Fanfic: Acid Test
Körper, als sie sich langsam in die Richtung, aus der der Knall gekommen war, drehte. Aber in ihrem tiefen inneren wusste sie schon, was sie dort vorfinden würde. Sie wusste es, deshalb war der Schock, den sie eigentlich erwartet hatte, wesentlich kleiner, als sie gedacht hatte. Doch, obwohl sie darauf vorbereitet gewesen war.... Obwohl sie die Situation schon in den Gedanken gehabt und durchgespielt hatte.... Ihr Zittern wurde schlimmer.... Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Sie hätte doch so gerne geschrieen, seinen Namen gerufen.... Wäre so gerne zu ihm gerannt. Aber es war so, als wäre sie urplötzlich gelähmt, als könne sie keinen Schritt mehr vorwärt tut. Ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Warum?? Es war doch so wichtig, jetzt zu ihm zu kommen, ihm zu helfen... Warum??? Wieso konnte sie nicht einfach loslaufen? Sie wollte sich losreisen, aber sie konnte nicht. Noch immer stand sie da, starrte in die Gasse hinein.... Sie konnte nicht mal mehr den Kopf schütteln, tat sich sogar beim Schlucken schwer. Aber sie musste doch endlich loslaufen.... Musste zu ihn gehen. //Na los....//, obwohl sie sich doch so sehr anstrengte, sie bewegte sich noch immer nicht in seine Richtung. Tränen liefen langsam ihre Wangen hinunter...
Dann, nachdem für sie schon unendlich lange Zeit vergangen war, war es ganz einfach loszugehen.... Der Klos in ihrem Hals wurde immer kleiner. Je näher sie zu ihm kam, desto schneller wurden ihre Schritte.... „Conan.....“, mehr brachte sie erst mal doch nicht heraus. Der kleine Junge, der da am Boden lag, öffnete tatsächlich die Augen. Für Ran war es in diesem Moment so, als würde ihr der Boden unter den Füßen weggezogen werden. Langsam sackte sie zusammen, konnte ihren Blick von Conan nicht abwenden. Sie konnte nicht glauben, nicht begreifen, was dort passiert sein musste..... Was das alles zu bedeuten hatte. Es war in dem Moment alles zu viel für sie.... Sie musste sich erst mal wieder fangen. Sie musste es realisieren.... Conan war verletzt..... Schlimm verletzt. Und sie, sie hatte nichts Besseres zu tun, als hier auf den Boden herumzusitzen und ihn anzustarren. Sie wollte schon aufstehen. „Ich hole Hilfe! ...“, fing sie an. Sie wollte eigentlich noch sagen: „Halte so lange durch“, aber Conan hielt sie fest. „Conan.... Was....?“, wieder spürte sie, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Nein, das durfte doch alles nicht wahr sein. Sie wollte es nicht, sie wollte nicht, dass er sie so ansah. So nach dem Motto.... Warte, ich muss dir noch was wichtiges sagen.... Oder: Bevor ich gehe, musst du noch was wissen. Ran schüttelte den Kopf. Nein.... Nein.... Nein..... Sie war ihm doch extra gefolgt, um so etwas zu verhindern. Nein.... „Ran....“, kam es leise von Conan. Langsam kniete sich Ran neben Conan und sah ihn an. Ihr liefen noch immer Tränen über die Wangen. Sie durfte das nicht zulassen.... Alles drehte sich in ihrem Kopf, so viele Gedanken liefen wild durcheinander. „Ich.... Ich muss dir was wichtiges sagen....“, bei jedem zweiten Wort zitterte Conan’s Stimme. Ran schütteltet nur den Kopf. Nein, sie wollte ihn nicht gehen lassen. Was Conan schon akzeptiert hatte, wollte sie einfach nicht zulassen. „Bitte nicht....“, auch Ran’s Stimme zitterte. Aber Conan schüttelte nun auch, sogar leicht lächelnd den Kopf. Wollte er es leichter für sie machen? „Ran, bitte hör mir zu....“, Conan lächelte noch immer. Oh ja, Conan hatte schon akzeptiert.... Conan wusste, dass er mit dieser Verletzung keine Chance mehr hatte.... Auch Ran wusste es, aber sie wollte nichts unversucht lassen.
„Du musst zwei Sachen wissen, bevor....“, Conan musste kurz aufhören zu sprechen, nach Atem ringen. Aber obwohl er sicherlich Schmerzen hatte, dessen war sich Ran sicher, lächelte er sie weiterhin an. Ran wünschte es sich innig, aber sie konnte ihn einfach nicht anlächeln. Sie konnte nicht.... Sie wollte es nicht. „Hör gut zu.... Ich bin in Wirklichkeit Shinichi....“ Ran schluckte: „Aber, dass weis ich doch...“ „Das überrascht mich nicht.... Aber da gibt es noch etwas. Ran.... Ich.... Ich liebe.... dich!“, mit jedem Buchstaben, den er aussprach, wurde seine Stimme leiser, seine Augen schlossen sich immer mehr. Ran hörte noch immer diese Worte in ihren Ohren rauschen, hörte sie immer wieder, wie er es gesagt hatte. Sie schien in diesem Moment alles um sich herum zu vergessen, alles war für sie so weit weg. Hier gab es kurzzeitig nur sie und Conan.... Niemand anderen. Aber dieses Luftschloss, diese Scheinwelt, diese Illusion.... Sie löste sich spätestens auf, als sie Conan ansah. Sie hatte es gar nicht gemerkt.... „Conan???“, ihre Stimme hörte sich unwirklich, verzerrt an. Nein... Bitte nicht.... „Conan... Sag doch was?“, am liebsten hätte sie den Jungen jetzt gepackt und durchgeschüttelt. Gehofft, dass er wieder aufwachen würde. „Bitte...“, sie nahm ihn tatsächlich hoch, umarmte ihn einfach.... „Du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen! Wach auf, bitte....“ Die letzten Worte hatte sie förmlich aus sich hinausgeschrieen. Sie musste sie einfach loswerden. Er konnte sie doch nicht hier alleine zurück lassen. Das durfte er nicht, nicht nachdem er ihr gesagt hatte, er würde sie lieben. Das durfte doch alles nicht wahr sein....
Wie lange sie Conan im Arm hielt, bis sie begriff, dass er nicht mehr aufwachen würde, konnte sie nicht mehr sagen. Es musste mit Sicherheit einige Zeit vergangen sein. Stunden.... Minuten... Was bedeutete das schon alles. Es schien alles keinen Sinn mehr zu geben. „Komm zurück.... Du kannst mich doch nicht hier alleine zurück lassen!“, murmelte sie immer wieder vor sich hin. Immer und immer wieder.... Immer diese Worte, kein anderes wollte mehr über ihre Lippen kommen.
„Willst du zu ihm.....?“, hinter Ran war plötzlich jemand aufgetaucht. Diese Stimme, diese Frage.... Sie riss Ran zurück in die Realität. Sie kannte die Stimme, sie wusste genau, wer hinter ihr stand. Ran schluckte noch mal, drehte sich langsam um. „Ai.... Was.... Was suchst du denn hier?“, aber kaum hatte sie die Frage gestellt, schon fiel ihr Blick auf Ai’s Hand. Besser gesagt, auf das, was Ai in ihrer Hand hatte. „Nein.... Das.... Das ist nicht wahr!“, mit einem mal stand Ran auf und ging zwei, drei Schritte zurück. Ai hatte Conan.... Warum? Aber das war nicht die Ai, die Ran geglaubt hatte zu kennen. Nicht das kleine, verschlossene Mädchen.... Nein! „Wieso Ai?“, noch während Ran sprach, fing Ai das Lachen an. „Damit ich zurück kann....“, Ai’s Stimme hörte sich eiskalt an. „Und du, meine Liebe.... Du weißt leider auch zuviel!“ Ran konnte nichts mehr sagen.... Nichts mehr tun.... Alles war zu spät!.....
Zitternd saß sie senkrecht in ihrem Bett, ihr Blick war starr auf die Wand gegenüber gerichtet. Die Tränen waren noch immer in ihren Augen.... War das jetzt alles etwa nur ein Traum gewesen? Ihr Herz raste noch immer, der kalte Schweiß bahnte sich langsam aber sicher seinen Weg über ihre Stirn. Konnten Träume wirklich so grausam sein? Unsicher blickte sie zögernd zu ihrem Wecker. Es war vier Uhr morgens, was war, wenn das alles doch kein Traum gewesen war, sondern pure Realität. Wenn es wahr war.... Sie schauderte noch immer ein wenig, wenn sie daran erwog, dass es ja doch passiert sein konnte und sie einfach in der Gasse das Bewusstsein verloren hatte. Mit wackligen Beinen stand sie auf, hatte das Gefühl, gleich zusammenzubrechen. Ruhig bleiben.... Sie schlich zu Conan’s Zimmer, hielt vor seiner Tür an. Überlegte, zögerte.... Wenn er nicht mehr hier war? Nein, daran wollte sie jetzt keinen Gedanken verschwenden. Er musste einfach hier sein! Ihre Hand bewegte sich langsam in die Richtung des Türgriffes. Doch Ran zog sie noch einmal zurück. Wieder stieg dieses Bild vor ihrem inneren Auge hoch.... Conan, wie er dort lag, die Blutlache um ihn immer größer wurde. Wieder stiegen weitere Tränen in ihre Augen. Sie wollte nicht, dass dieses schreckliche Bild, welches sich in ihre Erinnerung eingeprägt hatte, wahr sein sollte. Sie hatte solche Angst, jetzt das Zimmer zu betreten und keinen Conan vorzufinden. Sie schloss für einen kurzen Moment nochmals ihre Augen, nahm dabei ihren ganzen Mut zusammen.... Jetzt oder nie, entweder sie würde die Türe jetzt öffnen, oder... Sie zuckte richtig zusammen, als die Tür vor ihr, wie von Geisterhand betätigt, aufging. Ein paar Schritte stolperte sie zurück, starrte die Tür an... Besser gesagt, starrte denjenigen an, der in der Tür stand und abermals herzhaft gähnte und etwas verschlafen zu Ran sah. „Ran..... Was machst du denn hier?? Ist doch noch mitten in der Nacht?“, je mehr Worte er sprach, desto größer wurden ihre Augen, desto größer die Gewissheit..... Es war nur ein Traum gewesen, definitiv, ohne irgendwelche Zweifel! Conan stand völlig unversehrt vor ihr und sah sie mit einem müden Blick an. Vor Erleichterung sank sie auf den Boden, fiel den kleinen Jungen einfach um den Hals. Ihm war nichts passiert, sie hatte das alles einfach nur geträumt. „Ich bin ja so froh.....“, murmelte sie, während ihr wieder Tränen über die Wangen flossen. Dieses mal waren es aber Tränen der Erleichterung. Sie hatte so große Angst gehabt, und Conan ging es gut. Er war unverletzt, fragte sich im Moment sicher, warum sie ihn jetzt hier, mitten in der Nacht, um den Hals fiel. Er konnte es nicht verstehen, aber das war ja auch egal. Hauptsache ihm ging es gut. „Was ist denn Ran? Warum weinst du?“, fragte Conan etwas verunsichert. Ran hielt noch kurz inne, sagte nichts, dachte an nichts. Einfach nur kurz noch Conan in den Armen halten, ihn nicht loslassen. Vergessen, was sie in ihren Traum gesehen hatte. „Ran....?“, Conan setzte noch mal an. Da ließ Ran ihn los, sah ihn an und lächelte etwas. „Nichts..... Es ist alles in Ordnung. Ich hatte nur einen furchtbaren Albtraum!“ Sie konnte und wollte