Fanfic: Vergebt mir
Untertitel: mal was Altes von mir
Kapitel: One Shot
Titel: Vergebt mir
Autor: Syaoran de Flourite(ehemals Reya)
Fandom: Kamikaze Kaito Jeanne
Rating: 12
Warnungen:Drama/Death
Kapitel 1|Teil 1|/?
Disclaimer:Ich besitze keinerlei Rechte an der Serie "Kamikaze Kaito Jeanne". Sie gehört Arina Tanemura und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfiktion.
Kommentar: siehe am Ende des Teiles.
Vergebt mir
Dicke Regentropfen prasseln gegen das Fenster, als wollen sie es durchschlagen. Ich kühle meine heiße Stirn an der Scheibe. In mich zusammen gesunken sitze ich auf der Fensterbank, eingehüllt in einer weißen Decke. Hier sitze ich nun. An jenem Ort, wo ich am liebsten nie gewesen wäre. Auf Hilfe von dem Mann angewiesen, von dem ich freiwillig nie welche angenommen hätte. Noch in Gedanken versunken, schrecke ich auf. Eine Hand ruht auf meiner Schulter. Ich sehe auf und blicke meinem Vater ins Gesicht, jenes Gesicht, das meinem so ähnlich ist. Besorgnis glaube ich in seinen Augen zu lesen, bin mir aber nicht sicher.
Er fragt mich wie es mir geht und sagt mir, ich solle lieber im Bett bleiben. Ich höre ihm kaum zu. Mein Blick schweift nach draußen, in die dunkle Nacht. Es stürmt. Bäume biegen sich im Wind. Plötzlich grollt der Himmel, als wäre er wütend, erbost über das, was geschehen ist.
Der Regen nimmt zu, die Tränen des Himmels. Mein Herz füllt sich mit Traurigkeit. Mein Vater ruft meinen Namen, doch ich reagiere nicht, stelle mich taub und stumm. Ich höre die Tür und drehe meinen Kopf. Vor mir ein leerer Raum. Ein typisches Krankenhauszimmer mit Bett, Schrank und Bad.
Ich steige von der Fensterbank. Mir wird schwindelig, fühle mich matt, atmen fällt mir schwer. Ein Blitz durchteilt den Himmel. Geschwächt sinke ich in die Knie. Schweiß tropft von meiner Haut. Langsam versuche ich mich aufzurichten. Die Wand dient als Stütze. Schleppend gehe ich zum Bett, lasse mich mit einem Seufzer darauf niederfallen.
Ich denke. Denke an das was passiert ist, denke an Marron, an Yamato.
Ich frage mich wie es Marron geht. Weint sie? Denkt sie an mich? Hasst sie mich? Liebt sie Mich? Ich weiß es nicht. Und Yamatos Eltern? Was tun sie in diesem Moment? Mich verfluchen? Mich hassen? Weinen um ihren Sohn?
Ich schließe die Augen, versuche zu schlafen. Es klappt nicht. Ich finde keine Ruhe. Als ich die Augen wieder öffne, schaue ich in einen Spiegel, sehe einen Jungen, verschwitzt, blass, kraftlos. Ich sehe mich und doch wieder nicht. Ich sehe mich und mein zweites ich. Ich schaue weg, wieder zum Fenster. Ich ekele mich vor meinem zweiten Gesicht. Ein Diebgesicht. Ein Mördergesicht. Aus meinen Augen kommen Tränen. Ich stehe auf, trete ans Fenster. Der Himmel hat sich beruhigt. Der Mond scheint auf mich. Er erhellt mein Zimmer mit seinem Licht, seinem Glanz. Ich bete. Bete zu Gott, er solle mir doch vergeben. Bete zu Marron, sie solle mir vergeben. Bete zu Yamatos Eltern, sie sollen mir bitte vergeben. Ich lächele, lache über mich selbst. Eine schier unmögliche Bitte, denn ich nahm ihren einzigsten Sohn. Ich schließe erneut meine Augen, sehe Yamato am Boden liegen, durchbohrt von meinen Pins, blutend, tot. Marrons Gesicht, voller Entsetzen. Sehe tausend kleiner Tränen des Himmels, die auf uns niederfallen. Tränen des Himmels, die mir dieses Fieber bescheren. Soll das meine einzigste Strafe sein?
Ich bin Chiaki Nagoya, aber auch Sindbad, der seinen Freund tötete. Sindbad, dessen Aufgabe es ist Dämonen zu bannen. Sindbad, der seinen besessenen Freund vom Dämon befreien wollte. Ich bin Chiaki Nagoya und Sindbad, die beide die Schuld an Yamatos Tod tragen. Mein Blick geht Richtung Himmel. Ich hoffe, dass Marron und Yamatos Eltern mir vergeben. Hoffe, dass mir vor allem Yamato vergibt, denn ich nahm ihn sein Leben.
Vergebt mir, bitte. Vergebt mir meine Sünde, meine Tat. Vergebt mir.
Kommentar der Autorin:
Diese Kurzgeschichte war die erste, mit der ich wieder das Schreiben anfing. Sie ist nichts besonderes in Bezug auf die Story, dennoch hat sie für mich einen hohen Wert, gerade weil sie mich wieder zum Schreiben brachte.
Enstanden ist sie innerhalb einer Woche und zwar komplett in verschiedenen Schulstunden und Pausen. Zuerst sollte es gar keine Fanfic werden und schon gar keine zu Kamikaze Kaito Jeanne. Mir kam erst nach den ersten fünf Zeilen die Idee mit wem und wie die Story ablaufen sollte. Das Yamato stirbt, liegt nicht daran, dass ich ihn nicht mag. Es hätte auch Miyaco oder ein andere Person aus dem Umfeld der beiden sein können. Die Wahl fiel auf ihn, weil er schon von Dämonen bessessen gewesen war.
Ob Marron Chiaki vergibt oder ob es nichts mehr wird, überlasse ich euch. Das Ende von "Vergebt mir" soll ja auch eine Art "offenes Ende" sein und euch zum Weiterdenken anregen. Das wäre natürlich das größte Lob für mich, wenn ich das geschafft hätte.
In meinen Augen habe ich Chiakis Gedanken und Gefühle gut beschrieben, das klingt vielleicht jetzt angeberisch, aber irgendwo muss man ja von seiner Geschichte überzeugt sein.^^ natürlich ist das immer Ansichtssache und es wird jemanden geben, der es nicht so sieht und dem diese Geschichte nicht gefallen wird. Das ist sein gutes Recht, mir gefällt ja auch nicht alles.^^
So, nun ist aber genug mit dem Gerede. Ich verabschiede mich für heute und vielleicht lesen wir uns mal wieder^^
Eure
Syaoran de Flourite