Fanfic: NEUE GEFAHREN 1 – Die Ruinen von Isengart

Kapitel: Kapitel 3 ‚Der Lehrling‘

Da bin ich wieder, nach guten 3 Wochen mit einem relativ neuen Kapitel.

Disclaimer: Das Grundlegendste hab ich mir von Herr der Ringe geliehen und möchte damit kein Geld verdienen. Die meisten Charakter sind von mir.

Widmung: an alle Autorinnen und Autoren von denen ich die Storys gelesen habe, JE, weil dank ihr weniger Fehler produziert werden und Zoe

Legende:
„Gespräche“
‚Gedanken‘
...Träume/Visionen...
(meine Kommentare innerhalb der Geschichte)

Wie immer: Viel Spaß beim Lesen!

>>><<<
Kapitel 3 ‚Der Lehrling‘

Piero führte das Pferd schon seit mehreren Stunden durch den Wald und die Nacht legte sich allmählich über sie. Sein Begleiter, Sulnaur, schien erschöpft im Sattel eingeschlafen zu sein. Die Wunde hatte sich währenddessen nicht gebessert. Sie blutete weiterhin und Piero gingen langsam Stoffetzen für Verbände aus. Er hoffte nur, dass es nicht mehr weit bis zu der Ortschaft war, die ihm der Elb beschrieben hatte. Aber er wusste, dass sie auf dem richtigen Weg waren, da sie vor einiger Zeit eine Straße gefunden hatten und bekanntlich führen Wege ja zu Dörfern. Und in den meisten Ortschaften gab es Heiler, wenn auch nur alte Hexenweiber. Für Sulnaur wären auch diese vorerst eine große Hilfe.
‚Wie weit noch‘, fragte Piero sich stumm. Wieder hatte er den Rappen um eine Biegung geführt und wieder war kein Ende des Waldes in Sicht. Erzürnt kickte er einen kleinen Stein aus dem Weg und sah ihm nach. Seine Augen weiteten sich vor Freude und er rief aufgeregt nach seinem Gefährten. Dieser war sofort hellwach. Instinktiv zuckte seine Hand zu seinem Schwert, blieb aber auf halber Strecke urplötzlich stehen. Nun da er wach war kehrten die Schmerzen in seinen Körper und Geist zurück. „Sulnaur da vorne ist der Waldrand. Ich habe kurz die Ebene dahinter sehen können. Wir haben es bald geschafft!“ Pieros Worte drangen nur langsam durch den Schleier der Schmerzen in seine Gedanken. „Geschafft?!“, wiederholte er wie in Trance. Besorgt drehte sich der Rohirrim um und musterte seinen Gefährten aufmerksam. Seine Haut war leichenblass, seine Körperhaltung verkrampft und er zitterte stark. „Geht es dir gut?“, fragte er, obwohl er die Antwort sehen konnte. „Es geht“, nuschelte der Elb. Der Blutverlust und die Müdigkeit erschöpften ihn so sehr, dass er kaum noch die Kraft hatte zu sprechen. „Wie gesagt, wir haben es bald geschafft.“ Hoffnungsvoll wandt Piero sich wieder dem Weg zu. Er konnte nun deutlich das schneebedeckte Land hinter dem Wald erkennen.
Als sie auf die Ebene hinaustraten waren sie von der Nacht vollkommen umhüllt. Die Wolken des Tages waren dem Leuchten der Sterne gewichen und ließen die schneebedeckten Weiden in ihrem Licht glitzern. In einiger Entfernung konnten sie ihr Ziel ausmachen. Schweigend und von innerer Wärme ergriffen folgten sie weiter der Straße.

Die beiden Gefährten hatten die Ortschaft erreicht und Piero klopfte an die Tür des ersten Hauses auf das sie stießen, um nach den Weg zu fragen. Ein Frau öffnete sie einen Spalt und spähte in die Nacht hinaus. „Entschuldigen Sie die Störung“, begann Piero freundlich, „Mein Begleiter und ich sind auf der Suche nach dem Heiler dieses Ortes und wir wollten sie nach dem Weg fragen.“ Die Augen der Frau schauten kurz zu Sulnaur, um dann wieder Piero zu mustern. Ihr Blick war durchdringend und Piero hatte erst den Eindruck, dass ihm die Frau die Tür vor der Nase zuschlagen würde. „Die Straße runter und das drittletzte Haus auf der linken Seite. Aufwiedersehen.“ Der Rohirrim wollte sich eigentlich noch bedanken, da war die Tür aber schon wieder geschlossen. Erschüttert über dieses unfreundliche Verhalten ging er zurück.
„Was ist?“, fragte ihn Sulnaur, als er seine Miene sah. „Nur noch die Straße runter. Dann haben wir es wirklich geschafft“, antwortete er knapp und ergriff die Zügel des Pferdes. „Die sind hier so was von unfreundlich“, murmelte er weiter. Zu seiner Überraschung hörte er den Elb schwach kichern. Zwar ging es ihm nicht sonderlich besser, eher schlechter, aber die Vorfreude auf eine Unterkunft gab ihm neue Kraft. Gemeinsam bewegten sie sich die letzten Meter auf der Straße entlang, vorbei an Gebäuden, denen sie in ihrer Erschöpfung keine Beachtung mehr schenkten. Bald hatten sie das besagte Haus gefunden. Es unterschied sich nicht wesentlich von den restlichen Häusern des Dorfes. Es war zweistöckig und bestand aus Holz und Stein. Entschlossen trat Piero an die Tür und klopfte fest gegen diese. Wartend stand er da und hörte bald ein Geräusch von drinnen und dann sah er auch endlich einen schwachen Lichtschimmer unter der Tür. Sie ging auf und entgegen allen Erwartungen stand ihm ein Junge, der etwa sein Alter hatte, gegenüber. „Was kann ich für Sie tun?“, fragte er rhetorisch. „Nun, mein Begleiter ist schwer verletzt und deswegen brauchen wir einen Heiler“, begann Piero wieder. Der Junge mit den schwarzen Haaren blickte an Piero vorbei Richtung Sulnaur. „Bring ihn rein“, befahl er. Der Rohirrim tat wie ihm befohlen und half dem erschöpften Elb vom Pferd. Dieser war so schwach, dass er kaum noch alleine stehen konnte, und griff Hilfe suchend nach Pieros Schulter. Mit dessen Unterstützung betrat er das Haus und folgte dem Jungen in eine Art Krankenzimmer. Behutsam ließ sich Sulnaur auf einem Bett nieder und blickte sich müde um. In dem Raum befanden sich noch ein paar andere Betten und ein großer Eichenschrank. Er war voll gestellt mit seltsamen Fläschchen, Tinkturen und Instrumenten. Der Junge stand vor dem Schrank und hielt suchend mehrere Substanzen in das Licht einer Lampe. Sulnaurs und Pieros Augen trafen sich für einen kurzen Moment und beide wussten instinktiv was der andere dachte. Piero räusperte sich und hatte sofort die Aufmerksamkeit des Jungen erhalten. „Wie soll ich sagen...“, doch bevor er weiterreden konnte wurde er von dem Jungen unterbrochen. „Ich weiß was du sagen willst. Der Meister ist zur Zeit nicht hier, deswegen werde ich mich um die Verletzung kümmern.“ Er griff sich die Flasche die neben ihm stand und ging direkt auf Piero zu. „Ich denke ich sollte mich vorstellen. Ich bin Gerin, Lehrling der...“, er hielt kurz inne und sein Gesicht verzog sich kurz. „Ich bin Lehrling“, sprach er weiter um den Satz zu beenden. „Piero. Und das ist Sulnaur“, stellte er sich und seinen Begleiter vor.
Der Elb saß zusammengesackt auf dem Bett und hörte der Unterhaltung nur bedingt zu. Der Schmerz forderte seine gesamte Aufmerksamkeit, sowie Kraft. Nach einer für ihn unendlichen Zeit, wandt sich der Lehrling ihm zu. Er hielt in einer Hand eine kleine Flasche mit einem grünlichen Inhalt. Fast mechanisch schob Sulnaur seinen Hemdsärmel hoch und gab den blutigen Verband preis. Gerin löste ihn vorsichtig, um die Wunde nicht noch weiter zu reizen. Den Fetzen warf er geschickt in einen Eimer und begann mit einem sauberen Tuch die Verletzung zu reinigen. Der Elb zuckte kurz bei der Berührung zusammen, da ein neuer schmerzlicher Schauer ihn durchlief. Er hörte den Lehrling eine Entschuldigung aussprechen, beachtete ihn aber kaum. Nachdem die Säuberung erledigt war öffnete Gerin das Fläschchen. Ein süßer Geruch entstieg ihr und löste in Sulnaur das Gefühl der Geborgenheit aus. Es erinnerte ihn an sein Zuhause und seine Familie. Der Schmerz in seinem Arm schwand langsam bei den Gedanken und der Verreibung der Salbe auf der Verletzung.

Nachdem Piero das Pferd in den Stall hinter dem Haus versorgt hatte betrat er wieder den Raum. Es roch seltsam und er sah vor sich seine Mutter. „Was ist das?“, fragte er voller Neugierde und trat näher an das Bett auf dem der Elb saß. „Grünblattsalbe heißt sie bei uns“, erklärte ihm Gerin, der kurz aufsah. „Sie wurde von den Elben erfunden, ist aber bei uns auch sehr gebräuchlich.“ „Mir kommt der Geruch wage bekannt vor.“ „Mir auch“, schloss sich Sulnaur Piero an. „Das ist oft so, dass einem der Geruch am besten in Erinnerung bleibt.“ Gerin legte dem Elb einen neuen Verband an und erhob sich.
Piero fiel in diesem Moment etwas wichtiges ein. Ihn überkam ein unbehagliches Gefühl und das Verlangen zu verschwinden. „Gerin, kannst du bitte gehen? Ich hab etwas mit Sulnaur zu besprechen.“ Seine Stimme klang besonders hart und Piero war sich ihrer Schärfe bewusst. Der schwarzhaarige sah ihn einen Augenblick skeptisch an, leistete danach aber seinem Wunsch folge. Nachdem die Tür geschlossen war fuhr Sulnaur seinen Begleiter an. „Was soll das? Bist du verrückt oder warum redest du so mit ihm? Er hat dir doch nichts getan.“ „Nein, aber er muss ja nicht alles wissen. Hast du eigentlich mal daran gedacht wie wir ihn bezahlen oder hast du Geld?“ Piero war über die Haltung seines Gegenübers aufgebracht. Er wusste nicht warum er sich so benahm. Sulnaur hingegen fühlte sich vor den Kopf gestoßen. Daran hatte auch er nicht gedacht und schüttelte als Antwort nur seinen Kopf. „Verdammt“, fluchte der Rohirrim und ließ sich müde auf ein nahegelegenes Bett nieder.

Gerin stand vor der Tür und wusste nicht was er tun sollte. Er war erstmal baff gewesen als er von diesem Piero aus dem Zimmer geschmissen wurde. Nun wallte in ihm so etwas wie Hass auf, nur nicht so stark. Er konnte sich nicht erklären warum er gehen sollte. Er war besonders freundlich und höflich gewesen, hatte seine Arbeit hervorragend erledigt und jetzt das. Er schnaubte verächtlich und machte sich auf den kurzen Weg in die Küche, um sich seinen Büchern zuzuwenden. Sie lagen ausgebreitet auf dem Boden, wie er sie zurückgelassen hatte. Vorsichtig hob er eines nach dem anderen auf und räumte sie fast alle in seine Kammer. Ein in Leder gebundenes Exemplar hatte er auf den Tisch gelegt, um es weiter zu studieren. Interessiert schlug er eine Seite auf und fing an, die verschlungenen Buchstaben zu entziffern. Immer
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