Fanfic: Ein verhängnisvolles Treffen
missverstanden..“ – „Ach, hab ich das?“ entgegnete Kagome patzig, aber es war auch eine Spur Wut und Trauer dabei. „Ja hast du. Ich habe Kikyo lediglich nur gesagt, dass es für sie und mich jetzt Abschied für immer heißt, weil ich mich endgültig für dich entschieden habe, Kagome.“ Kagome zuckte ein wenig zusammen, ob es an dem Wort ’Kikyo’ lag oder daran, dass Inuyasha sagte, er habe sich endgültig für sie entschieden, konnte sie nicht sagen. „Danach sah es aber nicht aus.“ Kagome stritt alles ab. „Warum glaubst du mir nicht, Kagome? Genügt es denn nicht, dass ich Kikyo deinetwegen zurückgelassen habe? Reicht es dir nicht, dass ich mich für DICH entschieden habe?!“ Inuyasha war verzweifelt. Kagome stand auf und ging hinaus. Sie brauchte sich nicht umzudrehen um zu wissen, dass Inuyasha ihr folgte. „Du weißt nicht, wie sehr so etwas schmerzt. Du kannst dich nicht in meine Lage versetzen.“ flüsterte Kagome, während sie immer noch weiterlief. „Das mag sein, aber trotzdem nehme ich die ganze Schuld auf mich. Ich habe einen Fehler gemacht, das sehe ich ein. Dennoch müssen wir deswegen nicht beide leiden! Ja, nicht nur du leidest darunter, Kagome! Es tut mir leid, dass die ganze Situation so außer Kontrolle geraten ist. Und mich nimmt das alles genauso sehr mit wie dich. Ich hatte und habe noch immer Angst, dich für immer zu verlieren, ob du es glaubst, oder nicht.“ Kagome blieb stehen. So eine Antwort hätte sie nie von Inuyasha erwartet. Nicht von dem Inuyasha, den sie kannte – und liebte. „Kagome, bitte glaub mir doch endlich!“ flehte er sie an. Verdrängte Erinnerungen kamen in Kagome hoch, der Schmerz, die Trauer und die Tränen. Inuyasha merkte dies und wollte Kagome in seine Arme nehmen, doch sie stieß ihn von sich und rannte davon. Tränen glitzerten in der Luft und auf Kagome’s Wangen. Zurück blieb Inuyasha, niedergeschlagen, leer und verzweifelt. Traurig ging er zu den anderen. Er wollte ihnen sagen, dass Kagome seinetwegen davongerannt war und ihm noch immer nicht glaubte. Außerdem musste er ihnen etwas Wichtiges mitteilen: Er würde nun alleine weiterziehen, seine Wege gehen, ohne jemanden im Schlepptau zu haben, welchen er letztendlich nur wieder verjagen würde. Er wollte nicht noch mehr Schaden anrichten, als er es so schon getan hatte. Vielleicht kam Kagome ja dann wieder zurück, wenn er nicht mehr da war. Doch zuerst musste er Kagome suchen – und finden. Inuyasha eilte zum Rest der Gruppe zurück. Sie waren in einer der Hütten bei Kaede. Inuyasha platze herein, zögerte nicht lange und erklärte ihnen, was Sache war. Sofort teilen sie sich auf.
Einige Zeit später trafen sie sich, wie vereinbart. Nur Inuyasha war weit und breit nicht zu sehen. „Hoffentlich hat er Kagome gefunden..“ meinte Sango. Sie warteten nun schon seit fast zwei Stunden auf Inuyasha. „Oder es ist was passiert.“ Shippo malte sich die unmöglichsten Dinge aus. „Sei nicht so albern, Shippo. Du weißt, dass Inuyasha sehr gut auf sich selbst aufpassen kann.“ entgegnete Miroku energisch. „Wir sollten uns mehr Sorgen um Kagome machen.“ Alle stimmten Kaede zu.
Während alle gemütlich in der Hütte saßen und redeten, was ihnen nur einfiel, suchte Inuyasha jeden Fleck der Umgebung nach Kagome ab. Jedoch Erfolglos. Erschöpft machte er sich wieder auf den Weg zurück. Auf halber Strecke lief Kouga ihm über den Weg. „Was ist denn los, Hundejunge?“ Kouga hatte bemerkt, dass Inuyasha am Ende seiner Kräfte war. „Haben wir einen Kampf verloren?“ fragte er gehässig. „Nein, haben wir nicht.“ entgegnete Inuyasha patzig. „Sondern?“ Kouga ließ nicht locker. „Ich suche Kagome.. Sie ist weggerannt...“ Kouga war amüsiert. „Was du nicht sagst. Das hätte sie schon viel früher machen sollen, vor dir wegzulaufen, Hundejunge!“ Inuyasha war kurz davor, sich auf ihn zu stürzen. „Verdammt, halt die Klappe! Was weißt du schon?!“ fuhr Inuyasha den Wolf an. „Aber egal. Ich kann dir weiterhelfen, auch wenn ich es nicht gern tu, aber schließlich geht es hier um das Wohl von Kagome.“ Kouga wurde wieder ernster. „Und wie willst du das machen?“ Inuyasha sah ihn misstrauisch an. „Ganz einfach. Ich habe sie gesehen.“ Kouga kam sich mächtig groß vor, da er Inuyasha helfen musste. „Du hast WAS?“ rief Inuyasha. „Ja, ganz Recht. Ich habe Kagome gesehen. Sie ist in diese Richtung gerannt. Ich habe sie zuerst nicht erkannt, aber jetzt wo du es sagst, kann ich bestätigen, dass sie es war.“ Kouga deutete in die Richtung. Inuyasha machte auf dem Absatz kehrt und rannte so schnell er konnte in die angedeutete Richtung. Kouga sah ihm verdutzt hinterher, machte sich aber dann selbst wieder auf den Weg.
Inuyasha rannte wieder jeden Fleck der Gegend ab. Und wieder erfolglos. Mittlerweile war es schon dunkel geworden und er machte sich auf den Rückweg, denn er konnte kaum noch etwas sehen und er war völlig erschöpft. Eine Weile später kam er, vollkommen am Ende, bei den anderen an. „Hast du sie gefunden?“ fragte Shippo, während Inuyasha sich dazu setze. Inuyasha schüttelte nur leicht den Kopf. „Am besten wäre, du legst dich jetzt erst einmal hin und schläfst, wenn du morgen weiter suchen willst. Du scheint sehr müde zu sein.“ Inuyasha nahm Sango’s Ratschlag kommentarlos an, verabschiedete sich knapp und ging in seine Hütte. Er schlief schnell ein, doch es war ein unruhiger Schlaf, in den er fiel. Alpträume plagten ihn und er wachte des öfteren schweißgebadet auf.
Irgendwann spät in der Nacht, wachte er mal wieder auf. Draußen regte sich nichts. Er setzte sich auf und sah aus dem Fenster. Nach einigen Minuten, in welchen er sich überlegt hatte, was er tun sollte, stand er auf und verließ die Hütte. Inuyasha hatte es satt, tatenlos herumzuliegen oder sich mit seinen Alpträumen herumzuquälen. Trotz der Dunkelheit, der Kälte und der Müdigkeit, die ihn immer wieder übermannte, machte er sich zum wiederholten Male auf die Suche nach Kagome. Er hatte Angst, dass ihr etwas zugestoßen sein könnte.
Miroku wachte als erster auf. Als er sein Quartier verlassen wollte, bemerkte er etwas Weißes auf dem Boden. Es war ein kleines Stück Papier. Er hob es auf und erkannte, dass es ein sehr kurzer Brief war. Er stammte von Kagome. Miroku las ihn einmal durch und wollte Inuyasha benachrichtigen. Doch dessen Hütte war mal wieder leer. „Verdammt!“ Er war wohl eine Spur zu laut gewesen, denn die anderen wachten von seinem Fluchen auf. „Was ist denn schon wieder los, Miroku?“ fragte Sango verschlafen. „Hier, lies dir das durch!“ Miroku drückte Sango den Brief in die Hand. Sango lies ihn laut vor, „Bitte gebt den beiliegenden Brief an Inuyasha weiter. Danke! Kagome“ Sie sah den Brief und dann alle der Reihe nach an. „Zumindest wissen wir jetzt, dass ihr nichts zugestoßen ist, und dass sie hier gewesen sein musste. Aber..“ Sie wandte sich an Miroku, „wieso hast du so geflucht?“ – „Ich wollte Inuyasha den beiliegenden Brief geben, wie es dort stand. Aber das geht nun mal nicht, wenn er nicht hier ist!“ Sie sahen sich unschlüssig an. „Da kommt er! Da kommt er!“ rief Shippo auf einmal, während er auf- und abhüpfte. Sango eilte ihm mit dem Brief entgegen. „Inuyasha! Sieh mal, das hat Miroku heute Morgen vor seiner Hütte gef-“ Inuyasha riss Sango die Briefe aus der Hand, noch bevor sie den Satz beenden konnte. „WAS?! Wann war sie hier?! Los antwortet!“ schrie er, kaum das er die wenigen Zeilen gelesen hatte. „Das wissen wir ja nicht, Miroku hat die Briefe vor seiner Hütte auf dem Boden gefunden!“ entgegnete Sango genauso heftig. Inuyasha fasste sich wieder und las den ersten, kurzen Brief noch einmal. Dann nahm er den Brief zur Hand, welcher für ihn war. Auch er war nicht sehr lang, aber dennoch um einiges länger als der andere. Inuyasha las ihn zwei oder drei Mal, ehe er die Zeilen verstand. Er ballte seine Hand, in welcher er den Brief hielt, zu einer Faust, sah Sango an, welche immer noch erwartungsvoll neben im stand, und rannte los. Er bemerkte nicht, dass er dabei den Brief verloren hatte. Sango nahm das zerknüllte Papier auf und las. „’Lieber Inuyasha, Ich habe mich dazu entschlossen, in meine Zeit zurückzukehren. Trotzdem möchte ich dich noch ein letztes Mal sehen, um mich zu verabschieden. Wenn ich erst in meiner Zeit bin, werden wir uns nicht wiedersehen, da ich nicht vorhabe, wieder hier her zu kommen. Komm bitte allein, denn der Abschied fällt mir so schon schwer genug. Mir geht es gut, mir ist also nichts passiert, in der Zeit, in der ich nicht bei euch war. Komm sobald du diesen Brief gelesen hast. Du weißt, wo du mich finden wirst. Deine Kagome’“ Sango sah die anderen an. „Wir sollten ihren Wunsch befolgen. Es schadet nicht, wenn sie mal mit Inuyasha alleine ist, zumal sie ihm in letzter Zeit sowieso immer aus dem Weg gegangen ist. Es ist zwar ein trauriger Anlass, aber es freut mich, dass sie will, dass Inuyasha zu ihr kommt.“ überlegte Miroku. „Ja, das stimmt.“ meinte Sango.
Kagome stand einige Meter vom Brunnen entfernt. ’Wenn er nicht bald kommt, gehe ich, ohne mich von ihm zu verabschieden und ohne ihn noch ein letztes