Fanfic: 5000 Jahre zuvor - Atemus Destiny in history
Untertitel: Ein Pharao für das dunkle geboren
Kapitel: 1 Kapitel
1. Kapitel
Langsam aber stetig wurde das Schattenspiel vor seinen Augen schneller und auch das leise Flüstern des Windes wurde lauter und brachte den Hauch von Gefahr mit sich. Jeder einzelne Muskel spannte sich in dem Körper des jungen Mannes, der dort geschützt von hohen Mauern aus gelben Sandgestein im Schatten eines Baumes inmitten eines kleinen Garten lags. Der Gesang der Vögel verhielt inne und das ruhige Plätschern des nahen Baches wurde von lauten Stimmen unterbrochen, die langsam aber stetig immer näher kamen, hierher in die Ruhe der Natur.
Vorsichtig öffnete der Mann seine Augen und es dauerte einige Sekunden bis er sich vollkommen aufsetzte und somit die Ruhe eines schönen Traumes abschüttelte und sich der Realität stellte, in der er der Sohn eines Pharaos war und schon bald selbst einmal über dieses Reich regieren würde. Der Wind frischte auf und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, während er sich umwandte und die Gestalt, fast nicht zu erkennen, musterte genau wie diese ihn.
„Wie lange steht Ihr schon dort, Shadee? Ich hoffe doch, nicht all zu lange.“ Grazil, aber dennoch kraftvoll stand er auf, wobei der Wind lieblich mit seinen gewollt abstehenden goldenen Strähnen spielte und sein rot schwarzes Haar in seinen Takt tanzen ließ. Der Mann, der vollkommen in ein weites weißes Gewand und darüber ebenfalls einen weiten weißen Mantel trug, genauso wie ein kunstvoll geflochtener weißer Turban, fing an zu lächeln und schüttelte fast umerklich seinen Kopf.
„Zeit ist für mich relativ, aber das solltet Ihr wissen, mein junger Prinz. Euer Vater schickt mich, er möchte mit Euch sprechen.“ Der Prinz nickte und wandte sich um und wollte gerade mit seinem Tempelpriester gehen, als er nochmals anhielt und zurück zu der Stelle sah, wo er gerade noch vor einigen Minuten gelegen und sich seinen Träumereien hingegeben hatte. Auch Shadee war das keineswegs verborgen geblieben, denn er blieb ebenfalls stehen und sein Blick war wie immer ausdruckslos, wie auch seine Mimik.
Fahrig wandte sich der Prinz um und ging an Shadee vorbei, aber nicht ohne sich zu entschuldigen, und stapfte allein durch die düsteren, kühlen Gänge des Palastes, in Richtung Thronsaal in dem sein Vater schon auf ihn wartete.
„Da bist du ja endlich mein Sohn, ist Shadee nicht bei dir?“ Dieser wandte sich um und merkte erst jetzt, dass sein Priester ihm nicht gefolgt war. Sichtlich erstaunt und verwirrt schüttelte er den Kopf und ging langsam weiter, bis er vor dem Thron stand und ging vor seinem Vater und dem Pharao auf die Knie, wie ein ehrfürchtiger Diener und senkte seinen Blick zu Boden. „Ihr wolltet mich sprechen, mein Vater?“ Dieser nickte und deutete seinen Sohn, dass er sich erheben sollte. „Ja, deswegen ließ ich dich auch rufen. Es geht um einen Wüstenstamm der mit allen Mitteln versucht, gegen uns Männer zu sammeln. Vielleicht hast du schon davon gehört?“
Der Prinz zuckte zusammen, wenn er nur daran dachte, was er Gerüchterweise von diesem Stamm gehört hatte, und wenn er ehrlich war, wollte er die Wahrheit gar nicht erst erfahren. „Ich habe von den schrecklichen Ereignissen des Stammes gehört. Sie morden und plündern Dörfer, während sie es verbrennen. Viele Unschuldige sind schon durch ihre Klingen gestorben und die Gefangenen hat man nie wieder gesehen. Warum wollt Ihr das wissen?“ Der Pharao ballte wütend die Fäuste und sein Gesicht verzog sich zu einer hasserfüllten und vor Zorn gepeinigten Grimasse, die selbst dem jungen Prinzen unheimlich war.
„Sie morden und plündern nur um mir, dem Pharao des Landes zu zeigen, dass ich nichts weiter bin als einer der sein Volk im Stich lässt! Sie tun dies nur um meine Macht zu untergraben und was ich auch unternehme, es endet stets in einem Blutbad! Sie verhöhnen mich und führen mich vor, wie einen dummen Jungen!“ Unbewusst war der Prinz vor seinem Vater einige Schritte zurückgewichen und zitterte am ganzen Körper, denn es war einfach schrecklich, waren die Gerüchte doch die Wahrheit. Und er spürte den Hass in sich aufsteigen und er spürte den todbringenden heißen Zorn in sich, der ihn schier wahnsinnig machte und unbeschreibliche Kräfte in seinem tiefsten Inneren weckte. Dennoch hielt er sich zurück und als er weitersprach, klang seine Stimme ruhig und bestimmt. „Dieser Stamm hat also den offenen Krieg gegen Euch und somit gegen ganz Ägypten angesagt? Aber das ist unmöglich, wie kann ein Stamm sich verbünden und solch schreckliche Taten vollbringen und wird von den Göttern nicht im angemessen Maße bestraft?“ Der Pharao lachte kurz auf, und es klang traurig und geschlagen. „Warum, wer weiß denn schon, warum. Die Götter jedenfalls werden uns nicht helfen, viel mehr scheint es eine Prüfung von ihnen zu sein. Doch dem grausamen Treiben werden wir nicht länger untätig gegenüber stehen, denn du wirst mit einem von mir ausgewählten Heer gegen unsere Feinde reiten und nicht nur den Sieg sondern auch den Thron mit zurück bringen.“ Dieser nickte nur stumm, obwohl in seinem innersten eine laute Stimme aufschrie und sich gegen diesen Entschluss wehrte und sträubte. „Euer Sohn wird Euch gehorchen, mein Pharao.“ Mit diesen Worten wandte sich der Prinz um und ging aus dem prunkvollen Thronsaal in Richtung Gemach, wobei ihm vereinzelte Tränen der Verzweiflung und der Trauer um die Gewissheit des nahen Todes vieler tapferer Männer die Wangen hinunterliefen.