Fanfic: One Piece, wir kommen

Kapitel: Das Medallion

„Und nun?“, Amy war ohne das Beccy und Sophie es registriert hatten näher getreten, „wieder warten?“ Sie lächelte ihre Freundinnen aufmunternd an. „Oder wollen wir uns auf den Schreck erst mal ein Eis genehmigen?“
„Wo wir so nah dran sind willst du dir ein Eis genehmigen??“, sie konnten doch jetzt nicht einfach aufgeben, jetzt wo es eindeutig feststand das er es wirklich war, „ich hab gar keinen Hunger!“ Und der Hunger würde auch so lange wegbleiben bis Eiichiro Oda wieder da war und sie das Autogramm hatte. Basta!
„War ja nur ne’ Frage...“, Amy zuckte seufzend mit den Schultern und musterte skeptisch ihre Armbanduhr. Viertel nach fünf. Irgendwann wollte sie auch wieder nach Hause...
„Das war er wirklich!“ „Hab ich doch gesagt!“, Beccy grinste Sophie überlegen an, diese musterte weiter den Punkt, an dem das Taxi verschwunden war, „du hattest tatsächlich Recht!“ Und das Eis... obwohl auf ein Eis hätte sie jetzt nicht übel Lust. „Ich brauche was zu essen!“, nach so viel Aufregung bekam man einen Mordshunger und das Beccy einmal keinen Hunger hatte, war wirklich ein seltenes Phänomen. Sophies Magen allerdings gab eindeutige Signale, sie hatte nicht nur Hunger, sondern einen Mordshunger.
„Also, zwei gegen einen! Ab in die Eisdiele!“, gutgelaunt und unternehmungslustig hakte Sophie sich bei Beccy unter und streckte Amy einen Arm hin. „Amy?“
„Hey, schaut euch das mal an!“, Amy hockte auf den Boden, ein kleiner Gegenstand lag in ihrer Hand, den sie mit verhohlener Neugier musterte, „guckt genau hin!“
Sophie und Beccy tauschten einen fragenden Blick, doch beantworten tat das ihre Frage auch nicht. Was hatte Amy dort? „Da, seht ihr das?“, Amy hielt den Gegenstand mehr ins Licht. Er war kreisrund, wie ein Taler. Ein Loch war am Rand eingestanzt durch das eine schwarze Schnur eingefädelt war. Wie eine Art Kette oder Medaillon. „Sind das Wellen?“, interessiert schaute Sophie genauer hin. Jepp, das waren eindeutig Wellen und Wasser sehr viel Wasser. Ganz fein hineingearbeitet waren die glatten Schliffe die die Wellen darstellten, neben den Schiffen konnte man noch Schiffe erkennen und wenn man ganz genau hinsah, konnte man zwei Buchstaben erkennen die am Rande eingeritzt waren. O und P. „O und P?“, Beccy runzelte die Stirn, „One Piece?“ „Das glaubste jawohl selbst nicht!“, Amy schmunzelte, nur weil sie eben Eiichiro Oda gesehen haben musste sie nicht überall One Piece sehen. „Und wieso nicht?“ „Weil deine Phantasie wieder mit dir durchgeht!“ „Pfff...“, Beccy warf noch einen kurzen Blick auf den seltsamen Anhänger und richtete sich dann wieder auf, „immerhin hab ich Phantasie!“ „Und ich auch! Und diese verlangt jetzt nach einem Eis!“, Sophie zwinkerte den beiden kurz zu und verschwand dann Richtung Eiscafe...

„Also,...“, Beccy durchblätterte gedankenverloren die Speisekarte, „ich nehme einen Milchshake und... nein, nein doch keinen Milchshake, oder, oder doch einen Milchshake und eine Kugel Vanille, eine Kokos und eine Erdbeer!“ „Das ist alles?“, fragte der Kellner vorsichtig bevor er verschwand um sich darum zu kümmern. „Also, dafür das du keinen Appetit hattest, nicht schlecht!“, soviel hatte selbst Sophie sich nicht bestellt, „deinen Appetit müsste man haben und das nötige Klimpergeld...“
„Sag bloß, du bist schon wieder Pleite?“, Beccy konnte sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. „Ja bin ich. Und? Ich komm auch ohne zurecht!“
„Das will ich sehen“, Amy kannte ihre Freundin einfach zu gut, „spätestens morgen pumpst du deine Mutter an, wetten?“ „Wetten das nicht?“, Sophie richtete sich herausfordernd auf, „wetten?“ „Nein ich wette nicht.“, Amy griff nach der Bestellkarte, „zudem bin ich auch pleite.“

„Sollten wir uns das Ding nicht noch mal genauer ansehen?“, Beccys Augen glitten zu Amys Jackentasche. „Von mir aus“, aber was das bringen sollte wusste Amy auch nicht, „was findest du daran so besonders?“ „Das O und das P!“, diesmal setzte Sophie ein freches Grinsen auf, „ist doch klar!“ „Stimmt ja gar nicht!“, aber eigentlich stimmte es doch. Wer weiß vielleicht gehörte diese seltsame Kette ja Eiichiro Oda, vielleicht inspirierte ihn dieser Taler zum zeichnen oder... „Meinst du wirklich?“, Beccy fuhr zusammen. Hatte sie das eben laut ausgesprochen?
„Was?“, fragte sie völlig perplex und rückte ein wenig zur Seite damit der Kellner ihr gewünschtes Eis abstellen konnte, „ähm... vielleicht. Könnte doch sein oder?“

„Beccy, komm schon. Heute können wir doch sowieso nichts erreichen!“, warum war sie so stur? Sophie zupfte ihr ungeduldig am Ärmel, „komm schon!“ „Aber... aber das Autogramm!“ „Das Autogramm kann auch noch bis morgen warten!“, das war jedenfalls Amys Meinung, außerdem war sie total groggy und noch ne stunde vor dem Hotel zu sitzen... daran wollte sie gar nicht denken.
Während die Sonne am Himmel verschwand trödelten die Drei durch die Altstadt nach Hause. Die Sonne war verschwunden und hatte dem sternenklaren Nachthimmel Platz gemacht. Stolz prangte der Vollmond da oben, umgeben von Millionen und Abermillionen von Sternen.
„Wo ist der große Wagen? Ich sehe ihn nicht!“, angestrengt starrte Sophie in das Gewirr von leuchtenden Punkten, „wo soll der sein?“
„Na da!“, Amy zeigte auf einen gewissen Punkt, den Sophie beim besten Willen jedoch nicht erkennen konnte. Das einzige was sie sah, waren Punkte die leuchteten.
„Kannst du ihn erkennen?“. Beccy schaute auf. „Was?“, sie hatte ihre Außenwelt nicht wirklich wahrgenommen, vielmehr hatte sich ihr Blick noch mal auf das Medaillon geheftet, der in ihrer Hand lag.
Es war seltsam doch ihr kam es vor als leuchtete es von innen heraus, als bewegten sich die eingravierten Wellen im Wind. „Der große Wagen“, Amy drehte sich zu ihr um, „kannst du ihn erkennen?“ „Den großen Wagen? Nein“, und darauf konzentrieren konnte sie sich nicht, mit dem Medaillon stimmte etwas nicht.
„Hey, was ist? Träumst du?“, Sophie stupste sie von hinten an und schielte über ihre Schulter.
„Was ist das?“, Sophie musste es wohl auch merken, irgendetwas würde geschehen... „Es bewegt sich!“, hauchte Beccy nur und verfolgte gebannt dem Schauspiel das sich ihnen bot, „die Wellen...“
Die Wellen schienen nach ihnen zu greifen, immer wieder nahmen sie eine neue Gestalt an und strömten, ja schienen auf sie zu zu strömen. Aber auf sie zu? „Sie bewegen sich!“, hauchte Beccy erneut und stoppte im Schritt, „Amy schau dir das an!“
Unglauben zeichnete sich auf Amys Gesichtszügen ab, Unglauben und gleichzeitig eine Faszination die sich nicht in Worte fassen lässt.
Die Wellen stürmten weiter, in einem regelmäßigen auf und nieder. Beccys Hand zitterte im regelmäßigen Rhythmus, mit der die Wellen gegen den Rand des Medaillons schlugen. Ein Sturm braute sich dort zusammen. „Beccy hör sofort auf damit!“, ein leichtes zittern schwang in Sophies Stimme mit, „das ist nicht witzig!“
„Ich... ich bin das nicht.“
Ungläubig weiteten sich Amys Augen, kleine Tropfen bildeten sich jetzt auf der feinen Oberfläche, als versuchten die Wassermassen auf sie zuzustürzen. Mit jeder Woge die gegen das Medaillon krachte, wurde der es feuchter, Wasser spritzte aus ihm heraus und er bebte.
Mit einem spitzen Schrei schleuderte Beccy es auf die Erde und atmete auf.
Doch es hörte nicht auf – ganz im Gegenteil. Eine Pfütze bildete sich, beständig wachsend. Immer größer schwoll sie an, in Sekundenschnelle standen ihre Füße im Wasser. Ihre Knie, eine Sekunde später ihre Oberschenkel. Mehr und mehr schien das Wasser von ihnen zu verschlingen.
Hilfe, wo war Hilfe? Doch niemand war in Sicht, niemand beobachtete das unheimliche Szenario. Das Wasser stieg an, mehr und mehr. Eine große Welle türmte sich auf, stürmte wie aus dem nichts heran. Mit hundertfacher Windgeschwindigkeit raste sie auf Amy, Beccy und Sophie zu, die unfähig waren sich zu rühren, unfähig waren klar zu denken. Das war einfach zu unglaublich. Sie wurden zu Boden gerissen. Eine zweite Welle raste über sie hinweg. Überall war Wasser. Überall. Verzweifelt versuchten sie sich hochzukämpfen, Luft zu schnappen. Luft, ihre Lunge verlangte nach Luft. Ihr Herz begann zu rasen, ein unheimlicher Druck breitete sich in der Lunge aus. Doch sie durften den Mund nicht öffnen, sie durften nicht das eisig kalte Wasser einatmen, sie durften nicht den Wunsch zu atmen nachgeben. Der Druck wurde stärker, sie hielten es nicht mehr aus. Dumpfer Schmerz breitete sich in ihrem Körper aus. Oben und unten. Wo war oben, wo unten? Alles drehte sich, während sie weiter in die Tiefe gerissen wurden. Sie waren verloren, es was vorbei.
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