Armbanduhr): Verdammt! Schon so spät! Also, ich glaub ich
muss jetzt mal schnell zum Ende kommen
und dann verzieh ich mich wieder.
S.: Hä?
v.K.: Also, Moment...wo war ich stehen geblieben? Ah ja. ...Aber du hast immer
schon geahnt,...
S.: Was soll denn das? Erst heulst du mir was von deiner Ach-so-schlimmen
Kindheit vor und dann kommst du wieder mit deinem hirnlosen Text?
v.K.: Mann, bist du doof. Das war doch bloß verarscht!!!
S.: Du Pestbeule! Wegen dir musste ich jetzt heulen!
v.K.: Tja. Nicht mein Problem. Du bist ja auch so blöd und glaubst das...
S.: Verdammt, du Idiot! Hau doch ab! Verzieh dich! Raus! Aber rück erst mal
damit raus, was du willst. SCHNELL, wenn ich bitten darf. Du hast meine
kostbare Zeit schon genug vergeudet.
v.K.: Ja ICH hätte auch Besseres zu tun gehabt!
S.: Also worauf wartest du noch?
v.K.: Bitteschön, wie du willst! ...dass ihre Sicherheit ein großer
Schwindel war. ...
S.: DAS hab ich auch schon gemerkt. Sonst wärst DU hier ja niemals
reingekommen. Es scheint ja nicht zu reichen, dass Papa rund um unser Haus
Security-Guards und Türsteher aufgestellt hat und wir das ganze Haus mit
Knoblauch ausgehängt haben, ganz zu schweigen von den grellen Lampen
überall... So was wie du kommt ja anscheinend immer rein.
v.K.: Wie war das? Doch nicht etwa...Knoblauch? Grelle Lampen?
S.: (Mann, ist das ein Schnellmerker...) Äh...doch. Genau das hab ich gesagt.
v.K.: Aaaaaah!
S.: *seufz*
v.K.: Aaaaaah – wo ist das Fenster?
Das Feeeeenster? Ich muss hier
raaaaauuuuu-
S.: Pardon, wenn ich kurz stören dürfte...?
v.K.: WAS DENN? Siehst du denn nicht, dass ich hier mitten im Verzweifelt sein
bin? Für mich geht’s hier um Leben oder Tod, und du hast nichts Anderes
zu tun als mich zu unterbrechen?
S.: Ich wollte nur sagen, dass dich das bisher ja auch nicht gestört hat...Nur so
ne Bemerkung am Rande...
v.K.: ...Stimmt ja... Geil...Hehe ;-))
S.: Also, hast du dich wieder abgeregt?
v.K.: Ja. Okay. Passt wieder. Excuse-moi.
S.: Französisch...sag mal, bist du schwul oder was?
v.K.: Was? Wie kommst du jetzt da drauf?
S.: Na ja...schau dich doch mal an! Lilanes Umhang-Innenfutter! Eindeutiger
geht’s ja fast nicht mehr!
v.K.: Also ich bitte dich. Grafen brauchen so was. Immerhin ist es echte Seide,
fühl mal...
S.: *So weich, so frisch...ein Traum...*
v.K.: Vernel!
S.: Idiot.
v.K.: *Harrharr*
S.: Ach ja, wo wir uns doch jetzt schon so lang kennen: Wie heißt du eigentlich
mit Vornamen?
v.K.: Sag ich nicht.
S.: Wieso?
v.K.: Weil...es dich nichts angeht...
S.: Aha. Okaaaaay, dann muss ich eben annehmen, dass du...hm...was würde zu
dir passen?...Gerhard (!) heißt...
v.K.: Um GOTTES WILLEN!!! Nein...nein...zum Glück NICHT. Das ist ja noch
schlimmer als die kreuzförmige Knoblauch-Lampe, wie Breda sie mir letzte
Weihnachten geschenkt hat...(Was hat sie sich dabei bloß gedacht???)
S.: Also, raus damit?
v.K.: Giovanni.
S.: Wie bitte? Lauter.
v.K.: Giovanni...
S.: Ich v e r s t e h e dich nicht!
v.K.: GIOVANNI! Aber sag’s niemand.
S.: *Inlachanfallausbricht*
v.K.: Das ist NICHT KOMISCH.
S. (*TräneninAugenhatvorLachen*) GIOVANNI! ICH WERD NICHT MEHR!!!
v.K.: Ach, lass mich doch in Ruhe. Da kann doch ich nichts dafür!
S.: Okay, okay. Kannst ja weitermachen... sorry *schmunzelt*.
v.K.: Blöde ***... ES WAR ALLES GELOGEN, WAS MAN DIR
VERSPRACH...
S.: Wie bitte? Alles gelogen? Heißt das etwa, ich bekomme keine neue Barbie,
wenn ich morgen brav bin und zum Kieferorthopäden gehe? Keinen
Lego-Baukasten, wenn ich mein Zimmer aufräume? Ich werde protestieren!!!
v.K.: Ähm... das hab ich eigentlich auch gar nicht gemeint... Und ohne dir zu nahe
treten zu wollen – du spielst noch mit Barbie?
S.: Ja klar, ich meine, welches andere einigermaßen normale Mädchen in meinem
Alter tut das nicht? Ich habe mir gerade gestern erst soooo eine schöne
Geschichte ausgedacht! Also: Barbie schreibt einen Brief an Ken, und der
kommt mit seinem neuen Caddilac natürlich sofort angedüst. Barbie freut
sich natürlich ganz dolle. Und dann verlieben sich die beiden, ziehen
ziehen zusammen und dann zeigt Ken Barbie seinen Little-Ken.
v.K.: Seinen... Little-Ken?...
S.: Ja, das hat Alfred mir vorgeschlagen. Ich weiß zwar nicht, was dass zu
bedeuten hat, aber Alfie sagt, wenn Ken das tun würde, wären sie bald zu
dritt. Ist das nicht toll?
v.K. (fängt langsam an zu kapieren): O Gott...
S.: Ist doch supernett von Alfie, mir das zu verraten, oder? Ich glaube,
Little-Ken nennt man da den Klapperstorch. Willst du noch mehr hören?
v.K.: Ich glaube, ich kann verzichten...
S.: A ja. Ach so, du warst doch noch nicht ganz fertig... ich hab dich
unterbrochen. Sorry.
v.K.: Wird schon gut sein... also: JEDER HAT DICH BETROGEN, WENN ER
DICH BESTACH...
S.: Aber mich hat noch nie jemand bestochen... und betrogen...? Hey!!! Woher
weißt du das überhaupt???
v.K.: Du stellst zu viele Fragen...und das ist nicht gut! Ich kann keinen Satz
zu Ende bringen, weil dein IQ zu niedrig zu sein scheint, mich ausreden zu
lassen! Vielleicht würdest du manches ja aus dem KONTEXT verstehen...?
S.: Na wenn du meinst... aber ohne dir zu nahe treten zu wollen: Das was du da
von dir gibst ist auch nicht gerade das intelligenteste...
v.K.: Mann, da kann ich doch nichts dafür! Sag’s Polanski, der hat doch den
ganzen Scheiß verzapft!
Regie: Polanski, Sie sind gefeuert.
Polanski: Shit. Jetzt hab ich mir mal was so Tolles ausgedacht, und jetzt
schmeißt man mich raus. Ist das etwa der Dank für jahrelange Arbeit?
v.K.: Ähm, können wir...? Bitte?
Regie: Sorry.
v.K.: DOCH ICH GEB DIR, WAS DIR FEHLT...
S.: Die Pokémon-Sammelkarten von Relaxo, Tentoxa und Myrapla? Geiiiiil! Oder
meine neue X-Box?
v.K.: Nein! Ich weiß was viel Besseres!
S.: Ach...?
v.K.: Pass auf, jetzt kommt’s, und halt dich fest: EINE REISE...
S.: Nach Mallorca? Auf die Phillipinen? Nach Bali? Zum Ballermann?
v.K.: Nicht ganz...aber wart ab. ...AUF DEN FLÜGELN DER NACHT...
S.: Hä? Von der Fluggesellschaft hab ich ja noch nie was gehört...
v.K.: So was Ähnliches wie „Krolock-Airlines“.
S.: Aha (???).
v.K.: IN DIE WAHRE WIRKLICHKEIT...
S.: Willst du mich verscheißern? Willst du mir etwa wirklich weismachen, wir
würden in einer „falschen Wirklichkeit“ leben, was auch immer das sein soll?
Du BIST ein PSYCHOPATH!!“
v.K.: Lass – mich – einfach – nur – weitermachen – okay?
S.: Passt schon.
v.K.: (...) IN DEN RAUSCH DER DUNKELHEIT...
S.: Gut! Ich bin gerne betrunken!
v.K.: MACH DEIN HERZ BEREIT...
S.: Fertig. Kann losgehen. Hey ho let’s go!!!
v.K.: ICH LAD DICH EIN ZUM MITTERNACHTSBALL...
S.: Na toll. Und du brauchst so lange für diesen einen Satz? Und weißt du was,
mein Lieber? DAS KANNSTE VERGESSEN!!! Du glaubst doch nicht wirklich,
dass ich mit DIR tanze! Ich hab’s dir doch schon mal gesagt! Du NERVST!!!
v.K.: Mann...ich hab mir solche Mühe gegeben, wenigstens ETWAS seriös zu
wirken und du machst mich so runter... das deprimiert.
S.: Ja sorry, aber was du hier gerade veranstaltest, kann’s ja wohl echt nicht
sein. Wie viel Kohle hat man dir eigentlich angeboten, dass du die Show hier
abziehst?
v.K.: Werd bloß nicht frech, Fräulein! Einem alten zerbrechlichen Grafen muss
man Ehre erweisen!
S.: Aha. Und wie sähe das dann aus?
v.K. (leicht gereizt): Du hättest mich zum Beispiel darauf hinweisen können, dass
ich schon die ganze Zeit mit meinem rechten