Psi Soldier

Die Erinnerung kehrt zurück

Kathrin wachte schweißgebadet auf. „Nicht schon wieder dieser Traum....“ sagte sie zu sich selbst. „Warum habe ich jeden Abend den gleichen Traum? Warum ist er jede Nacht immer etwas länger? Als ob mir jemand was sagen will. Diese Vany....sie erinnert mich an etwas.....Ach egal.“ Kathrin stand auf und schaute auf den Wecker. Es war direkt Mitternacht. „In einem Tag habe ich Geburtstag, aber niemand wird mir zum Geburtstag gratulieren, da mich keiner eh leiden kann.“ dachte Kathrin. Sie zog sich an und ging aus der Wohnung. Sie machte sich auf den Weg zu ihrem einzigen Freund auf der Welt. Nämlich den Husky Tory von einer Freundin ihrer Mutter. Kathrin glaubte nicht, dass ihre Eltern wirklich ihre Eltern sind. Ihr Gefühl sagt ihr was ganz anderes. Als sie Tory gefüttert hatte, ging sie wieder zu sich. Kurz nachdem sie aus der Haustür gegangen war, fing es an zu regnen. Kathrin kümmerte sich nicht weiter darum und ging weiter. An der Straßenecke stieß sie mit drei Jungs in ihrem Alter zusammen. „Könnt ihr nicht aufpassen, wo ihr.....?“ Weiter kam Kathrin nicht, da sie aufschaute und in das gleiche Gesicht wie aus ihrem Traum blickte.
Plötzlich wusste sie, warum sie hier war. Kathrin drehte sich um und rannte so schnell wie sie nur konnte zu sich nach Hause. „Warte doch mal!“ Ein Junge rief ihr hinterher und versuchte sie einzuholen. „Lass mich in Ruhe! Komm mir nicht zu Nahe!“ rief Kathrin außer Atem. Sie schloss ihre Haustür auf, knallte sie hinter sich zu und ließ eine Luftbarrikade auf die Tür los. Dann rannte sie weiter die Treppe hoch und schloss ihre Wohnungstür auf. Von der Haustür kam ein Krachen an ihr Ohr. Sie wusste, dass der Junge die Luftbarrikade durchbrochen hatte. Sofort schloss sie ihre Wohnungstür und verriegelte sie. Kathrin rutschte an der Tür herunter und setzte sich auf den Boden. „Was hat das zu bedeuten? Warum erscheint ein Junge, der genau das gleiche Gesicht hat wie der Junge aus meinen Traum?“ dachte sich Kathrin. Sie ging in ihr Zimmer, als plötzlich jemand mit ihr sprach. Sie ignorierte die Stimme. Nach einer halben Stunde hatte sie die Nase endgültig gestrichen voll. „Ich weiß, dass du mich hören kannst! Bitte mach die Tür auf!“ „Nein. Ich weiß nicht, wer du bist und was du von mir willst. Ich rede nicht mit fremden Menschen.“ „Ich habe aber das Gefühl, dass wir uns kennen. Außerdem siehst du meiner verstorbenen Partnerin und Freundin sehr ähnlich. Zu ähnlich um genau zu sein. Als ich dich gesehen habe, dachte ich, ich schaue sie an.“ „Ich bin nicht deine Freundin oder Partnerin! Ich bin ein ganz normaler Mensch und heiße Kathrin Meyer! Ich bin nicht deine Partnerin und jetzt verschwinde!“ „Okay, wie du willst. Aber eines solltest du noch wissen. Jemand, der eine Luftbarrikade errichten und telepathisch mit Leuten reden kann, ist nicht normal. Entschuldige bitte die Störung, Vany.“ Nach diesen Worten verschwand der Junge. Sie wusste nicht warum, aber sie wusste, dass er nicht mehr da war. So wie er sie genannt hatte, gab es keinen Zweifel, dass dieser Traum echt war. Sie hatte auch keine Zweifel, dass der Junge Jay war. Kathrin zerbrach sich den Kopf darüber, wer sie war und was die Bedeutung ihres Traumes zu bedeuten hatte. War sie wirklich Vany? Wurde sie wirklich angeschossen und hat den Schuss überlebt? Wenn das alles stimmt, warum hat Jay ihr dann nicht geholfen? Kathrin hatte so viele Fragen, auf die sie noch keine Antwort wusste. Sie dachte nach, aber nach einer Weile fielen ihr dann doch noch die Augen zu.

Am gleichen Tag etwas später
Kathrin wurde von ihrem Vater geweckt und zur Schule geschickt. Vorher musste sie sich aber noch eine Standpredigt anhören, da sie mit Sachen eingeschlafen war. Auf dem Weg zur Schule dachte sie über das nach, was heute früh geschehen war. In ihrem Klassenraum setzte sie sich auf ihren Platz und erging sich die täglichen Hänseleien ihrer Mitschüler. Kathrin wusste, dass sie es ihnen irgendwann heimzahlen würde, nur wann das sein wird, wusste sie noch nicht. Die Klassenlehrerin kam rein und sagte: „So Kinder, wir fangen heute wieder mit unserem 30 minütigen Entspannungsunterricht an. Wir schließen jetzt die Augen und stellen uns was vor. Nach 30 Minuten sage ich Bescheid und jeder sagt mir, an was er gerade gedacht hat. Los geht’s.“
Kathrin schloss die Augen und wurde sofort wieder mit ihrem Traum konfrontiert:

Sie träumte wieder den ganzen Traum, aber plötzlich träumte sie weiter.

Vany sackte zusammen, Jay fing sie auf und hockte sich auf den Boden. „Vany! Vany! VANY! Verdammt nochmal, mach die Augen auf!” „Jay.....?“ „Vany! Ich bin bei dir!“ „Jay.....ich bitte dich.....bringe den Auftrag ohne mich zu Ende.....“ „Ich kann dich nicht.....“ „Doch...geh....wenigstens du musst fliehen können! Ich bitte dich!“ Vany, die in Jays Armen lag, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn zärtlich auf den Mund. Dann wurde sie vollkommend bewusstlos.
Sie schlug ihre Augen wieder auf und sah sich selbst auf den OP-Tisch liegen. „Was hat das zu bedeuten?“ fragte sie sich. „Ganz einfach, mein Kind. Du bist drauf und dran deinen Körper für immer zu verlassen.“ Vany drehte sich um und sah ihre Eltern. „Mum? Dad?“ „Ja, Vany. Wir sind es.“ Vanys Gesichtszüge erhellten sich und sie wollte auf ihre Eltern zurennen, aber Vanys Mutter schüttelte auf einmal den Kopf. „Du darfst noch nicht in den Himmel. Kämpfe, Vany! Kämpfe darum, dass du lebst. Wenn du stirbst, hinterlässt du eine Person, die ohne dich nicht leben kann. Nämlich deine Schwester. Also kämpfe darum, dass du lebst. Wir helfen dir dabei, auch wenn du dich danach vielleicht nicht mehr an dein bisheriges Leben erinnern wirst, aber nach einer geraumen Zeit wirst du dich wieder erinnern können.“ „Du hinterlässt dann nicht nur deine Schwester, sondern auch meinen Bruder Jay.“ Vany sah an ihren Eltern vorbei und sah: „Chester?“ „Ja, Vany. Bitte kämpfe! Du darfst nicht sterben, denn mein Bruder würde sich das nie verzeihen, wenn du nicht mehr da wärst. Außerdem habt ihr euch noch nicht vertragen und morgen ist doch sein Geburtstag.“ „Aber.....was machst du hier? Wir dachten....“ „Ihr dachtet, dass ich noch am Leben wäre?“ „Ja.“ „Tja, das ist leider nicht der Fall. Aber so wie ihr mich nicht aufgegeben habt, so werden dich Nile, Tobi und vor allem Jay nicht aufgeben. Also: Kämpfe, Vany! Du musst wieder zurück ins Leben!“ Auf einmal verblasste alles. Vany merkte, wie ihr Herz wieder anfing zu schlagen. Sie merkte auch, dass sie vier Wörter sprach, die sich ganz nach Jay, Nile, Tobi und Chester anhörten.

Dann schlug Kathrin die Augen auf. Ihre ganzen Mitschüler und die Lehrerin schauten sie an. „Kathrin? Ist alles in Ordnung mit dir?“ „Ja, Frau Ossmann. Warum sollte mit mir nicht alles in Ordnung sein?“ „Du bist ganz blass und du hast vier Namen geschrieen.“ „Jay, Nile, Tobi und Chester....“ „Genau. Was hat das mit diesen Namen auf sich?“ „Das geht Sie überhaupt nichts an!“ „Werde nicht frech, junge Dame, sonst kriegst du einen Verweis!“ „Sie haben mir überhaupt nichts vorzuschreiben! Dann kriege ich halt einen Verweis! Na und? Wen interessiert es? Ich bin doch eh nur Luft! Also ist es völlig egal, ob ich einen Verweis kriege oder nicht!“ „Das geht jetzt zu weit! Du gehst sofort zum Direktor und holst dir deinen Verweis ab!“ „Okay. Wie sie meinen.“ Kathrin schnappte sich ihre Sachen und ging aus dem Klassenzimmer. Aber anstatt zum Direktor zu gehen, ging sie aus der Schule. Kathrin lächelte. Endlich war sie frei. Endlich wusste sie, wer sie war. Sie konnte sich endlich wieder an ihr früheres Leben erinnern. Vor allem aber an Jay, Nile, Tobi und die Begegnung mit ihren verstorbenen Eltern und den verstorbenen Bruder von Jay.
„Warum bist du nicht in der Schule, junges Fräulein?“ Kathrin schaute erschrocken auf. Vor ihr stand ihr Vater. Nein, es war nicht ihr Vater, sondern der Mensch, der Jay erschießen wollte. „Was wollen Sie von mir?“ „Wie redest du mit deinem Vater?“ „Sie wissen genauso gut wie ich, dass Sie nicht mein Vater sind. Sie sind der Mensch, der meinen Freund erschießen wollte und mich nach meiner Operation aufgenommen hat. Sie haben meinen Gedächnisschwund ausgenutzt und mich zu ihrer Tochter gemacht. Aber das bin ich nicht! Denn ich bin...“ „Eine kleine Diebin. Woher weißt du das alles wieder?“ „Schon mal was von Träume vorhersagen gehört?“ „Was hat das jetzt damit zu tun?“ „Ganz einfach. Meine Schwester kann jemanden Träume schicken. Sie hat mir meine Vergangenheit als Traum geschickt.“ „Sie wusste aber nicht, was damals passiert ist.“ „Ja, aber mein Freund wusste es. Er hat es ihr geschildert und sie kann dadurch die Vergangenheit als Traum an die jeweilige Person schicken. Das ist ziemlich nützlich.“ Vany grinste. „Hör auf zu grinsen, Kathrin!“ „Ich heiße nicht Kathrin, verdammt nochmal! Mein Name ist Vany Myu Baura Lulu Alapa Dul Shang.“ „Kannst du den Namen bitte noch einmal wiederholen? Ich glaube, ich habe zu viele komische Namen gehört.“ „Das waren keine komischen Namen. Das war mein Auracode und mein Familienname.“ „Auracode?“ „Ja. Ist das etwa verboten?“ „Dann....dann....dann bist du ja ein Psi Soldier.“ „Ja und? Was ist dabei?“ „Dann hatte ich die ganze Zeit einen Psi Soldier als Tochter? Was habe ich getan?“ „Was ist daran so schlimm ein Psi Soldier zu sein?“ „Wusstest du nicht, dass die Psi Soldier unsere ganze Stadt plündern? Sie klauen alle wertvollen Schätze. Genau wie du und dein Freund den Raven-Diamanten gestohlen habt.“ „Wir hatten den Auftrag einen ESP und den Raven-Diamanten zu stehlen. Das haben wir gemacht.“ „Das soll ich dir abkaufen? Ich kenne den Direktor eurer Schule genau und der hat mir gesagt, dass er diese
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