Fanfic: Too Late

betrachtet sie mit lauter Bewunderung. Wie hypnotisiert starrt er sie an und seine Lippen bewegen sich unmerklich, doch ich weiß, welches Word er so ehrfürchtig aussprechen will. Das Siegel von Oreichalkos.

Alles regt sich in mir au: panische Wut, genährt von der Angst, diese kostbare Karte zu verlieren, steigt mir zum Kopf und zwingt mich etwas überstürzt zu handeln. Ich reiße ihnen meinen Schatz aus den Händen und fege die beiden mit einer leichten Handbewegung zu Seite. Ungefähr zwei Meter von mir entfernt landen die unglücklichen Möchtegerne Duellanten im Sand. Und wie es aussieht, war das keine weiche Landung.

Sorgfältig verstaue ich die Karte wieder in meinem Deck und merke aus den Augenwinkeln, wie Joeys Unterkiefer weit nach unten sinkt. Irgendwie benimmt sich gerade Weehler heute seltsam, nicht ich. Und wie um meine Ahnung zu verstärken, stellt er sich vor mir und versperrt damit den Weg in das Tal. Will er mich aufhalten?

Ein harter Schlag.

Meine rechte glüht Wange höllisch.

Eher wegen meiner Verwunderung als wegen Joes Kraft werde ich zu Boden gerissen. Das habe ich wirklich nicht erwartet. Und wie kann er es überhaupt wagen! Gerechte Empörung bahnt sich ihren Weg in mein Gehirn. Das hätte er lieber nicht tun sollen.....

Kaiba hat Recht, wenn Joey auf dem Boden liegt, erinnert er stark an einen zusammengeschlagenen Hund, der jetzt zur allem Überdruss noch Blut auf meine sonst glänzenden Schuhen spuckt und was Unverständliches nuschelt. Aus Neugier versuche ich seine Wörter zu verstehen... Was fällt ihm ein mich als "wahnsinnig" zu bezeichnen, er ist doch nur neidisch auf meine Stärke. Und ich dachte, er wäre mein Freund.

Ich bin enttäuscht. Will ihn nicht mehr sehen.

Ein leichter Stoß und ein tiefer Abgrund hält seinen gieren Rachen schon seit Jahrtausenden offen, um den Verräter zu empfangen. Tristan und Duke schreien, als ob etwas Entsetzliches geschehen ist.

Jetzt dürfte mich keiner mehr stören. Aber eine wohlklingende Stimme macht meine Hoffnung auf Ruhe zu Nichte. Mein Hikari zeigt sich endlich und schaut mich entsetzt an, er weiß gar nicht, wie verführerisch er dabei aussieht, wenn Tränen um das zarte Violett seiner Augen funken und über sein Gesicht perln. Er versucht mich auf seine naive Weise zur Vernunft zu bringen, den er mir doch selber geraubt hat. Warum habe ich solange gewartet, bis ich ihm gestehen kann, was ich wirklich für ihn empfinde?

Zielsicher zerre ich meine bessere Hälfte in unseren Seelenraum und ersticke seine Schreie mit einem hungrigen Kuss..... [/i]

To wish and make it so

To feel the power growing

Stronger - blessd by the dark


Ich lasse Yugi los, habe Angst ihn noch mal anzuruhen. Wie kann er mich noch in seiner Nahe ertragen? Sein sanftes Lächeln bohrt sich wie ein scharfer glühender Messer immer tiefer in mein dunkles Herz hinein. Doch mein Schmerz ist nur ein geringer Preis, wenn ich nur könnte, wie gerne würde ich dann mit meinem ganzen Blut die Tat von vorhin aus deinem Gedächtnis auslöschen.

Ich kann es immer noch nicht fassen, wie ich dich, den ich buchstäblich vergöttert habe, entweihen konnte. Ich will dich um Verzeihung bitten, du sollst alles vergessen; es war nur ein böser Alptraum. Am nächsten Morgen werden wir aufwachen und gemeinsam über diesen verrückten Traum lachen. Aber aus meiner trockenen Kehle kommen nur unverständliche Laute, die eher von einer schlecht geölten alten Tür als von einem Menschen stammen könnten.

Ich vergrabe meine zittrigen Finger in den Haaren, ziehe zum Teil daran und schüttele gnadenlos den Kopf, als ob es mir helfen würde, die dort umher irrenden Gedanken und Ängste zu vertreiben. Schade, dass ich nicht den gewünschten Effekt erzielen kann, das Einzige, was ich mit meiner kleinen Aktion erreicht habe, ist ein starkes Schwindelgefühl. Aber Moment mal, kommt es wirklich davon?

And when the candle fades

You can say it was a joke youn played

So you must let me go - no

It's too late

You've said the word


"Ich spiele Das Siegel von Oreichalkos!"

Too late - somethings heard you

Ein pechschwarzes Wesen mit glitzernden harten Schnuppen, die nur das Mondlicht wieder spiegeln, lauert geduldig all die Jahre, bis ich endlich das Wort über meine Lippen bringe, und nun hebt es siegessicher seinen Nebel umwobenen Kopf.

Too late - now the race is on

And you've run out of road


Wie sehr ich mich nach der Möglichkeit meinen Zug zurück zu nehmen auch sehne, gerade diesen Wunsch kann mir diese allmächtige Karte nicht erfüllen.

Too late - for tears

Too late and no one hears you

Can you feel the touch of evil

It's too late


Der Glanz des goldenen Traumes, den mir der Zauber von Oreichalkos beschert hat, verfliegt schneller als erwartet. Sein betörender Schein fällt von ihm ab wie verwelkte Blätter im Herbst und entblößt das schmutzige düstere Gerippe, das einen Arm nach mir ausstreckt um sich den Preis zu holen, für das zweifelhafte Vergnügen sich seiner bedient zu haben. Ob meine Verzweiflung oder seine langen Finger daran schuld sind, aber etwas schnürt mir die Kehle zu und schneidet mich von der frischen Luft ab.

Zwergenhafte, von der Last der Jahre gebückte Kreaturen kriechen aus der Schwärze und steuern auf mich zu. Sie sind bedächtig langsam und scheinen zu wissen, dass ich keine Möglichkeit zu fliehen habe. Aber sie irren sich! Eine kleine Hoffnung flackert noch in meiner Brust und spendet etwas Licht an diesem Ort der Verdammnis..

Yugi. Du bist mein Licht. Meine Seele, die ich an dieses gefräßige Ungeheuer nicht verlieren kann, weil sie immer zu mir halten wird. Zeig mir den Ausweg aus dieser Sackgasse, in die ich wegen meines unverzeihlichen Leichtsinns geraten bin.

Oh oh oh save me

I believe in your name

Oh oh I've fallen down

But now I've found

Nobody to take the blame


Du schaust mich traurig an und streichst mir eine störende Strähne weg, die an meinem nassen Gesicht klebt: Diese vertraute Geste erinnert mich an mein früheres Leben an deiner Seite, das ich anscheinend nicht genügend geschätzt habe, dass ich dieses ewige himmlische Glück für eine höllische Macht eingetauscht habe, die nur eine Nacht lang währt. Aber ich werde mich bessern. Ehrlich! Ich werde auf dich hören, mein Kleiner, und nie wieder werde ich deine Warnungen missachten

"Bring mich hier fort." flüstere ich leise, doch du schüttelst nur resigniert den Kopf.

"Nein, mein anderes Ich, ich kann es nicht...du musst diesen Kampf alleine bestehen."

"Aber...ich werde ihn verlieren...ich bin zu schwach um dieser immensen Macht zu trotzen und ohne deine Hilfe schaffe ich es nicht" flehe ich ihn an. Es kann nicht sein, dass Yugi mich jetzt im Stich lässt! Ich habe wahrlich keine Angst vor dem Tod, nach drei tausend Jahren erschreckt einen diese Aussicht nicht mehr, was ich viel mehr fürchte sind diese Gestalten, die mich direkt in die Hölle begleiten werden, in die ewige Dunkelheit. Ich kann ihren Hunger fühlen, wie sie mit ihren glitschigen Zungen und ausgetrockneten Finger nach mir greifen wollen.

Yugis Bild wird immer verschwommener und bald ist er nicht mehr als eine halbdurchsichtige Figur, wie ich es öfters war. Er nickt zum Abschied und versucht die aufkommenden Tränen erst gar nicht zu unterdrucken. Also habe ich ihm doch etwas bedeutet? Nein, das muss nicht sein, so wie ich Yugi kenne, würde er sogar um seinen Erzfeind weinen. Heißt das, ich bin dir gleichgültig? Ich weigere mich daran zu glauben, auch wenn ich kein Recht mehr auf deine Zuneigung habe. Ach, Partner, warum schweigst du, siehst du nicht wie verzweifelt ich bin?

Noch ein letzter Blick auf die schöne Illusion und mein Licht erlischt und überlässt mich den Schatten, die ihren Kreis um mich immer dichter schließen. Nein, Yugi! Lass mich nicht allein. Ich bitte dich. Ein herzzerreißender Schrei durchbricht die Stille, die auf mich schmerzhaft drückt. War das meine Stimme? Warum klang sie so gebrochen, so mutlos? Habe ich mich schon aufgegeben? Nein, ein Pharao gibt nie auf! Aber wie kann man gegen diese verlorenen Seelen ankämpfen, die ich selber heraufbeschworen habe? Wie kann ich mich vor ihnen rechtfertigen?

Misery

It's come to drag me away

And when the hunters cries

No alibis

Get ready for judgement day


Es war doch alles nur ein Spiel, nur ein Kartenspiel, versteht ihr? Das kann nicht über mein Leben entschieden haben. Wenn es eine ernstere Situation gewesen wäre, hätte ich mich gewiss anders entschieden. Außerdem...ich wollte doch die Welt retten...genau, ich habe das alles nicht für mich getan...ich war ein guter Pharao...

Niedergeschlagen und hektisch suche ich nach weiteren läppischen Beweisen meiner Unschuld. Es muss etwas geben, was diese elenden unförmigen Gestalten, die mich eng umzingelt haben, fortjagen kann. Sie müssen mich verschonen...Yugi braucht mich! Noch einmal taucht in meinem Kopf die nächtliche Szene auf und widerlegt dieses schwache Argument.

Aber ich will trotzdem nicht....

Eine knochige Hand greift nach meinem Schuh, fährt an meinem Bein höher und umklammert mit eisernem Griff meinen Knöchel. Auf diese Weise zieht sich das finstere Etwas näher an mich heran und ich spüre seinen kalten todbringenden Atem an meiner Haut. Aus den letzten Kräften versuche ich mich zu befreien, aber es haben sich zu viele von ihnen um mich versammelt, alles so nah.... Wie eine lebendig gewordene Dunkelheit, die mich verschlingt, mein Wesen aussaugt um ihre Reihen zu mehren, mich zu einem Teil ihrer selbst zu machen....

...nein...

....lasst mich los....

...ich kann nicht mehr...ich will nicht ....ich...

as the candel fades

you can say it was a game you made

so you must let me go, let me go


~~~ ~~~ ~~~

[b] It's too late - you've
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