Fanfic: Too Late
Untertitel: wenn alles verloren ist
Kapitel: too late
Hi!
Diese Geschichte ist entstanden während ich das Lied "Too late" von Black Sabbath hörte, wenn ihr mich darauf anspricht kann ich es euch schicken ^_^
Liedtext
Rückblicke
und nun viel Spaß^^
*** TOO LATE ***
Bin ich blind?
Ich sehe mich um und mein Blick trifft überall auf eine stumme undurchdringliche Wand aus Dunkelheit. Ein feuchter kühler Windhauch streift meine Wange und bringt mit sich einen schwachen Geruch nach Verwesung. Sein süßlicher Beigeschmack steigt mir in die Nase und löst Ekel und Panik aus. Ich will weg von hier!
Mühevoll hebe ich meine bleischweren Lider und erblicke die helle Welt. Eine Welle der Erleichterung überflutet meinen Geist - ich war nicht blind, nur kurz von der Sonne blendet. Das kann jedem passieren.
Um die letzten Fetzten des Albtraums, die noch an meinen Gedanken hängen, zu vertreiben, reibe ich mir schonungslos die schmerzenden Augen. Und ich muss sagen, dass die Landschaft, die ich dann entdecke, diese Anstrengung nicht wert war. Ein ödes Flachland erstreckt sich so weit das Auge reicht, die weiße Sonne scheint erbarmungslos auf die kahlen braunen Felsen und den ewigen trocknen Staub herunter und zwingt jedes vernünftige Wesen, sich in ein sicheres Versteck zu verkriechen. Wie verschlug es mich bloß in diese gottverdammte Gegend?
Ich schließe kurz die Augen um mich zu konzentrieren und meiner lückenhaften Erinnerung auf die Sprünge zu helfen und sofort flackert in der Dunkelheit ein grelles hellgrünes Licht.
Oreichalkos.
Jetzt fällt mir wieder ein, wie ich gegen Raphael gekämpft habe... heftige Kopfschmerzen veranlassen mich aber diesen Gedanken nicht weiter zu verfolgen und ich halte in meinen Überlegungen bereitwillig inne. Ich habe gesiegt, das ist das Einzige, was zählt. Aber warum ist Yugi nicht hier um mich zu meinem Sieg zu beglückwünschen? Immerhin mache ich das alles nur seinetwegen: ich habe geschworen, ihn zu beschützten. Ein wenig gekränkt ziehe ich mich in mein Puzzle zurück und versuche in dem eigentümlichen gespenstigen Labyrinth die Kammer meines Seelenpartners ausfindig zu machen.
Soon it's never more
When you've got to pay for
Promises - made in the night
Ein Schluchzen.
Von den steinernen Wänden verstärkt dringt der hilflose Laut an mein Ohr und zeigt mir den Weg. Wer ist das? Entsetzt über die unausweichliche Schlussfolgerung, dass es nur Yugi sein kann, laufe ich in die vermeintliche Richtung und komme bald bei unseren Seelenkammern an. In dem Teil, den Yugi bewohnt, ist niemand. Nach einem kurzen Zögern stoße ich die Tür zur meinen Raum auf und der milde Lichtstrahl, der zusammen mit mir aus der Flur reinstürmt, zeichnet auf dem kalten Boden meine schwarze Silhouette nach und lässt einen hellen Fleck aus der Dämmerung hervorstechen, die stets über meine vorzeitige Grabstätte liegt.
Yugi.
Meine Augen weiten sich ins Unermessliche und mit einem erschrockenen Aufschrei und deinem Namen auf den Lippen überwinde ich die wenigen Meter, die uns von einander trennen. Dein Gesicht ist von einem inneren Schmerz verzehrt, die Augen fest zusammen gepresst. Ich wage es nicht deinen unheilvollen Schlummer zu brechen und sinke kraftlos neben dir kraftlos auf die Knie. Ich spüre, dass du viel erleiden musstest, und wenn ich dich jetzt wecken würde, hättest du keine Kraft mehr um deine angeschlagene Gesundheit wieder herzustellen. Das sagt mir mein Verstand, doch ich bin einfach nur wie gelähmt vor Schrecken und irgendwo in meinem Unterbewusstsein habe ich einfach Angst, dich zu wecken. Warum weiß ich noch nicht, doch vorerst habe ich genügend Rätseln zu lösen. Und die Wichtigste ist, heraus zu finden, wer dir das angetan hat!
Mit unsicheren Händen hebe ich deinen Kopf etwas höher und presse ihn leicht an meinen Bauch. Ich will deine Wärme spüren, will wissen, dass du bald erwachen wirst. Und dass alles wieder gut wird. Nach ein paar Minuten der unruhigen gefährlichen Stille, die ich gebraucht habe, um mich ein wenig zu sammeln, befreie ich vorsichtig meinen Arm von dem Gewicht deines Kopfes und führe ihn hoch, um die kalten unangenehmen Schweißtropfen, die sich mittlerweile auf meinem Gesicht gebildet haben, abzuwischen. Mein Handflache streift plötzlich über eine frische Brandnarbe mitteln auf meiner Stirn. Ungläubig ziehe ich die dünnen tief ins Fleisch geritzten Linien nach.
Das Siegel von Oreichalkos.
Call the magic one
And with the magic comes
Forever chaind to the flame
Nein. Ich kann es immer noch nicht glauben. Bin ich das Ungeheuer, dass dich so weit gebracht hat?
Eingehend betrachte ich meine Handfläche, als ob ich erwarten würde, dass verräterische Blutspuren meiner Gräueltat sich gleich zeigen würden. Meine Lippen zittern heftig und ein kalter bösartiger Schauer läuft meinen angespannten Rücken herunter. Ich will losschreien und meine offensichtliche Schuld lautstark verneinen. Aber was habe ich eigentlich getan?
Will ich das wirklich wissen?
Nein.
Erneut wende ich meine Aufmerksamkeit Yugi zu. Es tut mir so leid, mein Kleiner, so unendlich leid. Ich wollte dich nicht verletzten, glaub mir. Ich hab das alles nicht gewollt, ich werde alles rückgängig machen. Ich...Ich war an allem schuld...und du musst wie immer dafür leiden. Nein, bitte hör auf, mach dir nur keine Sorgen um mich, ich bin deiner Kummer nicht würdig. Ich bringe dir nur Unglück.
Ein heißer salziger Tropfen fällt auf dein verkrampftes Gesicht und hinterlässt auf der sanften Rundung der Wange eine nasse Spur. Die langen schwarzen Wimpern beginnen kurz darauf leicht zu flattern, ich halte still um dich nicht aufzuschrecken, langsam und wie mit Widerwillen schlägst du endlich deine großen Augen auf und schaust zu mir verständnislos hoch. Dein Blick ist noch von den Ereignissen der vergangen Nacht vernebelt und recht verwirrt, doch allmählich klärt er sich auf. In der Zeit traue mir nicht zu atmen und warte gespannt auf deine erste Reaktion, denn wie banal das auch klingen mag, entscheidet sie über Leben und Tod - bestätigt der aufkommende Abscheu in deinen sonst so freundlichen Augen meine Zweifel, ist für mich alles verloren.
Zuerst sehe ich Angst, und das Blut gefriert mir in den Adern, doch halt, dieser Ausdruck weicht gleich einem anderen... Schwache Erleichterung und ewige Müdigkeit machen sich in deinen Kinderaugen breit. Tränen laufen immer noch unkontrolliert über mein Gesicht, prallen dumpf auf dem Boden und übertönen fast dein heiseres Flüstern. "Du bist wieder zurück....das ist schön...aber....es ist zu spät"
It's too late
Too late - for tears
Too late - and no one hears you
Do you feel a tought of evil
It's too late
Ich weiß nicht, ob man es allein deiner Wirkung zuschreiben kann, aber ich fühle wie Erinnerungen aus allen dunklen Ecken meiner Seele herauskommen, von den strahlenden violetten Irrlichtern angelockt. Mit jeder verstrichener Sekunde treten die vergangenen Ereignisse deutlicher ans Licht....
Dieses unbeschreibliche berauschende Gefühl der Macht, die mich durch strömt, kehrt wieder. Genau wie damals als ich diese Karte gespielt habe. Sie hat mir die nötige Kraft gegeben um zu gewinnen, aber sie hilft mir auch darüber hinaus: Sie schenkt mir die Freiheit, über mein Schicksal selbst zu entscheiden, ohne dabei Rücksicht auf andere nehmen zu müssen....
[i] Ein siegreiches, stolzes Lachen kommt von mir, denn ich bin überaus zufrieden mit mir selbst. Raphael liegt noch da, eine seelenlose Hülle ohne Herz und Verstand, nun ist er so gut wie tot. Also hat sich meine Strategie als erfolgreich erwiesen, woraus folgt, dass Yugi sich diesmal geirrt hat - das Siegel kann mir nichts anhaben.
Joey wirft mir ein Seil rüber, das er wohl aus dem Auto geholt hat, damit ich auf die andere Seite kommen kann. Bald bin ich bei ihnen und höre mir Dukes Lob an. Nicht das er mir etwas sagen würde, was ich nicht bereits weiß. Aber warum schaut Joey so mürrisch. Freut er sich etwas nicht?
"Was war mit dir los, Yugi? Du gehst doch sonst viel respektvoller mit deinen Monstern um! Hat dieses blöde Ding, das auf deiner Stirn leuchtet, dir die Gedanken durch einander gebracht, oder was?.. Und übrigens, warum leuchtet das Teil immer noch?"
"Ich hab keine Zeit es dir zu erklären, Weehler, nichts für ungut, aber du würdest es sowie so nicht verstehen". Klinge ich nicht all zu überheblich? Immerhin ist er mein Freund? Nein, das geht schon in Ordnung, er wird es überleben. Außerdem ist die Wirkung des Siegels auch für mich ein Rätsel, aber keins, das ich nicht lösen könnte.
Tristan schweigt nur und starrt mich eine Weile an. "Was ist?" platze ich plötzlich. Eins muss ich zugeben, ich bin etwas untolerant geworden, aber es war ein anstrengendes Duell und ich bin mit meinen Nerven am Ende, warum können die anderen das nicht verstehen?
Langsam öffnet Tristan seinen Mund "Joey? Ist es normal, dass er solche komische rote Funken in den Augen hat?.... Das sieht irgendwie unheimlich aus." Endet er den Satz ein wenig stil und zögernd.
"Das ist, nicht Yugi" kommt wie aus heiterem Himmel von Joey. So weit ich weiß, war es ihm früher noch nie aufgefallen, dass Yugi und ich verschiedene Personen sind. "Dieses verdammte Orekalcosding hat ihn unter seiner Kontrolle und wir werden ihn aus ihrer Bahn vorerst befreien müssen." Sagt er energisch. Was hat er bloß vor? Dieser kategorische Ausdruck in seinen Augen gefällt mir ganz und gar nicht. Ehe ich ihn umstimmen kann, merke ich wie etwas an meiner Duell Disk zieht. Argwöhnisch wegen der Störung drehe ich mich um und sehe Rex Raptor und Weevil Underwood. Die Knirpse hab ich doch glatt übersehen, wie sie sich um mich herum schleichen. Rex hält in der Hand eine Karte, die allem Anschein nach noch von wenigen Sekunden in meinem Deck lag, und