Fanfic: Vegetas große Schwäche 6
Mutter „Es zwingt dich keiner bei uns zu bleiben und am allerwenigsten ich! Ich wußte von Anfang an, dass auf Dich kein Verlass ist und das ich mit dem kleinen Trunks allein dastehen werde. Und soll ich dir was sagen? Das ist gut so! Ich brauch so einen chauvinistischen Arsch wie dich nicht, um mein Kind großzuziehen.“
Mittlerweile hatte der kleine Trunks angefangen zu weinen. Dicke Tränen kullerten seine Wangen herunter. Dass die doofen Erwachsenen auch streiten müssen!
„Da siehst du was du angerichtet hast!“ herrschte sie den Prinzen an. „Schhhhh... ganz ruhig mein Kleiner.....keiner tut Dir was....“ Sie legte sich ihr Kind über die Schulter und klopfte ihm beruhigend auf den Rücken.
„Gut, dann werde ich jetzt verschwinden! Alter Mann, reparier mein Raumschiff, ich brauch es für das Training! Ich komm in zwei Tagen vorbei um es zu holen!“ Mit diesen Worten begab sich Vegeta zum Fenster und öffnete es. Bevor er sich anschickte, wegzufliegen drehte er sich nochmal um. „Trunks gefällt mir gut als Name für unseren Sohn“ sagte er leise und.....weg war er.
Ojeh, tat ihm das Herz weh! Richtig, Vegeta flog wehen Herzens vom Krankenhaus fort! Auch wenn er es nicht zugeben wollte, am allerwenigsten vor sich selbst, so hatten Bulmas Worte ihn tief getroffen. Irgendwas war da passiert, als er den kleinen Trunks in in den Armen hatte. Er konnte sich das selbst nicht erklären. Es war ein Gefühl, dass alles andere unwichtig ist, nur dieses lachende Babygesicht! Und das strahlende Gesicht von Bulma. Es hatte sich in ihm etwas gerührt, als er sie sah, mit den sanften Lächeln und dem Baby im Arm. Er konnte es nicht beschreiben und wußte auch nicht was es war. Hin und hergerissen fühlte er sich. Auf der einen Seite war es richtig, dass er für die Ankunft der Cyborgs trainieren mußte und jetzt sogar noch mehr. Schließlich konnte er ja nicht zulassen, dass diese Blechheinis seinem Sohn oder Bulma womöglich gefährlich werden könnten. Andererseits wäre er merkwürdigerweise gerne geblieben. Hätte gerne beobachtet, wie Bulma in diesem komischen Singsang mit seinem Sohn sprach, wie Trunks gluckste. Es faszinierte ihn. Aber eigentlich hatte das einen grausamen, kaltblütigen und starken Sayjajinprinzen nicht zu faszinieren. Ihn hatten nur gute Kämpfe und Eroberungen zu faszinieren und nichts anderes! Jawohl! Aber warum dieses beklommene Gefühl in der Magengrube? Und dieses komische Ziehen in der Herzgegend? Warum?
Bulma war auch nicht so begeistert, dass Vegeta tatsächlich weggeflogen war, obwohl sie es ja so gewollt hatte. Als er sich nochmal rumdrehte und meinte, dass ihm der Name seines Sohnes, nein, unseres Sohnes, gefiel, war sie kurz davor, ihn zurückzuhalten. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, mit diesem arroganten Sturkopf einen auf Familie zu machen. Das war auch nicht geplant. Sie sollte erleichtert sein, und doch....sie wußte nicht, dass sie gerade ähnliches fühlte wie Vegeta. Sie ahnte es nicht einmal.
Mrs Briefs wußte nicht, was sie tun sollte. Ihre Tochter machte einen leicht verwirrten Eindruck. Wahrscheinlich sollte sie mal ein wenig allein sein. Schnell drückte sie der jungen Mutter einen Kuss auf die Wange.
„Schätzchen, wir lassen dich mal besser mit Trunks allein. Komm Schatz, du muß noch das Raumschiff von Vegeta reparieren!“ Mit diesen Worte packte sie ihren etwas verständnislos blickenden Ehemann am Ärmel und marschierte mit ihm die Tür hinaus.
Während sie weiterhin ihren Sohn tröstete, rollten Bulma selbst leise Tränen die Wangen herunter.
Der Sayjajinprinz saß auf einem Felsen und sah in den Sonnenuntergang. Dieses Farbspiel in den verschiedensten Rot-, Rosa- und Orangetönen gefiel ihm. Die Erde hatte bei klarem Wetter wirklich einen der schönsten Sonnenuntergänge. Irgendwie schien es ihn zu beruhigen damit er nachdenken konnte. Eigentlich wollte er im Freien trainieren, bis sein Raumschiff repariert war, aber er konnte sich absolut nicht konzentrieren. Er mußte die ganze Zeit an die Szene vorhin im Krankenhaus denken. Es fühlte sich falsch an. Ebenso, dass er einfach weggeflogen war. Wie es Bulma und dem kleinen Trunks wohl gehen mag? Er bekam das Bild nicht aus dem Kopf, wie sie seinen Sohn liebevoll in ihren Armen hielt. Sowas wie heute hatte er noch nie gefühlt. Diese Verbundenheit und so ein komisches Gefühl, dass er die beiden um jeden Preis der Welt beschützen müsse und nur noch die beiden wichtig wären. Dieses Gefühl hatte er für die türkishaarige Frau schon ein paar Male im Ansatz verspürt, aber jetzt war es um einiges stärker. Er war völlig durcheinander. Und merkwürdigerweise sehr traurig. Was sollte er nur tun? Zu Bulma und Trunks fliegen? Wenn er ehrlich war wollte er schon gerne bei Ihnen sein. Und dann? Er konnte sich doch nicht so einfach bei Bulma entschuldigen! Wofür auch? Was konnte er denn dafür, dass sie ihn für einen schlechten Vater hielt. Nach den Maßstäben hier auf der Erde mag das sogar stimmen. Er hatte keine Ahnung, wie man ein Kind hier großzieht. Alles was er kannte war trainieren um stärker zu werden und kämpfen. Eigentlich war das auch alles was er konnte. Aber hatte schon mitbekommen, dass es hier auf der Erde anders lief. Kinder lernten hier in Schulen Lesen, Schreiben, Geschichte und so Zeugs. Die Menschen gingen hier den unterschiedlichsten Berufen nach. Auf Vegeta-sei hatte man für sowas Sklaven. Aber das gabs hier wohl nicht.
Vegeta merkte, dass er an einem Wendepunkt in seinem Leben angekommen war. Das mußte er sich nun eingestehen. Er konnte einfach nicht mehr weitermachen konnte, wie bisher. Vegeta-sei gab es lange nicht mehr, ebensowenig Freezer oder seine früheren Gefährten. Er hatte begonnen, sich auf der Erde wohlzufühlen und sie als neue Heimat zu akzeptieren. Aber irgendwie gehörte Bulma und jetzt auch Trunks mit zu seiner Heimat. Er verspürte zum ersten Mal eine richtige Sehnsucht nach den beiden. Einfach nur dastehen und beobachten, wie die türkishaarige Frau ihr Kind in den Armen wiegt. Und das passierte ihm, dem grausamen, kaltblütigen und stolzen Sayajinkrieger. Und als wenn das noch nicht genug wäre spürte er Tränen seine Wangen hinunterlaufen. Er schluchzte nicht. Je mehr er nachdachte, desto feuchter wurden seine Wangen. Eine tiefe Verzweiflung machte sich in ihm breit.
Ja, unser kleiner Prinz badete tatsächlich in Selbstmitleid und zwar das erste Mal in seinem Leben. Er ließ die Vergangenheit Revue passieren. Die wenigen Erinnerungen an seinen Vater und das Leben auf Vegeta-sei zogen an ihm vorbei, dann sein Leben bei Freezer das alles andere als einfach war. Vor allem Freezers Konditionierung, nachdem er es nicht geschafft hatte den Stolz des Sayjajinprinzen zu brechen. Heute hatte er noch Alpträume von den Nadeln und den eindringlichen Befehlen, die er erst vor zwei Jahren wieder abschütteln konnte. Er hatte es schon nicht leicht gehabt. Und jetzt hatte er einen Sohn und hatte ihn doch wieder nicht. Er fühlte auf einmal so merkwürdige Dinge für andere. Es war im wahrsten Sinne zum Heulen. Dabei müßte er ja eigentlich trainieren und nicht hier dumm rumsitzen und flennen wie són Waschweib. Wenn Freezer oder sein Vater das sehen könnten, dann..... ja was wäre dann? Tatsache ist, das weder Freezer, noch sein Vater ihn so sehen konnten. Es gab weder ein Freezer, noch ein König Vegeta noch Vegeta-sei. Das hier war sein Leben und so langsam begann er sich anzupassen. Tja, das blieb wohl auf die Dauer nicht aus.
Vegeta saß noch eine Weile auf dem Felsen, bis seine Tränen getrocknet waren. Dann, einen Impuls folgend, flog er nochmal zum Krankenhaus. Dicht an die Wand gedrückt, beobachtete er durch das Fenster, wie Bulma ihren gemeinsamen Sohn ins Bett brachte.
„ Gute Nacht, ihr zwei!“ flüsterte er leise und flog zurück in die beginnende Nacht.
* * * * * * *
Eine Woche später waren Bulma und ihr kleiner Trunks zu Hause. Vegeta hatten sie seither nicht wiedergesehen und einen kleinen Stich versetzte es der jungen Mutter schon, dass sich der Vater ihres Kindes so gar nicht blicken ließ. Er war wohl während sie noch im Krankenhaus war mal da und hat das reparierte Raumschiff abgeholt. Ansonsten Funkstille. Aber sie hätte es sich ja gleich denken können!
Der kleine Trunks hielt seine Mutter und eigentlich auch die restliche Umgebung einschließlich der Tiere ganz schön auf Trab. Zum einen hatte er ständig Hunger, so dass Bulma innerhalb kürzester Zeit schon zufüttern mußte, da ihr Busen auf einen derart hohen Nährstoffbedarf absolut nicht ausgelegt war. Zum anderen war das Kerlchen für sein Alter recht kräftig. Wenn der in Babymanier nach einem Finger grabschte, konnte man von Glück reden wenn der danach nicht gebrochen war. Bulmas Vater hatte da einmal weniger Glück, wodurch Trunks jedoch lernte seine Begeisterung unter Kontrolle zu halten. Schließlich will man ja nur Feinden weh tun und nicht dem lieben Opa.
Es war Abend und Bulma legte gerade ihr Baby schlafen, als sie ein merkwürdiges Prickeln im Nacken spürte, so als würde Sie jemand beobachten. Schnell drehte sie sich um, aber da war niemand hinter ihr. auch am Fenster konnte sie niemanden sehen. Sie deckte Trunks zu und redete beruhigend auf den Kleinen ein, wurde aber dieses Gefühl nicht los. Nachdem er schlief schaltete sie das Licht aus und verließ das Zimmer. Sie hätte schwören können, dass sie jemand beobachtete!
An den darauffolgenden Tagen war es ähnlich. Desöfteren hatte sie das Gefühl, das Ziel von sehr intensiven Blicken zu sein, vornehmlich, wenn sie mit ihrem Sohn zusammen war. Mal beim Ins-Bettchen-bringen, mal beim Spielen auf dem Teppichboden oder draussen bei den Tieren. Aber sie konnte niemanden sehen. Langsam fragte sie sich, ob sie eine Art postnatale Paranoia entwickelte und besprach sich mit Ihrer Mutter.
„Mein Kind, das muß nicht unbedingt Einbildung sein.“ sagte Mrs.