Fanfic: Meine Welt Deine Welt Unsere Welt

Kapitel: Der Weg Nach Königsberg

Meine Welt Deine Welt Unsere Welt

Kapitel 2

Der Weg Nach Königsberg

„ Haben wir auch wirklich alles?,“ fragte der Graf die zur Reise aufbrechenden.
„ Also, ich habe Alfred und das reicht,“ grinste Herbert und legte einen Arm um den Jung-Vampir der in die große Kutsche schaute, schließlich musste ihre Särge ja auch transportiert werden, vom anderen Gepäck ganz zu schweigen.
„ Wir scheinen alles zu haben,“ bestätigte der Professor, der die Kutsche fahren sollte. Der Graf hatte seit Koukol von den Wölfen angegriffen wurde keinen neuen Diener gefunden. Es war einfach schwer heutzutage gutes verlässliches Personal zu finden, laut dem Grafen. Alfred, der gerade in die Kutsche steigen wollte wurde von einem leisen jaulen hinter ihm aufgehalten.
„ Oh,“ er sah nach was ihn da angejault hatte. Es war seine Wölfin, die Herbert ihn vor nicht allzu langer Zeit geschenkt hatte. Mit großen Augen sah sie ihr Herrchen an da sie mit ihm kommen wollte. Natürlich wollte Alfred sein kleines Haustier nicht zurück lassen und nach einigen bitten an den Graf, wobei Herbert ihm half, konnte er sie auch mit sich nehmen. Als dann jeder es geschafft hatte sich in der Kutsche einzufinden ging es auch gleich los. Chagal und Magda winkten zum abschied und wünschten eine angenehme Reise.

Alfred war aufgeregt. Er hatte gestern sofort einen Brief verfasst und abgeschickt. Da dieser sowieso schneller da war als die Reisenden brauchte er sich keine Sorgen zu machen das seine Eltern über den nahenden Besuch nicht bescheid wussten.
Ragna, so hieß die Wolfswelpin, schaute aufgeregt aus dem Kutschenfenster. Alfred der neben ich saß bekam hin und wieder ihr Puscheiligen Schwanz ins Gesicht. Irgendwann, nach langem reden, schaffte es der junge Vampir seine süße zum ruhigen sitzen zu animieren um nicht noch mehr Wolfshaare zu schlucken. Herbert war ebenfalls vertief beim Hinausschauen, oder dachte er doch ernsthaft über die Reise nach? Jedenfalls kurz vor Sonnenaufgang verschwanden alle vier in ihren Särgen um ihren Tagesschlaf zu vollziehen.
An einer ruhigen Grasebene machte der Professor rast um erstens Ragna ein wenig Auslauf zu gönnen, zweitens selber eine Mütze voll schlaf zu bekommen und drittens natürlich eine Kleinigkeit zu essen aus den Reisevorräten.

Die Sonne war schon Untergegangen und Alfred öffnete den Deckel seines Sarges. Er streckte sich und eh er sich versah schleckte Ragna über sein Gesicht.
„ Ragna, ich brauche keine Wäsche,“ rief Alfred und wendete seinen Kopf, doch das half nicht viel.
„ Sie wollte dir nur ein Guten Abend Kuss geben,“ ertönte Herberts Stimme und dieser hob das Wolfskind hoch. Alfreds Gesicht war so nass wie nach einer runde Baden und so wischte er sich mit seinen Ärmel einige male über sein Antlitz. Der Graf und Sarah hatten es sich auf den Kutschbänken gemütlich gemacht. Der Graf las ein Buch und Sarah schaute interessiert aus dem Fenster, wobei sie vorhin bei Ragnas Attentat auf Alfred still und heimlich gelacht hatte. Stumm erhob sich der Jungwissenschaftler und erkundigte sich wo sie sich befanden, doch keiner konnte das so recht beantworten. Sie fuhren gerade mitten durch hohe Baumgiganten und Graslandschaften die hin und wieder von Hügeln geziert wurden. Herbert, den langweilig zu sein schien, kletterte durch das Kutschenfenster und meinte Alfred solle ihm nachklettern. Etwas verdutzt stand Alfred am Fenster und schaute zu Herbert hinauf, der sich auf das Dach gesetzt hatte.
„ Soll ich hinunter kommen und dich Hochtragen?,“ grinste der Vampir.
Mit etwas unsicheren Griffen und Bewegungen hievte der Jung-Vampir sich hoch. Auch wenn sie nicht sonderlich schnell fuhren so hatte der Junge angst hinunterzufallen und sich sonst etwas zu tun. Mit ein wenig Hilfe von Herbert, der nie sein Schätzchen in die Tiefe stürzen lassen würde, gelang es ihm und so saßen sie beide oben und hatte eine wirklich schöne Aussicht. Die Sterne waren nicht sonderlich viel jedoch funkelten sie so schön das Alfred seinen Blick nicht von ihnen lassen konnte.
„ Wirklich schön, nicht wahr?,“ hauchte Herbert und legte einen Arm und Alfred.
„ Ja,“ hauchte Alfred nur und schien gar nicht bemerkt zu haben wie seinen Nebenmann ihm umarmte.

Eine Nacht darauf saß Alfred aufgeregt am Kutschfenster. Je näher sie ihrem Ziel kamen umso hibbeliger wurde er. Seiner Familie hatte er geschrieben das sie nur die Möglichkeit hatten sie erst in der Abenddämmerung zu besuchen. Hoffentlich stellten sie keine allzu unangenehmen fragen die man nicht beantworten konnte, dachte Alfred und strich über Ragnas Fell. Die Wölfin lag auf seinem Schoß und schien zu schlafen. Ein Lächeln glitt über Alfreds Lippen als er sich ausmalte was alle wohl zu seinem Haustier sagen würden. Seine Mutter würde es sicher nicht so berauschend finden, ganz anders seine Geschwister und sein Vater würde gar nichts dazu sagen. In der nächsten Nacht würden sie endlich ankommen und die Nacht darauf seine Eltern besuchen. Ganz Plötzlich kam Alfred der flüchtige Gedanke das es vielleicht doch keine so gute Idee war sie zu besuchen. Was wenn sie herausfänden das er ein Vampir war. Würden sie ihn dann wirklich an Vampirjäger ausliefern und die anderen auch. Mit leicht Panischen Blick sah er zu allen anwesenden in der Kutsche.
„ Alfred?“ Herbert, der neben ihm saß, sah fragend und besorgt zu ihm. „ Ist dir schlecht? Du bist so blass.“
„ M-Mir geht es gut,“ meinte Alfred und merkte wie Herbert eine Hand auf seine Stirn legte.
„ Du machst dir immer noch Sorgen, oder? Das brauchst du nicht,“ flüsterte Herbert zur Beruhigung Alfreds. Doch leider hatten diese Worte wenig Wirkung. Umkehren würden sie mit Sicherheit nicht und dazu war es ohnehin schon zu spät.

„ Das ist also Königsberg,“ sagte Herbert mit neugierigem Blick durchs Fenster.
„ Es ist eben nur eine Stadt, mehr nicht,“ meinte Alfred. „ Alle Städte sehen gleich aus. Hohe Häuser, viele Menschen, viele Diebe,“ zählte er auf und erinnerte sich wie ihn einmal der gesamte Tascheninhalt geraubt wurde ohne das er es mitbekommen hatte.
„ Ich finde es sieht toll aus,“ mischte sich nun Sarah ein und lächelte Alfred aufmunternd zu, dieser wurde etwas verlegen. „ Ich habe noch nie eine große Stadt kennen gelernt.“
„ Kein Wunder, bei so einem Vater der sich wie ein Hamster benimmt und seine Tochter besser Bunkerte als das Futter,“ grinste Herbert.
„ Hm,“ machte das Mädchen nur und ließ sich erst gar nicht darauf ein ihm zu antworten.
Vor einem großen Gebäude blieb die Kutsche stehen und der Professor öffnete die Kutschtür.
„ Wir haben unser Ziel erreicht, währte Freunde,“ berichtete Prof. Abronsius mit freudigem Ton und machte eine galante Handbewegung die alle dazu aufforderte auszusteigen.
Es war zwar Nacht aber trotzdem waren so einige Leute unterwegs, hauptsächlich etwas ärmlich aussehende und andere die nicht sehr vertrauenserregend dreinschauten. Eine Gruppe von Zerlumpt gekleideten sah verächtlich auf die gerade angekommenen Reisenden und beäugten diese Kritisch.
„ Wirklich reizende Leute,“ sagte Herbert mit deutlichem Sarkasmus.
Wenige Sekunden später standen die kleine Gruppe in einer Eingangshalle des kleinen Hotels. Der Professor und der Herr Graf kümmerten sich um ihre Zimmer während der Rest wartete. Herbert schien sich schon auszumalen ein Zimmer mit Alfred zu Teilen, doch da machte ihn die Zimmeraufteilung seines Vaters einen strich durch die Rechnung oder besser gesagt seine Geizigkeit. Anlässlich der Preise – bei denen der Graf fast ihn Ohnmacht gefallen wäre- meinte er das alle Männlichen Personen sich das Größte Zimmer teilen könnten und Sarah würde ein eigenes bekommen.
„ Wenn dann hätte Sarah auch in unserem Zimmer mitkommen können,“ meinte Herbert, der nicht einsehen wollte das sie ein Zimmer für sich alleine bekam.
„ Ich bin doch nicht alleine,“ meinte Sarah.
„ Wieso?,“ fragte Alfred.
„ Ragna wird bei mir bleiben, oder?,“ sie beugte sich zu der Wölfin hinunter, diese schleckte über Sarahs Hand.
Herbert öffnete den Mund um mal wieder eine kleine Stichelei loszulassen doch als sein Vater ihn scharf ansah schloss er ihn lieber wieder. Nun galt noch ein kleines Problem zu bewältigen und zwar wie sollten sie die Särge unbemerkt auf ihre Zimmer bekommen? Doch dieses Problem löste sich schnell da es schon recht spät war und das Küchenpersonal sowieso längst außer Haus war, beschlossen sie die Totenkisten über die Küche und dann durch den Gang für das Personal zu transportieren.
„ Endlich geschafft,“ keuchte Alfred und brach auf seinem Sarg zusammen.
„ Wir können von Glück reden das uns keiner gesehen hat,“ meinte der Graf.
„ Und nun?,“ fragte Herbert in die Runde. „ Was machen wir jetzt? Es ist doch noch viel zu Früh um in den Sarg zu klettern.“
Ragna, die zusammen mit Sarah im Raum herumstand, schnupperte an eine der großen Topfpflanzen im Zimmer. Kurzerhand jaulte sie ihr Herrchen an und zerrte an dessen Hosenbein, so sehr das Alfred diese beinahe herunterrutschte.
„ Also ich hab jetzt Beschäftigung, Ragna muss raus.“
„ Ich komme mit,“ sagten Herbert und Sarah gleichzeitig, packten Alfred jeweils an einem Arm und stürmten mit ihm hinaus.
„ Kinder,“ meinte der Graf und machte es sich in dem Ledersessel bequem.

Die drei Vampire und die Wölfin schlenderten nun die Straßen entlang und wurden von jedem Passanten an dem sie vorbeikamen mit gewisser Neugier und auch angst begutachtet.
„ Scheinbar sind wir eine große Attraktion,“ meinte Herbert der zu einigen Leuten auf der anderen Seite der Starasse blickte, diese gafften die Besucher an als ob sie von einem anderen Stern wären. „ Ich denke wir sollten Eintritt verlangen wenn das so weiter geht.“
„ Die Leute schauen immer so wenn jemand neu in der Stadt ist,“
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