Fanfic: Meine Welt Deine Welt Unsere Welt

Kapitel: Warum Sollte Das Nicht Gehen?

Meine Welt Deine Welt Unsere Welt

Kapitel 1

Warum Sollte Das Nicht Gehen?

Es war eine ruhige und angenehme Sommernacht in den Südkarpaten und der Mond schien in seiner ganzen Pracht. Auf Schloss Krolock jedoch ging es nicht ganz so ruhig zu. Die Wirtstochter Sarah und der Grafensohn Herbert stritten sich um eine ganz Banale Sache.
„ Aber ich will es jetzt lernen,“ sagte Sarah zum werweißwievieltem male.
„ Ich war aber derjenige der diesen Raum als erstes durchschritten hat,“ argumentierte Herbert.
„ Du hattest doch schon lange genug Zeit um damit zu Hantieren. Außerdem kannst du doch schon längst Klavier spielen.“
„ Na und? Ich wollte anlässlich dieses schönen Abends ein paar wohltönende Klänge in die Nacht schicken. Mit deinem Banausengeklimper beleidigst du nur die wundervolle Atmosphäre.“
Sarah, die Stur am Klavierflügel saß und nicht die kleinste Bewegung machte, wollte das Klavierspielen lernen. Jedoch hatte Herbert etwas dagegen. So setzte sich der streit weiter fort und wenn nicht Alfred und der Professor gerade in den Saal gekommen wären, der Jungwissenschaftler voll mit Büchern bepackt, hätten sie weiter gemacht.
„ Alfred,“ riefen Sarah und Herbert zugleich. Fragend schleifte der Jung-Vampir zu den beiden und entledigte sich erst mal den schweren Lektüren.
„ Ja?,“ fragte er und sah abwechselnd zu den beiden.
„ Sag dieser Person,“ er deutete auf das Mädchen und bemühte sich erst gar nicht diese anzusehen, „ das sie sich von dem Flügel entfernen möchte und jemanden spielen lassen solle der mehr Erfahrung hat.“
„ Sag diesem verwöhnten Grafensöhnchen,“ sagte nun Sarah und bemühte sich ebenfalls nicht Herbert anzusehen, „ das es an der Zeit ist abzutreten und eine junge Generation die Musik übernehmen zu lassen.“
Sichtlich verwirrt über das was die beiden da sagten und verlangt hatten so verdutzt schaute er sie an.
„ Also, worum geht es?,“ war Alfreds Gegenfrage.
„ Darum,“ ergriff Herbert als erster das Wort, „ das die da,“ er machte eine beiläufige Geste in Richtung Sarah, „ von MEINEM Klavier verschwinden soll damit ich endlich mal mein Stück spielen kann.“
„ Dein Klavier?,“ Sarah verschränkte die Arme. „ Da steht aber nicht dein Name drauf und außerdem werde ich es schon nicht zerschmettern.“
„ Ts,“ machte Herbert und wollte weiter mit seinem Taktischen streit machen, jedoch kam er nicht dazu da sein Vater, angelockt von dem lauten Streit, in den Raum schritt und nach dem Grund dieser Lautstärke fragte. Sofort wurde er zugleich von Sarah und seinem Sohn zugetextet. Nachdem er es dann irgendwie geschafft hatte herauszufinden worum es ging war schnell klar was getan werden musste.
„ Also Sarah,“ fing er an. „ Du solltest Herbert schon verstehen,“ bei diesen Worten stellte sich Herbert neben seinem Vater, die Arme vor der Brust verschränkt und Kopfnickend,
„ das es ihm nicht leicht fällt bei so einer schönen Nacht nicht spielen zu wollen. Deshalb wäre es Gerecht wenn dieser dir Unterricht geben würde.“
„ Was?,“ rief Herbert protestierend. „ Ich wollte aber...“
„ Da ihr euch nicht einig werdet und du das spielen der lieben Sarah nicht zu mögen scheinst, kannst du dafür sorgen das sie deinen Musikalischen Geschmack erlernen könnte.“
„ Aber...,“ versuchte Herbert zu protestieren.
„ Nicht aber!,“ sagte der Graf mit einem Ton der darauf hindeutete das er lieber nicht wiedersprechen sollte.
„ Na schön,“ sagte Herbert und sah seinem Vater an, der innerlich schon seufzte vor Erleichterung dieses Problem gelöst zu haben. „ Wenn dir so viel daran liegt das sie das Klavier spielen erlernt warum bringst du es ihr dann nicht bei.“ Und noch bevor der Graf oder sonst einer etwas dazu sagen konnte war der Grau-Silberhaarige aus dem Saal gestürmt.
Alfred, der zusammen mit dem Professor dagestanden und alles beobachtet hatte, schien als einzigster gemerkt zu haben das Herbert, beim verlassen des Saals, Tränen in den Augen gehabt hatte. Der Graf schüttelte nur den Kopf über dieses verhalten. Als dann der Graf sich entschloss Sarah das Klavier spielen beizubringen, schlich sich Alfred hinaus um nach Herbert zu sehen da er ihm irgendwie leid tat. Nachdem er das halbe Schloss abgesucht hatte fand er die gesuchte Person auf dem Privatfriedhof. Beim Anblick von dem Grafensohn tat ihm dieser nun ziemlich leid. Der ärmste saß vor einem der Grabsteine und hatte seine arme um diesen geschlungen und, selbst aus dieser Distanz erkannte Alfred das ihm still einige Tränen die Wangen hinunterrollten. Ihm war es nun doch etwas unangenehm einen weinenden Herbert zu sehen und wollte auch nicht weiter stören, doch als er sich zum gehen anschickte trat er auf einem Ast der knackend entzweibrach. Natürlich hatte das den Grafensohn gewarnt. Schnell wischte er sich mit dem Arm über seine Augen und sah nach wer es da wagte ihn zu stören.
„ Alfred?,“ rief er dem Jungwissenschaftsassistenten zu.
Da er jetzt ohnehin erblickt wurde konnte er sich auch zu ihm setzten, was Alfred auch gleich tat.
„ Ähm, was machst du hier?,“ fragte Alfred etwas schüchtern.
„ Ich besuche meine Mutter,“ antwortete Herbert mit leiser Stimme.
„ Oh,“ machte Alfred und sah auf dem Grabstein vor ihnen auf diesen gut leserlich der Name Breda von Krolock zu lesen war. Beide saßen einige Minuten still nebeneinander und Alfred war es gar nicht gewohnt Herbert so still und ruhig zu erleben. „ Bist du sauer?“
„ Es war klar,“ war Herberts antwort.
„ Was denn?“
„ Das mein Vater Sarah beisteht, sein Sternenkind.“ Bei den letzten Worten schnaubte er etwas verächtlich.
„ Ist es denn wirklich so schlimm das sie am Piano üben möchte?“
Dazu sagte Herbert nichts.
„ Dein Vater hat nur versucht eine Lösung zu finden,“ wollte der jüngere den älteren etwas aufmuntern.
„ Sag, Alfred,“ fing Herbert an, „ wie ist deine Familie?“
„ Wieso willst du das wissen?“
„ Sag schon. Bist du auch ein Einzelkind?“
„ Oh nein, ich habe noch drei weitere Geschwister. Ich bin der älteste von ihnen.“
„ Ich beneide dich,“ sagte Herbert und schaute in den Himmel. „ Ich habe nie eine Schwester oder Bruder gehabt.“
„ Es kann aber manchmal auch nervig sein, besonders wenn man der älteste ist. Man muss dann ständig auf die kleineren aufpassen, ihnen helfen wenn sie nicht wieder vom Baum runterkommen auf den sie kletterten, mit ihnen blinde Kuh spielen selbst wenn man Gefahr läuft gegen eine Wand oder dergleichen zu rennen oder wenn man versucht ein Stück Kuchen vor den Leckermäulern zu verstecken.“ Bei seinen Erinnerungen an seine Familie wurde Alfred erst jetzt bewusst wie sehr sie ihm doch fehlten. Seufzend sank er etwas in sich zusammen und schaute zu wie ein Käfer seinen Weg kreuzte.
„ Mein armer Alfred,“ sagte Herbert und strich über Alfreds Rücken. „ Du vermisst sie sehr, oder?“ Ein leichtes Kopfnicken beantwortete die frage.
„ Und du?“ Alfred hob den Kopf und sah Herbert an, dem man deutlich ansah das er geweint hatte. „ Vermisst du deine Mutter sehr?“ Alfred konnte sich denken das die frage blöd klang und auch war, aber er wusste in jenen Moment nicht was er hätte sagen sollen.
„ Ja. Sie fehlt mir sehr.“ Herbert ließ seinen Kopf hängen und sah wie der Käfer um den Grabstein seiner Mutter lief. „ Sie war diejenige die mir das Klavier geschenkt hatte, nachdem ich lange gebettelt hatte eines zu bekommen.“
„ Oh, also deshalb der Streit vorhin?“
„ Es gibt nur drei Dinge die mich an meine Mutter erinnern.“
„ Und die wären, wenn ich wissen darf?“
„ Meine Erinnerungen an sie, das Klavier und meine Ohrringe die sie mir schenkte.“
Alfred, der aufmerksam zugehört hatte, hätte am liebsten irgend etwas getan was den Grafensohn wieder aufgemuntert hätte. Er überlegte, doch ihm viel beim besten willen nichts ein und so herrschte weiterhin Grabesatmosphäre.
„ Und was ist mit deinen Eltern?,“ fragte Herbert, wissbegierig mehr über Alfreds Leben als er noch Mensch war zu erfahren.
„ Mein Vater ist eigentlich im großen und ganzen Gutmütig, wenn man ihn nicht zu sehr reizt, dann kann es schon unangenehm werden...“
„ Kling wie die Beschreibung meines Vaters,“ unterbrach Herbert und lächelte kaum merklich.
„ Jedenfalls war er derjenige der meinte ich solle ein Wissenschaftler werden da er meinte ich sei Klug genug dazu, wobei ich manchmal Zweifel darüber habe.“
„ Das brauchst du doch nicht. Ich finde du bist wirklich ein Kluges Kerlchen. Manchmal unbeholfen, aber Klug,“ war Herbert der Ansicht.
„ Uhm,“ machte Alfred. „ Und meine Mutter ist eine Person die Unterhaltung liebt, wie Theater oder Musikkonzerte. Sie war immer der Meinung gewesen ich solle Schauspieler oder Musiker werden.“
„ Deine Familie hört sich wirklich großartig an,“ meinte Herbert und dachte an seine Mutter.
„ Selbst wenn sie mir auch manchmal etwas auf die Nerven gefallen sind, so vermisse ich sie doch. Was sie wohl gerade machen? Ob sie mich überhaupt vermissen? Wie schön es wäre sie doch mal wiederzusehen.“
Beim letzten Satz seines Lieblings horchte Herbert auf. Etwas in seinem Kopf hatte Klick gemacht und wart eingerastet.
„ Alfred, warum solle das nicht gehen?,“ sagte Herbert und sein Gesicht schien sich ein wenig aufzuhellen.
„ Ja, wieso nicht?,“ fragte Alfred verwirrt über diese Plötzliche Freude Herberts.
„ Warum besuchen wir nicht deine Familie,“ schlug der Grafensohn vor. „ Nur weil du ein Vampir bist heißt das noch lange nicht das du sie nicht sehen darfst.“
„ Ja, aber...,“ Alfred war etwas erstaunt über den Vorschlag und besorgt zugleich. „ Was wenn sie rausbekommen das wir Vampire sind. Moment. Wieso willst du denn mit?“
„ Ich möchte einfach wissen wo du gelebt hattest und deine Verwandtschaft kennen
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