Fanfic: Ein Wort...

Kapitel: Ein Elefant für dich

Ein Elefant für dich

Yami und Yugi sind nach ihrer Liebeserklärung ein Paar geworden und meist verstehen sie sich ohne viele Worte. Sie unternehmen viel zusammen und zu ihrem Einjährigen Jubiläum verreisen sie…

*Yugi*

~*~
Ich seh uns beide, du bist längst zu schwer,
für meine Arme,
aber,
ich geb dich nicht her.
Ich weiß deine Monster, sind genau wie meine,
und mit denen bleibt man besser nicht alleine
~*~

Keuchend schleppe ich mich durch den Wüstensand, deine Last auf meinen Schultern macht es nicht unbedingt einfacher, bald kann ich dich nicht mehr halten, das weiß ich. Und doch, ich würde dich nicht zurücklassen, mein Koibito. Wenn ich dich alleine lasse, weiß ich, du erliegst deiner Krankheit, wirst trotz der heißen Sonnen deiner Dunkelheit erliegen. Du und ich, wir sind verbunden mit den Monstern des Schattenreichs, nur gemeinsam kommen wir gegen sie an, allein mit ihnen…keine Chance.

~*~
und ich weiß, ich weiß
ich weiß und frage nicht,
halt dich bei mir fest,
steig auf ich trage dich
~*~

Ich weiß, wir haben keine Chance. Wir kamen hierher für einen gemütlichen Urlaub. Unserer erster gemeinsam, ich weiß noch wie groß deine Freude war, die alte Heimat wieder zu erblicken. Das Hotel war wundervoll, das Wasser im Pool so kristallklar, die Pyramiden so unglaublich und gewaltig. Heute wollten wir einen Trip durch die Wüste machen, mit unserer Reisegruppe. In einem großen Jeep wollten wir zu einer Oase fahren, das dortige Leben erkunden, auf so einer grünen Insel mitten in der Wüste. Über Mittag wollten wir dort bleiben und dann wieder zurück ins Hotel fahren, denn für den Abend hattest du mir eine Überraschung versprochen. Ich war schon ganz hibbelig deswegen. Wir taten dies trotz einer tiefen Schnittwunde an deinem Bein, die du dir bei der Besichtigung einer Pyramide zugezogen hast. Ich habe dir gesagt, dass, wenn sie sich entzündet, wir schnell in ein Krankenhaus müssten, ich hatte Sorge um dich. Doch du sagtest, es wäre nicht so schlimm und wolltest es auch nicht verbinden, wir hätten keine Zeit dafür, sagtest du, denn die Reisegruppe wartete nicht lange, wie hatten uns auch recht spät angemeldet.
Die Wüste war so weit, die vermeintliche Freiheit so unfassbar groß und doch der Tod so nah…man konnte ihn sogar sehen, er kam in Form eines Sandsturms, der uns auf halben Weg überraschte. Wie unter einem Sandstrahler kam ich mir vor und im Hochofen zugleich, ich hatte so schreckliche Angst. Das Auto drohte im weichen Sand zu versinken, deswegen ließ der Führer den Motor die ganze Zeit laufen um durch die Radbewegung das völlige Einsacken zu verhindern. Fast zwei Stunden dauerte der Sturm, doch mir kam es vor, wie eine halbe Ewigkeit. Fast zeitgleich mit dem wilden Tanz des Sandes, ging auch dem Motor die Puste aus, kein Benzin mehr. Wir alle waren verschwitzt und der Sang klebte an unseren nassen Körpern. Ganz im Gegensatz dazu standen unsere trockenen Kehlen. Ein wenig Wasser für jeden war noch da, doch das reichte kaum, um den Durst zu stillen. Hier bleiben konnten wir auch nicht, der Jeep fährt ganz sicher nicht mehr.
Wir entschlossen uns in Zweier- oder Dreiergruppen loszugehen, eine Oase zu suchen und Rettung für die anderen zu finden. Es war purer Selbstmord, aber dort bleiben war es ebenso. Ich merkte schon wie du humpeltest, wusste ich doch auch um deine Schnittwunde. Du warst deutlich langsamer und ich sah deine Anstrengung, die stand dir ins Gesicht geschrieben. Bald stützte ich dich, damit du weiterlaufen konntest, wir hätten nicht gedacht, dass sich der Zustand so schnell verschlechtern würde. Zur Ermutigung tauschten wir einen trockenen Kuss, unseren rauen Zungen rieben sich aneinander, wie Schmirgelpapier. Wie schmerzlich wurde mir bewusst, dass wir kein Wasser hatten.
Immer öfter müssten wir stoppen, damit dein Atem nicht gänzlich wich und auch ich merkte wie mir die Hitze zu Kopf stieg und in meinen Gliedern brannte. Hier war kein Schatten, wie in deinem Herzen, fast hätte ich mich dort hingewünscht. Du lächeltest mich an, wolltest mir Kraft geben und liest mich doch nur noch mehr verzweifeln. Schließlich brachst du zusammen und ich sah, jetzt musste ich der Starke sein, wie dein Lächeln mir bereits hatte sagen wollen. Und ich beabsichtige nicht, dich zu enttäuschen. Und ich nahm dich auf die Schulter, wankte kurz, wurde mir doch von der ungewohnten Last schwindelig. Ich würde dich halten, wie du es immer bei mir tatest, deine Stütze sein. Doch würden die nächsten Stunden für mich die schwersten meines Lebens. Wäre ich doch nur so ein großes Tier, so ein grauer Dickhäuter, dann könnte ich dich ruhig und gelassen tragen, wo immer du hinwolltest und musstest.

~*~
Ich werde riesengroß für dich,
Ein Elefant für dich
Ich trag dich Meilen weiter übers Land
Und ich
Trag dich so weit wie ich kann
Ich trag dich soweit wie ich kann
Am Ende des Wegs wenn ich muss,
trage ich dich
trag ich dich über den Fluss
~*~

Der Fluss, Wasser. jetzt muss ich daran denken, natürlich mitten in der Wüste. Du hast mir erzählt, die alten Ägypter glaubten an ein Leben nach dem tot im Reich des Osiris. Dort würden sie hingelangen mit einem Barkenähnlichen Schiff, über einen großen Fluss, dessen Namen meine Gehirn im Flimmern der Hitze nicht zu fassen vermag und durch ein Tor einfahren in ihr neues Leben, ohne Sorgen. Doch erst nach der schweren Prüfung der Maat. Ich bin mir sicher du würdest sie bestehen. Doch ich mag nicht an deinen Tod denken, und doch, wenn ich müsste ich würde dich dort hintragen, ans Ende der Welt zu diesem Fluss, bis der Tod dir seinen Kuss aufhaucht…wohl der einzige, der nicht von mir kam.

*Joey*

~*~
Einer, der nicht sollte
Weint am Telefon,
und eine, die nicht wollte,
weint und weiß es schon
~*~

„Das kann doch nicht wahr sein! Du musst sie finden. Schick einen Hubschrauber oder sonst was!!!“, schreie ich aufgebracht ins Telefon. Ich bin in Panik, ich gebe es zu. Meine beiden besten Freunde stecken in der Wüste fest, irgendwo in den gelblich Weiten ohne einen Tropfen Wasser, schätze ich. Und mit welchen Reiseunternehmen das ganze? Natürlich Kaibas!!!! Eines Tages vergesse ich mich, dann hat des arroganten Arsch letztes Stündlein geschlagen.
„Es tut mir Leid, Köter, ich kann nichts tun. Ich Ägypten selbst stehen zurzeit keine Hubschrauber zu Verfügung, dort hinzufliegen würde Tage dauern. Es sind bereits sämtliche Einsatzkräfte auf der Suche. Und das mit dem wenigen Benzin, was es zurzeit in diesem Lang, gibt also beklage dich nicht“ es tut ihm Leid, es tut ihm Leid, mir tut es auch Leid das dieser…meine Wut kann sie auch nicht halten, meine verzweifelten Tränen. Tea neben mir ist auch schon am heulen. Obwohl sie sich geschworne hatte, keine Tränen zu vergießen, sie hat Yami nie verziehen, dass er sie abwies. Sie wusste es schon, da bin ich mir sicher. Sie hat mit Mai telefoniert, sie ist Journalistin, kann so etwas einschätzen. Doch leider hat es die gute Tea nicht geschafft, mir alles zusammenhängend zu erklären weil sie so am flennen war. Wütend reibe ich mir über die Augen, durch das verdammte Bildtelefon kann Kaiba mich sehen. Und ich ihn, er sieht selbstquälerisch aus, doch ich kann mich im Moment nicht darüber wundern.
„Hündchen, bitte beruhige dich doch! Ich tue WIRKLICH mein Bestes, glaub mir das doch. Sei wenigstens wütend, du machst mich nervös!“
Oh Yugi, Yami, ich mache mir solche Sorgen. Bitte lieber Gott!!!!!

*Yugi*

~*~
deine Beine tragen dich nicht, wie sie sollten,
zu oft gehen die, die noch nicht weggehen wollten

und ich weiß, ich weiß
und ich ertrag es nicht.
Halt dich bei mir fest,
steig auf ich trage dich.
~*~

Ich weiß, es geht zu Ende. Immer wieder stürze ich, weiß, dass ich mich selbst kaum halten kann. Ein paar Mal hast du noch versucht, allein zu gehen, doch du hast es nicht geschafft. Ich weiß, bald wirst du gehen, wenn keine Hilfe kommt, und zwar ganz von allein und ganz alleine. Ohne mich. Oder vielleicht doch mit mir? Irgendwie weiß ich, wir werden nicht mehr gemeinsam hier rauskommen, doch ich will es nicht wahr haben. Ich weiß. Dass ich nicht mit dir über den Fluss gehen kann, noch nicht jetzt. Du wolltest, solltest noch nicht gehen. Ach was rede ich hier? Wütend blinzle ich die Tränen weg. Wir schaffen das. Ich werde dich nicht allein lassen. Doch meine Knie sacken wieder zusammen. Ich kann dich nicht mehr auf meine Schultern heben. So krieche ich erschöpft mit deinem ohnmächtigen Körper durch den Sand. Wasser, ich brauche unbedingt Wasser! DU brauchst unbedingt Wasser. das Schwitzen ist so ein Unglaubliche Verschwendung, und deswegen darf ich auch nicht weinen. Ich brauche das Wasser in meinem Körper um dich und mich zu retten.
Stück für Stück krieche ich vorwärts, ich weiß, ziehe dich nach.

~*~
Ich werde riesengroß für dich,
Ein Elefant für dich
Ich trag dich Meilen weiter übers Land
Und ich
Trag dich so weit wie ich kann
Ich trag dich soweit wie ich kann
Am Ende des Wegs wenn ich muss,
trage ich dich
~*~

Ich brauche eine Pause. Noch eine, nur eine kleine, ich muss bald weiter. Ich verstecke mein heißes Gesicht in meinen Armen. Meine aufgeschürften Knie brennen. Mein Körper scheint zu zerreißen. Da spüre ich plötzlich deine Hand an meiner. Du hast Fieber, ich weiß es. Wie schnell kann ein Mensch sterben? Ich schaue dich an. Du hast deine Augen geöffnet, ganz weit, es sieht gruselig aus. Deine Lippen sind spröde und eingerissen, trockenes Blut klebt daran, Lebenssaft. Und doch lächelst du. Versuchst es. Versuchst zu sprechen, bis es dir gelingt. Kläglich.
„Y…yu-gi! Ich bitte dich. Wenn ich jetzt sterbe…“
„NEIN!“, ich weiß ich sollte ihn nicht unterbrechen wenn er schon mal spricht. So oft ist das eigentlich nicht. Ich weiß es geht zu Ende. Ich will das nicht. Er hätte sich sonst nicht die Mühe gegeben.
„Lass…mich
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