Fanfic: Wo viel Schatten sind...
Kapitel: 7. Tumbling deep
Hallo Leute ^^
Und da wäre ich wieder mit einem neuen Kapitel. Nicht sonderlich lang und auch kaum etwas von viel Interesse drin, aber vielleicht mag es der ein oder andere doch noch lesen. Auf jeden Fall würde mich das so ziemlich glücklich stimmen.
Gewidmet ist es meinem Schnecki und dem Schnuffl. Hoffe, dass ihr weiterhin die Story noch lest.
Eure Moki
Tumbling deep
Die junge Rekrutin hatte schon gewusst, dass der Mann, der neben dem hohen Offizier stand, für die Selektion der Rekruten zuständig war, aber das er sich nun auch der Ausbildung vollends annahm, war doch ein wenig zu viel für sie. Er ging ihr doch jetzt schon gegen die Frequenz, wie sollte das nur weiter gehen?
Wieder einmal aus den Träumen gerissen, wurde sie auf ihren Platz gewiesen. Die Klasse war nun mittlerweile dreigeteilt worden. Der eine Teil gehörte nun dem Heer an, der andere würde, so wie sie, nur die Grundausbildung hier abschließen und dann zur Navy gehen. Ihr Block, ein doch recht kleiner, würde dann später zur Luftwaffe gehen. Und dort wieder geteilt werden. Darüber hatte sich Moki schon einmal informiert gehabt. Sie wusste auch im ungefähren, was sie eigentlich wollte. Raus aus diesem Land. Und das auch noch so schnell wie es nur irgend möglich ging. Sie war wie ein Kaninchen. Ein Fluchttier, konnte sich schwer an einem Ort lange aufhalten.
Gerade hatte sie sich auf ihrem Platz niedergelassen, wurden die angehenden Piloten dazu angewiesen auch wieder aufzustehen. Sie würden woanders ihre erste Einweisung bekommen. Das Gebäude war groß genug und bot Klassenräume in Massen. Und so war es auch für alle Ausbilder immer viel einfacher mit den Schülern zu sprechen. Man brauchte nicht durch eine Masse schreien, in der es nur eine handvoll Leute gab, die sich dafür interessierten.
Im neuen Raum angekommen, der doch wesentlich weniger Sitzplätze aufwies, suchten sich alle Rekruten einen Platz, möglichst noch weit hinten. Aber der junge Offizier war noch lange nicht so wie die anderen. Er brach einfach wieder einmal die Regeln, die einem schon in der Schule vermittelt worden waren. Er setzte sich auf einen der Tisch, legte alle Zettel zur Seite und blickte durch die Runde.
Sie sind alle noch jung…vielleicht viel zu jung. Alle noch grün hinter den Ohren. Und dann meine erste eigene Klasse. Mal hoffen, dass die sich nicht zu viel von mir versprechen…, ging dem jungen Offizier durch den Kopf. Er war zwar schon einige Jahre hier im Geschäft, aber so lange er schon für die Ausbildung mit zuständig war, hatte er noch nie eine Klasse nur für sich selbst gehabt. Sein ehemaliger Kumpel in dieser Richtung hatte ihn nun endgültig verlassen, er wartete auf der Pilotenschule. Hoffentlich würde er bis dahin durchhalten können.
„Nun“, versuchte der junge Mann das Interesse der Schüler auf sich zu lenken. Es ging auch recht gut, da er einen Ton manchmal am Leib hatte, das man genau wusste, dass man erst einmal funktionieren musste. Was danach kam, war dabei vollkommen egal. „Ich würde euch nun gerne zur Ausbildung hier begrüßen. Ich bin euer erster Ansprechpartner in dieser Einheit. Und wenn ich einmal nicht zu sprechen bin, dann zieht ihr bitte meinen Kollegen von vorhin zu Rate. Aber nun erst einmal zu mir. Ich bin Marschall, wie man wohl unschwer erkennen kann“ Das meinte auch nur er. Woran sollte man das denn nun erkennen? Und wenn man das kleine Namensschild auch hätte lesen, darauf stand nichts vom Rang. Der Offizier ging also schon von einem hohen Vorwissen aus. Und die meisten von den jungen Leuten konnten dies noch nicht vorweisen.
Und da das Unwissen der Schüler nicht wirklich zu übersehen war, nahm sich der Mann vor noch eine Einweisung in die Rangordnung zu machen. Es blieb ja alles nun einmal nicht aus. Auch wenn das alles sehr, sehr trocken werden wird. Er selbst stand ja nicht sonderlich auf dieses schulische Zeug, aber er musste sich wie alle anderen auch noch einmal dadurch quälen. Er war nicht wirklich zu einem Ausbilder geboren worden.
„Nun gut. Ich habe Fünf Sterne, also bin ich ein Marschall. So weit erst einmal klar? Dann ist schön. Aber nun weiter im Text. Auf meinem Schild hier steht M. Burns, was so viel heißt wie, dass man Vorname, komischer Weise auch, Marschal ist. Ich habe daran nichts gedreht, mich nur hochgearbeitet. Und wenn ihr euch anstrengt, dann ist alles möglich. Ich habe auch einmal wie ihr alle zusammen hier auf diesen Stühlen gesessen und gebüffelt. Das ist hier kein Zuckerschlecken mehr und in nur ein paar Wochen wird sich genau in diesem Raum die Spreu vom Weizen trennen.“
Mit diesen Worten sprang er von seinem Platz auf und schnappte sich die Zettel noch nebenbei. Mit dem Rücken stand er zu den Rekruten und lauschte ein wenig. Es war schon ein reges Getuschel zu vernehmen. Etwas anderes hatte Marschal auch nicht erwartet gehabt. Sie waren eben doch noch zu große Kinder, die sich für Erwachsene halten wollen. Ein kleines Lächeln zog sich über seine Lippen. Er war damals wirklich nicht viel anders gewesen als alle zusammen. Er hatte so viele Ermahnungen gesammelt, dass er noch immer die Bestenliste damit anführte. Und doch musste er darauf achten, dass seine Rekruten ein Vorzeigebeispiel werden würden. Immerhin hatte er sich mit dieser Aufgabe vor allen Kollegen zu beweisen. Und er wollte das alles auch alleine meistern können. Sie würden gute Piloten werden, egal, wie lange das auch dauern möge. Und deshalb machte er dem Ganzen nun auch ein Ende. Einmal holte er noch tief Luft ehe er sich wieder umdrehte und durch die Reihen blickte. Alle waren sie wieder ruhig geworden. Und nun begann er die Liste durchzugehen. Jeden nannte er dieses Mal beim vollen Namen und schaute sich die Jugendlichen alle nacheinander einmal an. Drei Frauen hatte er in seiner Truppe, den großen Rest bildeten dann die Männer. Dennoch schien seine Gruppe vollkommen gemischt zu sein. Ein wenig Bammel hatte er nun schon vor dieser großen Aufgabe, aber zurückziehen konnte er nicht mehr.
So viel hielt Moki nun nicht auf diesen Mann. Er war zwar der Meinung, dass sie alle noch zu jung sein würden, aber so viel älter sah er nun auch nicht aus. Oder er war eben Alkoholiker, denn Alkohol konserviert eben. Dann wurde man nicht so schnell älter. Für diese Aussage hatte die junge Frau in ihrem Leben schon genug Beispiele gesehen. Und so immer waren diese Beispiele nicht schön gewesen. Es war ein Armutszeugnis, aber was erwartet man von einer Welt, in der sich Reich immer weiter von Arm entfernt. Sie seufzte nur innerlich. Andauernd musste sie ihren Gedanken nachgehen. Ziemlich dumm, wenn man sich damit immer weiter vom Unterricht entfernte. Natürlich hatte dieser noch nicht wirklich begonnen, aber in den nächsten Tagen würde sich diese Eigenschaft wohl auch nicht abschalten lassen. Es war manchmal wirklich zum Heulen mit ihr. Aber irgendwer würde ihr das sicherlich bald austreiben können. Spätestens dann, wenn es nachher auf dem Weg zum Pilot sein würde. Da war sich Moki sicher, könnte sie sich wohl bestens konzentrieren.
Und so in ihre Gedanken versunken, bekam Moki auch nichts von den Hausregeln mit. Das war aber sicherlich kein Halsbruch, sie würde sich erkundigen, was Raven so alles bisher falsch gemacht hatte, dann würde sie schon wissen, wie sie sich zu verhalten hatte. Das genau Gegenbeispiel zu ihm sein. Ihm vielleicht nicht fair gegenüber, aber so war das Leben anscheinend. Er war ja auch nicht so lieb zu ihr, wie es gestern noch der Fall gewesen war. Ob alles vorbei war bevor es überhaupt angefangen hatte? Sie wusste es nicht und doch tat der Gedanken allein schon viel zu sehr weh. Es fühlte sich an, wie ein Messer, dass sich tief in ihre Brust bohrte und drehte. Sie wollte schreien, doch war ihre Stimme stumm. So lange bis man sie wieder mit dem Ellenbogen anstieß. Vielleicht auch glücklich über diese Sache schaute sie nun nach vorne. Eine braune Uniform war unweit ihrer Augen, schaute dann langsam an jener hoch. Der Marschall stand direkt vor ihr.
„Wie ich schon sagte…du wirst es schwer haben, Mädchen“, gab er ihr noch einmal zu verstehen und forderte eine Unterschrift auf dem Belehrungsblatt. Wie lange hatte sie denn nun wieder geträumt? Das Blatt war wirklich in kleinster Schrift geschrieben und dann auch noch voll. Sie müsste sich wirklich benehmen lernen. Und das fing schon bei der Unterschrift an. Sie wollte erst wieder ihren richtigen Namen darunter schreiben. Die erste Initiale wäre ja noch gleich gewesen, aber beim Nachnamen sah das schon ganz anders aus. Woran man sich so alles gewöhnen musste…