Fanfic: Die Leiden des alten Stain
Untertitel: kranke Auswürfe einer kranken Vicky
Kapitel: Wie Katz und Maus
ALLO-HA!!!
Diese Geschichte habe ich für den Deutsch Unterricht geschrieben, um zu testen ob ich literarisches Genie besitze...
Wie der Name verrät machten wir davor Goethes "die Leiden des jungen Werther" durch, du dieser Zeit damals kam ja der geniekult auf >>
Also, die Aufgabe war, sich einen Stein zu suchen und über den zu schreiben, egal was, egal wie lange, egal welcher Stil...
Ich habe mich für ein Psychoanalytisches Gespräch entschieden XD
Ich wünsche euch
VIEL SPAß BEIM VERRÜCKT WERDEN!!!!
*lol*
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Die Leiden des alten Stain
Dies ist die Geschichte der Psychologin Dr. Sieglinde Leid* und ihres Patienten Marmore Stain*.
*) Die Namen wurden aus identitätsverschleiernden Gründen geändert und wurden frei erfunden. Die betroffenen Personen möchten anonym bleiben. Ähnlichkeiten oder Gleichheiten mit real existierenden Personen oder Berühmtheiten sind nicht beabsichtigt und in keinster Weise als beleidigend oder verächtlich aufzufassen. Danke für Ihr Verständnis,
der ebenfalls anonyme Autor.
Die Geschichte beginnt an einem sonnigen Tage im April, als Dr. Sieglinde Leid das große Fenster in ihrer Praxis schloss und die Vögelchen, die an ihrem Fensterbrett herumhopsten anlächelte. Es war zwar sonnig, doch der Wind konnte einem die Euphorie am Frühlingsbeginn schnell verwehen und eher Herbstliche Temperaturen in die Praxis befördern, in welcher man sich eigentlich wohl fühlen sollte.
Mit einem resignierenden Seufzer ließ sie sich in ihrem Lederstuhl sinken und blätterte in ihrem Notizheftchen, las sich ihre Anmerkungen zum vorherigen „Gast“ durch.
Sein Problem würde sie zwar bald lösen können, da dieser Jemand aber etwas schwer von Begriff ist, könnte sie seine Sitzungen bei ihr noch etwas hinauszögern und sich mit ihm ein nettes Sümmchen verdienen.
Im Grunde wollen es die Leute doch, die zu ihr kommen, dass sie lange und viele Sitzungen bei ihr haben, sie viel Geld für die psychologische Beratung ausgeben! Dann erst merken sie, dass sie sich helfen, oder ihnen geholfen wird. Meistens reicht dieses Wissen aus, um sie von ihren Problemen zu befreien.
Doch der nächste Gast, der ihre Praxis betreten würde, ist von einem ganz anderen Schlag...
Die Türglocke läutete, Dr. Sieglinde fuhr erschrocken zusammen und öffnete die Türe, indem sie auf einen Knopf, der auf einer Apparatur an ihrem Schreibtisch befestigt war, drückte. Erwartend blickte sie in Richtung Vorzimmer. Eigentlich hatte sie keinen Termin mehr für heute ausgemacht. Wer würde da also noch kommen?
Ihre Praxis, die mehr einer sehr teuer eingerichteten Wohnung glich, betrat ein Mann, zirka Mitte fünfzig, mit ein bisschen einem festeren Körperbau.
„Guten Abend, verzeihen Sie die späte Störung, aber...“
„Schon gut, guten Abend! Machen Sie sich nichts draus, ich hätte sowieso noch etwas zu tun gehabt!“
Freundlich lächelnd stand sie aus ihrem gemütlichen Sessel auf und streckte ihm die manikürte Hand entgegen. Der Mann ergriff sie zögernd und schüttelte sie leicht.
„Also... mein Name ist Marmore Stain und ich würde gern ihr neuer Patient werden, wen es Sie nicht stört.“
Nachdenklich nickte die Psychologin.
„Natürlich stört es mich nicht, aber ich nenne es lieber „Gast“ sein, als Patient, das klingt so abwertend. Setzen Sie sich doch bitte erst mal! Also, was genau ist denn ihr Problem im Groben Sinne?“
Als ob er sich auf Scherben setzen würde, ließ er sich am Sessel auf der anderen Seite des dunklen Holztisches nieder und legte seine Hände auf seine Knie. Man musste kein Behaviorist sein, um zu erkennen, dass dieser Mann eindeutig Probleme höherer Sphären hatte. Schon alleine der Name hätte unserer Frau Doktor Psychische Belastungen bereitet! Leicht beschämt blickte Herr Stain auf seine Hände und sagte leise, mit einem ziemlich kalten Unterton:
„Ich bin ein Stein“
Ja, so etwas hört man nicht oft...
„Sie meinen wohl, Sie haben ein Herz aus Stein...?“ fragte Sieglinde noch nach.
„Nein, sie haben schon richtig gehört, ich BIN ein Stein! Und niemand nimmt mich deswegen ernst!“
Jetzt musste die Frau Doktor ihre psychologischen Kenntnisse aus der ganzen Studienzeit zusammenkratzen, um nicht das Falsche zu sagen. Würde sie ihm jetzt widersprechen, würde sie seine Minderwertigkeitskomplexe nur bestätigen... also musste sie erst einmal auf ihn einsteigen. Und dabei ganz ruhig und gelassen bleiben.
„Nun, also Sie SIND ein Stein. Wie soll ich das verstehen? Beschreiben Sie mir ihre derzeitige Situation.“
„Also ich bin kalt. Nicht kaltherzig, aber irgendwie von außen kalt und rau. Sogar meine Frau sagt das. Sie muss es ja merken, sie ist ja auch ein fein abgeschliffener, runder Stein aus einem klaren See...“
„Also sind Sie auch verheiratet? Haben Sie Kinder?“
„Nun ja, verheiratet kann man das nicht wirklich nennen, ich lebe mit ihr zusammen. Eine Hochzeit zwischen Steinen geht ja schwer. Kinder haben wir auch, drei Stück! Sie sind aber noch jung, daher können wir noch nicht erkennen, ob sie Mädchen oder Jungen sind.“
Die perfekt mit übermäßig viel Kajal umrahmten Augen der Dr. Sieglinde Leid wurden sichtlich immer größer. So etwas hatte sie ja in ihrer langen Karriere noch nie erlebt! Steine die heiraten? Oder es nicht tun, aber Kinder haben? Sie sah sofort, dass dieses Gespräch noch länger dauern könnte und räumte ihr kleines Notizheftchen weg. Stattdessen holte sie einen Kollegblock, Din. A4, kariert heraus und fischte einen billigsdorfer- Kugelschreiber aus der Lade. Mit ihrer teuren Lamy Füllfeder wollte sie nicht auf dieses billige Papier schreiben. Das wäre doch glatt Verschwendung gewesen.
„Na gut, also das lasse ich mal so im Raum stehen...“
„Warum denn? Haben Sie etwa ein Problem damit?“
„Ich? Ich nicht, aber Sie anscheinend, sonst wären Sie ja nicht zu mir gekommen...“
„Nein, ich habe kein Problem mit meiner Frau oder den Kindern, wenn Sie das meinen!“
„Aber eindeutig mit ihrer Existenz. Ich kenne nicht viele Menschen die behaupten ein Stein zu sein, und noch weniger Leute, die sogar mit einem Stein zusammenleben! Ist ihre Frau wirklich ein Stein, oder ein Mensch der glaubt einer zu sein? Gehören Sie vielleicht irgendeiner Sekte an? Die Zeugen Steinhovas vielleicht? Man weiß ja nie, auf was für Ideen die Leute so kommen. Wenn sie ein Mitglied einer Sekte oder Geheimorganisation sind, sagen Sie das bitte gleich, dann brauchen Sie meine Hilfe nicht, beziehungsweise will ich ihnen da nicht helfen. Selber Schuld.“
„Was für eine Unterstellung! Ich und Sekte? Dass ich nicht lache, Sie kommen ja auf Ideen! Wollen Sie mich beleidigen? Und natürlich ist meine Frau ein Stein! Ich habe sie vor fünfzehn Jahren kennen gelernt, an einem See in Niederösterreich. Ich wollte mich damals umbringen...“
Dr. Leid schrieb sich einige Stichwörter auf:
Kindheitstrauma?
Halluzinationen
Existenz- und Identitätsstörungen
Selbstmordversuch.
Neugierig lugte Herr Stain immer wieder zu ihren Notizen um etwas erkennen zu können, doch es gelang ihm nicht recht.
Sie schaute wieder auf und sah ihn eingehend an.
„Sie wollten sich umbringen? Weswegen, erzählen Sie mir das bitte, das könnte von Bedeutung sein!“
„Meine Mutter war damals gestorben, sie ist ertrunken, als sie auf Urlaub war. Als ich davon erfahren habe, wollte ich auch nicht mehr leben und in den See gehen. Ich konnte nicht schwimmen, müssen Sie wissen. Aber nach dem zweiten Schritt ins Wasser, bin ich auf diesem Stein ausgerutscht und hingefallen, zurück ins Trockene. Dieser Stein war SIE.“
„Also wegen ihrer Frau ist der Versuch daneben gegangen.“
„Ja genau! Sie hat mir geholfen, sie hat mich gerettet! Zuerst hat sie sich natürlich aufgeregt, dass ich auf sie gestiegen bin, und dann hat sie sich für ihre glatte Haut entschuldigt und wir haben uns lange unterhalten.“
„Unterhalten?“
„Ja über Gott und die Welt... ich habe ihr nicht erzählt, dass ich mich umbringen wollte. Und nach diesem langen Gespräch habe ich beschlossen, sie mit nach Hause zu nehmen. Ich habe mich sofort in sie verliebt, es war unglaublich!...“
„Sie haben sich als MENSCH in einen Stein verliebt, habe ich das richtig verstanden?“
„Ja, haben Sie.“
„Wie kann man zu einem Stein Gefühle aufbauen? Noch besser, wie kann man mit einem Stein REDEN???“
„Das verstehen Sie nicht, Sie sind ein normaler Mensch“
„Sie sind auch ein normaler Mensch! Und bei Gott kein Stein!“
„Diskutieren Sie nicht mit mir DARÜBER, sondern über mein Problem!“
„Meines Erachtens ist DAS ihr Problem! Oder gibt es noch ein anderes?“
„Ja. Aber zuerst erkläre ich Ihnen, wie ich mit meiner Frau kommuniziere.“
„Oh ja, bitte, das interessiert mich auch noch!“
„Also, dann passen Sie auf: ich sehe sie an, ich fühle in sie hinein und sie spricht zu mir. Nur ich höre es, oder der, der sonst mit ihr redet. Ich berühre sie und spüre wie sie sich fühlt. Diese Beziehung zwischen uns ist sehr innig, sehr emotional! Aber Sie, Frau Doktor sind zu rational um so etwas zu verstehen, nicht wahr? Sie sind sogar zu rational um mit einem Menschen Emotionen auszutauschen. Ich sehe keinen Ring, nichts was auf einen Freund deutet, kein Bild oder so. Wie könnten Sie dann nur die liebe zwischen meiner Frau und mir verstehen?“
„Jetzt hören Sie mal zu, Herr Stain! Sind Sie der Psychiater hier, oder ich? Was fällt ihnen denn ein, über mich und meine Emotionalität zu urteilen!“
„Was fällt Ihnen ein, die Liebe meiner Frau zu mir und umgekehrt zu beurteilen? Kennen Sie uns beide? Haben Sie jemals versucht, mit einem Stein zu reden?“
„Nein, aber ich rede mit meinen Pflanzen.“
„Und was sagen die so?“
„Nichts.“
„Ja genau, NICHTS! Und wissen Sie warum? Weil sie nicht mit ihnen reden, sondern nur ZU ihnen. Und das