Fanfic: Neko

umgesehen, in der Hoffnung vielleicht auf Aristide zu treffen.
"Jetz mach ich mir aber wirklich langsam Sorgen, es ist schon kurz vor Mitternacht..."
"Er ist jetzt seit fast sechseinhalb Stunden unterwegs," bemerkte Ghiauna und sah auf. Ihre Ohren zuckten - war da nicht eben ein Geräusch gewesen?
"Ich schlage vor wir gehen ihn suchen!"
"Okay. Vill und ich durchsuchen die Stadt,"kommandierte Khai und fuhr sich durchs Haar," Guiseppe, du siehst dich im Wald nach ihm um! Maya, du bleibst mit Ghiauna hier, falls er doch noch zurück-..."
Weiter kam er nicht, denn plötzlich wurde laut krachend die Scheunentür eingebrochen.
Davor standen ein halbes Dutzend Soldaten und in ihrer Mitte -
"Aristide!"
Der Kleine drehte sich zu einem der Soldaten um und meinte:"Sehen Sie, da sind wir!"
Fassungslos blieben die fünf Neko wie versteinert stehen, sie konnten nicht glauben was da passierte.
"Aristide! Was soll das?!", schrie Villiano ihn an, als dieser auf sie zugelaufen kam.
Stolz hielt er ihm ein Bündel Geldscheine entgegen.
"Schau, das haben sie mir gegeben weil ich ihnen gesagt habe wo wir wohnen!"
"Du hast uns verraten?!"
Tränen traten dem kleinen Neko in die Augen.
"Aber... davon können wir uns alle ganz viel zu essen holen!
Dann müssen wir nicht mehr hungrig sein!"
"Da wo du jetzt hingehen wirst, wirst du eh keinen Hunger mehr haben,"sagte einer der Soldaten,
der hinter ihn getreten war. Mit einer schwungvollen Geste zückte er ein Messer und schnitt Aristide die Kehle durch. Ein Schwall dunkelrotem Blutes spritzte hervor und ergoss sich auf das Bündel Geldscheine in seinen Händen bevor er zusammenbrach und aus leblosen Augen zu ihnen hinauf
starrte.
"NEEEEIIIIIN!!!!!,"kreischte Maya.
"Tötet die räudigen Katzenviecher!,"befahl der Soldat und mit einem Mal stürmten diese in die kleine Scheune hinein.
"Ihr dreckigen Mörder!!!,"brüllte Villiano voller Zorn und zog zwei Silenquedea aus seinem Gürtel. Ghiauna griff sich eine Mistgabel. Anstatt die Soldaten allerdings mit den Spitzen zu attackieren, schlug sie mit der stumpfen Seite zu und schaffte es einigen das Genick zu brechen.
Es war zu erahnen, wie elegant und tödlich sie wohl mit Stäben kämpfen konnte, doch ihr verstauchter Fuß behinderte sie in der Ausführung ihrer Attacken.
"Bring Ghiauna hier raus, Vill! Schnell!", rief Guiseppe, Villiano zu, während er die panisch schreiende Maya zu beschützen versuchte und mit einem Hammer um sich schlug.
Er nickte zur Bestätigung und kämpfte sich seinen Weg zu ihr frei, als hinter ihm ein lauter Schrei ertönte. Khai ging gerade zu Boden.
Villiano biss sich auf die Unterlippe um die Tränen die ihm in die Augen schossen zurückzuhalten.
Er hob Ghiauna hoch und wie durch ein Wunder erreichte er die kleine Tür. Draußen hechtete er weiter in den Wald hinein, verfolgt von den Schreien des Kampfgetümmels. Plötzlich bemerkte er den orangeroten Widerschein, der sich auf den Bäumen abzeichnete.
"Was ist das?,"fragte Villiano ohne zurückzublicken.
"Feuer. Die Scheune brennt. Lichterloh..." Ihre Stimme klang seltsam tonlos.
Und dann konnten sie ein furchtbares Gekreische hören. Qualvoll. Flehend. Sterbend.
Villiano wünschte sich taub zu sein, um diese grausamen Laute nicht mehr hören zu müssen.
Vor einem Gebüsch blieb er stehen und setzte Ghiauna dort ab.
"Warte hier. Ich muss noch einmal zurück. Ich muss ihnen helfen!"
Er wandte sich zum gehen, als Ghiauna versuchte ihn zurückzuhalten.
"Das nützt nichts. Wenn die Soldaten dich sehen bist du tot und außerdem..."
"Ich werde meine Freunde nicht im Stich lassen!," fuhr er sie an. Seine Augen glühten drohend, doch sie stieß ihn zu Boden und presste ihm eine Hand auf den Mund, damit er schwieg.
"Villiano, ihre Schreie sind verstummt! Du kannst ihnen nicht mehr helfen!"
Erst jetzt fiel ihm die plötzlich eingekehrte Stille auf. Nur das Prasseln des Feuers und ihr unregelmäßig gehender Atem. Ansonsten Stille. Stille...
Das Wort hallte in seinem Kopf nach und fraß sich in sein Gedächtnis.
Er begann zu begreifen. Stille. Es war vorbei.
Dann überließ er sich seine Tränen.
"... es tut mir leid was da passiert ist. Wirklich,"flüsterte Ghiauna nach einer Weile und es klang aufrichtig.
Er nickte.
Dann zog er die beiden Silenquedea und betrachtete sie im fahlen Schein des Feuers. Blut tropfte von den Klingen.
"Die hat mir Guiseppe gemacht. Als Zeichen unserer Freundschaft,"sagte er leise.
"Ich habe sie niemals zum töten benutzt und wollte es auch nie tun. Aber jetzt... ist er tot. Genauso wie Khai. Genauso wie Maya. Wie Aristide. Sie sind alle tot...," seine Stimme kam ins stocken, doch er fing sich wieder,"Ghiauna, ich habe alles verloren. Ich habe niemanden mehr... außer dir. Lass mich dich nach Sanderith begleiten."
Schweigend sah sie in seine rostroten Augen. Shirai´s Augen...
"Ja,"war alles was sie erwiderte.
Dann standen sie auf und wanderten in die Nacht hinein.
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